Jugendreferentenseminar Seminar Nord 2009 – 2010 Musik – einfacher Zeitvertreib oder Charakterbildung von Lisa Kaltenböck am 30.06.2010 Jugendreferentenseminar Lisa Kaltenböck Inhalt 1. Vorwort ........................................................................................................... 3 2. Auswirkungen von Musik auf den Körper ...................................................... 4 2.1. physische Auswirkungen ......................................................................... 4 2.2. psychische Auswirkungen........................................................................ 5 3. Musik gibt Ziele und Sinn ............................................................................... 7 3.1. (Jung-) Musiker Leistungsabzeichen ....................................................... 7 3.2. Wettbewerbe ............................................................................................ 8 4. Musik bewahrt Tradition und Kultur .............................................................. 9 5. Musik vermittelt Werte und Normen .............................................................. 9 6. Nachwort ......................................................................................................... 11 7. Quellenverzeichnis .......................................................................................... 12 Musik – einfacher Zeitvertreib oder Charakterbildung 2 Jugendreferentenseminar Lisa Kaltenböck 1. Vorwort Zu Beginn meiner Arbeit möchte ich mich kurz vorstellen: Mein Name ist Lisa Kaltenböck und ich bin ein Mitglied der Markmusikkapelle St. Marienkirchen. Zurzeit gehe ich noch zur Schule und auch meine musikalische Ausbildung habe ich noch nicht ganz abgeschlossen, denn ich spiele seit einigen Jahren Saxophon und möchte in naher Zukunft das goldene Leistungsabzeichen machen. Seit 4 Jahren bin ich Musikerin in unserem Verein und ein sehr engagiertes Mitglied. Im Jänner 2008 habe ich mit einer Musikerkollegin und dadurch auch guten Freundin das „MiniOrchester“ unserer Kapelle übernommen, indem wir versuchen, schon die Kleinsten auf das Vereinsleben vorzubereiten. Diese Arbeit macht mir vor allem deswegen Spaß, weil ich nicht nur vorne am Dirigentensessel sitzen darf, sondern weil ich viel mit den Kindern in Kontakt komme und ihnen vermitteln kann, wie schön und wichtig es sein kann, Teil einer Gemeinschaft zu sein, in der man sich wohl fühlt. Auf diesem Weg bin ich dann schließlich auch auf mein Thema für diese Arbeit gekommen. Auf den nächsten Seiten möchte ich zuerst auf die physischen und psychischen Auswirkungen von Musik näher eingehen, bevor ich mich Bereichen wie Kultur und Tradition oder Werte und Normen im Verein widme. Dabei habe ich mich hauptsächlich darauf beschränkt, auf das Musizieren an sich einzugehen, wobei natürlich nicht zu vergessen ist, dass auch das passive erleben von Musik zum Beispiel durch Radio hören, Fernsehen, in der Werbung, usw. eine wichtige Rolle spielt. Es ist mir einfach ein Anliegen, darauf hinzuweisen, dass Musizieren einfach mehr ist, als nur ein einfacher Zeitvertreib für all diejenigen, die in ihrer Freizeit nichts Besseres zu tun haben, sondern dass sie eine Bereicherung des Alltags ist und unsere Persönlichkeit formt. Musik – einfacher Zeitvertreib oder Charakterbildung 3 Jugendreferentenseminar Lisa Kaltenböck 2. Auswirkungen von Musik auf den Körper 2.1. Physische Auswirkungen Schallwellen und somit auch Musik werden von den Sinnesorganen Ohr und Haut in elektrische Signale umgewandelt. Im Ohr trifft der Schall zunächst auf die Gehörknöchelchen Hammer, Amboss und Steigbügel und wird auf die im Innenohr befindliche Hörschnecke Haarzellen weitergeleitet. wandeln Schwingungen Feine hier die schließlich in Abb. 1: Gehör Nervenimpulse um. Die