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Dipl.-Ing. Barbara Schildberger, MA
Bewertung der Besiedelung
von Marillenbäumen mit
Pseudomonas syringae
Abb. 1: Symptome Pseudomonas syringae bei Marille
Als Ursachen des Steinobststerbens der Marille werden
Phytoplasmen, aber auch Pilze, wie z.B. Verticillium oder das
Bakterium Pseudomonas, vermutet. Das Auftreten und
strategische Bekämmpfungsmaßnahmen wurden untersucht.
Einführung
ProjektmitarbeiterInnen:
Marlene Arnold, Andreas Krbec
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Am Versuchsgut Haschhof des LFZ Klosterneuburg kam es in den letzten Jahren zu einem besonderen Auftreten von Schadsymptomen bei Marille am Blatt und an der Frucht,
die der Schrotschusskrankheit (Clasterosporium carpophilum) ähnelte. Die Proben wurden
im Labor mikrobiologisch untersucht und festgestellt, dass eine Mischinfektion des Pilzes
Clasterosporium carpophilum und des Bakteriums Pseudomonas syringae vorliegt. In der
Literatur wird dieses Symptom als eines der
Ursachen des Steinobststerbens beschrieben.
Die Bakterienprobleme bei Marille, die in der
Praxis durch zu wenig Hintergrundwissen zu
verschiedenen Bakterienkrankheiten bekannt
sind, waren Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen, um Bekämpfungsstrategien zu
untersuchen:
•
Unterschied der Pseudomonadenbesiedlung am Stamm bei den Versuchsvarianten Überdachung der Marille, integriert geführte Kultivierung und Kontrolle.
•
Visuelle Bonitur der befallenen Bäume
Ziel dieser wissenschaftlichen Tätigkeit ist es,
der Praxis mehr Aufschluss über das Auftre-
ten von Bakterien geben zu können sowie eine
Strategie zu deren Bekämpfung anzubieten.
Material u. Methoden
Es wurden 14-tägig Proben vom Stamm genommen, diese auf King B Agar ausgestrichen
und dem LOPAT Test unterzogen, wobei das
Hauptaugenmerk auf die Fluoreszenz und den
Oxydasetest gelegt wurde.
Levan
Levan ist die aus Sacchariden bestehende Außenschicht eines Bakteriums. Bei diesem Test
wird die Schleimbildung angeregt. Bakterien
wurden ausgestrichen, Platten für drei Tage
bei 21°C inkubiert und anschließend visuell
auf eine positive oder negative Reaktion bonitiert.
Oxydase
Der Oxydase-Test dient der Unterscheidung
zwischen den Familien Pseudomonacea (ox+)
und Enterbacteriaceae (ox-). Das Enzym Cytochrome Oxidase reduziert dabei Sauerstoff
am Ende der Elektronentransportkette. Die
farblose Reagenz reagiert mit Sauerstoff und
verändert dadurch die Farbe.
Wissensbericht 2010
Pectinase
Eine positive Reaktion ist bei einer Depression des Millieus zu erkennen und
eine negative bei einer gegenteiligen Reaktion.
Arginindihydrolase
Arginin ist eine Aminosäure, die durch
eine enzymatische Reaktion in Ornithine, welche ATP und NH3 produziert,
abgebaut wird. Deshalb ist es einigen
Pseudomonas möglich unter anaeroben
Bedingungen zu wachsen. Als ein Ergebnis der Carbamoylphosphat-Reaktion mit
ADP und Carbamate werden Kinase, ATP,
CO2 und NH3 produziert. Die Probe wird
basisch und entsprechend dem pH-Wert
rot.
Hypersensibilitätstest
Alle phytopathogenen Bakterien verursachen Nekrosen an anfälligen Wirten, wie
z.B. auf Tabak Blättern, die mit Bakteriensuspension inokuliert wurden (108 Zellen/
ml). Eine positive Reaktion ist bei der Bildung von Nekrosen bemerkbar.
Ergebnisse
Von 106 Proben waren zwei Oxydasen
Abb. 2: UV-Licht
negativ und fluoreszierend unter UV-Licht. Es
wurden alle gewonnenen Bakterien in Kryos
konserviert, um mögliche weitere Identifizierungen zu gewährleisten.
Bei der Testung der Wirkung verschiedener
Spritzmittel auf Pathovare des Bakterienbranderregers Pseudomonas syringae gab es nur
bei Schwefel und Kupfer in Konzentrationen
über 50 % Hemmhöfe. Alle anderen eingesetzten Wirkstoffe zeigten keine Wirkung. Unter anderem wurde visuell die Nachbarschaft
befallener Bäume kontrolliert sowie ein Sorten- und Unterlagenvergleich vorgenommen.
Diese visuellen Bonituren zeigten, dass es
Unterschiede zwischen den Unterlagen und
Sorten gibt. Um mehr daraus schließen zu
können, sind mehrjährige Ergebnisse notwendig. Beeinflusste Unterlagen und Sorten waren
Torinel und Ungarische Beste.
ZUSAMMENFASSUNG
SUMMARY
Es wurden 14-tägig Proben vom Stamm genommen, diese auf King B Agar ausgestrichen
und dem LOPAT Test unterzogen, wobei das
Hauptaugenmerk auf die Ergebnisse des Fluoreszenz- und des Oxydasetests lagen. Von
106 Proben waren zwei Oxydasen negativ
und unter UV Licht fluoreszierend. Es wurden
alle gewonnen Bakterien in Kryos konserviert,
um mögliche weitere Identifizierungen zu gewährleisten.
Bei der Testung der Wirkung verschiedener
Spritzmittel auf Pathovare des Bakterienbranderregers Pseudomonas syringae gab es nur
bei Schwefel und Kupfer in Konzentrationen
über 50 % Hemmhöfe. Alle anderen eingesetzten Wirkstoffe zeigten keine Wirkung.
Every fourteen days samples were taken from
the trunk and cultivated on King B agar. The
bacteria were tested with the LOPAT test, whereby special attention was put on fluorescence
and the oxydase test. From 106 samples two
plates were oxydase negative and fluorescent
under UV light. All bacteria were conserved in
Kryos for possible further identification. During
testing the effect of different active substances
on pathogens of Pseudomonas syringae only
sulfur and copper in concentrations over 50 %
showed effects.
Wissensbericht 2010
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