Bischöfliches Pius-Gymnasium Fachkonferenz Politik/Wirtschaft und Sozialwissenschaften SCHULCURRICULUM „POLITIK UND SOZIALWISSENSCHAFTEN“ 2014 INHALTSVERZEICHNIS 1. Stoffverteilungspläne 1.1. Allgemeine Grundsätze 1.2. Ziele des Politikunterrichtes – Kompetenzbereiche Klasse 5 1.2.1. Schulinterner Lehrplan Politik/Wirtschaft Klasse 5 1.3. Ziele des Politikunterrichtes – Kompetenzbereiche Klasse 7 und 9 1.3.1. Schulinterner Lehrplan Politik/Wirtschaft Klasse 7 1.3.2. Schulinterner Lehrplan Politik/Wirtschaft Klasse 9 1.4 Kernlehrplan Sozialwissenschaften Zusatzkurs 1.4.1. Schulinterner Lehrplan Sozialwissenschaften Q2 2. Leistungsbewertung und Kompetenzüberprüfung 3. Fächerverbindendes Arbeiten 3.1. Sekundarstufe I 3.2. Sekundarstufe II 4. Werteerziehung 5. Binnendifferenziertes Lernen 5.1 Methoden zur Binnendifferenzierung 5.2 Beispiel für binnendifferenziertes Arbeiten 5.3 Möglichkeiten binnendifferenzierter Leistungsbewertung 1 1. Stoffverteilungspläne Schulinterner Lehrplan Politik/Wirtschaft Sekundarstufe I – Klassenstufen 5/7/9 1. 1. Allgemeine Grundsätze Die besondere Bedeutung des Unterrichts im Fach Politik besteht in der Befähigung zur Wahrnehmung der verschiedenen Bürgerrollen in einer demokratischen Gemeinschaft. Dieses geschieht unter der Leitperspektive der Entwicklung allgemeiner politischer Mündigkeit. Der Unterricht im Fach Politik befähigt die Schülerinnen und Schüler, sich in der komplexen gesellschaftlichen Wirklichkeit und in einer globalisierten Ökonomie zu orientieren sowie politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Fragen und Probleme kompetent zu beurteilen. Er bereitet auf die Teilnahme an sozialen, politischen und ökonomischen Prozessen vor und trägt dazu bei, sich in öffentlichen Angelegenheiten auf einer demokratischen Grundlage zu engagieren und Mitverantwortung für die Angelegenheiten des Gemeinwesens zu übernehmen. Grundsätze des Politikunterrichts sind neben seinem integrativen Charakter (Sichtweisen der drei Leitwissenschaften Politikwissenschaft, Soziologie und Ökonomie) insbesondere auch Schüler- und Problemorientierung, Kontroversität sowie Aktualität. Er bereitet zudem vor auf den Unterricht im Fach Sozialwissenschaften in der Sekundarstufe II. Am Bischöflichen Pius-Gymnasium wird Politik in den Jahrgangsstufen 5, 7 und 9 unterrichtet. In der Sekundarstufe II wird Sozialwissenschaften obligatorisch für alle Schüler/Innen in der Jahrgangsstufe Q2 unterrichtet. Grundlage für diesen schulinternen Lehrplan bilden die geltenden Kernlehrpläne Politik/Wirtschaft (Sek I) bzw. Sozialwissenschaften (Sek II) sowie die eingeführten Lehrwerke Politik & Co (C.C. Buchner) für die Sek I bzw. „Grundwissen Politik“ (Cornelsen) für die Sek II. 2 1.2. Ziele des Politikunterrichtes – Kompetenzbereiche Klassenstufe 5 Inhaltsfelder 1. Inhaltsfeld: Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie 2. Inhaltsfeld: Grundlagen des Wirtschaftens 3. Inhaltsfeld: Ökologische Herausforderungen für Politik und Wirtschaft 4. Inhaltsfeld: Chancen und Probleme der Industrialisierung und Globalisierung 5. Inhaltsfeld: Identität und Lebensgestaltung im Wandel der modernen Gesellschaft 6. Inhaltsfeld: Die Rolle der Medien in Politik und Gesellschaft Sachkompetenz (SK) Methodenkompetenz (MK) Die Schülerinnen und Schüler 1. beschreiben Möglichkeiten der Mitgestaltung des gesellschaftlichen Miteinanders und der Demokratie (Institutionen, Akteure und Prozesse), 2. erläutern die Rolle des Geldes als Tauschmittel, 3. beschreiben die menschlichen Grundbedürfnisse und Güterarten, 4. benennen ihre Rechte und mögliche Risiken als Verbraucherinnen und Verbraucher, 5. stellen Beispiele für die Bedeutung vom Umweltschutz im Alltag dar, 6. beschreiben kriterienorientiert die Lebensformen und Lebenssituationen bzw. Problemlagen von unterschiedlichen Sozialgruppen (z.B. Kindern, Jugendlichen, Frauen, Männern, Migranten, alten Menschen, behinderten Menschen oder Familien), 7. erläutern die Bedeutung und den Stellenwert von Menschen-/ Minderheitenrechten anhand konkreter Beispiele. Die Schülerinnen und Schüler 1. beschreiben eingeführte Fachbegriffe und wenden diese kontextbezogen an, 2. arbeiten produktiv in Gruppen, nehmen Gruppenprozesse wahr und gestalten diese aktiv mit, 3. planen ein kleines, deutlich umgrenztes Interview/ eine Befragung – auch mithilfe der neuen Medien –, führen dieses durch und werten es aus, 4. erschließen selbstständig und in Kooperation mit anderen mithilfe verschiedener alter und neuer Medien sowie elementarer Lern- und Arbeitstechniken politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Sachverhalte, 5. stellen ausgewählte Sachverhalte korrekt und verständlich mithilfe verschiedener Präsentationsformen dar. Urteilskompetenz (UK) Handlungskompetenz (HK) Die Schülerinnen und Schüler 1. erkennen Problemhaltiges und Kontroverses und verdeutlichen diese Strukturmerkmale in elementaren Formen, 2. vollziehen unterschiedliche Gefühle, Motive, Bedürfnisse und Interessen von betroffenen Personen und Gruppen nach und schätzen erste Folgen aus Konfliktlagen für die agierenden Personen oder Konfliktparteien ab, 3. formulieren ein Spontanurteil und finden dafür eine angemessene und stimmige Begründung, 4. verdeutlichen an Fällen bzw. Beispielen mit politischem Entscheidungscharakter die Grundstruktur eines Urteils, 5. treffen bezogen auf das eigene Lebensumfeld wirtschaftliche Entscheidungen und formulieren dafür sinnvolle Begründungen. Die Schülerinnen und Schüler 1. treffen exemplarisch eigene (politische, ökonomische) Entscheidungen und begründen diese in Konfrontation mit anderen Positionen sachlich, 2. erstellen exemplarisch in Inhalt und Struktur klar vorgegebene Medienprodukte (z.B. Leserbrief, Plakat, Flyer, computergestützte Präsentation) zu konkreten, anschaulich aufbereiteten politischen, wirtschaftlichen und sozialen Sachverhalten und Problemlagen und setzen diese argumentativ ein, 3. gehen mit kulturellen Differenzen im schulischen Umfeld angemessen um, d.h. sie suchen in konkreten Konfliktsituationen nach Verständigung und praktizieren Formen der Konfliktmediation, 4. achten Interessen anderer, setzen diese in Bezug zu eigenen Wünschen und wenden Strategien der Organisation und Durchsetzung von Interessen und Positionen im Rahmen demokratischer Regelungen innerhalb der Schule und des persönlichen Umfeldes bei konkreten Anlässen an. 3 1.2.1. Schulinterner Lehrplan Politik/Wirtschaft Klasse 5 Lehrwerk: C.C. Buchner: Politik & Co. Band 1 – Nordrhein-Westfalen, Politik/Wirtschaft für das Gymnasium (Hrsg.: Hartwig Riedel) Umfang: Die Unterrichtsvorhaben sollten jeweils mindestens 10 Wochenstunden umfassen Themen Inhaltsfelder und Kompetenzen des Lehrplans Methoden (Sachkomp. SK, Methodenkomp. MK, Urteilskomp. UK, Handlungskomp. HK) Selbständiges Lernen, Medienkonzept/ IT-Einsatz Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie Beziehungen zwischen Politik und Lebenswelt: Lebenssituationen von Kindern und Jugendlichen; Umgang mit Konflikten im Alltag Schule als Lebenswelt Gruppen- und Rollenverhalten in der Schule Mitbestimmung in der Schule Angst und Gewalt in der Schule (Formen von Gewalt in der Schule, Mobbing, Schlichtungsverfahren [Mediation]) Formen politischer Beteiligung: Politik vor Ort Vom Bürgerantrag zur Entscheidung im Stadtrat Aufgaben einer Gemeinde Inhaltsfelder 1 und 6: Lebenssituation in der Schule, Formen politischer Beteiligung, Ungang mit Konflikten im Alltag Gruppenprozesse wahrnehmen und aktiv mitgestalten (MK 2) Unterschiedliche Gefühle und Motive von betroffenen Personen und Gruppen nachvollziehen (UK 2) Möglichkeiten der demokratischen Mitgestaltung beschreiben und wahrnehmen (SK 1, HK 4) Interessen anderer achten und in Bezug zu eigenen Wünschen setzen sowie Strategien der Durchsetzung von Interessen und Positionen im Rahmen demokratischer Regelungen in der Schule anwenden (HK 4) In Konfliktsituationen nach Verständigung suchen und Formen der Konfliktmediation praktizieren (HK 3) Inhaltsfeld 1: Lebenssituationen von Kindern in der Stadt, Formen politischer Beteiligung von Kindern Möglichkeiten der Mitgestaltung der Demokratie (Institutionen, Akteure, Prozesse) beschreiben (SK 1) An Fällen mit politischem Entscheidungscharakter die Grundstruktur eines Urteils verdeutlichen (UK 4) Exemplarisch eigene politische Entscheidungen treffen und diese in Konfrontation mit anderen Positionen sachlich begründen (HK 1) Interessen anderer achten und diese in Bezug zu eigenen Wünschen setzen (HK 4) Methodenkonzept: Mindmaps Expertenbefragung/ Interview mit SV Präsentation Gewaltpräventionstraining (In Via) Grundlagen einer Debatte Experteninterview mit einem Kommunalpolitiker Grundlagen des Wirtschaftens Wirtschaftliches Handeln als Grundlage menschlicher Existenz; Grundbedürfnisse Bedürfnispyramide und Güterarten Inhaltsfeld 2: Grundbedürfnisse des Menschen (Bedürfnishierarchie); junge Menschen in der Konsumgesellschaft/ Konsumentensouveränität und Verkaufsstrategien Die menschlichen Grundbedürfnisse und Güterarten beschreiben (SK 3) Unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen von Personen und Gruppen nachvollziehen (UK 2) Selbständiges Lernen: Fragebogen-Erhebung (Markenbewusstsein von Schüler[innen]) 4 Der Einfluss der Werbung – Werbeformen und –strategien, Verbraucherschutz Für das eigene Lebensfeld wirtschaftliche Entscheidungen formulieren und begründen (UK 5) Rechte und mögliche Risiken als