Schulinterner Lehrplan Politik/Wirtschaft Klasse 5/6 - Pius

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Bischöfliches Pius-Gymnasium
Fachkonferenz
Politik/Wirtschaft und
Sozialwissenschaften
SCHULCURRICULUM „POLITIK UND SOZIALWISSENSCHAFTEN“ 2014
INHALTSVERZEICHNIS
1. Stoffverteilungspläne
1.1.
Allgemeine Grundsätze
1.2.
Ziele des Politikunterrichtes – Kompetenzbereiche
Klasse 5
1.2.1. Schulinterner Lehrplan Politik/Wirtschaft Klasse 5
1.3.
Ziele des Politikunterrichtes – Kompetenzbereiche
Klasse 7 und 9
1.3.1. Schulinterner Lehrplan Politik/Wirtschaft Klasse 7
1.3.2. Schulinterner Lehrplan Politik/Wirtschaft Klasse 9
1.4
Kernlehrplan Sozialwissenschaften Zusatzkurs
1.4.1. Schulinterner Lehrplan Sozialwissenschaften Q2
2. Leistungsbewertung und Kompetenzüberprüfung
3. Fächerverbindendes Arbeiten
3.1. Sekundarstufe I
3.2. Sekundarstufe II
4. Werteerziehung
5. Binnendifferenziertes Lernen
5.1 Methoden zur Binnendifferenzierung
5.2 Beispiel für binnendifferenziertes Arbeiten
5.3 Möglichkeiten binnendifferenzierter Leistungsbewertung
1
1. Stoffverteilungspläne
Schulinterner Lehrplan Politik/Wirtschaft
Sekundarstufe I – Klassenstufen 5/7/9
1. 1. Allgemeine Grundsätze
Die besondere Bedeutung des Unterrichts im Fach Politik besteht in der Befähigung zur
Wahrnehmung der verschiedenen Bürgerrollen in einer demokratischen Gemeinschaft.
Dieses geschieht unter der Leitperspektive der Entwicklung allgemeiner politischer
Mündigkeit. Der Unterricht im Fach Politik befähigt die Schülerinnen und Schüler, sich in der
komplexen gesellschaftlichen Wirklichkeit und in einer globalisierten Ökonomie zu orientieren
sowie politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Fragen und Probleme kompetent zu
beurteilen. Er bereitet auf die Teilnahme an sozialen, politischen und ökonomischen
Prozessen vor und trägt dazu bei, sich in öffentlichen Angelegenheiten auf einer
demokratischen Grundlage zu engagieren und Mitverantwortung für die Angelegenheiten
des Gemeinwesens zu übernehmen.
Grundsätze des Politikunterrichts sind neben seinem integrativen Charakter (Sichtweisen der
drei Leitwissenschaften Politikwissenschaft, Soziologie und Ökonomie) insbesondere auch
Schüler- und Problemorientierung, Kontroversität sowie Aktualität. Er bereitet zudem vor auf
den Unterricht im Fach Sozialwissenschaften in der Sekundarstufe II.
Am Bischöflichen Pius-Gymnasium wird Politik in den Jahrgangsstufen 5, 7 und 9
unterrichtet. In der Sekundarstufe II wird Sozialwissenschaften obligatorisch für alle
Schüler/Innen in der Jahrgangsstufe Q2 unterrichtet.
Grundlage für diesen schulinternen Lehrplan bilden die geltenden Kernlehrpläne
Politik/Wirtschaft (Sek I) bzw. Sozialwissenschaften (Sek II) sowie die eingeführten
Lehrwerke Politik & Co (C.C. Buchner) für die Sek I bzw. „Grundwissen Politik“ (Cornelsen) für die Sek II.
2
1.2. Ziele des Politikunterrichtes – Kompetenzbereiche
Klassenstufe 5
Inhaltsfelder
1. Inhaltsfeld: Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie
2. Inhaltsfeld: Grundlagen des Wirtschaftens
3. Inhaltsfeld: Ökologische Herausforderungen für Politik und Wirtschaft
4. Inhaltsfeld: Chancen und Probleme der Industrialisierung und Globalisierung
5. Inhaltsfeld: Identität und Lebensgestaltung im Wandel der modernen Gesellschaft
6. Inhaltsfeld: Die Rolle der Medien in Politik und Gesellschaft
Sachkompetenz (SK)
Methodenkompetenz (MK)
Die Schülerinnen und Schüler
1. beschreiben Möglichkeiten der Mitgestaltung des
gesellschaftlichen Miteinanders und der Demokratie
(Institutionen, Akteure und Prozesse),
2. erläutern die Rolle des Geldes als Tauschmittel,
3. beschreiben die menschlichen Grundbedürfnisse
und Güterarten,
4. benennen ihre Rechte und mögliche Risiken als
Verbraucherinnen und Verbraucher,
5. stellen Beispiele für die Bedeutung vom
Umweltschutz im Alltag dar,
6. beschreiben kriterienorientiert die Lebensformen
und Lebenssituationen bzw. Problemlagen von
unterschiedlichen Sozialgruppen (z.B. Kindern,
Jugendlichen, Frauen, Männern, Migranten, alten
Menschen, behinderten Menschen oder Familien),
7. erläutern die Bedeutung und den Stellenwert von
Menschen-/ Minderheitenrechten anhand konkreter
Beispiele.
Die Schülerinnen und Schüler
1. beschreiben eingeführte Fachbegriffe und wenden
diese kontextbezogen an,
2. arbeiten produktiv in Gruppen, nehmen
Gruppenprozesse wahr und gestalten diese aktiv mit,
3. planen ein kleines, deutlich umgrenztes Interview/
eine Befragung – auch mithilfe der neuen Medien –,
führen dieses durch und werten es aus,
4. erschließen selbstständig und in Kooperation mit
anderen mithilfe verschiedener alter und neuer Medien
sowie elementarer Lern- und Arbeitstechniken
politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche
Sachverhalte,
5. stellen ausgewählte Sachverhalte korrekt und
verständlich mithilfe verschiedener
Präsentationsformen dar.
Urteilskompetenz (UK)
Handlungskompetenz (HK)
Die Schülerinnen und Schüler
1. erkennen Problemhaltiges und Kontroverses und
verdeutlichen diese Strukturmerkmale in elementaren
Formen,
2. vollziehen unterschiedliche Gefühle, Motive,
Bedürfnisse und Interessen von betroffenen Personen
und Gruppen nach und schätzen erste Folgen aus
Konfliktlagen für die agierenden Personen oder
Konfliktparteien ab,
3. formulieren ein Spontanurteil und finden dafür eine
angemessene und stimmige Begründung,
4. verdeutlichen an Fällen bzw. Beispielen mit
politischem Entscheidungscharakter die Grundstruktur
eines Urteils,
5. treffen bezogen auf das eigene Lebensumfeld
wirtschaftliche Entscheidungen und formulieren dafür
sinnvolle Begründungen.
Die Schülerinnen und Schüler
1. treffen exemplarisch eigene (politische,
ökonomische) Entscheidungen und begründen diese
in Konfrontation mit anderen Positionen sachlich,
2. erstellen exemplarisch in Inhalt und Struktur klar
vorgegebene Medienprodukte (z.B. Leserbrief, Plakat,
Flyer, computergestützte Präsentation) zu konkreten,
anschaulich aufbereiteten politischen, wirtschaftlichen
und sozialen Sachverhalten und Problemlagen und
setzen diese argumentativ ein,
3. gehen mit kulturellen Differenzen im schulischen
Umfeld angemessen um, d.h. sie suchen in konkreten
Konfliktsituationen nach Verständigung und
praktizieren Formen der Konfliktmediation,
4. achten Interessen anderer, setzen diese in Bezug
zu eigenen Wünschen und wenden Strategien der
Organisation und Durchsetzung von Interessen und
Positionen im Rahmen demokratischer Regelungen
innerhalb der Schule und des persönlichen Umfeldes
bei konkreten Anlässen an.
3
1.2.1. Schulinterner Lehrplan Politik/Wirtschaft Klasse 5
Lehrwerk: C.C. Buchner: Politik & Co. Band 1 – Nordrhein-Westfalen, Politik/Wirtschaft für das Gymnasium (Hrsg.: Hartwig Riedel)
Umfang: Die Unterrichtsvorhaben sollten jeweils mindestens 10 Wochenstunden umfassen
Themen
Inhaltsfelder und Kompetenzen des Lehrplans
Methoden
(Sachkomp. SK, Methodenkomp. MK, Urteilskomp. UK, Handlungskomp. HK)
Selbständiges Lernen,
Medienkonzept/ IT-Einsatz
Sicherung und Weiterentwicklung der
Demokratie
Beziehungen zwischen Politik und
Lebenswelt: Lebenssituationen von Kindern
und Jugendlichen; Umgang mit Konflikten im
Alltag
Schule als Lebenswelt
Gruppen- und Rollenverhalten in der
Schule
Mitbestimmung in der Schule
Angst und Gewalt in der Schule
(Formen von Gewalt in der Schule,
Mobbing, Schlichtungsverfahren
[Mediation])
Formen politischer Beteiligung: Politik vor Ort
Vom Bürgerantrag zur Entscheidung
im Stadtrat
Aufgaben einer Gemeinde
Inhaltsfelder 1 und 6: Lebenssituation in der Schule, Formen politischer
Beteiligung, Ungang mit Konflikten im Alltag
Gruppenprozesse wahrnehmen und aktiv mitgestalten (MK 2)
Unterschiedliche Gefühle und Motive von betroffenen Personen und
Gruppen nachvollziehen (UK 2)
Möglichkeiten der demokratischen Mitgestaltung beschreiben und
wahrnehmen (SK 1, HK 4)
Interessen anderer achten und in Bezug zu eigenen Wünschen setzen
sowie Strategien der Durchsetzung von Interessen und Positionen im
Rahmen demokratischer Regelungen in der Schule anwenden (HK 4)
In Konfliktsituationen nach Verständigung suchen und Formen der
Konfliktmediation praktizieren (HK 3)
Inhaltsfeld 1: Lebenssituationen von Kindern in der Stadt, Formen politischer
Beteiligung von Kindern
Möglichkeiten der Mitgestaltung der Demokratie (Institutionen, Akteure,
Prozesse) beschreiben (SK 1)
An Fällen mit politischem Entscheidungscharakter die Grundstruktur eines
Urteils verdeutlichen (UK 4)
Exemplarisch eigene politische Entscheidungen treffen und diese in
Konfrontation mit anderen Positionen sachlich begründen (HK 1)
Interessen anderer achten und diese in Bezug zu eigenen Wünschen
setzen (HK 4)
Methodenkonzept:
Mindmaps
Expertenbefragung/
Interview mit SV
Präsentation
Gewaltpräventionstraining (In Via)
Grundlagen einer
Debatte
Experteninterview mit
einem
Kommunalpolitiker
Grundlagen des Wirtschaftens
Wirtschaftliches Handeln als Grundlage
menschlicher Existenz; Grundbedürfnisse
Bedürfnispyramide und Güterarten
Inhaltsfeld 2: Grundbedürfnisse des Menschen (Bedürfnishierarchie); junge
Menschen in der Konsumgesellschaft/ Konsumentensouveränität und
Verkaufsstrategien
Die menschlichen Grundbedürfnisse und Güterarten beschreiben (SK 3)
Unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen von Personen und Gruppen
nachvollziehen (UK 2)
Selbständiges Lernen:
Fragebogen-Erhebung
(Markenbewusstsein
von Schüler[innen])
4
Der Einfluss der Werbung –
Werbeformen und –strategien,
Verbraucherschutz
Für das eigene Lebensfeld wirtschaftliche Entscheidungen formulieren und
begründen (UK 5)
Rechte und mögliche Risiken als Verbraucher(innen) benennen (SK 4)
Rolle des Geldes als Tauschmittel
Inhaltsfeld 2: Geldgeschäfte als Tauschgeschäfte
Die Rolle des Geldes als Tauschmittel erläutern (SK 2)
Gesellschaftliche und wirtschaftliche Sachverhalte erschließen (MK 4)
Haushaltseinkommen und
Taschengeld
Inhaltsfeld 2: Junge Menschen in der Konsumgesellschaft
Für das eigene Lebensumfeld wirtschaftliche Entscheidungen treffen und
sinnvoll begründen (UK 5)
Für das eigene Lebensumfeld eigene ökonomische Entscheidungen
treffen und diese in Konfrontation mit anderen Positionen sachlich
begründen (HK 1)
Selbständiges Lernen:
Stationenlernen
zum Euro
Rollenspiel
(„Mit dem Einkommen
auskommen“)
FragebogenErhebung
(zum Taschengeld)
Ökologische Herausforderungen für
Politik und Wirtschaft
Bedeutung von Umweltschutz im Alltag
Abfallarten und ihre Beseitigung
Kostbares Trinkwasser: Schutz- und
Sparmaßnahmen
Luftverschmutzung und
Klimawandel: Energieeinsparung
Chancen und Probleme der
Industrialisierung und Globalisierung
Lebensbedingungen von Menschen in
Industrie- und Entwicklungsländern:
Kinder dieser Welt
Armut
Kinderarbeit
Hunger
Kindersoldaten
Straßenkinder
Bildung
Identität und Lebensgestaltung im Wandel
der modernen Gesellschaft
Lebensformen und – situationen von
verschiedenen Sozialgruppen
Inländer - Ausländer
Inhaltsfeld 3: Ökologische Herausforderungen im privaten und wirtschaftlichen
Handeln
Beispiele für die Bedeutung von Umweltschutz im Alltag darstellen (SK 5)
Eigene politische und ökonomische Entscheidungen treffen und diese
sachlich begründen (HK 1)
Inhaltsfeld 4: Lebensbedingungen von Menschen in Industrie- und
Entwicklungsländern
Die menschlichen Grundbedürfnisse und Güterarten beschreiben (SK 3)
Die Bedeutung und den Stellenwert von Menschenrechten beschreiben (SK 6)
Für das eigene Lebensumfeld wirtschaftliche Entscheidungen treffen und
sinnvoll begründen (UK 5)
Methodenkonzept
Analyse von
Karikaturen
Diagrammanalyse
Selbständiges Lernen:
Gruppenarbeit bzw.
Gruppenpuzzle
Inhaltsfeld 5: Lebensformen und -situationen von verschiedenen Sozialgruppen;
Umgang mit Konflikten im Alltag
Lebensformen, Lebenssituationen und Problemlagen unterschiedlicher
Sozialgruppen beschreiben (SK 6)
5
Mit kulturellen Differenzen im schulischen Umfeld angemessen umgehen
(HK 3)
Bedeutung und Stellenwert von Minderheitenrechten erläutern (SK 7)
Unterschiedliche Gefühle und Interessen von betroffenen Gruppen
nachvollziehen und erste Folgen aus Konfliktlagen abschätzen (UK 2)
Behinderte sind keine Sorgenkinder!
Alt und Jung: Miteinander füreinander
Werte und Wertewandel in der Gesellschaft
Funktion und Wandel der Familie
Aufgabenteilung in der Familie
Typisch Mädchen – typisch Junge?