Haut leistet ihren Beitrag mit unzähligen Druckrezeptoren, die gleichfalls die Schwingungen in elektrische Impulse konvertieren. Im Allgemeinen werden drei Arten des Hörens unterschieden: Ö die motorische Einstellung Ö die meditative Einstellung Ö die bewusst aktive Einstellung Bei einer motorischen Einstellung widmet sich der Hörer ganz und gar der Musik und erlebt sie körperlich mit, bei der meditativen Einstellung wird eine körperliche Beteiligung am Musikgeschehen ausgeschlossen. Die Musik wird hier als ein geistiges Erlebnis gesehen. Bei der bewusst aktiven Einstellung wird die Musik nicht nur erfasst und nachempfunden, sondern auch aktiv mitgestaltet (mitspielen, mitsingen). Körper und Geist sind hier gemeinsam am Musikerlebnis beteiligt. Diese drei Arten der Wahrnehmung des Musikerlebnisses und der resultierenden Reaktion hängen immer vom jeweiligen Hörer ab. Die Entwicklung zu verschiedenen Hörtypen ist einerseits genetisch bedingt, andererseits von Musikerfahrungen, Gewohnheiten und dem Charakter abhängig. Musik – einfacher Zeitvertreib oder Charakterbildung 4 Jugendreferentenseminar Lisa Kaltenböck Die von den Sinnesorganen ausgesandten elektrischen Signale werden zuerst in die Region des Limbischen Systems im Bereich des Stammhirns geleitet. Dieses Nervenzentrum steuert die vegetativen Prozesse, also Atmung, Pulsschlag, Blutdruck, Verdauung, Hormonhaushalt und andere. Des Weiteren sind im Limbischen System neuronale Schaltkreise angelegt, die uns das Erleben von Gefühlen ermöglichen, und schließlich ist von dort aus eine direkte Schaltung zu den Zonen des Langzeitgedächtnisses gelegt. Das muss so sein, da das Gehör sozusagen das Frühwarnsystem des Menschen darstellt. Als konkretes Beispiel, bei dem diese Eigenschaft unseres Gehirns ausgenutzt wird ist hier die Musik in der Werbung zu nennen. Außerdem Abb. 2: Limbisches System bewirkt Limbischen Ausschüttung Musik System im die bestimmter Botenstoffe (die zusätzlich wiederum die Wahrnehmungsbereitschaft steuern). Somit ist es also auch für die Ausschüttung von Endorphinen und Glückshormonen verantwortlich. Musik hat einen großen Einfluss auf die körperliche Befindlichkeit und wirkt auf die Körperrhythmen, also auf die Herzfrequenz und den Pulsschlag. Dadurch wird der Blutdruck und somit auch die Gehirnaktivität mitgesteuert. Ebenso reagieren Atemrhythmus, Sauerstoffverbrauch, Stoffwechsel und Schmerzempfinden auf musikalische Reize. 2.2. Psychische Auswirkungen Die Musik ist eine für viele Menschen sehr wichtige und effektive Art, Gefühle auszudrücken und zu erleben, jedoch wird sie von vielen Menschen unterschiedlich empfunden. Es gibt hierbei keine allgemein gültige Regel, welche Gefühle wirklich empfunden werden und welche Musik uns berührt. Dennoch kann sie bei jedem einzelnen Hörer eine Gänsehaut auslösen oder ihn zum Träumen anregen. Sie kann ihm helfen, von einem weniger erwünschten psychischen Zustand in einen erwünschteren zu wechseln. So hilft Musik beim Musik – einfacher Zeitvertreib oder Charakterbildung 5 Jugendreferentenseminar Lisa Kaltenböck Entspannen, wenn man angespannt ist, oder sie flößt einem Mut ein, wenn man ängstlich oder aufgeregt ist. Zusätzlich kann Musik bestehende Emotionen verstärken, wie zum Beispiel Freude und Glücksgefühle oder in uns Erinnerungen wachrufen. Im Leben eines Menschen finden sich unzählige Rhythmen: Einer, der uns von der ersten Minute unseres Lebens an begleitet, ist das Schlagen unseres Herzens, die Rhythmik unseres Atems – die erste Erfahrung von „Leben“. Wir lernen gehen, ein weiterer Prozess von vielen, der unser Gefühl dafür schult. Das Tempo eines Musikstückes zeigt bemerkenswerte emotionale Auswirkungen auf unseren Körper. Normale Körperfunktionen laufen bei 72 Herzschlägen pro Minute ab. Bei einem Tempo von