Verbraucher(innen) benennen (SK 4) Rolle des Geldes als Tauschmittel Inhaltsfeld 2: Geldgeschäfte als Tauschgeschäfte Die Rolle des Geldes als Tauschmittel erläutern (SK 2) Gesellschaftliche und wirtschaftliche Sachverhalte erschließen (MK 4) Haushaltseinkommen und Taschengeld Inhaltsfeld 2: Junge Menschen in der Konsumgesellschaft Für das eigene Lebensumfeld wirtschaftliche Entscheidungen treffen und sinnvoll begründen (UK 5) Für das eigene Lebensumfeld eigene ökonomische Entscheidungen treffen und diese in Konfrontation mit anderen Positionen sachlich begründen (HK 1) Selbständiges Lernen: Stationenlernen zum Euro Rollenspiel („Mit dem Einkommen auskommen“) FragebogenErhebung (zum Taschengeld) Ökologische Herausforderungen für Politik und Wirtschaft Bedeutung von Umweltschutz im Alltag Abfallarten und ihre Beseitigung Kostbares Trinkwasser: Schutz- und Sparmaßnahmen Luftverschmutzung und Klimawandel: Energieeinsparung Chancen und Probleme der Industrialisierung und Globalisierung Lebensbedingungen von Menschen in Industrie- und Entwicklungsländern: Kinder dieser Welt Armut Kinderarbeit Hunger Kindersoldaten Straßenkinder Bildung Identität und Lebensgestaltung im Wandel der modernen Gesellschaft Lebensformen und – situationen von verschiedenen Sozialgruppen Inländer - Ausländer Inhaltsfeld 3: Ökologische Herausforderungen im privaten und wirtschaftlichen Handeln Beispiele für die Bedeutung von Umweltschutz im Alltag darstellen (SK 5) Eigene politische und ökonomische Entscheidungen treffen und diese sachlich begründen (HK 1) Inhaltsfeld 4: Lebensbedingungen von Menschen in Industrie- und Entwicklungsländern Die menschlichen Grundbedürfnisse und Güterarten beschreiben (SK 3) Die Bedeutung und den Stellenwert von Menschenrechten beschreiben (SK 6) Für das eigene Lebensumfeld wirtschaftliche Entscheidungen treffen und sinnvoll begründen (UK 5) Methodenkonzept Analyse von Karikaturen Diagrammanalyse Selbständiges Lernen: Gruppenarbeit bzw. Gruppenpuzzle Inhaltsfeld 5: Lebensformen und -situationen von verschiedenen Sozialgruppen; Umgang mit Konflikten im Alltag Lebensformen, Lebenssituationen und Problemlagen unterschiedlicher Sozialgruppen beschreiben (SK 6) 5 Mit kulturellen Differenzen im schulischen Umfeld angemessen umgehen (HK 3) Bedeutung und Stellenwert von Minderheitenrechten erläutern (SK 7) Unterschiedliche Gefühle und Interessen von betroffenen Gruppen nachvollziehen und erste Folgen aus Konfliktlagen abschätzen (UK 2) Behinderte sind keine Sorgenkinder! Alt und Jung: Miteinander füreinander Werte und Wertewandel in der Gesellschaft Funktion und Wandel der Familie Aufgabenteilung in der Familie Typisch Mädchen – typisch Junge? Inhaltsfeld 5: Lebensformen und -situationen von verschiedenen Sozialgruppen Lebenssituationen und Problemlagen unterschiedlicher Sozialgruppen beschreiben (SK 6) Bedeutung und Stellenwert von Minderheitenrechten erläutern (SK 7) Unterschiedliche Gefühle, Motive, Bedürfnisse und Interessen von betroffenen Personen und Gruppen nachvollziehen und erste Folgen aus Konfliktlagen abschätzen (UK 2) Inhaltsfeld 1: Lebenssituation von Kindern in der Familie, Rechte und Pflichten Lebensformen und Problemlagen von Kindern und Familien beschreiben (SK 6) Unterschiedliche Motive und Interessen von betroffenen Personen und Gruppen nachvollziehen und erste Folgen aus Konfliktlagen abschätzen (UK 2) Für das eigene Lebensumfeld wirtschaftliche Entscheidungen treffen und sinnvoll begründen (UK 5) Inhaltsfelder 1 und 5: Lebensformen von Kindern, Frauen, Männern; Umgang mit Konflikten im Alltag Unterschiedliche Bedürfnisse und Gefühle von betroffenen Personen und Gruppen nachvollziehen und erste Folgen aus Konfliktlagen abschätzen (UK 2) In konkreten Konfliktsituationen nach Verständigung suchen (HK 3) Eigene Entscheidungen treffen und diese sachlich begründen (HK 1) Vorstellung Kooperation Viktor Frankl Schule Rollenspiel Zukunftsvision: Geschlechterrollen Die Rolle der Medien in Politik und Gesellschaft Medien als Informations- und Kommunikationsmittel Medien im Alltag: wie Jugendliche Zeitung, Fernsehen, Radio und Internet nutzen Wie informieren uns Medien? Nachrichten werden gemacht!? Computer- und Internetnutzung: Chancen: Nutzung als Informationsund Präsentationsmedium Risken: Sicher surfen Inhaltsfeld 6: Medien als Informations- und Kommunikationsmittel Mithilfe der Medien gesellschaftliche und wirtschaftliche Sachverhalte erschließen (MK 4) Bezogen auf das eigene Lebensumfeld Entscheidungen treffen und sinnvoll begründen (UK 5) Unterschiedliche Interessen nachvollziehen und erste Folgen aus Konfliktlagen abschätzen (UK 2) Mithilfe neuer Medien politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Sachverhalte erschließen (MK 4) Mögliche Risiken als Verbraucher(innen) benennen (SK 4) Für das eigene Lebensumfeld wirtschaftliche Entscheidungen treffen und dafür sinnvolle Begründungen formulieren (UK 5) Medienkonzept/ ITEinsatz: Recherche von geeigneten Kinderinformationsseiten im Netz evtl. Einführung PowerPoint-Präsentation 6 1.3. Ziele des Politikunterrichtes – Kompetenzbereiche Klassenstufe 7 und 9 Inhaltsfelder 7– 9 7. Inhaltsfeld: Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie 8. Inhaltsfeld: Grundlagen des Wirtschaftsgeschehens 9. Inhaltsfeld: Zukunft von Arbeit und Beruf in einer sich verändernden Industrie-, Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft 10. Inhaltsfeld: Ökologische Herausforderungen für Politik und Wirtschaft 11. Inhaltsfeld: Einkommen und soziale Sicherung zwischen Leistungsprinzip und sozialer Gerechtigkeit 12. Inhaltsfeld: Identität und Lebensgestaltung im Wandel der modernen Gesellschaft 13. Inhaltsfeld: Die Rolle der Medien in Politik und Gesellschaft 14. Inhaltsfeld: Internationale Politik im Zeitalter der Globalisierung Sachkompetenz (SK) Methodenkompetenz (MK) Die Schülerinnen und Schüler 1. legen das Konzept des Rechts- bzw. demokratischen Verfassungsstaates (einschließlich der Verfassungsorgane) differenziert dar und beschreiben die Rolle des Bürgers in der Demokratie – insbesondere unterschiedliche Formen politischer Beteiligung, 2. erklären die Funktion und Bedeutung von Wahlen und Institutionen im demokratischen System, 3. erläutern Ursachen und Erscheinungsformen sowie Abwehrmöglichkeiten im Bereich des politischen Extremismus und der Fremdenfeindlichkeit, 4. erläutern Grundsätze des Sozialstaatsprinzips und legen die wesentlichen Säulen der sozialen Sicherung sowie die Probleme des Sozialstaates (Finanzierbarkeit, Generationengerechtigkeit etc.) dar, 5. analysieren Dimensionen sozialer Ungleichheit und Armutsrisiken in der gegenwärtigen Gesellschaft exemplarisch, 6. erläutern die Grundprinzipien, Möglichkeiten und Probleme der Marktwirtschaft und beschreiben den Wirtschaftskreislauf sowie die Funktionen des Geldes, 7. unterscheiden zwischen qualitativem und quantitativem Wachstum und erläutern das Konzept der nachhaltigen Entwicklung, 8. analysieren die Bedeutung und die Herausforderungen des Globalisierungsprozesses für den Wirtschaftsstandort Deutschland exemplarisch, 9. erläutern die Bedeutung von Qualifikationen für die Berufschancen auf dem Arbeitsmarkt, 10. legen Wege sowie Chancen und Risiken der unternehmerischen Selbstständigkeit dar, 11. beschreiben die Chancen und Risiken neuer Technologien für die Bereiche Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, 12. erörtern die Entwicklung, die Chancen sowie die zentralen Probleme der EU an ausgewählten Beispielen, 13. erläutern am Beispiel eines Konfliktes Grundlagen der Friedens- und Sicherheitspolitik. Die Schülerinnen und Schüler 1. definieren eingeführte Fachbegriffe korrekt und wenden diese kontextbezogen an, 2. nutzen verschiedene – auch neue – Medien zielgerichtet zur Recherche, indem sie die Informationsangebote begründet auswählen und analysieren, 3. präsentieren Ergebnisse von Lernvorhaben und Projekten zielgruppenorientiert und strukturiert – ggf. auch im öffentlichen Rahmen, 4. nutzen verschiedene Visualisierungs- und Präsentationstechniken – auch unter Zuhilfenahme neuer Medien – sinnvoll, 5. wenden ausgewählte Fachmethoden an, indem sie z.B. eine Umfrage sinnvoll konzipieren, durchführen und auch mithilfe neuer Medien auswerten, 6. handhaben grundlegende Methoden und Techniken der politischen Argumentation sachgerecht und reflektieren die Ergebnisse z.B. im Rahmen einer Pround Kontra Debatte, 7. führen grundlegende Operationen der Modellbildung – z.B. bezüglich des Wirtschaftskreislaufs – durch, 8. planen das methodische Vorgehen zu einem Arbeitsvorhaben und reflektieren Gruppenprozesse mithilfe metakommunikativer Methoden. 