Inhaltsfeld 5: Lebensformen und -situationen von verschiedenen Sozialgruppen
Lebenssituationen und Problemlagen unterschiedlicher Sozialgruppen
beschreiben (SK 6)
Bedeutung und Stellenwert von Minderheitenrechten erläutern (SK 7)
Unterschiedliche Gefühle, Motive, Bedürfnisse und Interessen von
betroffenen Personen und Gruppen nachvollziehen und erste Folgen aus
Konfliktlagen abschätzen (UK 2)
Inhaltsfeld 1: Lebenssituation von Kindern in der Familie, Rechte und Pflichten
Lebensformen und Problemlagen von Kindern und Familien beschreiben
(SK 6)
Unterschiedliche Motive und Interessen von betroffenen Personen und
Gruppen nachvollziehen und erste Folgen aus Konfliktlagen abschätzen
(UK 2)
Für das eigene Lebensumfeld wirtschaftliche Entscheidungen treffen und
sinnvoll begründen (UK 5)
Inhaltsfelder 1 und 5: Lebensformen von Kindern, Frauen, Männern; Umgang mit
Konflikten im Alltag
Unterschiedliche Bedürfnisse und Gefühle von betroffenen Personen und
Gruppen nachvollziehen und erste Folgen aus Konfliktlagen abschätzen
(UK 2)
In konkreten Konfliktsituationen nach Verständigung suchen (HK 3)
Eigene Entscheidungen treffen und diese sachlich begründen (HK 1)
Vorstellung
Kooperation
Viktor Frankl
Schule
Rollenspiel
Zukunftsvision:
Geschlechterrollen
Die Rolle der Medien in Politik und
Gesellschaft
Medien als Informations- und
Kommunikationsmittel
Medien im Alltag: wie Jugendliche
Zeitung, Fernsehen, Radio und
Internet nutzen
Wie informieren uns Medien?
Nachrichten werden gemacht!?
Computer- und Internetnutzung:
Chancen: Nutzung als Informationsund Präsentationsmedium
Risken: Sicher surfen
Inhaltsfeld 6: Medien als Informations- und Kommunikationsmittel
Mithilfe der Medien gesellschaftliche und wirtschaftliche Sachverhalte
erschließen (MK 4)
Bezogen auf das eigene Lebensumfeld Entscheidungen treffen und sinnvoll
begründen (UK 5)
Unterschiedliche Interessen nachvollziehen und erste Folgen aus
Konfliktlagen abschätzen (UK 2)
Mithilfe neuer Medien politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche
Sachverhalte erschließen (MK 4)
Mögliche Risiken als Verbraucher(innen) benennen (SK 4)
Für das eigene Lebensumfeld wirtschaftliche Entscheidungen treffen und dafür
sinnvolle Begründungen formulieren (UK 5)
Medienkonzept/ ITEinsatz:
Recherche von
geeigneten
Kinderinformationsseiten im Netz evtl.
Einführung PowerPoint-Präsentation
6
1.3. Ziele des Politikunterrichtes – Kompetenzbereiche
Klassenstufe 7 und 9
Inhaltsfelder 7– 9
7. Inhaltsfeld: Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie
8. Inhaltsfeld: Grundlagen des Wirtschaftsgeschehens
9. Inhaltsfeld: Zukunft von Arbeit und Beruf in einer sich verändernden Industrie-,
Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft
10. Inhaltsfeld: Ökologische Herausforderungen für Politik und Wirtschaft
11. Inhaltsfeld: Einkommen und soziale Sicherung zwischen Leistungsprinzip und sozialer
Gerechtigkeit
12. Inhaltsfeld: Identität und Lebensgestaltung im Wandel der modernen Gesellschaft
13. Inhaltsfeld: Die Rolle der Medien in Politik und Gesellschaft
14. Inhaltsfeld: Internationale Politik im Zeitalter der Globalisierung
Sachkompetenz (SK)
Methodenkompetenz (MK)
Die Schülerinnen und Schüler
1. legen das Konzept des Rechts- bzw.
demokratischen Verfassungsstaates (einschließlich
der Verfassungsorgane) differenziert dar und
beschreiben die Rolle des Bürgers in der Demokratie –
insbesondere unterschiedliche Formen politischer
Beteiligung,
2. erklären die Funktion und Bedeutung von Wahlen
und Institutionen im demokratischen System,
3. erläutern Ursachen und Erscheinungsformen sowie
Abwehrmöglichkeiten im Bereich des politischen
Extremismus und der Fremdenfeindlichkeit,
4. erläutern Grundsätze des Sozialstaatsprinzips und
legen die wesentlichen Säulen der sozialen Sicherung
sowie die Probleme des Sozialstaates
(Finanzierbarkeit, Generationengerechtigkeit etc.) dar,
5. analysieren Dimensionen sozialer Ungleichheit und
Armutsrisiken in der gegenwärtigen Gesellschaft
exemplarisch,
6. erläutern die Grundprinzipien, Möglichkeiten und
Probleme der Marktwirtschaft und beschreiben den
Wirtschaftskreislauf sowie die Funktionen des Geldes,
7. unterscheiden zwischen qualitativem und
quantitativem Wachstum und erläutern das Konzept
der nachhaltigen Entwicklung,
8. analysieren die Bedeutung und die
Herausforderungen des Globalisierungsprozesses für
den Wirtschaftsstandort Deutschland exemplarisch,
9. erläutern die Bedeutung von Qualifikationen für die
Berufschancen auf dem Arbeitsmarkt,
10. legen Wege sowie Chancen und Risiken der
unternehmerischen Selbstständigkeit dar,
11. beschreiben die Chancen und Risiken neuer
Technologien für die Bereiche Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft,
12. erörtern die Entwicklung, die Chancen sowie die
zentralen Probleme der EU an ausgewählten
Beispielen,
13. erläutern am Beispiel eines Konfliktes Grundlagen
der Friedens- und Sicherheitspolitik.
Die Schülerinnen und Schüler
1. definieren eingeführte Fachbegriffe korrekt und
wenden diese kontextbezogen an,
2. nutzen verschiedene – auch neue – Medien
zielgerichtet zur Recherche, indem sie die
Informationsangebote begründet auswählen und
analysieren,
3. präsentieren Ergebnisse von Lernvorhaben und
Projekten zielgruppenorientiert und strukturiert – ggf.
auch im öffentlichen Rahmen,
4. nutzen verschiedene Visualisierungs- und
Präsentationstechniken – auch unter Zuhilfenahme
neuer Medien – sinnvoll,
5. wenden ausgewählte Fachmethoden an, indem sie
z.B. eine Umfrage sinnvoll konzipieren, durchführen
und auch mithilfe neuer Medien auswerten,
6. handhaben grundlegende Methoden und Techniken
der politischen Argumentation sachgerecht und
reflektieren die Ergebnisse z.B. im Rahmen einer Pround Kontra Debatte,
7. führen grundlegende Operationen der Modellbildung
– z.B. bezüglich des Wirtschaftskreislaufs – durch,
8. planen das methodische Vorgehen zu einem
Arbeitsvorhaben und reflektieren Gruppenprozesse
mithilfe metakommunikativer Methoden.
7
Urteilskompetenz (UK)
Handlungskompetenz (HK)
Die Schülerinnen und Schüler
1. diskutieren problemorientiert über die Bedeutung
von Wertorientierungen und begründen den eigenen
Standpunkt,
2. beurteilen verschiedene wirtschaftliche, politische
und gesellschaftliche Interessen hinsichtlich der
zugrunde liegenden Wertmaßstäbe, hinsichtlich ihrer
Verallgemeinerbarkeit bzw. universellen
Geltungsmöglichkeit kriterienorientiert,
3. formulieren angemessene und konstruktive Kritik
sowie Alternativen, zeigen multiperspektivische
Zugänge auf und entwickeln für überschaubare und
begrenzte Problemkonstellationen und Konflikte
Lösungsoptionen,
4. entwickeln unter Rückgriff auf selbstständiges,
methodenbewusstes und begründetes Argumentieren
einen rationalen Standpunkt bzw. eine rationale
Position, wählen Handlungsalternativen in politischen
Entscheidungssituationen und legen den
Verantwortungsgehalt der getroffenen Entscheidung
dar,
5. reflektieren wirtschaftliche Entscheidungen und
analysieren diese hinsichtlich ihrer ökonomischen
Rationalität, ihrer Gemeinwohlverpflichtung, ihrer
Wirksamkeit sowie ihrer Folgen und entwerfen dazu
Alternativen,
6. reflektieren medial vermittelte Botschaften und
beurteilen diese auch mit Blick auf dahinter liegende
Interessen,
7. prüfen benutzte Kriterien und Sachverhalte durch
neue Informationen und Gesichtspunkte, erweitern
Detailurteile zu einem Gesamturteil und reflektieren
den gesamten Prozess der Urteilsbildung,
8. unterscheiden in einem politischen
Entscheidungsfall die verschiedenen
Politikdimensionen (Inhalt, Form, Prozess).
Die Schülerinnen und Schüler
1. vertreten die eigenen Positionen auch in der
Auseinandersetzung mit kontroversen Sichtweisen in
angemessener Form im (schul-) öffentlichen Raum
und bereiten ihre Ausführungen mit dem Ziel der
Überzeugung oder Mehrheitsfindung auch strategisch
auf bzw. spitzen diese zu,
2. erkennen andere Positionen, die mit ihrer eigenen
oder einer angenommenen Position konkurrieren, und
bilden diese – ggf. probeweise – ab
(Perspektivwechsel),
3. erstellen Medienprodukte (z.B. Leserbriefe, Plakate,
computergestützte Präsentationen, Fotoreihen etc.) zu
politischen, wirtschaftlichen und sozialen
Sachverhalten und Problemlagen und setzen diese
intentional ein,
4. gehen mit kulturellen und sozialen Differenzen
reflektiert und tolerant um und sind sich dabei der
eigenen interkulturellen Bedingtheit ihres Handelns
bewusst,
5. stellen ihre eigenen Fähigkeiten und Interessen im
Spannungsfeld gesellschaftlicher Anforderungen
hinsichtlich der anstehenden
Berufswahl/Berufsorientierung dar und bereiten
entsprechende Entscheidungen vor bzw. leiten diese
ein,
6. sind dazu in der Lage, in schulischen Gremien
mitzuarbeiten und ihre Interessen wahrzunehmen,
7. besitzen die Fähigkeit, eigene Rechte und
Beteiligungsangebote wahrzunehmen und mit anderen
gemeinsame Lösungswege zu erproben,
8. setzen sich mit konkreten Aktionen und
Maßnahmen für verträgliche Lern- und
Lebensbedingungen in der Schule und ggf. im
außerschulischen Nahbereich ein,
9. werben argumentativ um Unterstützung für eigene
Ideen.
8
1.3.1. Schulinterner Lehrplan Politik/Wirtschaft Klasse 7
Lehrwerk: C.C. Buchner: Politik & Co. Band 2 – Nordrhein-Westfalen, Politik/Wirtschaft für das Gymnasium (Hrsg.: Hartwig Riedel)
Umfang: Die Unterrichtsvorhaben sollten jeweils mindestens 10 Wochenstunden umfassen
Themen
Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie
Zu jung für Politik? – Jugendliche und Politik
Was ist Politik?
Wie beurteilen Jugendliche selbst ihr Interesse
an Politik?
Politisches Engagement Jugendlicher in
Schule und Gesellschaft
Inhaltsfelder und Kompetenzen des Lehrplans
Methoden
(Sachkomp. SK, Methodenkomp. MK, Urteilskomp. UK, Handlungskomp. HK)
Selbständiges Lernen,
Medienkonzept/ IT-Einsatz
Inhaltsfelder 7 und 12: Demokratische Institutionen, Identität und
Lebensgestaltung
die Rolle des Bürgers in der Demokratie und unterschiedliche
Formen politischer Beteiligung beschreiben (SK 1)
Fachmethoden anwenden (eine Umfrage konzipieren,
durchführen und auswerten) (MK 5)
die Fähigkeit besitzen, eigene Rechte und
Beteiligungsangebote wahrzunehmen (HK 7)
in der Lage sein, in Gremien mitzuarbeiten und eigene
Interessen wahrzunehmen (HK 6)
Methodenkonzept:
Demokratische Institutionen in der Bundesrepublik
Deutschland – Prinzipen, Formen und
Zusammenwirken
Grundzüge unserer demokratischen
politischen Ordnung
Was bedeutet Demokratie?
Wie funktioniert unsere Demokratie? Wahlen,
Parteien und Staatsorgane
Identität und Lebensgestaltung im Wandel der
modernen Gesellschaft
Inhaltsfeld 7: Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie,
demokratische Institutionen, Grundlagen des Rechtsstaats
das Konzept des demokratischen Verfassungsstaates (einschließlich
der Verfassungsorgane) darlegen (SK 1)
die Funktion und Bedeutung von Institutionen erklären (SK 2)
Medienkonzept/ IT-Einsatz:
Personale Identität und persönliche Lebensgestaltung
im Spannungsfeld von Selbstverwirklichung und
sozialen Erwartungen
Gefahren des Drogenkonsums
Inhaltsfeld 12: Identität und Lebensgestaltung im Spannungsfeld von
Selbstverwirklichung und sozialen Erwartungen
problemorientiert über die Bedeutung von Wertorientierungen
diskutieren und den eigenen Standpunkt begründen (UK 1)
verschiedene wirtschaftliche und gesellschaftliche Interessen
beurteilen (UK 2)
für begrenzte Problemkonstellationen und Konflikte Lösungsoptionen
entwickeln (UK 3)
Stationen auf dem Weg zur Mündigkeit
Rechtsordnung und Rechtsbruch
Einführung
verschiedener
Debattenformen
Internetrecherche
Kurzvorträge
Teilnahme am
Wettbewerb „Be
smart, don’t start“
9
Wie kann Integration gelingen? Zuwanderer in
Deutschland
Zuwanderer in Deutschland - Zahlen und
Fakten
Regelung von Zuwanderung und
Integrationspolitik
Inhaltsfeld 12: Ursachen und Folgen von Migration sowie Möglichkeiten und
Schwierigkeiten des Zusammenlebens von Menschen aus unterschiedlichen
Kulturen
die Herausforderungen des Globalisierungsprozesses analysieren
(SK 8)
verschiedene wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche
Interessen beurteilen (UK 2)
mit kulturellen und sozialen Differenzen reflektiert und tolerant
umgehen (HK 4)
für begrenzte Problemkonstellationen und Konflikte Lösungsoptionen
entwickeln (UK 3)
Analyse von
Statistiken
Fallbeispiel
Die Rolle der Medien in Politik und Gesellschaft
Formen und Möglichkeiten der Kommunikation sowie
Information in Politik u. Gesellschaft
Zeitungen in Deutschland: Information oder
Manipulation?
Chancen und Gefahren der Pressefreiheit
Politische und soziale Auswirkungen neuer Medien,
globale Vernetzung
Jugendliche und ihr Handy
Offline und Online – Nicht ohne Schattenseiten
Bedeutung des Internets für Kinder und
Jugendliche
Chance und Gefahren
Internet und Politik
Grundlagen des Wirtschaftsgeschehens
Jugendliche in der Konsumgesellschaft;
Konsumentensouveränität und Verkaufsstrategien
Verbraucherrechte und Verbraucherschutz
Das Verhältnis von Angebot, Nachfrage und
Preis
Fit in Finanzen
Wirtschaftskreislauf und Funktionen des
Geldes
Inhaltsfeld 13: Rolle der Medien, Bedeutung von Formen und Möglichkeiten
der Information sowie Information in Politik und Gesellschaft
die Chancen und Risiken neuer Technologien für die Bereiche Politik
und Gesellschaft beschreiben (SK 11)
verschiedene Medien zielgerichtet zur Recherche nutzen
(Informationsangebote begründet auswählen und analysieren) (MK 2)
medial vermittelte Botschaften reflektieren und beurteilen (UK 5)
Zeitungsartikel
analysieren
Medienkonzept/ ITEinsatz:
Initiative Klicksafe
Inhaltsfeld 8: Grundlagen des Wirtschaftsgeschehens,
Markt und Marktprozesse, Funktion des Geldes
Grundprinzipien, Möglichkeiten und Probleme der Marktwirtschaft
erläutern, den Wirtschaftskreislauf und die Funktionen des Geldes
beschreiben (SK 6)
Fachbegriffe korrekt definieren und kontextbezogen anwenden (MK 1)
grundlegende Methoden der Modellbildung durchführen, z.B. bezüglich
des Wirtschaftskreislaufs (MK 7)
verschiedene wirtschaftliche Interessen beurteilen (UK 2)
wirtschaftliche Entscheidungen reflektieren (UK 5)
Möglichkeiten und Probleme der Marktwirtschaft erläutern (SK 6)
das methodische Vorgehen zu einem Arbeitsvorhaben planen
(Erkundung) (MK 8)
die Fähigkeit besitzen, eigene Rechte wahrzunehmen (HK 7)
Selbständiges Lernen:
Markterkundung
Projekt Fit in
Finanzen in
Zusammenarbeit mit
der Verbraucherzentrale in Aachen
10
Ökologische Herausforderungen für Politik und
Wirtschaft
Ist die Erde noch zu retten? Möglichkeiten und
Chancen umweltgerechten Handelns
Droht uns die Klimakatastrophe
Wege zum verantwortungsvollen Umgang mit
der Umwelt
Nachhaltig produzieren und konsumieren
Saubere Energie für die Zukunft
Ökologischer Fußabdruck
Inhaltsfeld 10: Ökologische Herausforderungen für Politik und Wirtschaft,
Prinzip nachhaltigen Wirtschaftens, Innovationspotenziale ökologisch
orientierter Produktion
Möglichkeiten und Probleme der Marktwirtschaft beschreiben (SK 6)
Chancen neuer Technologien für die Bereiche Wirtschaft und
Gesellschaft beschreiben (SK 11)
wirtschaftliche Entscheidungen reflektieren und hinsichtlich ihrer
Gemeinwohlverpflichtung analysieren (UK 5)
Medienprodukte zu politischen und wirtschaftlichen Sachverhalten
und Problemlagen erstellen (HK 3)
Medienkonzept/ IT-Einsatz:
Film: The age of
stupid
Internetrecherche
Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie
Parteien, Wahlen, Regierung – Welche Bedeutung
haben die Parteien in unserer Demokratie?