mehr als 72 Hz wirkt Musik aufputschend, bei weniger beruhigend. Auffällig hierbei ist, dass ein Tempo von 60 Hz die stärkste Reaktion des menschlichen Körpers hervorruft. Dabei kommt es zur größten Entspannung und zu einer Entkrampfung. Manche Lieder rufen eine melancholische Stimmung hervor, andere machen lustig, fröhlich, heiter und ausgelassen. Während die Allerkleinsten noch einige Schwierigkeiten damit haben, zwischen traurigen und fröhlichen Melodien zu unterscheiden, verlassen sich Fünfjährige dafür auf das Tempo der gehörten Klangfolgen. Erst ab dem sechsten Lebensjahr entwickeln Kinder ein Gefühl für den grundsätzlichen Unterschied von Dur- und Moll-Tonarten. Den größten Effekt erzielt ein Musikstück in seinem Zuhörer, wenn die vermittelte Stimmung mit der Grundstimmung der Person übereinstimmt. Zahlreiche musikpsychologische Studien beschäftigen sich mit den Wirkungen der Musik auf kognitive Fähigkeiten (Leistungsfähigkeiten des Gehirns). Man weiß, dass sich beim Umgang mit Tönen und Melodien das Gehirn besser entwickelt. An dieser Stelle ist eine Studie des Pädagogen Hans Günther Bastian zu erwähnen, welche zu belegen scheint, dass musikalische Bildung den Menschen sogar bessert. Von 1992 bis 1998 hat er zwei Schülergruppen in Berlin beobachtet. Die Schüler in der einen Gruppe lernten ein Instrument, die anderen nicht. Am Ende schnitten die musikalisch geförderten Kinder nicht nur in Intelligenztests besser ab, sondern waren auch sozial kompetenter und friedfertiger. Sicher ist auch, dass beim Notenlernen abstraktes und räumliches Denken gefördert wird. Verschiedene deutsche und österreichische Studien zeigen außerdem, dass Kinder, die ein Instrument spielen lernen, im Durchschnitt durchaus ein wenig intelligenter, motivierter und damit besser in der Schule sind als solche ohne Instrumentalpraxis. Außerdem sind sie auch ausgeglichener und kommunikativer. Musik – einfacher Zeitvertreib oder Charakterbildung 6 Jugendreferentenseminar Lisa Kaltenböck 3. Musik gibt Ziele und Sinn Ein wichtiges Argument für das Erlernen eines Instrumentes ist, dass Musizieren uns nicht nur weiterbildet, sondern uns auch Ziele und Sinn für unser weiteres Leben gibt. Jeder Mensch kann sich selbst im Leben Ziele stecken und versuchen, diese zu erreichen. So hilft dieses Verhalten, die Motivation nicht zu verlieren und nicht aufzugeben. Werden solche Eigenschaften schon als Kind, zum Beispiel mit Hilfe der Musik trainiert, fällt es uns auch leichter, sie in späteren Jahren beizubehalten und auszubauen. Mögliche Ziele eines Musikers sind beispielsweise ein bevorstehender Vortragsabend, ein Konzert, das Ablegen eines Leistungsabzeichens, die Teilnahme an einem Wettbewerb oder die Aufnahme in ein bestimmtes Orchester. 3.1. (Jung-) Musiker Leistungsabzeichen Die verschiedenen Leistungsabzeichen wurden unter anderem zu dem Zweck vom Österreichischen Blasmusikverband eingeführt, um den Musikern ein Ziel zu bieten, auf das sie hinarbeiten können. Außerdem dient gerade das Absolvieren des bronzenen Abzeichens als Aufnahmekriterium in vielen Vereinen. Unterschieden wird dabei zwischen folgenden Schwierigkeitsgraden: Elementarstufe – Junior- Leistungsabzeichen Unterstufe – Bronze- Leistungsabzeichen Mittelstufe – Silber- Leistungsabzeichen Oberstufe – Gold- Leistungsabzeichen Grundsätzlich besteht eine Prüfung aus zwei Teilen: der Musiktheorie und der praktischen Prüfung. Für beide gelten je nach Instrument und Schwierigkeit genau zugeschnittene Richtlinien bezüglich des Stoffes und der Bewertung. Musik – einfacher Zeitvertreib oder Charakterbildung 7 Jugendreferentenseminar Lisa Kaltenböck Wichtig bei dieser ganzen Thematik ist aber, nicht zu vergessen, dass bestandene Prüfungen zwar Rückschlüsse auf die spielerischen Fertigkeiten zulassen können, sie allerdings nicht verpflichtend sind und es auch sehr gute Instrumentalisten gibt, die keinen Wert auf Abzeichen legen. 