7 Urteilskompetenz (UK) Handlungskompetenz (HK) Die Schülerinnen und Schüler 1. diskutieren problemorientiert über die Bedeutung von Wertorientierungen und begründen den eigenen Standpunkt, 2. beurteilen verschiedene wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Interessen hinsichtlich der zugrunde liegenden Wertmaßstäbe, hinsichtlich ihrer Verallgemeinerbarkeit bzw. universellen Geltungsmöglichkeit kriterienorientiert, 3. formulieren angemessene und konstruktive Kritik sowie Alternativen, zeigen multiperspektivische Zugänge auf und entwickeln für überschaubare und begrenzte Problemkonstellationen und Konflikte Lösungsoptionen, 4. entwickeln unter Rückgriff auf selbstständiges, methodenbewusstes und begründetes Argumentieren einen rationalen Standpunkt bzw. eine rationale Position, wählen Handlungsalternativen in politischen Entscheidungssituationen und legen den Verantwortungsgehalt der getroffenen Entscheidung dar, 5. reflektieren wirtschaftliche Entscheidungen und analysieren diese hinsichtlich ihrer ökonomischen Rationalität, ihrer Gemeinwohlverpflichtung, ihrer Wirksamkeit sowie ihrer Folgen und entwerfen dazu Alternativen, 6. reflektieren medial vermittelte Botschaften und beurteilen diese auch mit Blick auf dahinter liegende Interessen, 7. prüfen benutzte Kriterien und Sachverhalte durch neue Informationen und Gesichtspunkte, erweitern Detailurteile zu einem Gesamturteil und reflektieren den gesamten Prozess der Urteilsbildung, 8. unterscheiden in einem politischen Entscheidungsfall die verschiedenen Politikdimensionen (Inhalt, Form, Prozess). Die Schülerinnen und Schüler 1. vertreten die eigenen Positionen auch in der Auseinandersetzung mit kontroversen Sichtweisen in angemessener Form im (schul-) öffentlichen Raum und bereiten ihre Ausführungen mit dem Ziel der Überzeugung oder Mehrheitsfindung auch strategisch auf bzw. spitzen diese zu, 2. erkennen andere Positionen, die mit ihrer eigenen oder einer angenommenen Position konkurrieren, und bilden diese – ggf. probeweise – ab (Perspektivwechsel), 3. erstellen Medienprodukte (z.B. Leserbriefe, Plakate, computergestützte Präsentationen, Fotoreihen etc.) zu politischen, wirtschaftlichen und sozialen Sachverhalten und Problemlagen und setzen diese intentional ein, 4. gehen mit kulturellen und sozialen Differenzen reflektiert und tolerant um und sind sich dabei der eigenen interkulturellen Bedingtheit ihres Handelns bewusst, 5. stellen ihre eigenen Fähigkeiten und Interessen im Spannungsfeld gesellschaftlicher Anforderungen hinsichtlich der anstehenden Berufswahl/Berufsorientierung dar und bereiten entsprechende Entscheidungen vor bzw. leiten diese ein, 6. sind dazu in der Lage, in schulischen Gremien mitzuarbeiten und ihre Interessen wahrzunehmen, 7. besitzen die Fähigkeit, eigene Rechte und Beteiligungsangebote wahrzunehmen und mit anderen gemeinsame Lösungswege zu erproben, 8. setzen sich mit konkreten Aktionen und Maßnahmen für verträgliche Lern- und Lebensbedingungen in der Schule und ggf. im außerschulischen Nahbereich ein, 9. werben argumentativ um Unterstützung für eigene Ideen. 8 1.3.1. Schulinterner Lehrplan Politik/Wirtschaft Klasse 7 Lehrwerk: C.C. Buchner: Politik & Co. Band 2 – Nordrhein-Westfalen, Politik/Wirtschaft für das Gymnasium (Hrsg.: Hartwig Riedel) Umfang: Die Unterrichtsvorhaben sollten jeweils mindestens 10 Wochenstunden umfassen Themen Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie Zu jung für Politik? – Jugendliche und Politik Was ist Politik? Wie beurteilen Jugendliche selbst ihr Interesse an Politik? Politisches Engagement Jugendlicher in Schule und Gesellschaft Inhaltsfelder und Kompetenzen des Lehrplans Methoden (Sachkomp. SK, Methodenkomp. MK, Urteilskomp. UK, Handlungskomp. HK) Selbständiges Lernen, Medienkonzept/ IT-Einsatz Inhaltsfelder 7 und 12: Demokratische Institutionen, Identität und Lebensgestaltung die Rolle des Bürgers in der Demokratie und unterschiedliche Formen politischer Beteiligung beschreiben (SK 1) Fachmethoden anwenden (eine Umfrage konzipieren, durchführen und auswerten) (MK 5) die Fähigkeit besitzen, eigene Rechte und Beteiligungsangebote wahrzunehmen (HK 7) in der Lage sein, in Gremien mitzuarbeiten und eigene Interessen wahrzunehmen (HK 6) Methodenkonzept: Demokratische Institutionen in der Bundesrepublik Deutschland – Prinzipen, Formen und Zusammenwirken Grundzüge unserer demokratischen politischen Ordnung Was bedeutet Demokratie? Wie funktioniert unsere Demokratie? Wahlen, Parteien und Staatsorgane Identität und Lebensgestaltung im Wandel der modernen Gesellschaft Inhaltsfeld 7: Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie, demokratische Institutionen, Grundlagen des Rechtsstaats das Konzept des demokratischen Verfassungsstaates (einschließlich der Verfassungsorgane) darlegen (SK 1) die Funktion und Bedeutung von Institutionen erklären (SK 2) Medienkonzept/ IT-Einsatz: Personale Identität und persönliche Lebensgestaltung im Spannungsfeld von Selbstverwirklichung und sozialen Erwartungen Gefahren des Drogenkonsums Inhaltsfeld 12: Identität und Lebensgestaltung im Spannungsfeld von Selbstverwirklichung und sozialen Erwartungen problemorientiert über die Bedeutung von Wertorientierungen diskutieren und den eigenen Standpunkt begründen (UK 1) verschiedene wirtschaftliche und gesellschaftliche Interessen beurteilen (UK 2) für begrenzte Problemkonstellationen und Konflikte Lösungsoptionen entwickeln (UK 3) Stationen auf dem Weg zur Mündigkeit Rechtsordnung und Rechtsbruch Einführung verschiedener Debattenformen Internetrecherche Kurzvorträge Teilnahme am Wettbewerb „Be smart, don’t start“ 9 Wie kann Integration gelingen? Zuwanderer in Deutschland Zuwanderer in Deutschland - Zahlen und Fakten Regelung von Zuwanderung und Integrationspolitik Inhaltsfeld 12: Ursachen und Folgen von Migration sowie Möglichkeiten und Schwierigkeiten des Zusammenlebens von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen die Herausforderungen des Globalisierungsprozesses analysieren (SK 8) verschiedene wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Interessen beurteilen (UK 2) mit kulturellen und sozialen Differenzen reflektiert und tolerant umgehen (HK 4) für begrenzte Problemkonstellationen und Konflikte Lösungsoptionen entwickeln (UK 3) Analyse von Statistiken Fallbeispiel Die Rolle der Medien in Politik und Gesellschaft Formen und Möglichkeiten der Kommunikation sowie Information in Politik u. Gesellschaft Zeitungen in Deutschland: Information oder Manipulation? Chancen und Gefahren der Pressefreiheit Politische und soziale Auswirkungen neuer Medien, globale Vernetzung Jugendliche und ihr Handy Offline und Online – Nicht ohne Schattenseiten Bedeutung des Internets für Kinder und Jugendliche Chance und Gefahren Internet und Politik Grundlagen des Wirtschaftsgeschehens Jugendliche in der Konsumgesellschaft; Konsumentensouveränität und Verkaufsstrategien Verbraucherrechte und Verbraucherschutz Das Verhältnis von Angebot, Nachfrage und Preis Fit in Finanzen Wirtschaftskreislauf und Funktionen des Geldes Inhaltsfeld 13: Rolle der Medien, Bedeutung von Formen und Möglichkeiten der Information sowie Information in Politik und Gesellschaft die Chancen und Risiken neuer Technologien für die Bereiche Politik und Gesellschaft beschreiben (SK 11) verschiedene Medien zielgerichtet zur Recherche nutzen (Informationsangebote begründet auswählen und analysieren) (MK 2) medial vermittelte Botschaften reflektieren und beurteilen (UK 5) Zeitungsartikel analysieren Medienkonzept/ ITEinsatz: Initiative Klicksafe Inhaltsfeld 8: Grundlagen des Wirtschaftsgeschehens, Markt und Marktprozesse, Funktion des Geldes Grundprinzipien, Möglichkeiten und Probleme der Marktwirtschaft erläutern, den Wirtschaftskreislauf und die Funktionen des Geldes beschreiben (SK 6) Fachbegriffe korrekt definieren und kontextbezogen anwenden (MK 1) grundlegende Methoden der Modellbildung durchführen, z.B. bezüglich des Wirtschaftskreislaufs (MK 7) verschiedene wirtschaftliche Interessen beurteilen (UK 2) wirtschaftliche Entscheidungen reflektieren (UK 5) Möglichkeiten und Probleme der Marktwirtschaft erläutern (SK 6) das methodische Vorgehen zu einem Arbeitsvorhaben planen (Erkundung) (MK 8) die Fähigkeit besitzen, eigene Rechte wahrzunehmen (HK 7) Selbständiges Lernen: Markterkundung Projekt Fit in Finanzen in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale in Aachen 10 Ökologische Herausforderungen für Politik und Wirtschaft Ist die Erde noch zu retten? Möglichkeiten und Chancen umweltgerechten Handelns Droht uns die Klimakatastrophe Wege zum verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt Nachhaltig produzieren und konsumieren Saubere Energie für die Zukunft Ökologischer Fußabdruck Inhaltsfeld 10: Ökologische Herausforderungen für Politik und Wirtschaft, Prinzip nachhaltigen Wirtschaftens, Innovationspotenziale ökologisch orientierter Produktion Möglichkeiten und Probleme der Marktwirtschaft beschreiben (SK 6) Chancen neuer Technologien für die Bereiche Wirtschaft und Gesellschaft beschreiben (SK 11) wirtschaftliche Entscheidungen reflektieren und hinsichtlich ihrer Gemeinwohlverpflichtung analysieren (UK 5) Medienprodukte zu politischen und wirtschaftlichen Sachverhalten und Problemlagen erstellen (HK 3) Medienkonzept/ IT-Einsatz: Film: The age of stupid Internetrecherche Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie Parteien, Wahlen, Regierung – Welche Bedeutung haben die Parteien in unserer Demokratie? Wahlgrundsätze, Wahlsystem und Verfassungsorgane Die Parteien und ihre Programme Das deutsche Parteiensystem im Wandel Politische Beteiligung - mit und ohne Parteien Inhaltsfeld 7: Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie, Staatsbürgerschaft, Wahlen und Parlamentarismus die Funktion und Bedeutung von Wahlen im demokratischen System erklären (SK 2) die Rolle des Bürgers in der Demokratie, insbesondere unterschiedliche Formen politischer Beteiligung beschreiben (SK 1) die Rolle der Verfassungsorgane darlegen (SK 1) die verschiedenen Politikdimensionen unterscheiden (UK 8) verschiedene – auch neue – Medien zielgerichtet zur Recherche nutzen (MK 2) verschiedene Präsentationstechniken nutzen (MK 4) Medienkonzept/ IT-Einsatz: Internetrecherche PowerPointPräsentation