Wahlgrundsätze, Wahlsystem und
Verfassungsorgane
Die Parteien und ihre Programme
Das
deutsche Parteiensystem im Wandel
Politische Beteiligung - mit und ohne Parteien
Inhaltsfeld 7: Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie,
Staatsbürgerschaft, Wahlen und Parlamentarismus
die Funktion und Bedeutung von Wahlen im demokratischen System
erklären (SK 2)
die Rolle des Bürgers in der Demokratie, insbesondere
unterschiedliche Formen politischer Beteiligung beschreiben (SK 1)
die Rolle der Verfassungsorgane darlegen (SK 1)
die verschiedenen Politikdimensionen unterscheiden (UK 8)
verschiedene – auch neue – Medien zielgerichtet zur Recherche
nutzen (MK 2)
verschiedene Präsentationstechniken nutzen (MK 4)
Medienkonzept/ IT-Einsatz:
Internetrecherche
PowerPointPräsentation
Kurzvortrag
11
1.3.2. Schulinterner Lehrplan Politik/Wirtschaft Klasse 9
Lehrwerk: C.C. Buchner: Politik & Co. Band 2 – Nordrhein-Westfalen, Politik/Wirtschaft für das Gymnasium (Hrsg.: Hartwig Riedel)
Umfang: Die Unterrichtsvorhaben sollten jeweils mindestens 10 Wochenstunden umfassen
Themen
Woran können sich Jugendliche orientieren?
Veränderungen in der Gesellschaft und ihre
Bedeutung für das Leben der Menschen. – Arbeit
und Beruf in einer sich verändernden Welt
Wie Jugendliche ihre Zukunft sehen – Mein
Leben, wenn ich dreißig bin
Beruf und Familie: neue Rollen für Männer
und Frauen – Vereinbarkeit von Familie
und Beruf
Arbeit – Lebensgrundlage für alle
Wirtschaft und Arbeitswelt im Wandel
Ursachen, Folgen und Kosten von
Arbeitslosigkeit
Berufsorientierung: Einstellungstest bei der
Sparkasse Aachen
Was heißt „soziale Marktwirtschaft“? –
Grundzüge unserer Wirtschaftsordnung
Markt oder Plan – zwei Ordnungssysteme
„freie“ und „soziale“ Marktwirtschaft
Die Rolle des Staates in der sozialen
Marktwirtschaft
Marktformen und Funktionen des
Wettbewerbs
Die Sicherung des Wettbewerbs als
staatliche Aufgabe – Unternehmensformen
und Zusammenschlüsse (Fusionskontrolle)
Konzentration und Wettbewerb im
Lebensmitteleinzelhandel
Funktionen des Geldes
Geldwertstabilität und Inflation
Euro-Wechselkursentwicklung
Inhaltsfelder und Kompetenzen des Lehrplans
Methoden
(Sachkomp. SK, Methodenkomp. MK, Urteilskomp. UK, Handlungskomp. HK)
Selbständiges Lernen,
Medienkonzept/ IT-Einsatz
Inhaltsfeld 12: Identität und Lebensgestaltung im Wandel der modernen
Gesellschaft und im Spannungsfeld zwischen Selbstverwirklichung und sozialen
Erwartungen, Werte und Wertewandel
die Bedeutung von Qualifikationen für die Berufschancen auf dem
Arbeitsmarkt erläutern (SK 9)
die Bedeutung von Wertorientierungen diskutieren und den eigenen
Standpunkt begründen (UK 1)
die eigenen Fähigkeiten und Interessen im Spannungsfeld
gesellschaftlicher Anforderungen darstellen (HK 5)
Inhaltsfeld 9: Zukunft von Arbeit und Beruf, Berufsorientierung, Strukturwandel
der Arbeitswelt
die Bedeutung von Qualifikationen für die Berufschancen auf dem
Arbeitsmarkt erläutern (SK 9)
die Herausforderungen des Globalisierungsprozesses analysieren (SK 8)
Möglichkeiten und Probleme der Marktwirtschaft erläutern (SK 6)
die eigenen Fähigkeiten im Spannungsfeld hinsichtlich der anstehenden
Berufsorientierung darstellen (HK 5)
wirtschaftliche und gesellschaftliche Interessen beurteilen (UK 2)
Inhaltsfeld 8: Grundlagen des Wirtschaftsgeschehens, soziale Marktwirtschaft,
Markt und Marktprozesse zwischen Wettbewerb und Konzentration
Unternehmensformen und Rolle der Unternehmen in der Marktwirtschaft
Grundprinzipien, Möglichkeiten und Probleme der Marktwirtschaft
erläutern (SK 6)
Grundsätze des Sozialprinzips erläutern (SK 4)
eingeführte Fachbegriffe korrekt definieren und kontextbezogen
anwenden (MK 1)
verschiedene wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Interessen
hinsichtlich der zugrunde liegenden Wertmaßstäbe beurteilen (UK 2)
Wege, Chancen und Risiken der unternehmerischen Selbstständigkeit
darlegen (SK 10)
verschiedene wirtschaftliche Interessen hinsichtlich der zugrunde liegenden
Wertmaßstäbe beurteilen (UK 2)
wirtschaftliche Entscheidungen reflektieren und diese hinsichtlich ihrer
ökonomischen Rationalität, ihrer Gemeinwohlverpflichtung, ihrer Wirksamkeit
und ihrer Folgen analysieren (UK 5)
Plakate erstellen
Pro- und Kontra Debatte
Statistiken analysieren
[Einstellungstest bei der
Sparkasse Aachen]
Schaubilder analysieren
12
Sozialstaat in der Krise – Probleme der
Sozialpolitik im Zeichen des demografischen
Wandels
Sozialstaat und Sozialpolitik – System und
Entwicklung
Der Sozialstaat in der Finanzierungskrise?
Die Folgen des demografischen Wandels
für das soziale Sicherungssystem
Inhaltsfeld 11: Einkommen und soziale Sicherung, Zukunftsprobleme des
Sozialstaates und der Sozialpolitik, soziale Sicherung zwischen Leistungsprinzip
und sozialer Gerechtigkeit
die Grundprinzipien der Marktwirtschaft erläutern (SK 6)
Grundsätze des Sozialstaatsprinzips erläutern und die wesentlichen
Säulen der sozialen Sicherung sowie die Probleme des Sozialstaats
(Finanzierbarkeit, Generationengerechtigkeit) darlegen (SK 4)
wirtschaftliche Entscheidungen reflektieren und hinsichtlich ihrer Folgen
beurteilen (UK 5)
Statistiken analysieren
Einkommen und soziale Sicherung zwischen
Leistungsprinzip und sozialer Gerechtigkeit
„Immer mehr Arme – immer mehr Reiche“ Einkommen und ihre Entwicklung
Vermögensverteilung
Armut in Deutschland – Bedeutung und
Verbreitung
Was heißt „soziale Gerechtigkeit“?
Bedrohung oder Chance?
Merkmale und Folgen des
Globalisierungsprozesses
Total Global: Produktion von Waren rund
um den Globus
Globalisierung – Definitionsversuche
Ursachen, Merkmale und Folgen
Folgen für den Wirtschaftsstandort
Deutschland
Keine Hoffnung auf eine friedliche Welt?
Möglichkeiten und Probleme der internationalen
Friedenssicherung
Deutsche Soldaten im Ausland – das
Beispiel Afghanistan (oder aktuelleres
Beispiel)
Die Vereinten Nationen: Zielsetzung,
Aufbau und Probleme
Gefahren für Frieden und Sicherheit durch
internationalen Terrorismus
Wozu brauchen wir Europa?
Entwicklung und Probleme des europäischen
Einigungsprozesses
Was ist Europa?
Institutionen und Prozesse
Inhaltsfeld 8: Einkommen zwischen Leistungsprinzip und sozialer Gerechtigkeit,
Verteilung von Chancen und Ressourcen in der Gesellschaft
Dimensionen sozialer Ungleichheit und Armutsrisiken in der
gegenwärtigen Gesellschaft analysieren (SK 5)
Probleme des Sozialstaats darlegen (SK 4)
verschiedene wirtschaftliche und gesellschaftliche Interessen hinsichtlich
der zugrunde liegenden Wertmaßstäbe beurteilen (UK 2)
Inhaltsfelder 8 und 14: Herausforderungen der sozialen Marktwirtschaft durch die
Globalisierung; ökonomische, politische und kulturelle Folgen von
Globalisierungsprozessen
die Bedeutung und die Herausforderungen des Globalisierungsprozesses
für den Wirtschaftsstandort Deutschland analysieren (SK 8)
wirtschaftliche Entscheidungen reflektieren und hinsichtlich ihrer Folgen
analysieren (UK 5)
benutzte Kriterien und Sachverhalte durch neue Gesichtspunkte und
Informationen prüfen und Detailurteile zu Gesamturteil erweitern (UK 7)
Methodenkonzept:
Expertenbesuch der
Caritas, Verknüpfung
mit Projekt Cafe
Plattform, Vorstellung
der Arbeit der Caritas
Aachen
Fallbeispiel
Inhaltsfeld 14: Internationale Politik, aktuelle Probleme und Perspektiven der
Friedens- und Sicherheitspolitik
am Beispiel eines Konflikts Grundlagen der Friedensund Sicherheitspolitik
erläutern (SK 13)
für begrenzte Problemkonstellationen und Konflikte Lösungsoptionen
entwickeln (UK 3)
Ursachen, Erscheinungsformen und Abwehrmöglichkeiten des politischen
Extremismus erläutern (SK 3)
Inhaltsfeld 14: Internationale Politik: Europa: Entwicklungen, Erwartungen und
aktuelle Probleme
die Entwicklung, die Chancen sowie die zentralen Probleme der EU
erörtern (SK 12)
13
Aufgaben und Bereiche der EU-Politik
Zukunftsperspektiven
Sicherung und Weiterentwicklung der
Demokratie
Ursachen und Abwehr von politischem
Extremismus und Fremdenfeindlichkeit
Politischer Extremismus – Bedeutung und
Verbreitung
Rechtsextremistische Aktivitäten in
Deutschland
Sicherung und Weiterentwicklung der
Demokratie
Grundlagen des Rechtsstaats sowie Gefährdungen
und Sicherung von Grund- und Menschenrechten
Menschenrechte im Grundgesetz und in
der Welt
Menschenrechtsverletzungen weltweit und
ihre Bekämpfung (Expertengespräch mit
einem Mitglied der Amnesty International
AG der Schule)
Parteien, Wahlen, Regierung
Welche Bedeutung haben die Parteien in unserer
Demokratie?
Die Parteien – Sichtweisen,
Wissen(slücken) und eine erste Erkundung
Wir untersuchen Parteiprogramme und
erstellen Parteiporträts
Das deutsche Parteiensystem im Wandel
Politische Beteiligung – mit und ohne
Parteien
Funktion und Bedeutung von Institutionen im demokratischen System
erklären (SK 3)
grundlegende Methoden und Techniken der politischen Argumentation
handhaben (MK 6)
wirtschaftliche Entscheidungen reflektieren und hinsichtlich ihrer Folgen
analysieren (UK 5)
Inhaltsfeld 7: Sicherung der Demokratie; Ursachen und Abwehr von politischem
Extremismus und Fremdenfeindlichkeit
Ursachen und Erscheinungsformen sowie Abwehrmöglichkeiten im
Bereich des politischen Extremismus und der Fremdenfeindlichkeit
erläutern (SK 3)
das Konzept des demokratischen Verfassungsstaats darlegen und die
Rolle des Bürgers in der Demokratie beschreiben (SK 1)
verschiedene Medien zielgerichtet zur Recherche nutzen (MK 2)
medial vermittelte Botschaften reflektieren (UK 6)
Inhaltsfeld 7: Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie, Grundlagen des
Rechtsstaats sowie Gefährdungen und Sicherung von Grund- und
Menschenrechten
das Konzept des Rechts- bzw. demokratischen Verfassungsstaats
darlegen (SK 1)
problemorientiert über die Bedeutung von Wertorientierungen diskutieren
(UK 1)
Medien zielgerichtet zur Recherche nutzen, Informationsangebote
analysieren (MK 2)
Inhaltsfeld 7: Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie
die Rolle des Bürgers in der Demokratie, insbesondere unterschiedliche Formen
politischer Beteiligung beschreiben (SK 1)
die Funktion und Bedeutung von Wahlen und Institutionen im demokratischen
System erklären (SK 2)
verschiedene politische Interessen hinsichtlich zugrunde liegender Wertmaßstäbe
beurteilen (UK 2)
Medienprodukte (Plakate) zu politischen Sachverhalten erstellen (HK 3)
Selbständiges Lernen:
Gruppenpuzzle
Szenario
Pro- und Kontra Debatte
Selbständiges Lernen:
Stationenlernen
Methodenkonzept:
Experteninterview mit
Michael Klarmann
Medienkonzept/ITEinsatz:
Internetrecherche
Methodenkonzept:
Expertengespräch mit
einem Mitglied der
Amnesty International
AG der Schule
Selbständiges Lernen/
IT-Einsatz:
Internetrecherche
Erstellung von Plakaten
14
1.4. Kernlehrplan Sozialwissenschaften Zusatzkurs Q2
An unserer Schule wird das Fach Sozialwissenschaften als Zusatzkurs mit 3 Wochenstunden unterrichtet. „Zusatzkurse berücksichtigen alle drei
Teildisziplinen des Fachs Sozialwissenschaften, aus denen die Lehrkräfte ausgehend von Lernendeninteressen, Schulprogrammschwerpunkten und
Aktualität verschiedene Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte des Kernlehrplans auswählen. Dabei werden alle vier
Kompetenzbereiche (Sachkompetenz, Methodenkompetenz, Urteilskompetenz und Handlungskompetenz) angemessen berücksichtigt.“ (KLP S.13).
1.4.1 Schulinterner Lehrplan Sozialwissenschaften
Inhaltsfeld / Methode
Politische Strukturen, Prozesse u.
