Herr Tiede, Landwirtschaftskammer NRW

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Pseudomonas syringae
Ein Bakterium lässt
Kastanien bluten!
Pflanzenschutzdienst NRW NRW
Pflanzenschutzdienst
Peter Tiede-Arlt
Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW
Hans-Tenhaeff-Str. 40-42
47638 Straelen
Tel.: 02834 / 704-190
Fax:
-173
Mobil: 0171 / 4860136
Mail: [email protected]
Web: www.pflanzenschutzdienst.de
Aufgabenbereiche: Import und Export, Handel im EU-Binnenmarkt,
Quarantäneschaderreger, Pflanzenschutzspezialberatung von Baumschulen
Pflanzenschutzdienst NRW
Pseudomonas syringae
2006 neue Symptome an Rosskastanien in NRW:
Stammsymptome:
§ Einzelne, blutende Stellen am Hauptstamm
§ Dunkle Flecke, häufig hellbraun unterlegt
§ Nässende Ausflüsse am Stamm, teilweise mit Bakterienschleim
§ Stamm- und Astrisse bis zu mehreren Metern Ausmaße
§ Verbräuntes Gewebe unterhalb befallener Stammpartien
§ Verfärbungen des Holzgewebes von hell- bis rotbraun, lang
gestreckt, manchmal streifenförmig
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Pseudomonas syringae
Fleckenbildung am Stamm, Nässen
des Baumes
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Stammrisse
Pseudomonas syringae
Dunkle Flecken, umgeben von einem
hellen Hof
Bakterienschleimaustritt nach
Entfernen der Rinde
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Pseudomonas syringae
Nässeflecken am Stamm
Scharf abgegrenzte Bereiche von
gesundem und befallenem Gewebe,
Verfärbung und Streifenmuster
erkennbar
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Pseudomonas syringae
Symptome im Kronenbereich:
§ Stamm- und Astrisse bis zu mehreren Metern Ausmaße
§ Welken einzelner Astpartien, späteres Absterben und Eintrocknen
§ Nachfolgend Absterben der gesamten Krone
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Pseudomonas syringae
Lange, klaffende Stammrisse bis in
den Kronenbereich
Getrockneter Bakterienschleim
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Pseudomonas syringae
Welken und Absterben einzelner Astpartien
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Pseudomonas syringae
Endstadium: absterbender Baum
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Pseudomonas syringae
Krankheit von internationaler Bedeutung
§ Beobachten und Beschreibung der Symptome in den Niederlanden
seit 2002
§ 2005: Bildung einer Arbeitsgruppe auf Grund des starken
Befallsausmaßes
§ 2006: Beobachten der Symptomatik auch in England, Belgien und
Frankreich
Häufig befallen: Aesculus hippocastanum, Aesculus carnea
Selten befallen: Aesculus pavia, Aesculus flava
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Pseudomonas syringae
Epidemiologie
§ Herkunft und Ausbreitungswege bislang unbekannt
§ Eindringen in die Pflanze über natürliche Öffnungen, mechanische
Wunden, Wachstumsrisse, Hagel, Insekten
§ Förderung der Entwicklung durch feuchtwarme Witterung
§ Große Vermehrungsraten in kurzer Zeit möglich
§ Überdauerung von Bakterien in Pflanzenresten und im Boden möglich
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Pseudomonas syringae
Ergebnisse aus Infektionsversuchen in den NL
§ Infektion von Jungbäumen, aber auch von älteren Bäumen möglich
§ Symptomausprägung 2 Wochen nach Infektion
§ Infektionen an anderen Laubbaumarten bewirkten keine
Symptomausprägung
Internationale Arbeitsgruppe
§ Ausdehnung der Arbeitsgruppe mit internationaler Beteiligung,
darunter BBA und PSD NRW
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Pseudomonas syringae
Vorbeugung
§ Bakteriosen können mit Pflanzenschutzmitteln nicht bekämpft werden;
daher greifen nur prophylaktische Maßnahmen:
§ Gut durchlüfteter, lehmig, frischer Boden
§ pH-Wert 6,0-8,0
§ Sandige Böden nur für die Jungpflanzenproduktion geeignet, da für
Solitäre zu geringe Wasser- und Pufferkapazitäten vorhanden sind
§ Kastanien neigen zu empfindlichen Reaktionen bei Herbizideinsatz in
der Baumschule
§ Schutzmaßnahmen vor Wildverbiss
§ Umsetzung von Hygienemaßnahmen, Desinfektion von
Schnittwerkzeugen
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Situation in Kevelaer:
§ Beobachten erster Symptome Anfang Oktober 2007
§ Beprobung am 11.10.07 an drei Standorten:
§ Kevelaer, Ladestr.
§ Wetten, Kirchplatz
§ Winnekendonk, Marktplatz
§ Ankunft im Labor: 11.10.07
§ Untersuchungsbeginn: 12.10.07
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Situation in Kevelaer:
§ Untersuchungsergebnis 22.10.07:
§ Wetten: eindeutig Pseudomonas syr.
§ Ladestr., Winnekendonk: Bakteriose isoliert, jedoch Pseudomonas
syr. labortechnisch nicht einwandfrei nachgewiesen
§ Nachweis labortechnisch aufwändig und schwierig; Bakterium ist nur
sehr kurzzeitig in bestimmten Gewebeabschnitten nachweisbar
§ Symptomatik ist an allen drei Standorten eindeutig und deutet auf
Infektion mit Pseudomonas syr. Hin
§ Im Zweifelsfall erneute Beprobung möglich
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Konsequenzen / Möglichkeiten:
§ Bakterium stellt keine Gefahr für Mensch und Umwelt dar
§ chemische Behandlungen nicht möglich
§ Herausschneiden befallener Partien zunächst möglich;
Schnittmaterial muss möglichst vor Ort verbrannt werden
§ Verkehrssicherung muss bewahrt bleiben
§ Langfristig werden die Bäume absterben
§ Statik bei Stürmen,… ?
§ Bewertung im Einzelfall schwierig
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