3.2.Wettbewerbe Im Bereich der Musik gibt es viele Formen von Wettbewerben, bei denen sich Musiker in verschiedensten „Disziplinen“ messen und gegeneinander antreten. Jedoch ist auch hier ein großer Streitpunkt, ob man Musik überhaupt objektiv bewerten kann und darf und ob es wirklich sinnvoll ist, sich an anderen zu orientieren. Nichts desto trotz sind diese Wettbewerbe ein wichtiger Faktor für viele Musikerinnen und Musiker. Außerdem kann niemand bestreiten, dass sie auch ein großer Ansporn sein können und in einer Gruppe das Gemeinschaftsgefühl ungemein stärken. Prima la Musica ist einer der bekanntesten Wettbewerbe und wird auf Landes- und Bundesebene durchgeführt. Eingeladen sind alle Jugendlichen aus Österreich im Alter zwischen 5 und 19 Jahren. In verschiedensten Kategorien und Altersklassen treten alle Teilnehmer jährlich gegeneinander an. Ähnlich verläuft „Musik in kleinen Gruppen“, wo Ensembles versuchen, möglichst hohe Punktzahlen zu erzielen. Organisiert wird die Veranstaltung jedoch vom Österreichischen Blasmusikverband und der Österreichischen Blasmusikjugend. Zusätzlich dazu gibt es natürlich auch noch Wettbewerbe der Vereine wie zum Beispiel Konzert- oder Marschwertungen, die allerdings meist nur im Bezirk ausgetragen werden, oder Wettbewerbe wie die der Jugendblasorchester, die allerdings österreichweit stattfinden. Musik – einfacher Zeitvertreib oder Charakterbildung 8 Jugendreferentenseminar Lisa Kaltenböck 4. Musik bewahrt Tradition und Kultur Die Blasmusik in Österreich hat viele verschiedene Aufgaben. Eine davon ist es sicherlich, die Kultur und die Tradition unseres Landes zu bewahren und beizubehalten. Eine Schwierigkeit bei Musikvereinen besteht auch darin, ein richtiges Maß an Tradition beizubehalten und dabei für die jüngeren Mitglieder nicht langweilig oder sogar abschreckend zu wirken. Trotzdem ist es wichtig, den Jugendlichen zu vermitteln, dass Kultur gebraucht wird und wichtig ist und das geschieht in den wenigsten Vereinen in der heutigen Zeit. Dieses Bewusstsein macht sich nicht nur in der Wahl der Musikstücke bemerkbar, sondern auch im Erscheinungsbild des Vereins und wie er sich nach außen gibt. Nach wie vor rücken viele Musikkapellen in der Tracht aus und zeigen ganz offen, dass sie wichtige Kulturträger für unser Land sind. 5. Musik vermittelt Werte und Normen Eine der wichtigsten „Nebeneffekte“ des Musizierens ist mit Sicherheit, dass dadurch unser Sinn für Werte und Normen in unserer Gesellschaft geschult wird. Selbst wenn es nur um das Üben zu Hause geht, bei dem es wichtig ist, die Motivation zu bewahren, nicht aufzugeben und geduldig zu lernen, bis man seinen Teil wirklich fehlerfrei spielen kann, so lernt man trotzdem, dass es notwendig ist, sich auf ein bevorstehendes Ereignis vorzubereiten und dabei den Spaß an der Sache nicht zu verlieren. Oder beim Spielen in kleinen Ensembles, wo es wichtig ist, dass man sich aufeinander verlassen kann und dass keiner den anderen hängen lässt – wir machen ständig neue und vor allem wichtige Erkenntnisse für unser späteres Leben. Wir lernen aufeinander zu hören und Rücksicht auf andere zu nehmen, sie zu respektieren und zu schätzen. Besonders in örtlichen Musikvereinen werden Zusammenhalt und Gemeinschaft noch großgeschrieben. Man versucht den neuen Mitgliedern und ganz besonders auch den Jugendlichen von Anfang an ein Gefühl für die Gruppe zu vermitteln, sie in den Verein einzubinden und sie als vollwertiges Mitglied zu betrachten. Abgesehen davon, dass man als Musiker Verantwortung für sein Instrument und seine Noten trägt, zählen auch Eigenschaften wie Pünktlichkeit und Verlässlichkeit. Man muss zu den Proben erscheinen und