Partizipationsmöglichkeiten (IF2)
Partizipationsmöglichkeiten in der
Demokratie
Demokratietheoretische
Grundkonzepte
Verfassungsgrundlagen des
politischen Systems
Kennzeichen und Grundorientierungen von politischen
Parteien sowie NGOs
Gefährdungen der Demokratie
Methode:
Gesprächs- und
Argumentationsformen
Verfahren sozialwissenschaftlicher
Informationsgewinnung und auswertung
Konkretisierte
Sachkompetenzen
Die Schülerinnen und Schüler…
beschreiben Formen und
Möglichkeiten des sozialen und
politischen Engagements von
Jugendlichen,
erläutern fallbezogen die Funktion
der Medien in der Demokratie,
erläutern Ursachen für und
Auswirkungen von Politikerinnenund Politiker- sowie
Parteienverdrossenheit,
erläutern fall- bzw.
projektbezogen die
Verfassungsgrundsätze des
Grundgesetzes und die
Arbeitsweisen der
Verfassungsinstanzen anlässlich
von Wahlen bzw. im
Gesetzgebungsverfahren,
erläutern die Verfassungsgrundsätze des Grundgesetzes vor
dem Hintergrund historischer
Entstehungsbedingungen,
ordnen politische Parteien über
das Links-Rechts-Schema hinaus
durch vergleichende Bezüge auf
traditionelle liberale,
sozialistische, anarchistische und
konservative politische
Paradigmen ein, unterscheiden
Verfahren repräsentativer und
direkter Demokratie,
Konkretisierte
Urteilskompetenzen
Die Schülerinnen und Schüler
erörtern demokratische
Möglichkeiten der Vertretung
sozialer und politischer
Interessen sowie der Ausübung
von Einfluss, Macht und
Herrschaft,
bewerten die Chancen und
Grenzen repräsentativer und
direkter Demokratie,
beurteilen Chancen und Risiken
von Entwicklungsformen
zivilgesellschaftlicher Beteiligung
(u.a. E-Demokratie und soziale
Netzwerke),
beurteilen für die Schülerinnen
und Schüler bedeutsame
Programmaussagen von
politischen Parteien vor dem
Hintergrund der
Verfassungsgrundsätze, sozialer
Interessenstandpunkte und
demokratietheoretischer
Positionen,
erörtern vor dem Hintergrund der
Werte des Grundgesetzes
aktuelle bundespolitische Fragen
unter den Kriterien der
Interessenbezogenheit und der
möglichen sozialen und
politischen lntegrations- bzw.
Desintegrationswirkung.
übergeordnete Kompetenzen
Sach- Urteils- Handlungs-. MethodenDie Schülerinnen und Schüler
stellen Anspruch und Wirklichkeit
von Partizipation in nationalen und
supranationalen Prozessen dar
(SK 4)
begründen den Einsatz von
Urteilskriterien sowie Wertmaßstäben auf der Grundlage
demokratischer Prinzipien des
Grundgesetzes (UK 7)
praktizieren im Unterricht
selbstständig Formen
demokratischen Sprechens und
demokratischer Aushandlungsprozesse und übernehmen dabei Verantwortung für ihr Handeln (HK 1)
erschließen fragegeleitet aus
sozialwissenschaftlich relevanten
Textsorten zentrale Aussagen und
Positionen sowie Intentionen und
mögliche Adressaten der
jeweiligen Texte und ermitteln
Standpunkte sowie Interessen der
Autoren (MK 1)
15
Wirtschaftspolitik (IF4)
Legitimation staatlichen Handelns
im Bereich der Wirtschaftspolitik
Zielgrößen der
gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung in Deutschland
Qualitatives Wachstum und
nachhaltige Entwicklung
Konjunktur- und
Wachstumsschwankungen
Wirtschaftspolitische
Konzeptionen
Bereiche und Instrumente der
Wirtschaftspolitik
Methode:
Begriffsbildung und Umgang mit
Texten, Textanalyse
Verfahren sozialwissenschaftlicher
Erkenntnis- und Ideologiekritik
Strukturen sozialer Ungleichheit,
sozialer Wandel, soziale Sicherung
(IF6)
Erscheinungsformen und
Auswirkungen sozialer
Ungleichheit
Sozialer Wandel
Modelle und Theorien
gesellschaftlicher Ungleichheit
Sozialstaatliches Handeln
Methode:
Methoden der empirischen
Sozialforschung
erläutern den Konjunkturverlauf
und das Modell des
Konjunkturzyklus auf der
Grundlage einer Analyse von
Wachstum, Preisentwicklung,
Beschäftigung und Außenbeitrag
sowie von deren Indikatoren,
beschreiben die Ziele der
Wirtschaftspolitik und erläutern
Zielharmonien und -konflikte
innerhalb des magischen Vierecks
sowie seiner Erweiterung um
Gerechtigkeits- und
Nachhaltigkeitsaspekte zum
magischen Sechseck,
unterscheiden ordnungs-, strukturund prozesspolitische
Zielsetzungen und Maßnahmen
der Wirtschaftspolitik,
unterscheiden die Instrumente und
Wirkungen angebotsorientierter,
nachfrageorientierter und
alternativer wirtschaftspolitischer
Konzeptionen,
erläutern die Handlungsspielräume
und Grenzen nationalstaatlicher
Wirtschaftspolitik angesichts
supranationaler Verflechtungen
sowie weltweiter Krisen.
erläutern aktuell diskutierte
Begriffe und Bilder sozialen
Wandels sowie eigene
Gesellschaftsbilder,
unterscheiden Dimensionen
sozialer Ungleichheit und ihre
Indikatoren,
erläutern Grundzüge und
Kriterien von Modellen vertikaler
und horizontaler Ungleichheit,
erläutern Grundprinzipien
staatlicher Sozialpolitik und
Sozialgesetzgebung,
analysieren an einem Beispiel
sozialstaatliche
erörtern die rechtliche
Legitimation staatlichen Handelns
in der Wirtschaftspolitik (u.a.
Grundgesetz sowie Stabilitätsund Wachstumsgesetz),
beurteilen Zielgrößen der
gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung und deren
Indikatoren im Hinblick auf deren
Aussagekraft und die zugrunde
liegenden Interessen,
beurteilen unterschiedliche
Wohlstands- und
Wachstumskonzeptionen im
Hinblick auf nachhaltige
Entwicklung,
beurteilen wirtschaftspolitische
Konzeptionen im Hinblick auf die
zugrunde liegenden Annahmen
und Wertvorstellungen sowie die
ökonomischen, ökologischen und
sozialen Wirkungen,
erörtern die Möglichkeiten und
Grenzen nationaler
Wirtschaftspolitik.
erklären komplexere
sozialwissenschaftliche Modelle
und Theorien im Hinblick auf
Grundannahmen, Elemente,
Zusammenhänge uns
Erklärungsleistung (SK 3)
beurteilen politische, soziale und
ökonomische
Entscheidungenaus der
Perspektive von Akteuren,
Adressaten, Systemen (UK 4)
entwickeln aus der Analyse
zunehmend komplexerer
wirtschaftlicher,
gesellschaftlicher und sozialer
Konflikte angemessene
Lösungsstrategien und wenden
diese an (HK 3)
ermitteln Grundprinzipien,
Konstruktion sowie Abstraktionsgrad und Reichweite sozialwissenschaftlicher Modelle (MK 11)
beurteilen Tendenzen sozialen
Wandels aus der Sicht ihrer
zukünftigen sozialen Rollen als
abhängig Arbeitende bzw.
Unternehmerin und Unternehmer,
bewerten die Bedeutung von
gesellschaftlichen
Entstrukturierungsvorgängen für
den ökonomischen Wohlstand
und den sozialen Zusammenhalt,
beurteilen die Reichweite von
Modellen sozialer Ungleichheit im
Hinblick auf die Abbildung von
Wirklichkeit und ihren
Erklärungswert,
analysieren komplexere
Erscheinungsformen, Ursachen
und Auswirkungen
verschiedener Formen von
Ungleichheit (SK 6)
Beurteilen exemplarisch
Handlungschancen und –alternativen sowie mögliche Folgen
und Nebenfolgen von politischen
Entscheidungen (UK 5)
Entwerfen für diskursive,
simulative und reale
sozialwissenschaftliche
Handlungsszenarien zunehmend
komplexer Handlungspläne und
16
Analyse von Statistiken
Verfahren sozialwissenschaftlicher
Analyse und Strukturierung
Globale Strukturen und Prozesse
(IF7)
Internationale Friedens- und
Sicherheitspolitik
Beitrag der UN zur
Konfliktbewältigung und
Friedenssicherung
Internationale Bedeutung von
Menschenrechten und Demokratie
Merkmale, Dimensionen und
Auswirkungen der Globalisierung
Internationale
Wirtschaftsbeziehungen
+Wirtschaftsstandort Deutschland
Methode:
Referat, Präsentations- und
visualisierungstechniken
Verfahren sozialwissenschaftlicher
Darstellung und Präsentation
Handlungskonzepte im Hinblick
auf normative und politische
Grundlagen,
Interessengebundenheit sowie
deren Finanzierung.
beurteilen unterschiedliche
Zugangschancen zu Ressourcen
und deren Legitimationen vor dem
Hintergrund des
Sozialstaatsgebots und des
Gebots des Grundgesetzes zur
Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse.
unterscheiden und analysieren
beispielbezogen
Erscheinungsformen, Ursachen
und Strukturen internationaler
Konflikte, Krisen und Kriege,
erläutern an einem Fallbeispiel
die Bedeutung der Grund- und
Menschenrechte sowie der
Demokratie im Rahmen der
internationalen Friedens- und
Sicherheitspolitik,
erläutern fallbezogen
Zielsetzung, Aufbau und
Arbeitsweise der Hauptorgane
der UN,
analysieren politische,
gesellschaftliche und
wirtschaftliche Auswirkungen der
Globalisierung (u.a. Migration,
Klimawandel, nachhaltige Entwicklung),
erläutern die Standortfaktoren
des Wirtschaftsstandorts
Deutschland mit Blick auf den
regionalen, europäischen und
globalen Wettbewerb.
bewerten unterschiedliche
Friedensvorstellungen und
Konzeptionen der Konflikt- und
Friedensforschung hinsichtlich
ihrer Reichweite und
Interessengebundenheit,
erörtern an einem Fallbeispiel
internationale Friedens- und
Sicherheitspolitik im Hinblick auf
Menschenrechte,
Demokratievorstellungen sowie
Interessen- und
Machtkonstellationen,
beurteilen die Struktur der UN an
einem Beispiel unter den
Kategorien Legitimität und
Effektivität,
erörtern die Konkurrenz von
Ländern und Regionen um die
Ansiedlung von Unternehmen im
Hinblick auf ökonomische,
politische und gesellschaftliche
Auswirkungen.
übernehmen fach-,
situationsbezogen und
adressatengerecht die
zugehörigen Rollen (HK 2)
analysieren unterschiedliche
sozialwissenschaftliche Textsorten wie (dis)kontinuierliche
Texte aus sozialwissenschaftlichen Perspektiven (MK 4)
erläutern komplexere politische,
ökonomische, soziale Strukturen,
Prozesse, Probleme und Konflikte
unter den Bedingungen von
Globalisierung, ökonomischen und
ökologischen Krisen sowie Krieg
und Frieden (SK 2)
beurteilen kriteriengeleitet
Möglichkeiten und Grenzen der
Gestaltung sozialen und
politischen Zusammenhalts auf
der Grundlage des universalen
Anspruchs der Grund- und
Menschenrechte (UK 9)
nehmen in diskursiven,
simulativen und realen
sozialwissenschaftlichen
Aushandlungsszenarien einen
Standpunkt ein und vertreten
eigene Interessen in Abwägung
mit den Interessen anderer (HK 4)
präsentieren mit Anleitung
konkrete Lösungsmodelle,
Alternativen oder
Verbesserungsvorschläge zu
einer konkreten
sozialwissenschaftlichen
Problemstellung (MK 7)
Optionale Inhaltsfelder:
Marktwirtschaftliche Ordnung IF1 (KLP S. 24-26); Individuum und Gesellschaft IF3 (KLP 27-29); Europäische Union IF5 (KLP S. 34-36)
17
2. LEISTUNGSBEWERTUNG UND KOMPETENZÜBERPRÜFUNG
2.1 Wir beachten die Grundsätze der Leistungsbewertung (s. Kernlehrpläne)
2.2 Leistungsbewertung und –rückmeldung beziehen sich auf den Erreichungsgrad der im
Kernlehrplan
ausgewiesenen
Kompetenzen
(Sach-,
Methoden-,
Urteils-
und
Handlungskompetenz)
2.3 Im Fach Politik und Sozialwissenschaften kommen im Beurteilungsbereich „Sonstige Leistungen im Unterricht“ sowohl schriftliche als auch mündliche Formen der Leistungsüberprüfung zum Tragen. Dabei stellen wir im Verlauf der Sekundarstufe I durch
eine
geeignete
Vorbereitung
sicher,
dass
eine
Anschlussfähigkeit
für
die
Überprüfungsformen der gymnasialen Oberstufe gegeben ist.
Zu den Bestandteilen der „Sonstigen Leistungen im Unterricht" und zu den Formen der Kompetenzüberprüfung zählen wir u.a.
mündliche Beiträge zum Unterricht (z.B. Beiträge zu unterschiedlichen Gesprächsund Diskussionsformen, Kurzreferate, Präsentationen)
schriftliche Beiträge zum Unterricht (z.B. Ergebnisse der Arbeit an und mit Texten und
weiteren Materialien, Ergebnisse von Recherchen, Mindmaps, Protokolle)
fachspezifische Ergebnisse kreativer Gestaltungen (z.B. Bilder, Videos, Collagen,
Rollenspiel)
Dokumentation längerfristiger Lern- und Arbeitsprozesse (Hefte/Mappen, Portfolios,
Lerntagebücher)
kurze schriftliche Übungen sowie Beiträge im Prozess eigenverantwortlichen,
schüleraktiven Handelns (z.B. Wahrnehmung der Aufgaben im Rahmen von
Gruppenarbeit und projektorientiertem Handeln).
2.4 Die Grundsätze der Leistungsbewertung werden den Schülerinnen und Schülern zum
Schuljahresbeginn, bei Lehrerwechsel auch zum Halbjahresbeginn mitgeteilt.
2.5 Die Leistungsrückmeldung erfolgt in regelmäßigen Abständen (zumindest zum
Quartalsende) in schriftlicher oder mündlicher Form.
2.6 Bei Minderleistungen erhalten die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Eltern im
Zusammenhang mit den Halbjahreszeugnissen individuelle Lern- und Förderempfehlungen.
2.7 Eltern erhalten bei Elternsprechtagen sowie im Rahmen regelmäßiger Sprechstunden
Gelegenheit, sich über den Leistungsstand ihrer Kinder zu informieren und dabei
Perspektiven für die weitere Lernentwicklung zu besprechen.