Kurzvortrag 11 1.3.2. Schulinterner Lehrplan Politik/Wirtschaft Klasse 9 Lehrwerk: C.C. Buchner: Politik & Co. Band 2 – Nordrhein-Westfalen, Politik/Wirtschaft für das Gymnasium (Hrsg.: Hartwig Riedel) Umfang: Die Unterrichtsvorhaben sollten jeweils mindestens 10 Wochenstunden umfassen Themen Woran können sich Jugendliche orientieren? Veränderungen in der Gesellschaft und ihre Bedeutung für das Leben der Menschen. – Arbeit und Beruf in einer sich verändernden Welt Wie Jugendliche ihre Zukunft sehen – Mein Leben, wenn ich dreißig bin Beruf und Familie: neue Rollen für Männer und Frauen – Vereinbarkeit von Familie und Beruf Arbeit – Lebensgrundlage für alle Wirtschaft und Arbeitswelt im Wandel Ursachen, Folgen und Kosten von Arbeitslosigkeit Berufsorientierung: Einstellungstest bei der Sparkasse Aachen Was heißt „soziale Marktwirtschaft“? – Grundzüge unserer Wirtschaftsordnung Markt oder Plan – zwei Ordnungssysteme „freie“ und „soziale“ Marktwirtschaft Die Rolle des Staates in der sozialen Marktwirtschaft Marktformen und Funktionen des Wettbewerbs Die Sicherung des Wettbewerbs als staatliche Aufgabe – Unternehmensformen und Zusammenschlüsse (Fusionskontrolle) Konzentration und Wettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel Funktionen des Geldes Geldwertstabilität und Inflation Euro-Wechselkursentwicklung Inhaltsfelder und Kompetenzen des Lehrplans Methoden (Sachkomp. SK, Methodenkomp. MK, Urteilskomp. UK, Handlungskomp. HK) Selbständiges Lernen, Medienkonzept/ IT-Einsatz Inhaltsfeld 12: Identität und Lebensgestaltung im Wandel der modernen Gesellschaft und im Spannungsfeld zwischen Selbstverwirklichung und sozialen Erwartungen, Werte und Wertewandel die Bedeutung von Qualifikationen für die Berufschancen auf dem Arbeitsmarkt erläutern (SK 9) die Bedeutung von Wertorientierungen diskutieren und den eigenen Standpunkt begründen (UK 1) die eigenen Fähigkeiten und Interessen im Spannungsfeld gesellschaftlicher Anforderungen darstellen (HK 5) Inhaltsfeld 9: Zukunft von Arbeit und Beruf, Berufsorientierung, Strukturwandel der Arbeitswelt die Bedeutung von Qualifikationen für die Berufschancen auf dem Arbeitsmarkt erläutern (SK 9) die Herausforderungen des Globalisierungsprozesses analysieren (SK 8) Möglichkeiten und Probleme der Marktwirtschaft erläutern (SK 6) die eigenen Fähigkeiten im Spannungsfeld hinsichtlich der anstehenden Berufsorientierung darstellen (HK 5) wirtschaftliche und gesellschaftliche Interessen beurteilen (UK 2) Inhaltsfeld 8: Grundlagen des Wirtschaftsgeschehens, soziale Marktwirtschaft, Markt und Marktprozesse zwischen Wettbewerb und Konzentration Unternehmensformen und Rolle der Unternehmen in der Marktwirtschaft Grundprinzipien, Möglichkeiten und Probleme der Marktwirtschaft erläutern (SK 6) Grundsätze des Sozialprinzips erläutern (SK 4) eingeführte Fachbegriffe korrekt definieren und kontextbezogen anwenden (MK 1) verschiedene wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Interessen hinsichtlich der zugrunde liegenden Wertmaßstäbe beurteilen (UK 2) Wege, Chancen und Risiken der unternehmerischen Selbstständigkeit darlegen (SK 10) verschiedene wirtschaftliche Interessen hinsichtlich der zugrunde liegenden Wertmaßstäbe beurteilen (UK 2) wirtschaftliche Entscheidungen reflektieren und diese hinsichtlich ihrer ökonomischen Rationalität, ihrer Gemeinwohlverpflichtung, ihrer Wirksamkeit und ihrer Folgen analysieren (UK 5) Plakate erstellen Pro- und Kontra Debatte Statistiken analysieren [Einstellungstest bei der Sparkasse Aachen] Schaubilder analysieren 12 Sozialstaat in der Krise – Probleme der Sozialpolitik im Zeichen des demografischen Wandels Sozialstaat und Sozialpolitik – System und Entwicklung Der Sozialstaat in der Finanzierungskrise? Die Folgen des demografischen Wandels für das soziale Sicherungssystem Inhaltsfeld 11: Einkommen und soziale Sicherung, Zukunftsprobleme des Sozialstaates und der Sozialpolitik, soziale Sicherung zwischen Leistungsprinzip und sozialer Gerechtigkeit die Grundprinzipien der Marktwirtschaft erläutern (SK 6) Grundsätze des Sozialstaatsprinzips erläutern und die wesentlichen Säulen der sozialen Sicherung sowie die Probleme des Sozialstaats (Finanzierbarkeit, Generationengerechtigkeit) darlegen (SK 4) wirtschaftliche Entscheidungen reflektieren und hinsichtlich ihrer Folgen beurteilen (UK 5) Statistiken analysieren Einkommen und soziale Sicherung zwischen Leistungsprinzip und sozialer Gerechtigkeit „Immer mehr Arme – immer mehr Reiche“ Einkommen und ihre Entwicklung Vermögensverteilung Armut in Deutschland – Bedeutung und Verbreitung Was heißt „soziale Gerechtigkeit“? Bedrohung oder Chance? Merkmale und Folgen des Globalisierungsprozesses Total Global: Produktion von Waren rund um den Globus Globalisierung – Definitionsversuche Ursachen, Merkmale und Folgen Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland Keine Hoffnung auf eine friedliche Welt? Möglichkeiten und Probleme der internationalen Friedenssicherung Deutsche Soldaten im Ausland – das Beispiel Afghanistan (oder aktuelleres Beispiel) Die Vereinten Nationen: Zielsetzung, Aufbau und Probleme Gefahren für Frieden und Sicherheit durch internationalen Terrorismus Wozu brauchen wir Europa? Entwicklung und Probleme des europäischen Einigungsprozesses Was ist Europa? Institutionen und Prozesse Inhaltsfeld 8: Einkommen zwischen Leistungsprinzip und sozialer Gerechtigkeit, Verteilung von Chancen und Ressourcen in der Gesellschaft Dimensionen sozialer Ungleichheit und Armutsrisiken in der gegenwärtigen Gesellschaft analysieren (SK 5) Probleme des Sozialstaats darlegen (SK 4) verschiedene wirtschaftliche und gesellschaftliche Interessen hinsichtlich der zugrunde liegenden Wertmaßstäbe beurteilen (UK 2) Inhaltsfelder 8 und 14: Herausforderungen der sozialen Marktwirtschaft durch die Globalisierung; ökonomische, politische und kulturelle Folgen von Globalisierungsprozessen die Bedeutung und die Herausforderungen des Globalisierungsprozesses für den Wirtschaftsstandort Deutschland analysieren (SK 8) wirtschaftliche Entscheidungen reflektieren und hinsichtlich ihrer Folgen analysieren (UK 5) benutzte Kriterien und Sachverhalte durch neue Gesichtspunkte und Informationen prüfen und Detailurteile zu Gesamturteil erweitern (UK 7) Methodenkonzept: Expertenbesuch der Caritas, Verknüpfung mit Projekt Cafe Plattform, Vorstellung der Arbeit der Caritas Aachen Fallbeispiel Inhaltsfeld 14: Internationale Politik, aktuelle Probleme und Perspektiven der Friedens- und Sicherheitspolitik am Beispiel eines Konflikts Grundlagen der Friedensund Sicherheitspolitik erläutern (SK 13) für begrenzte Problemkonstellationen und Konflikte Lösungsoptionen entwickeln (UK 3) Ursachen, Erscheinungsformen und Abwehrmöglichkeiten des politischen Extremismus erläutern (SK 3) Inhaltsfeld 14: Internationale Politik: Europa: Entwicklungen, Erwartungen und aktuelle Probleme die Entwicklung, die Chancen sowie die zentralen Probleme der EU erörtern (SK 12) 13 Aufgaben und Bereiche der EU-Politik Zukunftsperspektiven Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie Ursachen und Abwehr von politischem Extremismus und Fremdenfeindlichkeit Politischer Extremismus – Bedeutung und Verbreitung Rechtsextremistische Aktivitäten in Deutschland Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie Grundlagen des Rechtsstaats sowie Gefährdungen und Sicherung von Grund- und Menschenrechten Menschenrechte im Grundgesetz und in der Welt Menschenrechtsverletzungen weltweit und ihre Bekämpfung (Expertengespräch mit einem Mitglied der Amnesty International AG der Schule) Parteien, Wahlen, Regierung Welche Bedeutung haben die Parteien in unserer Demokratie? Die Parteien – Sichtweisen, Wissen(slücken) und eine erste Erkundung Wir untersuchen Parteiprogramme und erstellen Parteiporträts Das deutsche Parteiensystem im Wandel Politische Beteiligung – mit und ohne Parteien Funktion und Bedeutung von Institutionen im demokratischen System erklären (SK 3) grundlegende Methoden und Techniken der politischen Argumentation handhaben (MK 6) wirtschaftliche Entscheidungen reflektieren und hinsichtlich ihrer Folgen analysieren (UK 5) Inhaltsfeld 7: Sicherung der Demokratie; Ursachen und Abwehr von politischem Extremismus und Fremdenfeindlichkeit Ursachen und Erscheinungsformen sowie Abwehrmöglichkeiten im Bereich des politischen Extremismus und der Fremdenfeindlichkeit erläutern (SK 3) das Konzept des demokratischen Verfassungsstaats darlegen und die Rolle des Bürgers in der Demokratie beschreiben (SK 1) verschiedene Medien zielgerichtet zur Recherche nutzen (MK 2) medial vermittelte Botschaften reflektieren (UK 6) Inhaltsfeld 7: Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie, Grundlagen des Rechtsstaats sowie Gefährdungen und Sicherung von Grund- und Menschenrechten das Konzept des Rechts- bzw. demokratischen Verfassungsstaats darlegen (SK 1) problemorientiert über die Bedeutung von Wertorientierungen diskutieren (UK 1) Medien zielgerichtet zur Recherche nutzen, Informationsangebote analysieren (MK 2) Inhaltsfeld 7: Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie die Rolle des Bürgers in der Demokratie, insbesondere unterschiedliche Formen politischer Beteiligung beschreiben (SK 1) die Funktion und Bedeutung von Wahlen und Institutionen im demokratischen System erklären (SK 2) verschiedene politische Interessen hinsichtlich zugrunde liegender Wertmaßstäbe beurteilen (UK 2) Medienprodukte (Plakate) zu politischen Sachverhalten erstellen (HK 3) Selbständiges Lernen: Gruppenpuzzle Szenario Pro- und Kontra Debatte Selbständiges Lernen: Stationenlernen Methodenkonzept: Experteninterview mit Michael Klarmann Medienkonzept/ITEinsatz: Internetrecherche Methodenkonzept: Expertengespräch mit einem Mitglied der Amnesty International AG der Schule Selbständiges Lernen/ IT-Einsatz: Internetrecherche Erstellung von Plakaten 14 1.4. Kernlehrplan Sozialwissenschaften Zusatzkurs Q2 An unserer Schule wird das Fach Sozialwissenschaften als Zusatzkurs mit 3 Wochenstunden unterrichtet. „Zusatzkurse berücksichtigen alle drei Teildisziplinen des Fachs Sozialwissenschaften, aus denen die Lehrkräfte ausgehend von Lernendeninteressen, Schulprogrammschwerpunkten und Aktualität verschiedene Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte des Kernlehrplans auswählen. Dabei werden alle vier Kompetenzbereiche (Sachkompetenz, Methodenkompetenz, Urteilskompetenz und Handlungskompetenz) angemessen berücksichtigt.