dann zu Musik – einfacher Zeitvertreib oder Charakterbildung 9 Jugendreferentenseminar Lisa Kaltenböck gegebenem Zeitpunkt auch seine Leistung bringen, aber das Gefühl, ein Konzert erfolgreich hinter sich gebracht zu haben stärkt die Musiker ungemein. Es ist immer wieder schön zu wissen, dass ein ganzer Verein hinter einem steht und dass man Teil eines Ganzen ist, das wirklich Großartiges leisten kann. So macht man auch die Erfahrung, dass man erst einiges an Disziplin und Verantwortungsbewusstsein investieren muss, damit man später auch dafür belohnt wird. Auch das kann eine wichtige Erkenntnis fürs Leben sein und wer seinen Verpflichtungen treu bleibt und nicht sofort vor einer Aufgabe davon läuft, der spürt auch, dass sich Ausdauer und Geduld wirklich auszahlen. Dies sind also nur einige Punkte die auf jeden Fall dafür sprechen, aktiv Musik auszuüben, egal ob nun im Verein oder „nur“ in der Musikschule. Wahrscheinlich ließe sich diese Liste auch beliebig erweitern und fortsetzten. Die Vorteile, die jeder Einzelne daraus zieht und die Werte und Normen die durch die Musik mitgegeben werden, tragen einen großen Teil zur Bildung unseres Charakters bei und vermitteln uns wichtige Einstellungen, die sich auf jede beliebige Situation im Alltag umsetzten lassen. Musik – einfacher Zeitvertreib oder Charakterbildung 10 Jugendreferentenseminar Lisa Kaltenböck 6. Nachwort Als ich mit dem Musizieren angefangen habe, hätte ich nie gedacht, dass es einmal ein so wichtiger Faktor in meinem Leben sein würde. Ich bin einfach in den Verein und die Gemeinschaft hineingewachsen und kann jedem nur dazu raten, ein Instrument zu erlernen. Die ganzen Vorteile, die die Musik mit sich bringt, erstaunen mich jeden Tag aufs Neue. Einen großen Nachteil hat jedoch das Musizieren im Vergleich zu anderen Freizeitbeschäftigungen: Man kann nicht von Anfang an in einem Orchester mitspielen und es steckt eine Menge Arbeit dahinter. Gerade am Beginn muss viel geübt werden und viele verlieren leider schnell die Geduld und somit auch die Freude daran. Natürlich ist die Unterstützung der Eltern dabei eine ungemeine Hilfe, doch das ist ein Punkt auf den ich in unserer Kapelle großen Wert lege. Wir versuchen die Kinder durch unser Mini- Orchester, bei dem sie schon mitspielen können, sobald sie die wichtigsten Töne und Rhythmen beherrschen, an den Verein zu binden und ihnen zu zeigen, dass es durchaus Sinn macht, zu Hause im stillen Kämmerlein zu üben. Ich glaube an unser Konzept und möchte allen frisch hinzugestoßenen Musikanten dieselbe Chance bieten, die ich bekommen habe. Nämlich ein gleichberechtigtes Mitglied zu werden der Gemeinschaft zu werden. Doch nicht nur das Vereinsleben ist so besonders an der Musik. Ich habe durch sie auch mit dem Alltag besser umgehen gelernt. Nicht nur, dass ich mich durch sie besser vom Schulstress erholen kann, ich habe durch das Musizieren viele neue Bekanntschaften geschlossen und vertieft und neue Freunde gefunden. Das Bemerkenswerteste an Musik ist, dass sie verbindet und einfach keine Grenzen kennt. Ganz egal ob jung oder alt, sie ergreift einfach jeden, der sich auf sie einlässt. So würde ich sagen, Musik ist für mich nicht nur einfacher Zeitvertreib, sondern hat durchaus in meinem Leben etwas bewegt und mich vielleicht ein Stück weit auch zu dem gemacht, was ich jetzt bin. Musik – einfacher Zeitvertreib oder Charakterbildung 11 Jugendreferentenseminar Lisa Kaltenböck 7. Quellenverzeichnis http://www.feelit.ag.vu/ http://www.winds4you.at/ http://www.musikderjugend.at/ Bilder: Abb. 1: Gehör http://www.loos-emol.ch/loos-emol/loosemol/hoerstoerungen/gehoer/mainColumnParagraphs/01/image/Ohr.jpg Abb. 2: Limbisches System http://www.ellviva.de/Gesundheit/Gehirn-Ueberblick.html Musik – einfacher Zeitvertreib oder Charakterbildung 12