18
KRITERIEN FÜR DIE LEISTUNGSBEWERTUNG DER SONSTIGEN MITARBEIT IM UNTERRICHT
Note/
Punkte
sehr gut/
13-15
gut/
10-12
Unterrichtsgespräch und
Sachkompetenz
gleichmäßig hohe, konzentrierte und
äußerst qualitätvolle Mitarbeit im
Unterricht;
Erkennen eines Problems und dessen
Einordnung und eigenständige Lösung
in einen größeren Zusammenhang;
sachgerechte und ausgewogene
Beurteilung;
angemessene, klare sprachliche
Darstellung und richtige Verwendung
von Fachbegriffen;
sicherer Umgang mit fachsprachlichen
Termini und Texten schwierigen
Niveaus
hohe Mitarbeit im Unterricht;
Verständnis schwieriger Sachverhalte
und deren Einordnung in den
Gesamtzusammenhang des Themas;
Erkennen des Problems;
Kenntnisse über die Unterrichtsreihe
hinaus;
Verwendung von Fachbegriffen;
vermittelte Fachkenntnisse werden
beherrscht;
unterrichtsfördernde Beiträge;
weitgehend vollständige und
differenzierte, das Problem treffende
weiterführende Ausführungen;
sicherer Umgang auch mit
anspruchsvollen Texten und
sachgerechte Anwendung von
Fachtermini;
Fähigkeit, Texte auf den wesentlichen
Kern zu reduzieren
Hausaufgaben
Methodenkompetenz
HA regelmäßig,
differenziert und
gründlich mit
herausragenden
Ergebnissen
methodische Vielfalt;
zielsicheres Beschaffen
von Informationen und
deren Verarbeitung;
überzeugende
Präsentation auch von
Teilergebnissen;
besondere optische
und sprachliche
Qualität;
sachgerechter,
souveräner Einsatz
fachspezifischer
Arbeitstechniken
selbstständige Informationsbeschaffung;
Kenntnis und
souveräne Anwendung
verschiedener ArbeitsPräsentationstechniken
sachgerechter,
souveräner Einsatz
fachspezifischer
Arbeitstechniken
HA regelmäßig
und differenziert
mit guten
Leistungen
Verhalten bei
Gruppenarbeit,
Sozialkompetenz
Selbstkompetenz
bringt bei
Schwierigkeiten die
ganze Gruppe voran;
übernimmt
Verantwortung für die
Gruppe, unterstützt die
anderen hervorragend
zeigt eine ausgeprägte
Bereitschaft, sich auf
Fragestellungen des
Faches einzulassen und
sich mit diesen kritisch
auseinanderzusetzen;
anstrengungsbereit,
intrinsisch motiviert;
selbstbewusst, nicht
leicht zu entmutigen
aktiv an
zeitökonomischer
Planung und
Durchführung der GA
beteiligt, wirkt bei
Schwierigkeiten aktiv
an Problemlösung mit,
geht aktiv auf
Meinungen anderer ein
zeigt eine ausgeprägte
Bereitschaft, sich auf
Fragestellungen des
Faches einzulassen und
sich mit diesen
auseinanderzusetzen;
traut sich auch
schwierige Aufgaben zu;
Gedankengänge werden
selbstständig
weiterentwickelt und klar
dargestellt und
argumentativ vertreten
19
befriedigend/
7-9
insgesamt regelmäßig freiwillige
Mitarbeit im Unterricht;
im Wesentlichen richtige Wiedergabe
einfacher Fakten und Zusammenhänge
aus unmittelbar behandeltem Stoff;
vermittelte Fachkenntnisse werden
überwiegend beherrscht;
weitgehend vollständige, differenzierte,
sachbezogene Ausführungen;
mittelschwere Texte und Materialien
werden sachgerecht verstanden und
bearbeitet;
schriftliche Darstellungen sind
weitgehend sprachnormgerecht;
begrenztes Problembewusstsein
HA regelmäßig
und mit
befriedigenden
Leistungen
kann projektdienliche
Informationen
einbringen, zugeteilte
Inhalte erfassen und
dokumentieren;
fachspezifische
Arbeitstechniken
werden meist
sachgerecht
ausgewählt und
eingesetzt;
Verwendung adäquater
Arbeitsmaterialien
erkennbare
Mitverantwortung für
das gemeinsame
Projekt;
sorgt mit für
störungsfreies
Miteinander;
zeigt Bereitschaft,
eigene und
Gruppenergebnisse zu
präsentieren
zeigt Bereitschaft, sich
auf Fragestellungen des
Faches einzulassen und
sich mit diesen
auseinanderzusetzen;
lässt sich nicht leicht
entmutigen;
greift gelegentlich
Beiträge anderer auf
und führt diese fort;
verständliche
Ausdrucksweise
ausreichend/
4-6
nur gelegentlich freiwillige Mitarbeit im
Unterricht;
Äußerungen beschränken sich auf die
Wiedergabe einfacher Fakten und
Zusammenhänge aus dem unmittelbar
behandelten Stoffgebiet und sind im
Wesentlichen richtig;
vermittelte Fachkenntnisse werden mit
Einschränkungen beherrscht;
leichtere Texte werden dem Sinn nach
richtig erfasst;
teilweise nachlässige schriftliche
Darstellungen
überwiegend passives Verhalten im
Unterricht;
Äußerungen nach Aufforderung sind
einsilbig, unstrukturiert und nur teilweise
richtig;
Fehlleistungen, auch nach
Vorbereitung;
Schwierigkeiten bei sachbezogener
Verarbeitung von Wissen und der
Verknüpfung von Zusammenhängen;
oft mangelndes Textverständnis
Hausaufgaben
nicht
regelmäßig oder
nur oberflächlich
erledigt
Schwierigkeiten,
Arbeitsabläufe
folgerichtig und
zeitökonomisch zu
planen,
fachspezifische
Arbeitstechniken
werden eingesetzt
Kommunikationsfähigkeit und –bereitschaft
nur in Ansätzen;
verlässt sich lieber auf
die anderen
Gruppenmitglieder;
beteiligt sich zuweilen
aktiv an
Entscheidungsprozess
en in der Gruppe;
selten Präsentation von
Ergebnissen
HA häufig nicht
vorhanden oder
nur lückenhaft
erledigt;
zu vorbereiteten
Themen meist
keine
sachbezogenen
Äußerungen
kaum in der Lage, mit
den Lerngegenständen
sachgerecht und
systematisch
umzugehen;
legt lediglich
unverarbeitetes
Material (z.B.
Internetausdrucke) vor
wenig projektdienliche
Mitarbeit;
wenig zuverlässig;
nicht auf Gruppenarbeit
vorbereitet;
übernimmt keine
Mitverantwortung;
beschränkt Rolle am
liebsten auf „Schreiber“ für die Gruppe
zeigt Bereitschaft, sich
auf Fragestellungen des
Faches einzulassen;
neigt bei auftretenden
Schwierigkeiten zu
ausweichendem
Verhalten;
ist auf Nachfrage in der
Lage, sich zu den
Beiträgen Anderer zu
äußern;
folgt den Beiträgen
Anderer aufmerksam
kaum Bereitschaft, sich
auf Fragestellungen des
Faches einzulassen
mangelhaft/
1-3
20
ungenügend/
0
keine freiwillige Mitarbeit im Unterricht;
Äußerungen nach Aufforderung sind
falsch;
Fachwissen nicht erkennbar
sehr häufig
keine HA
keine Arbeitsplanung;
nicht in der Lage, mit
den Lerngegenständen
sachgerecht
umzugehen;
nicht in der Lage,
Informationen
einzuholen und
darzustellen
kein situationsangemessenes
Gesprächsverhalten;
unkooperativ;
bei Gruppenarbeit kein
Interesse an eigenem
Arbeitsanteil und an
Arbeitskontakten zu
Mitschülern;
hält sich nicht an
Regeln
keine Bereitschaft, sich
auf Fragestellungen des
Faches einzulassen;
fehlende Selbständigkeit
im Arbeiten;
Abschreiben der
Arbeitsergebnisse der
Mitschüler;
häufiges
unentschuldigtes Fehlen
21
3.1. Fächerverbindendes Arbeiten in der Sekundarstufe I
Deutsch:
Berufsorientierung: Worauf müssen wir uns einstellen?
Zeitung, Fernsehen, Radio, Internet: Wie können Jugendliche Medien sinnvoll
für Informationen nutzen?
Französisch/ Englisch:
Zuwanderer in Deutschland
Biologie:
Gesundheit geht vor! Gefahren des Drogenkonsums
Ist die Erde zu retten? Möglichkeiten und Chancen umweltgerechten
Handelns
Physik:
Energieeinsparmöglichkeiten
Religion:
Bedeutung und Sicherung der Menschenrechte in der Welt
Erdkunde:
Kinder in der „3. Welt“
Globalisierung: Bedrohung oder Chance?
Wozu brauchen wir Europa?
Geschichte:
Politischer Extremismus
Von der “freien“ zur “sozialen“ Marktwirtschaft
Mathematik:
Was können wir uns leisten? Mit dem Einkommen auskommen
22
3.2 Fächerverbindendes Arbeiten in der Sekundarstufe II
Erdkunde:
Demographischer Wandel
Nachhaltigkeit
Globalisierung
Katholische Religionslehre:
Gerechtigkeit als Herausforderung für das Handeln der Kirche in der
Gegenwart
Christliche Soziallehre
Ethische Fragestellungen
Englisch:
International Peacekeeping: UN
Französisch:
Deutsch–französische Beziehungen
Biologie:
Ethische Fragestellungen bzgl. der Gentechnik
Physik:
Kernphysik – Atomkraftwerke
Chemie:
Chemische Reaktionswege – Kunststoffe – industrielle Auswirkungen auch im
Hinblick preisgünstiger Produktion
Deutsch:
Literatur im geteilten Deutschland
Politische Reden der Gegenwart
Geschichte:
Geschichte nach 1945: Innenpolitik, Bildungspolitik
Ostpolitik
Soziale Marktwirtschaft
23
4. Werteerziehung in Politik/Wirtschaft und Sozialwissenschaften
Werteerziehung in Politik ist in allen Jahrgangsstufen in vielfältiger Weise möglich.
Die folgenden Aspekte sind als Auswahl zu verstehen.
1.Jahrgangsstufe 5:
Die Klasse als Gruppe - Gefahren und Vorteile von Gruppen
Miteinander leben, voneinander lernen – behinderte Menschen
Aufgaben und Wandel der Familien in der Gesellschaft
Aus Fremden werden Freunde
„Die Erde ist unsere Mutter“ – Umweltschutz geht uns alle an
Kinder in der „Dritten Welt“
2. Jahrgangsstufe 7:
Wie kann Integration gelingen? Zuwanderer in Deutschland
Möglichkeiten und Chancen umweltgerechten Handelns
Nachhaltig produzieren
Grundzüge unserer politischen Ordnung
Beteiligung in der Demokratie
3. Jahrgangsstufe 9:
Beruf und Familie: neue Rollen für Männer und Frauen
Die Rolle des Staates in der sozialen Marktwirtschaft
Was heißt „soziale Gerechtigkeit“?
Rechtsextremismus
Menschenrechtsverletzungen in der Welt
Entwicklung der Menschenrechte
Internationaler Schutz der Menschenrechte
Möglichkeiten und Probleme der internationalen Friedenssicherung
4. Jahrgangsstufe Q2
Gesellschaftsstrukturen und sozialer Wandel
Grundprinzipien der Demokratie
Grenzen des Marktsystems: Konzentration, Krisen, Ökologische
Fehlsteuerung
24
5. Binnendifferenziertes Lernen und Bewertungsmöglichkeiten
5.1 Methoden zur Binnendifferenzierung
a. Planspiel
sowi-online Originalbeitrag: (c) 2001 Ilona Böttger, Berlin; (c) 2001 sowi-online e. V., Bielefeld
sowi-online-Methodenlexikon (Ilona Böttger)
1. Portrait Planspiel
Im Planspiel wird ein Stück sozialer Wirklichkeit durchgespielt, ausgehend von einem
Konflikt, der eine typische Situation der Realität darstellt. So ist z.B. die Frage zu
klären, ob eine verkehrsberuhigte Zone in der Innenstadt geschaffen werden soll
oder nicht. Dieser Konflikt ist im Spiel zu lösen, so dass man von einem
Probehandeln mit Ernstcharakter sprechen kann. Die am Konflikt beteiligten
Interessengruppen sind vorgegeben. Der Einzelne ordnet sich einer dieser Gruppen
zu, wobei die hier eingenommene Position nicht mit der persönlichen Ansicht
identisch sein muss. Innerhalb des Spiel agieren die Akteure aus ihren
gruppenspezifischen Positionen heraus und versuchen, ihre Interessen optimal zu
vertreten.
2. Durchführung
1. Vermittlung der Ausgangslage: Um die im Planspiel dargestellte
Konfliktsituation bearbeitbar zu machen, werden zunächst allgemeine
Informationen über die Ausgangslage des Konflikts gegeben. Dann wird der
Konflikt geschildert und es werden die zum Konflikt dazugehörigen Gruppen in
ihren spezifischen Positionen und Funktionen und in ihren Rollen grob
skizziert.
2. Rollenarbeit: Hier geht es darum, sich mit der im Konflikt vertretenen Rolle
vertraut zu machen. Was ist die Ausgangslage, welche Funktion/Position wird
eingenommen, welche Kompetenzen sind vorhanden und was ist die Aufgabe
in dem spezifischen Konflikt. Dann geht es um die Identifikation mit der
eigenen Rolle, um die Entwicklung eines Standpunktes im Konflikt und
schließlich darum, Strategien für das Vorgehen zu entwickeln. Sind
Verhandlungs- und Vorgehensstrategien entwickelt, müssen Verbündete
gesucht werden, um die anstehende Entscheidung im Vorfeld optimal zu
beeinflussen. Hier beginnt die Kontaktaufnahme zu den anderen
Konfliktparteien.
3. Konferenz: Dieses ist das Herzstück des Planspiels. Hier treffen die
gegnerischen Parteien aufeinander, setzen sich über den Konflikt auseinander
und fällen die Entscheidung zur Konfliktlösung.
4. Auswertungsrunde: Das Spiel wird zunächst im Hinblick auf die unmittelbaren
Erlebnisse, Erfahrungen und Erkenntnisse ausgewertet. Dann wird die
Übertragbarkeit auf die Realität diskutiert.
25
Im Planspiel haben die Mitspielenden die Möglichkeit, Verhaltensweisen
auszuprobieren und in ihren Konsequenzen durchzuspielen. Der Spielverlauf wird
wesentlich durch die Ideen und das Handeln der Teilnehmenden bestimmt. Diese
müssen sich einerseits mit der Thematik, andererseits mit den unterschiedlichen
bzw. gegensätzlichen Interessen der am Spiel beteiligten Gruppen auseinander
setzen. Notwendig sind Fähigkeiten zur Kommunikation, zur Vertretung einer
Position (gruppenspezifisch und individuell), zur Entwicklung neuer Ideen und zur
Darstellung und Auseinandersetzung. Diese Kompetenzen werden im Planspiel
erworben bzw. weiterentwickelt und es werden damit gleichzeitig demokratische
Spielregeln eingeübt (Klippert 1998, Fürstenberg 1994).
3. Herkunft und Entwicklung
Die Planspielmethode wurde im Kontext militärischer Strategieplanung entwickelt.
4. Typische Anwendungsfelder
Es
gibt
unterschiedliche
Anwendungsfelder
für
Planspiele.
Das
Unternehmensplanspiel: Im Unternehmensplanspiel werden die tatsächlichen
Unternehmensstrukturen im Spiel abgebildet. Aus diesen heraus agieren die Akteure
und machen sich so mit den Unternehmensstrukturen vertraut (vgl. Vagt 1978).
Planspiele in der Bildungsarbeit: In der Bildungsarbeit werden Planspiele eingesetzt,
um Komplexität erfahrbar zu machen. Dabei können ganz unterschiedliche Themen
im Zentrum des Planspiels stehen. Entwicklungspolitische Themen eignen sich
ebenso wie ökologische Themen.
5. Literatur
Baer, Ulrich (1995): Konflikte spielerisch erfahren und reflektieren. In: Ders.; Dietrich, Knut;
Otto, Gunter: Spielzeit. Spielräume in der Schulwirklichkeit. In: Friedrich Jahresheft XIII,
Seelze.
Klippert, Heinz (1988): Planspiele in der politischen Bildung, in: Bundeszentrale für
politische Bildung (Hrsg.): Erfahrungsorientierte Methoden in der politischen Bildung, Bonn.