“ (KLP S.13). 1.4.1 Schulinterner Lehrplan Sozialwissenschaften Inhaltsfeld / Methode Politische Strukturen, Prozesse u. Partizipationsmöglichkeiten (IF2) Partizipationsmöglichkeiten in der Demokratie Demokratietheoretische Grundkonzepte Verfassungsgrundlagen des politischen Systems Kennzeichen und Grundorientierungen von politischen Parteien sowie NGOs Gefährdungen der Demokratie Methode: Gesprächs- und Argumentationsformen Verfahren sozialwissenschaftlicher Informationsgewinnung und auswertung Konkretisierte Sachkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler… beschreiben Formen und Möglichkeiten des sozialen und politischen Engagements von Jugendlichen, erläutern fallbezogen die Funktion der Medien in der Demokratie, erläutern Ursachen für und Auswirkungen von Politikerinnenund Politiker- sowie Parteienverdrossenheit, erläutern fall- bzw. projektbezogen die Verfassungsgrundsätze des Grundgesetzes und die Arbeitsweisen der Verfassungsinstanzen anlässlich von Wahlen bzw. im Gesetzgebungsverfahren, erläutern die Verfassungsgrundsätze des Grundgesetzes vor dem Hintergrund historischer Entstehungsbedingungen, ordnen politische Parteien über das Links-Rechts-Schema hinaus durch vergleichende Bezüge auf traditionelle liberale, sozialistische, anarchistische und konservative politische Paradigmen ein, unterscheiden Verfahren repräsentativer und direkter Demokratie, Konkretisierte Urteilskompetenzen Die Schülerinnen und Schüler erörtern demokratische Möglichkeiten der Vertretung sozialer und politischer Interessen sowie der Ausübung von Einfluss, Macht und Herrschaft, bewerten die Chancen und Grenzen repräsentativer und direkter Demokratie, beurteilen Chancen und Risiken von Entwicklungsformen zivilgesellschaftlicher Beteiligung (u.a. E-Demokratie und soziale Netzwerke), beurteilen für die Schülerinnen und Schüler bedeutsame Programmaussagen von politischen Parteien vor dem Hintergrund der Verfassungsgrundsätze, sozialer Interessenstandpunkte und demokratietheoretischer Positionen, erörtern vor dem Hintergrund der Werte des Grundgesetzes aktuelle bundespolitische Fragen unter den Kriterien der Interessenbezogenheit und der möglichen sozialen und politischen lntegrations- bzw. Desintegrationswirkung. übergeordnete Kompetenzen Sach- Urteils- Handlungs-. MethodenDie Schülerinnen und Schüler stellen Anspruch und Wirklichkeit von Partizipation in nationalen und supranationalen Prozessen dar (SK 4) begründen den Einsatz von Urteilskriterien sowie Wertmaßstäben auf der Grundlage demokratischer Prinzipien des Grundgesetzes (UK 7) praktizieren im Unterricht selbstständig Formen demokratischen Sprechens und demokratischer Aushandlungsprozesse und übernehmen dabei Verantwortung für ihr Handeln (HK 1) erschließen fragegeleitet aus sozialwissenschaftlich relevanten Textsorten zentrale Aussagen und Positionen sowie Intentionen und mögliche Adressaten der jeweiligen Texte und ermitteln Standpunkte sowie Interessen der Autoren (MK 1) 15 Wirtschaftspolitik (IF4) Legitimation staatlichen Handelns im Bereich der Wirtschaftspolitik Zielgrößen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland Qualitatives Wachstum und nachhaltige Entwicklung Konjunktur- und Wachstumsschwankungen Wirtschaftspolitische Konzeptionen Bereiche und Instrumente der Wirtschaftspolitik Methode: Begriffsbildung und Umgang mit Texten, Textanalyse Verfahren sozialwissenschaftlicher Erkenntnis- und Ideologiekritik Strukturen sozialer Ungleichheit, sozialer Wandel, soziale Sicherung (IF6) Erscheinungsformen und Auswirkungen sozialer Ungleichheit Sozialer Wandel Modelle und Theorien gesellschaftlicher Ungleichheit Sozialstaatliches Handeln Methode: Methoden der empirischen Sozialforschung erläutern den Konjunkturverlauf und das Modell des Konjunkturzyklus auf der Grundlage einer Analyse von Wachstum, Preisentwicklung, Beschäftigung und Außenbeitrag sowie von deren Indikatoren, beschreiben die Ziele der Wirtschaftspolitik und erläutern Zielharmonien und -konflikte innerhalb des magischen Vierecks sowie seiner Erweiterung um Gerechtigkeits- und Nachhaltigkeitsaspekte zum magischen Sechseck, unterscheiden ordnungs-, strukturund prozesspolitische Zielsetzungen und Maßnahmen der Wirtschaftspolitik, unterscheiden die Instrumente und Wirkungen angebotsorientierter, nachfrageorientierter und alternativer wirtschaftspolitischer Konzeptionen, erläutern die Handlungsspielräume und Grenzen nationalstaatlicher Wirtschaftspolitik angesichts supranationaler Verflechtungen sowie weltweiter Krisen. erläutern aktuell diskutierte Begriffe und Bilder sozialen Wandels sowie eigene Gesellschaftsbilder, unterscheiden Dimensionen sozialer Ungleichheit und ihre Indikatoren, erläutern Grundzüge und Kriterien von Modellen vertikaler und horizontaler Ungleichheit, erläutern Grundprinzipien staatlicher Sozialpolitik und Sozialgesetzgebung, analysieren an einem Beispiel sozialstaatliche erörtern die rechtliche Legitimation staatlichen Handelns in der Wirtschaftspolitik (u.a. Grundgesetz sowie Stabilitätsund Wachstumsgesetz), beurteilen Zielgrößen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und deren Indikatoren im Hinblick auf deren Aussagekraft und die zugrunde liegenden Interessen, beurteilen unterschiedliche Wohlstands- und Wachstumskonzeptionen im Hinblick auf nachhaltige Entwicklung, beurteilen wirtschaftspolitische Konzeptionen im Hinblick auf die zugrunde liegenden Annahmen und Wertvorstellungen sowie die ökonomischen, ökologischen und sozialen Wirkungen, erörtern die Möglichkeiten und Grenzen nationaler Wirtschaftspolitik. erklären komplexere sozialwissenschaftliche Modelle und Theorien im Hinblick auf Grundannahmen, Elemente, Zusammenhänge uns Erklärungsleistung (SK 3) beurteilen politische, soziale und ökonomische Entscheidungenaus der Perspektive von Akteuren, Adressaten, Systemen (UK 4) entwickeln aus der Analyse zunehmend komplexerer wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und sozialer Konflikte angemessene Lösungsstrategien und wenden diese an (HK 3) ermitteln Grundprinzipien, Konstruktion sowie Abstraktionsgrad und Reichweite sozialwissenschaftlicher Modelle (MK 11) beurteilen Tendenzen sozialen Wandels aus der Sicht ihrer zukünftigen sozialen Rollen als abhängig Arbeitende bzw. Unternehmerin und Unternehmer, bewerten die Bedeutung von gesellschaftlichen Entstrukturierungsvorgängen für den ökonomischen Wohlstand und den sozialen Zusammenhalt, beurteilen die Reichweite von Modellen sozialer Ungleichheit im Hinblick auf die Abbildung von Wirklichkeit und ihren Erklärungswert, analysieren komplexere Erscheinungsformen, Ursachen und Auswirkungen verschiedener Formen von Ungleichheit (SK 6) Beurteilen exemplarisch Handlungschancen und –alternativen sowie mögliche Folgen und Nebenfolgen von politischen Entscheidungen (UK 5) Entwerfen für diskursive, simulative und reale sozialwissenschaftliche Handlungsszenarien zunehmend komplexer Handlungspläne und 16 Analyse von Statistiken Verfahren sozialwissenschaftlicher Analyse und Strukturierung Globale Strukturen und Prozesse (IF7) Internationale Friedens- und Sicherheitspolitik Beitrag der UN zur Konfliktbewältigung und Friedenssicherung Internationale Bedeutung von Menschenrechten und Demokratie Merkmale, Dimensionen und Auswirkungen der Globalisierung Internationale Wirtschaftsbeziehungen +Wirtschaftsstandort Deutschland Methode: Referat, Präsentations- und visualisierungstechniken Verfahren sozialwissenschaftlicher Darstellung und Präsentation Handlungskonzepte im Hinblick auf normative und politische Grundlagen, Interessengebundenheit sowie deren Finanzierung. beurteilen unterschiedliche Zugangschancen zu Ressourcen und deren Legitimationen vor dem Hintergrund des Sozialstaatsgebots und des Gebots des Grundgesetzes zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse. unterscheiden und analysieren beispielbezogen Erscheinungsformen, Ursachen und Strukturen internationaler Konflikte, Krisen und Kriege, erläutern an einem Fallbeispiel die Bedeutung der Grund- und Menschenrechte sowie der Demokratie im Rahmen der internationalen Friedens- und Sicherheitspolitik, erläutern fallbezogen Zielsetzung, Aufbau und Arbeitsweise der Hauptorgane der UN, analysieren politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen der Globalisierung (u.a. Migration, Klimawandel, nachhaltige Entwicklung), erläutern die Standortfaktoren des Wirtschaftsstandorts Deutschland mit Blick auf den