Klippert, Heiz (1996): Planspiele. Spielvorlagen
methodischen Lernen in Gruppen, Weinheim / Basel.
zum
sozialen,
politischen
und
Vagt, Rainer (1978): Planspiel - Konfliktsimulation und soziales Lernen, Rheinstetten.
sowi-online-Literatur
Bohr, Lutz-Ekkardt/ Niebuhr, Dirk/ Warsitz, Thomas (1995): Ohne Moos nix los
(Planspiel). In: Steinmann, Bodo/ Weber, Birgit (Hg.): Handlungsorientierte Methoden in der
Ökonomie. Neusäß: Kieser, 157-172.
Carls, Claus U./ Koeder, Kurt W. (1988): Aktives Lernen durch Planspieleinsatz. In:
Winklers Flügelstift A-3/1988, S. 5-14.
Knittel, Bernd/ Neukirchen, Gunilla (1999): Der UN-Sicherheitsrat - eine wirksame
Institution zur Herstellung des Friedens? Ein Planspiel aus und für die Unterrichtspraxis. In:
Politische Bildung 32. Jg. (1999) H. 1, S. 89-107 und 108-124.
26
Lönne, Frank/ Szkolaja, Carmen/ Wünneker, Jürgen (1993): Ökologisches Handeln im
Planspiel: Tourismus - aber wie?! In: arbeiten+lernen/Wirtschaft 3 Jg. (1993) H. 10, S. 23-26.
Rappenglück, Stefan (1999): Planspiele zur Toleranz in der politischen Bildungsarbeit. In:
DVPB-Aktuell 3. Jg. (1999) H. 1, 24-25.
Völler, Heribert (1998): Planung und Durchführung von Rollen- und Planspielen im
Wirtschaftslehreunterricht. In: Winklers Flügelstift 2/1998, S. 22-28.
b. Pro-Contra-Debatte
sowi-online Originalbeitrag: (c) 2001 Ilona Böttger, Berlin; (c) 2001 sowi-online e. V., Bielefeld
sowi-online-Methodenlexikon (Ilona Böttger)
1. Portrait Pro-Contra-Debatte
Die Pro und Contra Debatte ist ein Streitgespräch, in dem ein konfliktreiches Thema
von allen Seiten beleuchtet wird. Es geht bei dieser Debatte nicht darum, den
"Gegner" durch bessere Argumente zu schlagen, vielmehr soll ein Thema
facettenreich erschlossen werden. Unter-schiedliche Meinungen und konträre
Perspektiven werden mit dem Ziel zusammengetragen, sich mit verschiedenen
Sichtweisen auseinander zu setzen.
Die Teilnehmer sammeln in zwei Gruppen zu einer These oder einem Streitpunkt
Argumente zur Begründung ihres Standpunktes. Eine Gruppe sammelt ProArgumente, die andere Gruppe sammelt Contra-Argumente. Die Gruppenbildung
kann nach Zufallsprinzip oder auch nach individuellen Wünschen erfolgen. Es ist
durchaus erwünscht, Positionen zu vertreten, die nicht mit der eigenen Meinung
identisch sind. So können festgefahrene Positionen verlassen werden und die
Thematik wird neu durchdacht. Nach der Sammlung der Argumente in den
Kleingruppen erfolgt eine Diskussion mit Vertretern der Kleingruppen. Diese tragen
abwech-selnd ein Pro- und ein Contra-Argument vor. Anschließend erfolgt eine
Diskussion im Ple-num, dann wird die Methode reflektiert (vgl. Lipp/Will, S.67ff,
Brauneck u.a., S. 55).
2. Typische Anwendungsfelder
Mit der Methode kann ein Unterrichtsthema bearbeitet werden, das Verfahren kann
aber auch in realen Situationen eingesetzt werden, wenn die Diskussion zu einem
Thema festgefahren ist (vgl. Hops 1997, S. 2).
3. Hinweise zur praktischen Umsetzung
Befinden sich in den Kleingruppen mehr als sechs Teilnehmer, bestimmt die Gruppe,
wer im ersten Teil der Diskussion die Argumente vorträgt. Bei bis zu sechs Personen
pro Kleingruppe können sich alle an der Debatte beteiligen.
27
Es ist darauf zu achten, dass die Gruppenteilnehmer in der Diskussion die
eingenommenen Positionen beibehalten, auch wenn das manchmal schwer fällt.
Zeit: 60 - 90 Minuten.
4. Literatur
Hops, Alexandra (1997): Pro und Contra. In: Grundlagen der Weiterbildung (GdW-PH 23).
Brauneck,
Peter/
Urbanek,
Rüdiger/
Zimmermann,
Ferdinand
(1997):
Methodensammlung. Anregungen und Beispiele für die Moderation, Landesinstitut für
Weiterbildung (Hrsg.), Soest.
c. Szenariotechnik
Peter Weinbrenner
sowi-online dankt dem Verfasser für die freundliche Genehmigung, diesen Text im Internet zu veröffentlichen. (c)
2001 Peter Weinbrenner, SteinhagenDieser Text und weitere Texte zu Lehr-Lern-Methoden können auch direkt
von der Homepage von Prof. Dr. Peter Weinbrenner abgerufen werden.
Szenario-Technik ist eine Methode, mit deren Hilfe isolierte Vorstellungen über
positive und negative Veränderungen einzelner Entwicklungsfaktoren in der Zukunft
zu umfassenden Bildern und Modellen, d.h. möglichen und wahrscheinlichen
"Zukünften", zusammengefasst werden und die sowohl sinnlich als auch intellektuell
nachvollziehbar, d.h. "kommunizierbar" sind. Szenarien verknüpfen empirischanalytische mit kreativ-intuitiven Elementen und sind insofern ein heuristisches
Instrument, ein Befragungsvehikel, ein Denkmodell für Wissenschaft, Politik und
nicht zuletzt für Pädagogik, um unsere komplizierte Welt überhaupt noch begreifen
zu können und entscheidungsfähig zu bleiben.
Die Charakteristika der Szenario-Methode können am besten mit Hilfe des
sogenannten "Szenario-Trichters" verdeutlicht werden (vgl. Abb. 1). Der Trichter
symbolisiert
Komplexität
und
Unsicherheit, bezogen auf die
Zukunft: Je weiter man von der
heutigen Situation in die Zukunft
geht, desto größer wird die
Unsicherheit
und
desto
umfassender und vielfältiger wird
die Komplexität (vgl. Reibnitz 1991,
S. 26).
Die Schnittfläche des Trichters
bezeichnet die Summe aller
denkbaren
und
theoretisch
möglichen Zukunftssituationen für
den angepeilten Zeithorizont. Der
Vorteil der Szenario-Methode liegt
nun darin, dass eigentlich nur zwei
Grundtypen
von
Szenarien
28
entwickelt werden müssen, um damit alle logisch möglichen und empirisch
wahrscheinlichen Szenarien charakterisieren zu können:
ein positives Extremszenario: es bezeichnet die günstigstmögliche
Zukunftsentwicklung (best-case-scenario),
ein negatives Extremszenario: es bezeichnet den schlechtestmöglichen
Entwicklungsverlauf (worst-case-scenario).
Zusammengefasst können
beschrieben werden:
die
Merkmale
der
Szenario-Technik
wie
folgt
Szenarien sind ganzheitlich, d.h. alle relevanten Bestimmungsfaktoren eines
Problembereichs sollen erfaßt werden,
Szenarien sind kreativ-intuitiv, d.h. einzelne Daten und Bestimmungsfaktoren
müssen zu anschaulichen, plastischen "Zukunftsbildern" verdichtet und
ausgestaltet werden,
Szenarien sind partizipativ und kommunikativ, d.h. sie können nur in einem
offenen, rationalen Diskurs entwickelt werden, durch den sie ein hohes Maß
an Plausibilität und Nachvollziehbarkeit erhalten,
Szenarien sind transparent, d.h. es müssen alle Methodenschritte,
Hypothesen, Informationen usw. offengelegt und begründet werden,
Szenarien sind kritisch, d.h. sie bieten zahlreiche Anlässe zur Selbstreflexion
und öffentlichen Kritik,
Szenarien sind politisch, d.h. sie modellieren erwünschte bzw. unerwünschte
gesellschaftliche Entwicklungen und haben somit die Funktion eines
"Frühwarnsystems", das ein rechtzeitiges Eingreifen und Umsteuern
ermöglicht,
Szenarien sind multidimensional und interdisziplinär, d.h. sie stellen eine
Methode dar, die vernetztes, systemisches und interdisziplinäres Denken
ermöglicht und sich nicht nur auf kausalanalytische Ursache-WirkungsBeziehungen beschränkt,
Szenarien sind praktisch, d.h. sie fordern zu aktivem Mitwirken und Gestalten
erwünschter zukünftiger Entwicklungen auf und entwickeln Strategien und
Maßnahmen für die Veränderung sozialer Situationen im Lichte allgemein
anerkannter Zielvorstellungen,
Szenarien sind normativ, d.h. in die Modellierung von Szenarien fließen
gesellschaftliche Wertvorstellungen über erwünschte bzw. unerwünschte
Entwicklungen und "Zukünfte" ein.
Nach Reibnitz (vgl. ebenda, S. 28) müssen Szenarien folgenden Kriterien
entsprechen:
1. Größtmögliche Stimmigkeit, Konsistenz und Widerspruchsfreiheit, d.h. die
einzelnen Entwicklungen innerhalb eines Szenarios dürfen sich nicht
gegenseitig aufheben;
2. Größtmögliche Stabilität des Szenarios, d.h. die Szenarien dürfen nicht bei
kleineren Erschütterungen oder Veränderungen einzelner Faktoren
zusammenbrechen;
3. Größtmögliche Unterschiedlichkeit der Grundtypen, d.h. man soll bei der
Ausgestaltung der Extrem-Szenarien möglichst nahe an die Ränder des
Trichters herankommen.
29
Ähnlich wie bei der Zukunftswerkstatt ist auch die Szenariomethode nach einem
strengen Phasenschema aufgebaut, das im Unternehmensbereich acht bis zehn
Phasen vorsieht. Allerdings handelt es sich hierbei um sogen. "strategische
Szenarien", die vor allem im Rahmen der Unternehmensplanung Verwendung finden
und oft mit Computerunterstützung arbeiten. Solche Planungskonzepte sind zwar
prinzipiell auch für den Einsatz an Schulen, insbesondere an berufsbildenden
Schulen und Fachhochschulen, geeignet, doch fehlt es z.Zt. dafür wohl in den
meisten Fällen an der hard- und softwaremäßigen Ausstattung sowie an dafür
speziell ausgebildeten Lehrern. Es wird daher ein didaktisch reduziertes
Phasenmodell vorgeschlagen, dass nur mit vier Phasen arbeitet:
I. Problemanalyse
Ausgangspunkt jedes Szenarios ist ein gesellschaftliches Problem, d.h. ein von einer
größeren Anzahl von Gesellschaftsmitgliedern als unbefriedigend angesehener
Sachverhalt, der als dringend lösungsbedürftig, aber auch prinzipiell lösungsfähig
angesehen wird und zu dem unterschiedliche wissenschaftliche und/oder politische
Lösungsansätze angeboten werden (Kontroversität).
Folgende Leitfragen könnten die Problemdefinition erleichtern:
Welche Erscheinungen sind zu beobachten?
Wer ist betroffen?
Welche Fakten, Hypothesen und Zusammenhänge sind bekannt?
Durch welche Sachverhalte und Ereignisse wird das Problem
gesellschaftlich relevant und lösungsbedürftig angesehen?
Am Ende der ProblemProblembeschreibung stehen.
und
Aufgabenanalyse
sollte
eine
als
genaue
II. Phase der Umweltanalyse und
Deskriptorenbestimmung
In diesem zweiten Schritt geht es
darum, alle Einflussbereiche zu
identifizieren,
die
auf
das
Untersuchungsfeld
unmittelbar
einwirken. An dieser Stelle wird bereits
der
enge
Zusammenhang
von
Szenariotechnik und Systemanalyse
deutlich. In einem schrittweisen
Annäherungsprozess geht es jetzt
darum, einen Systemzusammenhang
zu entwickeln, und zwar "vom Ganzen
zum Detail" (Vester 1990, S. 30). Nach
der
Bestimmung
des
Untersuchungsfeldes (z.B. Entwicklung
des
Automobilverkehrs
in
der
Bundesrepublik bis zum Jahre 2020)
30
soll nunmehr durch die Bestimmung von Einflussbereichen und Einflussfaktoren ein
Systembild bzw. ein "heuristisches Wirkungsgefüge des Gesamtmodells" (ebd. S. 31)
entwickelt werden. Anhand eines Systembildes (vgl. Abb.2) können beispielsweise
folgende Variablen identifiziert werden: Mensch/Umwelt(Natur)/Gesellschaft/
Wirtschaft/ Automobilindustrie/ Auto(Fahrzeug)/Verkehr.
Diese Festlegung ist zunächst spontan und intuitiv. Es ist ein Akt der
kommunikativen Problemdefinition, in die Erwartungen, Interessen und Bedürfnisse
einfließen. Diese Variablen können als Einflussbereiche definiert werden. Nunmehr
ermittelt man die Einflussfaktoren innerhalb der verschiedenen Einflussbereiche, um
auf diese Weise das System weiter auszudifferenzieren.
III. Entwicklung und Ausgestaltung von Szenarien
Diese Phase kann als Höhepunkt der Szenario-Technik bezeichnet werden, da
nunmehr aus den gewonnenen Faktorenanalysen und Deskriptorenbestimmungen
ausführliche Szenarien, d.h. ganzheitliche "Zukunftsbilder" erstellt werden sollen, die
in anschaulicher und sinnfälliger Weise mögliche Zukunftsentwicklungen und ihre
Konsequenzen sichtbar und diskutierbar machen. In der Regel werden bei
Gruppengrößen von 20 - 30 Personen in 4 Arbeitsgruppen zwei Positivszenarien und
zwei Negativszenarien erstellt.
IV. Die Phase der Entwicklung von Strategien und Maßnahmen zur
Problemlösung
In der abschließenden Phase wird an die Problemanalyse der Ausgangssituation
angeknüpft mit der Aufgabenstellung, nunmehr die Konsequenzen aus den
entwickelten Szenarien zu ziehen und Handlungs- bzw. Gestaltungsstrategien zu
entwickeln, die dazu dienen, gewünschte Entwicklungslinien zu unterstützen und zu
verstärken sowie unerwünschten Entwicklungen entgegenzuwirken bzw. sie
abzuschwächen. Hierzu müssen die in der 2. Phase gefundenen Einflussbereiche
und Einflussfaktoren sowie Deskriptoren noch einmal angeschaut werden, um
herauszufinden, durch welche Strategien und Maßnahmen sie jeweils in die
gewünschte Entwicklungsrichtung beeinflusst werden können. Ziel ist die Erstellung
eines Handlungskatalogs, der in Form einer Prioritätenliste aufgestellt werden kann.
Dabei sollten alle gesellschaftlichen Handlungsfelder auf ihren potentiellen Beitrag
zur Zielerreichung befragt werden, etwa nach dem Schema:
was kann der Einzelne tun?
was können wir zusammen in Gruppen tun (Aktionsgruppen, Bürgerinitiativen,
Vereine usw.)?
welchen Beitrag kann die Schule leisten?
was können die Betriebe tun?
was können die großen Verbände tun (z.B. Gewerkschaften,
Wirtschaftsverbände, Berufsverbände usw.)?
was können die Politiker und der Staat auf den verschiedenen Ebenen tun
(Kommunalpolitik, Landespolitik, Bundespolitik)?
welchen Beitrag kann die Wissenschaft leisten?
was können die Kirchen tun?
31
Dies sind in relativer Vollständigkeit die politischen Akteure, deren Zusammenwirken
insgesamt das gesellschaftliche Kräftefeld beeinflussen und die damit die zukünftige
Entwicklung und die Richtung des gesellschaftlichen Fortschritts bestimmen. In
dieser Phase wird der politische Charakter der Szenariotechnik offenkundig, weil
nunmehr auf allen politischen Handlungsebenen (Individuum, Gruppen, Staat,
Weltgemeinschaft) für die jeweiligen Akteure herausgefunden werden soll, welchen
Beitrag sie zu einer positiven, d.h. "zukunftsfähigen" Gesellschaftsgestaltung und
Entwicklung leisten können. Ein solches Vorgehen vermeidet eine einseitig
individualistische Handlungsstrategie, ohne die gesellschaftlichen und strukturellen
Rahmenbedingungen politischen Handelns in die Betrachtung mit einzubeziehen. In
Szenarien lernen Schülerinnen und Schüler, mit einer komplexen Welt
fertigzuwerden, deren Zukunft mit großer Unsicherheit behaftet ist, die aber zugleich
ungeahnte Entwicklungschancen und Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Diese
prinzipielle "Zukunftsoffenheit" sichtbar und erlebbar zu machen, ist eine wesentliche
Voraussetzung für den Abbau irrationaler Zukunftsangst und politischer Resignation,
wie sie in vielen Jugendstudien belegt immer wieder belegt werden. Die
Jugendlichen angesichts zahlreicher Risikolagen und Bedrohungsängste wieder
"zukunftsfähig" zu machen, ist in unserer Zeit eine der wichtigsten
Herausforderungen der Schule, insbesondere auch der politischen Bildung. Die
spezifischen Leistungen der Szenariotechnik als neue Methode der politischen
Bildung lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Szenarien machen die Vielfalt möglicher und wahrscheinlicher Zukünfte
sichtbar.
Szenarien fördern vernetztes, systemisches und kybernetisches Denken.
Szenarien verstärken die Einsicht, daß die Zukunft prinzipiell gestaltbar und
veränderbar ist und daß es viele Optionen für die Zukunft gibt.
Szenarien machen deutlich, daß unsere Zukunftsbilder und -visionen von
Werten und Normen abhängig sind (z.B. dem Leitbild der "Nachhaltigkeit").
Szenarien vermitteln die Erkenntnis in die prinzipielle Unsicherheit und
Risikobehaftetheit aller auf die Zukunft gerichteten Entscheidungen und
Handlungen.
Szenarien fördern eine "verständigungsorientierte Kommunikation" und
erhöhen damit die Rationalität von Entscheidungen und Handlungen.
Literatur
Battelle-Institut e.V. Frankfurt (Hrsg.) o.J.: Battelle-Szenario-Technik, Frankfurt.
Burmeister, Klaus u. Karlheinz Steinmüller (Hrsg.) 1992: Streifzüge ins übermorgen,
Weinheim 1992
Flechtheim, Ossip K. 1986: Sieben Herausforderungen und drei Zukunftsszenarios, in:
Technotopia - das Vorstellbare, das Wünschbare, das Machbare, Weinheim, 155 - 172.
Geschka, Horst/ Hammer, Richard 1992: Die Szenario-Technik in der strategischen
Unternehmensplanung, in: Hahn, Dieter/Taylor, Bernard (Hrsg.): Strategische
Unternehmensplanung, Heidelberg, 311-336.
32
Kampe, Regine 1994: Zukunftswerkstatt und Szenariomethode. Ein Methodenvergleich im
Hinblick auf ökologisches Lernen in der politischen Bildung. . Schriften zur Didaktik der
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Nr. 30. Universität Bielefeld (über den Verfasser zu
beziehen).
König, Manfred 1988: Szenariotechnik. Unterrichtsgegenstand und Unterrichtsmethode in
kaufmännischen Schulen. In: Manfred Becker und Ulrich Pleiss (Hrsg.):
Wirtschaftspädagogik im Spektrum ihrer Problemstellung, Baltmannsweiler, 260-279
Vester, Frederic 1990: Ausfahrt Zukunft. Strategien für den Verkehr von morgen. Eine
Systemuntersuchung, München.
Weinbrenner, Peter 1994: Die Wiedergewinnung der Zukunft als universale Bildungsaufgabe
- Zukunftswerkstatt und Szenariotechnik im Methodenvergleich. In: Fischer, Andreas und
Hartmann, Günter (Hrsg.): Ökologisches Lernen - Projekte stellen sich vor. Hattinger
Materialien zur beruflichen Umweltbildung. 11. Hattingen, S. 75 - 114
Weinbrenner, Peter 1995: Auto 2010 - Ein Szenario zum Thema "Auto und Verkehr". In:
Steinmann, Bodo und Weber, Birgit (Hrsg.): Handlungsorientierte Methoden in der
Ökonomie. Neusäß, S. 432 - 441
d. Zukunftswerkstatt
sowi-online Originalbeitrag: (c) 2001 Ilona Böttger, Berlin; (c) 2001 sowi-online e. V., Bielefeld
sowi-online-Methodenlexikon (Ilona Böttger)
Kurzbeschreibung
Die Methode "Zukunftswerkstatt" geht davon aus, dass die Menschen über häufig
ungenutzte kreative Fähigkeiten sowie Problemlösungspotenziale verfügen, die
aktiviert werden können. Mit Hilfe der Methode werden diese Ressourcen mit dem
Ziel mobilisiert, Perspektiven für die individuelle und/oder gemeinsame Zukunft zu
entwickeln und konkrete Schritte zur Erreichung dieser Ziele zu planen.
Die Spezifik von Zukunftswerkstätten besteht in der Abfolge der Phasen. In der
Kritikphase wird eine Bestandsaufnahme der Gegenwart vorgenommen. Die Kritik
aller Teilnehmenden, das Unbehagen, die Probleme - also alles das, was die
Gegenwart belastet - wird gesammelt. Es folgt die Visionsphase. In dieser entwickeln
die Teilnehmenden das Bild einer Zukunft, in der sich alle ihre Wünsche erfüllt
haben, in der sie so leben und arbeiten, wie es ihnen optimal erscheint. Es folgt die
Realisierungsphase, in der eine Verbindung zwischen dem Ist-Zustand und dem
gewünschten Zustand, der Vision, hergestellt wird und konkrete Handlungsschritte
entwickelt werden, wie man seiner Vision Stück für Stück näher kommen kann.
33
1. Portrait Zukunftswerkstatt
Das Konzept "Zukunftswerkstatt" lebt von der Überzeugung, dass die Menschen über
häufig ungenutzte kreative Fähigkeiten sowie Problemlösungspotenziale verfügen,
die aktiviert werden können. Mit Hilfe der Methode "Zukunftswerkstatt" werden diese
Ressourcen mobilisiert. Ziel ist es, Perspektiven für die individuelle und/oder
gemeinsame Zukunft zu entwickeln und konkrete Schritte zur Erreichung dieser Ziele
zu planen. Dieser Prozess erfolgt in einer aktiven Art und Weise. Die Teilnehmenden
setzen sich in unterschiedlicher Form mit der jeweiligen Thematik auseinander. Sie
arbeiten assoziativ, spielerisch, kreativ und kognitiv. Mal geschieht die
Auseinandersetzung in Kleingruppen, mal im Plenum und mal alleine.
Die Spezifik von Zukunftswerkstätten besteht in der Abfolge der Phasen. In der
Kritikphase wird eine Bestandsaufnahme der Gegenwart vorgenommen. Nach der
Einführung in die Zukunftswerkstatt beginnt die Kritikphase. Hier wird eine
Bestandsaufnahme der Gegenwart vorgenommen. Die Kritik aller Teilnehmenden,
das Unbehagen, die Probleme - also alles das, was die Gegenwart belastet - wird
gesammelt und ergibt in der Zusammenschau ein umfassendes Bild des IstZustandes.
Das Besondere am Instrument "Zukunftswerkstatt" ist der nun folgende Schritt. Statt,
wie üblich, von der Kritik aus die Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln, folgt
zunächst die Visionsphase. Hier entwickeln die Teilnehmenden das Bild einer
Zukunft, in der sich alle ihre Wünsche erfüllt haben, in der sie so leben und arbeiten,
wie es ihnen optimal erscheint. Dem zu Grunde liegt die Überzeugung, dass die
Ziele, die von einer Organisation, einer Gruppe bzw. einem Team verfolgt werden,
dann die meiste Chance auf Umsetzung haben, wenn sie von der Kraft der Wünsche
und Visionen der Mitarbeiter getragen sind. Nur dann nämlich werden sich diese für
die Erreichung dieser Ziele wirklich engagieren.
Sind die Visionen entwickelt - individuell und im Team - beginnt die
Realisierungsphase. In dieser werden zentrale Elemente der Visionen identifiziert,
um daraus konkrete Ziele für die Arbeit abzuleiten. In dieser Phase geht es darum,
eine Verbindung zwischen dem Ist-Zustand und dem gewünschten Zustand, der
Vision, herzustellen und konkrete Handlungsschritte zu entwickeln. Wie kann man
seiner Vision Stück für Stück näher kommen, so lautet die Frage in dieser Phase.
Um
diese
zu
beantworten,
werden
Handlungspläne
mit
konkreten
Umsetzungsschritten erarbeitet.
2. Herkunft und Entwicklung
Die Ursprünge der Zukunftswerkstatt liegen in den 60er Jahren und sind eng mit der
Person des Zukunftsforschers Robert Jungk verbunden. Ausgehend von der Kritik,
dass wichtige Entscheidungen von Experten unter Ausschluss der später Betroffenen
dieser Entscheidung getroffen werden, suchte dieser nach Wegen einer lebendigen
Demokratie von unten. Nach Zeiten des Experimentierens entwickelte sich allmählich
der noch heute gültige methodische Verlauf der Zukunftswerkstatt. Ende der 70er
Jahre war das Phasenschema entwickelt und wurde von Robert Jungk und Norbert
Müllert unter dem Titel: Zukunftswerkstätten: Mit Fantasie gegen Routine und
Resignation" veröffentlicht. Seitdem wurden zwar die einzelnen Phasen methodisch
ausgeweitet, das Grundschema jedoch blieb bestehen (vgl. Dauscher 1998, 97 f.).
34
3. Typische Anwendungsfelder
Wurden Zukunftswerkstätten in ihren Anfängen primär im Kontext von
Bürgerinitiativen eingesetzt, so haben sich die Anwendungsfelder inzwischen
erweitert. Sie werden heute als aktivierende Elemente in Bildungsveranstaltungen
ebenso eingesetzt wie in Schulentwicklungsprozessen, in Teamfindungsprozessen
sowie in der Organisations- und Projektentwicklung.
4. Hinweise zur praktischen Umsetzung
Die Gruppe der beteiligten Personen an einer Zukunftswerkstatt liegt zwischen 15
und 25 Personen. Eine klassische Werkstatt dauert mindestens zwei, besser 3 Tage.
Es ist auch möglich, kürzere Werkstätten zu veranstalten, diese verlieren aber an
Intensität, je kürzer sie sind.
Die Moderation der Zukunftswerkstatt schafft einen Rahmen für die
Auseinandersetzung der Teilnehmenden mit der Thematik und führt diese durch die
verschiedenen Phasen der Werkstatt. Die inhaltliche Arbeit am Thema sowie die
Entwicklung konkreter Handlungsschritte geschieht durch die beteiligten Personen entsprechend den Prinzipien der Moderation. Sinnvoll ist der Einsatz einer
professionellen Moderation. Das erhöht die Chance, das die Möglichkeiten der
Methode Zukunftswerkstatt auch umgesetzt werden.
5. Literatur
Burow, Olaf-Axel/ Neumann-Schönwetter (Hrsg., 1995): Zukunftswerkstatt in Schule und
Unterricht, Hamburg.
Dauscher,
Ulrich
Neuwied/Kriftel/Berlin.
(1998):
Moderationsmethoden
und
Zukunftswerkstatt,
Lechler, Michael (1992): Zukunftswerkstätten. Kreativität und Aktivierung für lokales
Bürgerengagement, Stiftung Mitarbeit (Hrsg.), Bonn.
Schulz, Katja (1996): Mut zum Träumen. Die Zukunftswerkstatt als Methode aktivierender
Umweltbildung, AnSchub extra, Berlin.
5.1 online-Literatur
Gnielczyk, Peter (1997): Schuldenprävention - eine Zukunftswerkstatt. Materialien für den
handlungsorientierten Unterricht. In: Informationen zu Arbeit, Wirtschaft, Technik (AWT-Info)
16. Jahrgang, (1997) Heft 2, Seite 30-35.
Weinbrenner, Peter (1997): Zukunftswerkstatt. Bielefeld.
Imhof, Ursel (1997): Zukunftswerkstatt "Konsum und Umwelt im Jahr 2010". In:
arbeiten+lernen/Wirtschaft 7. Jg. (1997) Nr. 25, S. 35-39
35
5.2
Beispiel für binnendifferenziertes Arbeiten
Sationenlernen am Beispiel einer Reihe zum Thema „Rechtsextremismus“ in Klasse 9
Für den Einsatz in den 9. Klassen steht das im Folgenden dargestellte
Stationenlernen zum Thema Rechtsextremismus in zweifacher Ausfertigung zur
Verfügung. Jede der Stationen liegt doppelt vor, so dass es erfahrungsgemäß zu
keinen Wartezeiten an den einzelnen Stationen kommt. Da an drei der Stationen
Videodateien oder Internetrecherche zum Einsatz kommen, ist die Reservierung
eines Computerraums oder des Laptopwagens notwendig.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen Laufzettel mit einer Übersicht über die
fünf zu bearbeitenden Stationen. Sie legen einen Ergebnisordner an, in dem sie alle
Ergebnisse wie an den jeweiligen Stationen gefordert festhalten. An jeder Station
finden die Schülerinnen und Schüler Stationenkarten mit einer ausführlichen
Erläuterung der Arbeitsaufträge.
Für manche Stationen stehen Lösungsblätter zur Selbstkontrolle zur Verfügung. Die
Ergebnisse von zwei Stationen, an denen die Schüler in Kleingruppen
Fragestellungen diskutieren sollen, werden im Anschluss an die Erarbeitungsphase
im Plenum diskutiert. An jeder Station wird ein freiwillig zu bearbeitendes
Zusatzmaterial angeboten, das nur von Schülerinnen und Schülern bearbeitet wird,
die den Pflichtteil aller Stationen vollständig erledigt haben. Die erarbeiteten
Ergebnisse zu den Zusatzmaterialien werden im Anschluss an die
Erarbeitungsphase dem Plenum in Form von Kurzvorträgen vorgestellt. Hierzu
tragen sich jeweils Kleingruppen freiwillig bei der betreffenden Station ein.
Zusätzlich zu den an den Stationen behandelten Aspekten kann sich ergänzend zur
Station 4 (Erlebniswelt Rechtsextremismus) im Plenum eine gemeinsame Analyse
zweier rechtsextremer (nicht vom Verfassungsschutz verbotener) Lieder
anschließen. Auch hierfür stehen Materialien zur Verfügung
Im Folgenden angehängte Materialien:
1. Stationenlernen Rechtsextremismus: Laufzettel
2. Stationenkarten
3. Material für die fünf Stationen (außer den Videodateien)
Stationenlernen Rechtsextremismus: Laufzettel
Inhalt der Stationen
erledigt
1. Wer sind die Rechten?
(4er-Gruppen)
- Einleitungstext → Definition
- Arbeitsteilig: Expertenpuzzle
a. Parteien: Neue Rechte (NPD, DVU) und “Grauzone“ b. Kameradschaften: Kameradschaft Aachener Land
c. Vereine: Heimattreue Deutsche Jugend
d. Nicht nur Männer: Frauen und Mädchen in der
36
rechtsextremen Szene (aus „Vernetzter Hass im Web“)
☼ Zusatzmaterial (freiwillig):
Analyse von Wahlwerbeplakaten und Wahlwerbespots rechtsextremer
Parteien
2. Wie erkennt man die Rechten?
a. Einleitungstext: Kleider machen Leute: Der Rechten
Kleider und Zeichen (Einzelarbeit)
b. Puzzle-Aufgabe: Symbole und Zeichen (Kleingruppen)
☼ Zusatzmaterial (freiwillig):
Diskussion der Stellungnahme der Firma „Lonsdale“ 3. Rechtsextremismus in unserer Region:
Internetrecherche: Stolberg, Alsdorf, Dürwiß (braunes Haus), WikingJugend, etc. (Einzel- oder Partnerarbeit)
☼ Zusatzmaterial (freiwillig):
Verbreitung von Rechtsextremismus in Deutschland
4. Wie erreichen Rechtsextreme die Jugendlichen?
Erlebniswelt Rechtsextremismus (Partner- und Gruppenarbeit)
a. Einleitungsvideo: Fakt
b. Untersuchung: Jugendflugblatt Pro-NRW
☼ Zusatzmaterial (freiwillig):
Analyse: Schülerzeitung: Objektiv
► Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Qualität und Glaubwürdigkeit des
Artikels ‚Ausländische Jugendkriminalität’
5. Was kann man gegen Rechtsextreme tun?
Rechtsextreme Behauptungen und Gegenargumente
☼ Zusatzmaterial (freiwillig):
Apfelfront: Video und Flugblatt ► Diskussion der Strategie
37
Station 1: Wer sind die Rechten?