regionalen, europäischen und globalen Wettbewerb. bewerten unterschiedliche Friedensvorstellungen und Konzeptionen der Konflikt- und Friedensforschung hinsichtlich ihrer Reichweite und Interessengebundenheit, erörtern an einem Fallbeispiel internationale Friedens- und Sicherheitspolitik im Hinblick auf Menschenrechte, Demokratievorstellungen sowie Interessen- und Machtkonstellationen, beurteilen die Struktur der UN an einem Beispiel unter den Kategorien Legitimität und Effektivität, erörtern die Konkurrenz von Ländern und Regionen um die Ansiedlung von Unternehmen im Hinblick auf ökonomische, politische und gesellschaftliche Auswirkungen. übernehmen fach-, situationsbezogen und adressatengerecht die zugehörigen Rollen (HK 2) analysieren unterschiedliche sozialwissenschaftliche Textsorten wie (dis)kontinuierliche Texte aus sozialwissenschaftlichen Perspektiven (MK 4) erläutern komplexere politische, ökonomische, soziale Strukturen, Prozesse, Probleme und Konflikte unter den Bedingungen von Globalisierung, ökonomischen und ökologischen Krisen sowie Krieg und Frieden (SK 2) beurteilen kriteriengeleitet Möglichkeiten und Grenzen der Gestaltung sozialen und politischen Zusammenhalts auf der Grundlage des universalen Anspruchs der Grund- und Menschenrechte (UK 9) nehmen in diskursiven, simulativen und realen sozialwissenschaftlichen Aushandlungsszenarien einen Standpunkt ein und vertreten eigene Interessen in Abwägung mit den Interessen anderer (HK 4) präsentieren mit Anleitung konkrete Lösungsmodelle, Alternativen oder Verbesserungsvorschläge zu einer konkreten sozialwissenschaftlichen Problemstellung (MK 7) Optionale Inhaltsfelder: Marktwirtschaftliche Ordnung IF1 (KLP S. 24-26); Individuum und Gesellschaft IF3 (KLP 27-29); Europäische Union IF5 (KLP S. 34-36) 17 2. LEISTUNGSBEWERTUNG UND KOMPETENZÜBERPRÜFUNG 2.1 Wir beachten die Grundsätze der Leistungsbewertung (s. Kernlehrpläne) 2.2 Leistungsbewertung und –rückmeldung beziehen sich auf den Erreichungsgrad der im Kernlehrplan ausgewiesenen Kompetenzen (Sach-, Methoden-, Urteils- und Handlungskompetenz) 2.3 Im Fach Politik und Sozialwissenschaften kommen im Beurteilungsbereich „Sonstige Leistungen im Unterricht“ sowohl schriftliche als auch mündliche Formen der Leistungsüberprüfung zum Tragen. Dabei stellen wir im Verlauf der Sekundarstufe I durch eine geeignete Vorbereitung sicher, dass eine Anschlussfähigkeit für die Überprüfungsformen der gymnasialen Oberstufe gegeben ist. Zu den Bestandteilen der „Sonstigen Leistungen im Unterricht" und zu den Formen der Kompetenzüberprüfung zählen wir u.a. mündliche Beiträge zum Unterricht (z.B. Beiträge zu unterschiedlichen Gesprächsund Diskussionsformen, Kurzreferate, Präsentationen) schriftliche Beiträge zum Unterricht (z.B. Ergebnisse der Arbeit an und mit Texten und weiteren Materialien, Ergebnisse von Recherchen, Mindmaps, Protokolle) fachspezifische Ergebnisse kreativer Gestaltungen (z.B. Bilder, Videos, Collagen, Rollenspiel) Dokumentation längerfristiger Lern- und Arbeitsprozesse (Hefte/Mappen, Portfolios, Lerntagebücher) kurze schriftliche Übungen sowie Beiträge im Prozess eigenverantwortlichen, schüleraktiven Handelns (z.B. Wahrnehmung der Aufgaben im Rahmen von Gruppenarbeit und projektorientiertem Handeln). 2.4 Die Grundsätze der Leistungsbewertung werden den Schülerinnen und Schülern zum Schuljahresbeginn, bei Lehrerwechsel auch zum Halbjahresbeginn mitgeteilt. 2.5 Die Leistungsrückmeldung erfolgt in regelmäßigen Abständen (zumindest zum Quartalsende) in schriftlicher oder mündlicher Form. 2.6 Bei Minderleistungen erhalten die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Eltern im Zusammenhang mit den Halbjahreszeugnissen individuelle Lern- und Förderempfehlungen. 2.7 Eltern erhalten bei Elternsprechtagen sowie im Rahmen regelmäßiger Sprechstunden Gelegenheit, sich über den Leistungsstand ihrer Kinder zu informieren und dabei Perspektiven für die weitere Lernentwicklung zu besprechen. 18 KRITERIEN FÜR DIE LEISTUNGSBEWERTUNG DER SONSTIGEN MITARBEIT IM UNTERRICHT Note/ Punkte sehr gut/ 13-15 gut/ 10-12 Unterrichtsgespräch und Sachkompetenz gleichmäßig hohe, konzentrierte und äußerst qualitätvolle Mitarbeit im Unterricht; Erkennen eines Problems und dessen Einordnung und eigenständige Lösung in einen größeren Zusammenhang; sachgerechte und ausgewogene Beurteilung; angemessene, klare sprachliche Darstellung und richtige Verwendung von Fachbegriffen; sicherer Umgang mit fachsprachlichen Termini und Texten schwierigen Niveaus hohe Mitarbeit im Unterricht; Verständnis schwieriger Sachverhalte und deren Einordnung in den Gesamtzusammenhang des Themas; Erkennen des Problems; Kenntnisse über die Unterrichtsreihe hinaus; Verwendung von Fachbegriffen; vermittelte Fachkenntnisse werden beherrscht; unterrichtsfördernde Beiträge; weitgehend vollständige und differenzierte, das Problem treffende weiterführende Ausführungen; sicherer Umgang auch mit anspruchsvollen Texten und sachgerechte Anwendung von Fachtermini; Fähigkeit, Texte auf den wesentlichen Kern zu reduzieren Hausaufgaben Methodenkompetenz HA regelmäßig, differenziert und gründlich mit herausragenden Ergebnissen methodische Vielfalt; zielsicheres Beschaffen von Informationen und deren Verarbeitung; überzeugende Präsentation auch von Teilergebnissen; besondere optische und sprachliche Qualität; sachgerechter, souveräner Einsatz fachspezifischer Arbeitstechniken selbstständige Informationsbeschaffung; Kenntnis und souveräne Anwendung verschiedener ArbeitsPräsentationstechniken sachgerechter, souveräner Einsatz fachspezifischer Arbeitstechniken HA regelmäßig und differenziert mit guten Leistungen Verhalten bei Gruppenarbeit, Sozialkompetenz Selbstkompetenz bringt bei Schwierigkeiten die ganze Gruppe voran; übernimmt Verantwortung für die Gruppe, unterstützt die anderen hervorragend zeigt eine ausgeprägte Bereitschaft, sich auf Fragestellungen des Faches einzulassen und sich mit diesen kritisch auseinanderzusetzen; anstrengungsbereit, intrinsisch motiviert; selbstbewusst, nicht leicht zu entmutigen aktiv an zeitökonomischer Planung und Durchführung der GA beteiligt, wirkt bei Schwierigkeiten aktiv an Problemlösung mit, geht aktiv auf Meinungen anderer ein zeigt eine ausgeprägte Bereitschaft, sich auf Fragestellungen des Faches einzulassen und sich mit diesen auseinanderzusetzen; traut sich auch schwierige Aufgaben zu; Gedankengänge werden selbstständig weiterentwickelt und klar dargestellt und argumentativ vertreten 19 befriedigend/ 7-9 insgesamt regelmäßig freiwillige Mitarbeit im Unterricht; im Wesentlichen richtige Wiedergabe einfacher Fakten und Zusammenhänge aus unmittelbar behandeltem Stoff; vermittelte Fachkenntnisse werden überwiegend beherrscht; weitgehend vollständige, differenzierte, sachbezogene Ausführungen; mittelschwere Texte und Materialien werden sachgerecht verstanden und bearbeitet; schriftliche Darstellungen sind weitgehend sprachnormgerecht; begrenztes Problembewusstsein HA regelmäßig und mit befriedigenden Leistungen kann projektdienliche Informationen einbringen, zugeteilte Inhalte erfassen und dokumentieren; fachspezifische Arbeitstechniken werden meist sachgerecht ausgewählt und eingesetzt; Verwendung adäquater Arbeitsmaterialien erkennbare Mitverantwortung für das gemeinsame Projekt; sorgt mit für störungsfreies Miteinander; zeigt Bereitschaft, eigene und Gruppenergebnisse zu präsentieren zeigt Bereitschaft, sich auf Fragestellungen des Faches einzulassen und sich mit diesen auseinanderzusetzen; lässt sich nicht leicht entmutigen; greift gelegentlich Beiträge anderer auf und führt diese fort; verständliche Ausdrucksweise ausreichend/ 4-6 nur gelegentlich freiwillige Mitarbeit im Unterricht; Äußerungen beschränken sich auf die Wiedergabe einfacher Fakten und Zusammenhänge aus dem unmittelbar behandelten Stoffgebiet und sind im Wesentlichen richtig; vermittelte Fachkenntnisse werden mit Einschränkungen beherrscht; leichtere Texte werden dem Sinn nach richtig erfasst; teilweise nachlässige schriftliche Darstellungen überwiegend passives Verhalten im Unterricht; Äußerungen nach Aufforderung sind einsilbig, unstrukturiert und nur teilweise richtig; Fehlleistungen, auch nach Vorbereitung; Schwierigkeiten bei sachbezogener Verarbeitung von Wissen und der Verknüpfung von Zusammenhängen; oft mangelndes Textverständnis Hausaufgaben nicht regelmäßig oder nur oberflächlich erledigt Schwierigkeiten, Arbeitsabläufe folgerichtig und zeitökonomisch zu planen, fachspezifische Arbeitstechniken werden eingesetzt Kommunikationsfähigkeit und –bereitschaft nur in Ansätzen; verlässt sich lieber auf die anderen Gruppenmitglieder; beteiligt sich zuweilen aktiv an Entscheidungsprozess en in der Gruppe; selten Präsentation von Ergebnissen HA häufig nicht vorhanden oder nur lückenhaft erledigt; zu vorbereiteten Themen meist keine sachbezogenen Äußerungen kaum in der Lage, mit den Lerngegenständen sachgerecht und systematisch umzugehen; legt lediglich unverarbeitetes Material (z.B. Internetausdrucke) vor wenig projektdienliche Mitarbeit; wenig zuverlässig; nicht auf Gruppenarbeit vorbereitet; übernimmt keine Mitverantwortung; beschränkt Rolle am liebsten auf „Schreiber“ für die Gruppe zeigt Bereitschaft, sich auf Fragestellungen des Faches einzulassen; neigt bei auftretenden Schwierigkeiten zu ausweichendem Verhalten; ist auf Nachfrage in der Lage, sich zu den Beiträgen Anderer zu äußern; folgt den Beiträgen Anderer aufmerksam kaum