Bearbeitet diese Station in einer 4er-Gruppe:
► Lest euch jeweils still den Einleitungstext „Was ist Rechtsextremismus?“ durch. Erarbeitet danach gemeinsam eine kurze Definition des Begriffs Rechtsextremismus in euren eigenen
Worten und haltet diese schriftlich fest.
► Teilt danach die vier Materialien zu verschiedenen rechtsextremen Gruppierungen durch: Parteien, Kameradschaften, Vereine, Frauen in der rechtsextremen Szene.
Lest danach gründlich das Material zu einer der Organisationsformen rechtsextremer
Gruppen durch.
Erstellt als Experte zu der von euch zu bearbeitenden Organisationsform in Stichpunkten ein
Kurzportrait in eurem Ergebnisordner. Legt dazu eine Tabelle mit vier Spalten an.
► Stellt euch gegenseitig die Kurzportraits zu jeder der Organisationsformen vor und haltet die Stichpunkte von allen Experten in einer Tabelle in eurem Ergebnisordner fest.
☼ Zusatzmaterial (freiwillig):
► Analyse von Wahlwerbeplakaten und Wahlwerbespots rechtsextremer Parteien
Station 2: Wie erkennt man die Rechten?
An dieser Station findet ihr zwei Aufgaben:
-
Bearbeitet Station 2a in Einzelarbeit.
-
Sucht euch für die Bearbeitung von Station 2b eine kleine Gruppe (ca. 4 Schüler), die
ebenfalls bereits Station 2a bearbeitet haben.
► Station 2a besteht aus einem kurzen Einleitungstext, in dem erklärt wird, woran man
Rechtsextreme heutzutage erkennen kann. Lest den Text ‚Kleider machen Leute: Der
Rechten Kleider und Zeichen’ und notiert in eurem Ergebnisordner stichwortartig die
genannten Haupterkennungsmerkmale.
► Station 2b ist ein Puzzle, bei dem ihr verschiedene von Rechtsextremen verwendete
Symbole und Codes den jeweils passenden Erklärungen zuordnen müsst. Heftet alle
Symbole an die richtige Stelle und lasst euch, wenn ihr fertig seid, das Lösungsblatt zum
Vergleichen geben. Notiert außerdem die Namen der verbotenen Zeichen in euren
Ergebnisordnern.
☼ Zusatzmaterial (freiwillig):
Bearbeitet das Material in Partnerarbeit oder als Kleingruppe (max. 4er Gruppen)
► Lest den Text zum Imagewechsel der Marke „Lonsdale“ still durch. Diskutiert danach, wie ihr die Rolle der Marke in der rechten Szene bewertet und ob ihr den Imagewechsel für
glaubwürdig haltet.
38
Station 3: Rechtsextremismus in unserer Region
Bearbeitet diese Station in Einzel- oder Partnerarbeit:
An dieser Station sollt ihr im Internet recherchieren, wie betroffen Aachen, bzw. Aachen und
Umgebung, von rechtsextremistischen Aktivitäten ist. Über die Kameradschaft Aachener
Land habt ihr / werdet ihr an Station 1b etwas erfahren. Interessant ist jedoch nicht nur die
Betrachtung der Kameradschaftsszene, sondern auch die Untersuchung rechtsextremer
politischer Tätigkeiten im Raum Aachen.
► Verwendet als Anfang die folgenden Suchbegriffe und versucht, so viel wie möglich über rechtsextremistische Aktivitäten in unserer Region herauszufinden:
- Rechtsextremismus in Stolberg/ Alsdorf (Stadtrat)
- Dürwiß (braunes Haus)
- Wiking-Jugend
► Notiert die wichtigsten Ergebnisse in Stichworten in euren Ergebnisordnern.
☼ Zusatzmaterial (freiwillig):
Bearbeitet das Material in Partnerarbeit oder als Kleingruppe (max. 4er Gruppen)
► Bearbeitet Aufgabe 1 und 2 auf dem Arbeitsblatt und haltet eure Ergebnisse zu Aufgabe 1
stichwortartig in euren Ergebnisordnern fest.
Station 4: Wie erreichen Rechtsextreme die Jugendlichen?
Erlebniswelt Rechtsextremismus
An dieser Station findet ihr verschiedene Materialien, die verdeutlichen sollen, dass sich die
rechtsextreme Szene im Laufe der letzten Jahre in eine bestimmt Richtung verändert hat, die
sie für Jugendliche interessant und anziehend macht. Einige der teilweise sehr geschickten
Vorgehensweisen und Methoden zur Anwerbung Jugendlicher sollt ihr im Folgenden
kennenlernen, analysieren und bewerten.
► Station 4a: Seht euch das kurze Video, das auf dem Lehrercomputer für euch bereitsteht,
an und notiert kurz die genannten Strategien moderner Rechtsextremer zur Anwerbung
Jugendlicher. Die Arbeit an dieser Station erfolgt in Partner- und Gruppenarbeit.
► Station 4b: Bei dem vorliegenden Material handelt es sich um ein Flugblatt der
Jugendorganisation der rechtsextremen Bürgerbewegung Pro-NRW. Diese Flugblätter
wurden sowohl in Innenstädten an Jugendliche verteilt als auch im Internet frei verfügbar
gemacht.
1.
Partnerarbeit: Lest das Flugblatt und beantwortet in euren Heften die folgenden Fragen
in Stichworten:
39
a.
b.
c.
2.
Was erscheint an den Aussagen auf dem Flugblatt auf den ersten Blick attraktiv?
Welche Annahmen und Vorwürfe stecken hinter den genannten Zielen und Positionen?
Wodurch werden gerade Jugendliche besonders geschickt angesprochen?
Gruppenarbeit: Tauscht mit (mindestens) 2 anderen Schülern eure Ergebnisse aus.
Lasst euch dann das Lösungsblatt für Station 4b geben und ergänzt eure Ergebnisse,
wenn nötig.
☼ Zusatzmaterial (freiwillig):
► Station 4c: Bei dem vorliegenden Material handelt es sich um Auszüge aus der 2006 zum
ersten Mal erschienenen größten Kölner-Schülerzeitung „Objektiv“. Es sind inzwischen vier Ausgaben dieser Zeitung erschienen, die unzählige Beispiele für die geschickte Verbreitung
rechtsextremen Gedankengutes liefern.
Im Folgenden sollt ihr an einem Beispiel deutlich machen, wie vordergründig normale
Jugendmedien dazu genutzt werden, rechtsextreme Propaganda zu tarnen.
Geht bei der Untersuchung der Schülerzeitung folgendermaßen vor:
1. Partnerarbeit oder Gruppenarbeit: Beschreibt das Titelblatt (von 2006) und bewertet
sowohl die Wahl des Titelbildes als auch die Auswahl der beiden auf der Titelseite
angekündigten Artikel.
2. Lest die Begrüßung der Leser und arbeitet heraus, welchen Anspruch die Redaktion
angeblich an ihre Arbeit stellt.
3. Vergleicht die Artikelüberschrift auf dem Cover der Zeitung mit den Titeln der Artikel
im Inhaltsverzeichnis. Was fällt auf?
4. Lest den Artikel „Ausländische Jugendkriminalität“ und analysiert ihn im Hinblick auf die folgenden Fragen: Was sind die Hauptaussagen des Textes? Wie „objektiv“ ist der Artikel verfasst? Wie gut sind die Aussagen belegt? Wie glaubwürdig ist der
Artikel?
5. Diskutiert: Was denkt ihr: Welche Wirkung könnte der Text auf Schüler haben?
Station 5: Behauptungen von Rechtsextremen und wie man ihnen
begegnen kann
Bearbeitet diese Station in einer 3er-Gruppe:
Es gibt viele Behauptungen und Vorurteile, die oft von Rechtsextremen vorgebracht werden.
Im Folgenden sollt ihr drei häufig genannte Behauptungen kennenlernen und Informationen
dazu erhalten, was man auf diese Behauptungen erwidern kann, bzw. wie man diese
Behauptungen mit Fakten widerlegen kann.
► Jeder von euch liest einen der drei vorliegenden Texte zu drei häufig zu hörenden rechtsextremen Behauptungen durch. Haltet jeweils in Stichpunkten in euren
Ergebnisordnern die Behauptung fest, und stellt kurz dar, welche Daten und Fakten man
ihnen jeweils entgegensetzen kann.
► Stellt eure Ergebnisse jeweils den beiden anderen Gruppenmitgliedern vor und haltet stichwortartig die wichtigsten Punkte in euren Ergebnisordnern fest.
40
☼ Zusatzmaterial (freiwillig):
Es gibt verschiedene Arten, gegen Rechtsextreme vorzugehen. Im Folgenden lernt ihr eine
Gruppe von größtenteils jungen Menschen kennen, die eine intelligente, kreative und
unterhaltsame Vorgehensweise im Kampf gegen Rechts entwickelt haben: Die Apfelfront.
► Gruppenarbeit: Seht euch die beiden kurzen Videos und das Flugblatt der Apfelfront an.
Beschreibt die besondere Strategie der Apfelfront und diskutiert, ob ihr diese Art des
Umgangs mit Rechtextremismus für erfolgversprechend haltet.
5.3
Methoden zur Bewertung von
binnendifferenzierten Unterrichts
Bewertung der Ergebnisse
Produktbewertung)
eines
Leistungen
Stationenlernens
im
Rahmen
(Prozess-
und
Grundsätze zur Erfolgskontrolle und Leistungsmessung
Die Grundlagen der Leistungsmessung müssen vor Beginn der Stationenarbeit
transparent und deutlich angeben werden. Die Gesamtbewertung kann sich aus
folgenden Bestandteilen zusammensetzen:
- Bewertung von Arbeitsergebnissen (z. B. Bericht, Vortrag)
- Bewertung des Ergebnisordners oder eines Lerntagebuchs
- Bewertung eines Portfolios
- Bewertung einer abschließenden Aufgabenstellung
- Bewertung einer Präsentation im Schlussgespräch
- Bewertung von Beobachtungen des Lehrers während der
Stationenarbeit (z. B. Arbeitsverhalten, Teamfähigkeit)
- Einbezug der Bewertung durch die Schüler selbst (z.B. in Form
einer Selbsteinschätzung mit Hilfe eines Evaluationsbogens)
Beispielhaft ist folgend ein Evaluationsbogen zur Selbsteinschätzung
Arbeitsprozesses und des Lernerfolgs durch die Schüler angehängt.
des
Selbsteinschätzung des eigenen Arbeitsprozesses und Lernerfolgs
Bitte gebt an, inwiefern die folgenden Aussagen auf euch zutreffen.
(1= trifft vollkommen zu, 2 = trifft eher zu, 3= trifft eher nicht zu, 4 = trifft gar nicht zu)
41
Arbeitsprozess:
Aussagen:
1
2
3
4
1
2
3
4
1. Ich habe die Arbeitsanweisungen gründlich gelesen und befolgt.
2. Ich habe immer in den vorgegebenen Sozialformen (Einzelarbeit,
Partnerarbeit, Gruppenarbeit) gearbeitet.
3. Ich habe meinen Arbeitsprozess selbst nach meiner Interessenlage
geplant und gestaltet und inhaltliche Schwerpunkte gesetzt.
4. Ich habe zügig gearbeitet und die Zeit im Auge behalten.
5. Ich habe an einzelnen Stationen nachmittags weitergearbeitet.
6. Ich habe meine Arbeitsergebnisse kontinuierlich ergänzt.
7. Wenn mit Partner oder in Kleingruppen gearbeitet wurde, haben wir
effektiv zusammengearbeitet.
8. Ich habe mich in Partner- und Gruppenarbeitsphasen aktiv und
konstruktiv eingebracht
9. Ich habe, wenn vorhanden, die Lösungsblätter genutzt, um meine
Ergebnisse zu kontrollieren und gegebenenfalls zu ergänzen.
10. Ich habe vor der Arbeit die Bewertungsgrundlagen gelesen und sie
im Arbeitsprozess berücksichtigt.
Arbeitsergebnis/ Lernerfolg:
Aussagen:
1. Ich habe viel über das Thema Rechtsextremismus erfahren und
gelernt.
2. Ich habe alle Pflichtstationen gründlich bearbeitet.
3. Ich habe über die Bearbeitungen der Pflichtstationen hinaus
mindestens ein Zusatzmaterial bearbeitet.
4. Ich habe meine Arbeitsergebnisse ausführlich und gründlich in
meinem Ergebnisordner notiert.
5. Ich habe zu einer Zusatzstation meine Ergebnisse in der Klasse
vorgestellt.
6. Ich habe viele Begriffe, Symbole und Zeichen kennengelernt.
7. Ich habe bei einer Internetrecherche gezielt verschiedenen
Internetseiten wichtige Informationen entnommen und geordnet.
8. Ich habe gelernt, „zwischen den Zeilen“ zu lesen und in Texten und anderen Medien versteckte rechtsextreme Aussagen zu erkennen.
9. Ich habe mich mit verschiedenen Wegen Rechtsextremismus zu
begegnen beschäftigt und mir Argumente angeeignet.
10. Ich habe mich an Diskussionen im Plenum konstruktiv eingebracht.
42
Bewertung von Referaten in Form von Powerpoint-Präsentationen
Beispiel 1:
Bewertungsbogen: Power-Point Präsentation
Schuljahr:
Klasse:
Thema:
Schüler:
Teilbereich: Präsentation
Bewertung / Beratung
Datum:
Entspricht den Anforderungen
in
in vollem weitgehen nur
besondere Umfang
d
teilweise
m
Maße
sehr gut
Teilbereiche
Struktur / Gliederung
gut
Bemerkungen
weitgehen überhaupt
d nicht
nicht
befriedige ausreiche unbefriedi ungenüge
nd
nd
gend
nd
Positive Merkmale,
Mängel, Nicht
zutreffend
Faktor
3
übersichtlich
Einstieg zweckmäßig
Überblick vorweg
kurz und wesentlich
klare Übergänge
Zeitvorgaben eingehalten
Schluss erkennbar
kurze Zusammenfassung
Fachliche Darstellung
2
fachlich richtig und zweckmäßig
dargestellt
Fragen klar beantwortet
Fachausdrücke erklärt
Körpersprache / haltung
1
sicher, offenes Auftreten,
Zuhörer zugewandt, Blickkontakt
Mimik, Gestik
Sprache
1
klar verständlich,
Abwechslung,
43
Tempo, Pausen
zielgruppenorientiert
Satzbau
Medien
2
geeigneter Medieneinsatz,
Anregend, Interesse fördernd,
sichere Medienhandhabung,
eindeutige Darstellung, deutliche
Darstellung, ausreichend Zeit,
Gestaltung, lesbar, erkennbar
Medien, wo sinnvoll, eingesetzt
44
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