Bereitschaft, sich auf Fragestellungen des Faches einzulassen mangelhaft/ 1-3 20 ungenügend/ 0 keine freiwillige Mitarbeit im Unterricht; Äußerungen nach Aufforderung sind falsch; Fachwissen nicht erkennbar sehr häufig keine HA keine Arbeitsplanung; nicht in der Lage, mit den Lerngegenständen sachgerecht umzugehen; nicht in der Lage, Informationen einzuholen und darzustellen kein situationsangemessenes Gesprächsverhalten; unkooperativ; bei Gruppenarbeit kein Interesse an eigenem Arbeitsanteil und an Arbeitskontakten zu Mitschülern; hält sich nicht an Regeln keine Bereitschaft, sich auf Fragestellungen des Faches einzulassen; fehlende Selbständigkeit im Arbeiten; Abschreiben der Arbeitsergebnisse der Mitschüler; häufiges unentschuldigtes Fehlen 21 3.1. Fächerverbindendes Arbeiten in der Sekundarstufe I Deutsch: Berufsorientierung: Worauf müssen wir uns einstellen? Zeitung, Fernsehen, Radio, Internet: Wie können Jugendliche Medien sinnvoll für Informationen nutzen? Französisch/ Englisch: Zuwanderer in Deutschland Biologie: Gesundheit geht vor! Gefahren des Drogenkonsums Ist die Erde zu retten? Möglichkeiten und Chancen umweltgerechten Handelns Physik: Energieeinsparmöglichkeiten Religion: Bedeutung und Sicherung der Menschenrechte in der Welt Erdkunde: Kinder in der „3. Welt“ Globalisierung: Bedrohung oder Chance? Wozu brauchen wir Europa? Geschichte: Politischer Extremismus Von der “freien“ zur “sozialen“ Marktwirtschaft Mathematik: Was können wir uns leisten? Mit dem Einkommen auskommen 22 3.2 Fächerverbindendes Arbeiten in der Sekundarstufe II Erdkunde: Demographischer Wandel Nachhaltigkeit Globalisierung Katholische Religionslehre: Gerechtigkeit als Herausforderung für das Handeln der Kirche in der Gegenwart Christliche Soziallehre Ethische Fragestellungen Englisch: International Peacekeeping: UN Französisch: Deutsch–französische Beziehungen Biologie: Ethische Fragestellungen bzgl. der Gentechnik Physik: Kernphysik – Atomkraftwerke Chemie: Chemische Reaktionswege – Kunststoffe – industrielle Auswirkungen auch im Hinblick preisgünstiger Produktion Deutsch: Literatur im geteilten Deutschland Politische Reden der Gegenwart Geschichte: Geschichte nach 1945: Innenpolitik, Bildungspolitik Ostpolitik Soziale Marktwirtschaft 23 4. Werteerziehung in Politik/Wirtschaft und Sozialwissenschaften Werteerziehung in Politik ist in allen Jahrgangsstufen in vielfältiger Weise möglich. Die folgenden Aspekte sind als Auswahl zu verstehen. 1.Jahrgangsstufe 5: Die Klasse als Gruppe - Gefahren und Vorteile von Gruppen Miteinander leben, voneinander lernen – behinderte Menschen Aufgaben und Wandel der Familien in der Gesellschaft Aus Fremden werden Freunde „Die Erde ist unsere Mutter“ – Umweltschutz geht uns alle an Kinder in der „Dritten Welt“ 2. Jahrgangsstufe 7: Wie kann Integration gelingen? Zuwanderer in Deutschland Möglichkeiten und Chancen umweltgerechten Handelns Nachhaltig produzieren Grundzüge unserer politischen Ordnung Beteiligung in der Demokratie 3. Jahrgangsstufe 9: Beruf und Familie: neue Rollen für Männer und Frauen Die Rolle des Staates in der sozialen Marktwirtschaft Was heißt „soziale Gerechtigkeit“? Rechtsextremismus Menschenrechtsverletzungen in der Welt Entwicklung der Menschenrechte Internationaler Schutz der Menschenrechte Möglichkeiten und Probleme der internationalen Friedenssicherung 4. Jahrgangsstufe Q2 Gesellschaftsstrukturen und sozialer Wandel Grundprinzipien der Demokratie Grenzen des Marktsystems: Konzentration, Krisen, Ökologische Fehlsteuerung 24 5. Binnendifferenziertes Lernen und Bewertungsmöglichkeiten 5.1 Methoden zur Binnendifferenzierung a. Planspiel sowi-online Originalbeitrag: (c) 2001 Ilona Böttger, Berlin; (c) 2001 sowi-online e. V., Bielefeld sowi-online-Methodenlexikon (Ilona Böttger) 1. Portrait Planspiel Im Planspiel wird ein Stück sozialer Wirklichkeit durchgespielt, ausgehend von einem Konflikt, der eine typische Situation der Realität darstellt. So ist z.B. die Frage zu klären, ob eine verkehrsberuhigte Zone in der Innenstadt geschaffen werden soll oder nicht. Dieser Konflikt ist im Spiel zu lösen, so dass man von einem Probehandeln mit Ernstcharakter sprechen kann. Die am Konflikt beteiligten Interessengruppen sind vorgegeben. Der Einzelne ordnet sich einer dieser Gruppen zu, wobei die hier eingenommene Position nicht mit der persönlichen Ansicht identisch sein muss. Innerhalb des Spiel agieren die Akteure aus ihren gruppenspezifischen Positionen heraus und versuchen, ihre Interessen optimal zu vertreten. 2. Durchführung 1. Vermittlung der Ausgangslage: Um die im Planspiel dargestellte Konfliktsituation bearbeitbar zu machen, werden zunächst allgemeine Informationen über die Ausgangslage des Konflikts gegeben. Dann wird der Konflikt geschildert und es werden die zum Konflikt dazugehörigen Gruppen in ihren spezifischen Positionen und Funktionen und in ihren Rollen grob skizziert. 2. Rollenarbeit: Hier geht es darum, sich mit der im Konflikt vertretenen Rolle vertraut zu machen. Was ist die Ausgangslage, welche Funktion/Position wird eingenommen, welche Kompetenzen sind vorhanden und was ist die Aufgabe in dem spezifischen Konflikt. Dann geht es um die Identifikation mit der eigenen Rolle, um die Entwicklung eines Standpunktes im Konflikt und schließlich darum, Strategien für das Vorgehen zu entwickeln. Sind Verhandlungs- und Vorgehensstrategien entwickelt, müssen Verbündete gesucht werden, um die anstehende Entscheidung im Vorfeld optimal zu beeinflussen. Hier beginnt die Kontaktaufnahme zu den anderen Konfliktparteien. 3. Konferenz: Dieses ist das Herzstück des Planspiels. Hier treffen die gegnerischen Parteien aufeinander, setzen sich über den Konflikt auseinander und fällen die Entscheidung zur Konfliktlösung. 4. Auswertungsrunde: Das Spiel wird zunächst im Hinblick auf die unmittelbaren Erlebnisse, Erfahrungen und Erkenntnisse ausgewertet. Dann wird die Übertragbarkeit auf die Realität diskutiert. 25 Im Planspiel haben die Mitspielenden die Möglichkeit, Verhaltensweisen auszuprobieren und in ihren Konsequenzen durchzuspielen. Der Spielverlauf wird wesentlich durch die Ideen und das Handeln der Teilnehmenden bestimmt. Diese müssen sich einerseits mit der Thematik, andererseits mit den unterschiedlichen bzw. gegensätzlichen Interessen der am Spiel beteiligten Gruppen auseinander setzen. Notwendig sind Fähigkeiten zur Kommunikation, zur Vertretung einer Position (gruppenspezifisch und individuell), zur Entwicklung neuer Ideen und zur Darstellung und Auseinandersetzung. Diese Kompetenzen werden im Planspiel erworben bzw. weiterentwickelt und es werden damit gleichzeitig demokratische Spielregeln eingeübt (Klippert 1998, Fürstenberg 1994). 3. Herkunft und Entwicklung Die Planspielmethode wurde im Kontext militärischer Strategieplanung entwickelt. 4. Typische Anwendungsfelder Es gibt unterschiedliche Anwendungsfelder für Planspiele. Das Unternehmensplanspiel: Im Unternehmensplanspiel werden die tatsächlichen Unternehmensstrukturen im Spiel abgebildet. Aus diesen heraus agieren die Akteure und machen sich so mit den Unternehmensstrukturen vertraut (vgl. Vagt 1978). Planspiele in der Bildungsarbeit: In der Bildungsarbeit werden Planspiele eingesetzt, um Komplexität erfahrbar zu machen. Dabei können ganz unterschiedliche Themen im Zentrum des Planspiels stehen. Entwicklungspolitische Themen eignen sich ebenso wie ökologische Themen. 5. Literatur Baer, Ulrich (1995): Konflikte spielerisch erfahren und reflektieren. In: Ders.; Dietrich, Knut; Otto, Gunter: Spielzeit. Spielräume in der Schulwirklichkeit. In: Friedrich Jahresheft XIII, Seelze. Klippert, Heinz (1988): Planspiele in der politischen Bildung, in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Erfahrungsorientierte Methoden in der politischen Bildung, Bonn. Klippert, Heiz (1996): Planspiele. Spielvorlagen methodischen Lernen in Gruppen, Weinheim / Basel. zum sozialen, politischen und Vagt, Rainer (1978): Planspiel - Konfliktsimulation und soziales Lernen, Rheinstetten. sowi-online-Literatur Bohr, Lutz-Ekkardt/ Niebuhr, Dirk/ Warsitz, Thomas (1995): Ohne Moos nix los (Planspiel). In: Steinmann, Bodo/ Weber, Birgit (Hg.): Handlungsorientierte Methoden in der Ökonomie. Neusäß: Kieser, 157-172. Carls, Claus U./ Koeder, Kurt W. (1988): Aktives Lernen durch Planspieleinsatz. In: Winklers Flügelstift A-3/1988, S. 5-14. Knittel, Bernd/ Neukirchen, Gunilla (1999): Der UN-Sicherheitsrat - eine wirksame Institution zur Herstellung des Friedens? Ein Planspiel aus und für die Unterrichtspraxis. In: Politische Bildung 32. Jg. (1999) H. 1, S. 89-107 und 108-124. 26 Lönne, Frank/ Szkolaja, Carmen/ Wünneker, Jürgen (1993): Ökologisches Handeln im Planspiel: Tourismus - aber wie?! In: arbeiten+lernen/Wirtschaft 3 Jg. (1993) H. 10, S. 23-26. Rappenglück, Stefan (1999): Planspiele zur Toleranz in der politischen Bildungsarbeit. In: DVPB-Aktuell 3. Jg. (1999) H. 1, 24-25. Völler, Heribert (1998): Planung und Durchführung von Rollen- und Planspielen im Wirtschaftslehreunterricht. In: Winklers Flügelstift 2/1998, S. 22-28. b. Pro-Contra-Debatte sowi-online Originalbeitrag: (c) 2001 Ilona Böttger, Berlin; (c) 2001 sowi-online e. V., Bielefeld sowi-online-Methodenlexikon (Ilona Böttger) 1. Portrait Pro-Contra-Debatte Die Pro und Contra Debatte ist ein Streitgespräch, in dem ein konfliktreiches Thema von allen Seiten beleuchtet wird. Es geht bei dieser Debatte nicht darum, den "Gegner" durch bessere Argumente zu schlagen, vielmehr soll ein Thema facettenreich erschlossen werden. Unter-schiedliche Meinungen und konträre Perspektiven werden mit dem Ziel zusammengetragen, sich mit verschiedenen Sichtweisen auseinander zu setzen. Die Teilnehmer sammeln in zwei Gruppen zu einer These oder einem Streitpunkt Argumente zur Begründung ihres Standpunktes. Eine Gruppe sammelt ProArgumente, die andere Gruppe sammelt Contra-Argumente. Die Gruppenbildung kann nach Zufallsprinzip oder auch nach individuellen Wünschen erfolgen. Es ist durchaus erwünscht, Positionen zu vertreten, die nicht mit der eigenen Meinung identisch sind. So können festgefahrene Positionen verlassen werden und die Thematik wird neu durchdacht. Nach der Sammlung der Argumente in den Kleingruppen erfolgt eine Diskussion mit Vertretern der Kleingruppen. Diese tragen abwech-selnd ein Pro- und ein Contra-Argument vor. Anschließend erfolgt eine Diskussion im Ple-num, dann wird die Methode reflektiert (vgl. Lipp/Will, S.67ff, Brauneck u.a., S. 55). 2. Typische Anwendungsfelder Mit der Methode kann ein Unterrichtsthema bearbeitet werden, das Verfahren kann aber auch in realen Situationen eingesetzt werden, wenn die Diskussion zu einem Thema festgefahren ist (vgl. Hops 1997, S. 2). 3. Hinweise zur praktischen Umsetzung Befinden sich in den Kleingruppen mehr als sechs Teilnehmer, bestimmt die Gruppe, wer im ersten Teil der Diskussion die Argumente vorträgt. Bei bis zu sechs Personen pro Kleingruppe können sich alle an der Debatte beteiligen. 27 Es ist darauf zu achten, dass die Gruppenteilnehmer in der Diskussion die eingenommenen Positionen beibehalten, auch wenn das manchmal schwer fällt. Zeit: 60 - 90 Minuten. 4. Literatur Hops, Alexandra (1997): Pro und Contra. In: Grundlagen der Weiterbildung (GdW-PH 23). Brauneck, Peter/ Urbanek, Rüdiger/ Zimmermann, Ferdinand (1997): Methodensammlung. Anregungen und Beispiele für die Moderation, Landesinstitut für Weiterbildung (Hrsg.), Soest. c. Szenariotechnik Peter Weinbrenner sowi-online dankt dem Verfasser für die freundliche Genehmigung, diesen Text im Internet zu veröffentlichen. (c) 2001 Peter Weinbrenner, SteinhagenDieser Text und weitere Texte zu Lehr-Lern-Methoden können auch direkt von der Homepage von Prof. Dr. Peter Weinbrenner abgerufen werden. Szenario-Technik ist eine Methode, mit deren Hilfe isolierte Vorstellungen über positive und negative Veränderungen einzelner Entwicklungsfaktoren in der Zukunft zu umfassenden Bildern und Modellen, d.h. möglichen und wahrscheinlichen "Zukünften", zusammengefasst werden und die sowohl sinnlich als auch intellektuell nachvollziehbar, d.h. "kommunizierbar" sind. Szenarien verknüpfen empirischanalytische mit kreativ-intuitiven Elementen und sind insofern ein heuristisches Instrument, ein Befragungsvehikel, ein Denkmodell für Wissenschaft, Politik und nicht zuletzt für Pädagogik, um unsere komplizierte Welt überhaupt noch begreifen zu können und entscheidungsfähig zu bleiben. Die Charakteristika der Szenario-Methode können am besten mit Hilfe des sogenannten "Szenario-Trichters" verdeutlicht werden (vgl. Abb. 1). Der Trichter symbolisiert Komplexität und Unsicherheit, bezogen auf die Zukunft: Je weiter man von der heutigen Situation in die Zukunft geht, desto größer wird die Unsicherheit und desto umfassender und vielfältiger wird die Komplexität (vgl. Reibnitz 1991, S. 26). Die Schnittfläche des Trichters bezeichnet die Summe aller denkbaren und theoretisch möglichen Zukunftssituationen für den angepeilten Zeithorizont. Der Vorteil der Szenario-Methode liegt nun darin, dass eigentlich nur zwei Grundtypen von Szenarien 28 entwickelt werden müssen, um damit alle logisch möglichen und empirisch wahrscheinlichen Szenarien charakterisieren zu können: ein positives Extremszenario: es bezeichnet die günstigstmögliche Zukunftsentwicklung (best-case-scenario), ein negatives Extremszenario: es bezeichnet den schlechtestmöglichen Entwicklungsverlauf (worst-case-scenario). Zusammengefasst können beschrieben werden: die Merkmale der Szenario-Technik wie folgt Szenarien sind ganzheitlich, d.h. alle relevanten Bestimmungsfaktoren eines Problembereichs sollen erfaßt werden, Szenarien sind kreativ-intuitiv, d.h. einzelne Daten und Bestimmungsfaktoren müssen zu anschaulichen, plastischen "Zukunftsbildern" verdichtet und ausgestaltet werden, Szenarien sind partizipativ und kommunikativ, d.h. sie können nur in einem offenen, rationalen Diskurs entwickelt werden, durch den sie ein hohes Maß an Plausibilität und Nachvollziehbarkeit erhalten, Szenarien sind transparent, d.h. es müssen alle Methodenschritte, Hypothesen, Informationen usw. offengelegt und begründet werden, Szenarien sind kritisch, d.h. sie bieten zahlreiche Anlässe zur Selbstreflexion und öffentlichen Kritik, Szenarien sind politisch, d.h. sie modellieren erwünschte bzw. unerwünschte gesellschaftliche Entwicklungen und haben somit die Funktion eines "Frühwarnsystems", das ein rechtzeitiges Eingreifen und Umsteuern ermöglicht, Szenarien sind multidimensional und interdisziplinär, d.h. sie stellen eine Methode dar, die vernetztes, systemisches und interdisziplinäres Denken ermöglicht und sich nicht nur auf kausalanalytische Ursache-WirkungsBeziehungen beschränkt, Szenarien sind praktisch, d.h. sie fordern zu aktivem Mitwirken und Gestalten erwünschter zukünftiger Entwicklungen auf und entwickeln Strategien und Maßnahmen für die Veränderung sozialer Situationen im Lichte allgemein anerkannter Zielvorstellungen, Szenarien sind normativ, d.h. in die Modellierung von Szenarien fließen gesellschaftliche Wertvorstellungen über erwünschte bzw. unerwünschte Entwicklungen und "Zukünfte" ein. Nach Reibnitz (vgl. ebenda, S. 28) müssen Szenarien folgenden Kriterien entsprechen: 1. Größtmögliche Stimmigkeit, Konsistenz und Widerspruchsfreiheit, d.h. die einzelnen Entwicklungen innerhalb eines Szenarios dürfen sich nicht gegenseitig aufheben; 2. Größtmögliche Stabilität des Szenarios, d.h. die Szenarien dürfen nicht bei kleineren Erschütterungen oder Veränderungen einzelner Faktoren zusammenbrechen; 3. Größtmögliche Unterschiedlichkeit der Grundtypen, d.h. man soll bei der Ausgestaltung der Extrem-Szenarien möglichst nahe an die Ränder des Trichters herankommen. 29 Ähnlich wie bei der Zukunftswerkstatt ist auch die Szenariomethode nach einem strengen Phasenschema aufgebaut, das im Unternehmensbereich acht bis zehn Phasen vorsieht. Allerdings handelt es sich hierbei um sogen. "strategische Szenarien", die vor allem im Rahmen der Unternehmensplanung Verwendung finden und oft mit Computerunterstützung arbeiten. Solche Planungskonzepte sind zwar prinzipiell auch für den Einsatz an Schulen, insbesondere an berufsbildenden Schulen und Fachhochschulen, geeignet, doch fehlt es z.Zt. dafür wohl in den meisten Fällen an der hard- und softwaremäßigen Ausstattung sowie an dafür speziell ausgebildeten Lehrern. Es wird daher ein didaktisch reduziertes Phasenmodell vorgeschlagen, dass nur mit vier Phasen arbeitet: I. Problemanalyse Ausgangspunkt jedes Szenarios ist ein gesellschaftliches Problem, d.h. ein von einer größeren Anzahl von Gesellschaftsmitgliedern als unbefriedigend angesehener Sachverhalt, der als dringend lösungsbedürftig, aber auch prinzipiell lösungsfähig angesehen wird und zu dem unterschiedliche wissenschaftliche und/oder politische Lösungsansätze angeboten werden (Kontroversität). Folgende Leitfragen könnten die Problemdefinition erleichtern: Welche Erscheinungen sind zu beobachten? Wer ist betroffen? Welche Fakten, Hypothesen und Zusammenhänge sind bekannt? Durch welche Sachverhalte und Ereignisse wird das Problem gesellschaftlich relevant und lösungsbedürftig angesehen? Am Ende der ProblemProblembeschreibung stehen. und Aufgabenanalyse sollte eine als genaue II. Phase der Umweltanalyse und Deskriptorenbestimmung In diesem zweiten Schritt geht es darum, alle Einflussbereiche zu identifizieren, die auf das Untersuchungsfeld unmittelbar einwirken. An dieser Stelle wird bereits der enge Zusammenhang von Szenariotechnik und Systemanalyse deutlich. In einem schrittweisen Annäherungsprozess geht es jetzt darum, einen Systemzusammenhang zu entwickeln, und zwar "vom Ganzen zum Detail" (Vester 1990, S. 30). Nach der Bestimmung des Untersuchungsfeldes (z.B. Entwicklung des Automobilverkehrs in der Bundesrepublik bis zum Jahre 2020) 30 soll nunmehr durch die Bestimmung von Einflussbereichen und Einflussfaktoren ein Systembild bzw. ein "heuristisches Wirkungsgefüge des Gesamtmodells" (ebd. S. 31) entwickelt werden. Anhand eines Systembildes (vgl. Abb.2) können beispielsweise folgende Variablen identifiziert werden: Mensch/Umwelt(Natur)/Gesellschaft/ Wirtschaft/ Automobilindustrie/ Auto(Fahrzeug)/Verkehr. Diese Festlegung ist zunächst spontan und intuitiv. Es ist ein Akt der kommunikativen Problemdefinition, in die Erwartungen, Interessen und Bedürfnisse einfließen. Diese Variablen können als Einflussbereiche definiert werden. Nunmehr ermittelt man die Einflussfaktoren innerhalb der verschiedenen Einflussbereiche, um auf diese Weise das System weiter auszudifferenzieren. III. Entwicklung und Ausgestaltung von Szenarien Diese Phase kann als Höhepunkt der Szenario-Technik bezeichnet werden, da nunmehr aus den gewonnenen Faktorenanalysen und Deskriptorenbestimmungen ausführliche Szenarien, d.h. ganzheitliche "Zukunftsbilder" erstellt werden sollen, die in anschaulicher und sinnfälliger Weise mögliche Zukunftsentwicklungen und ihre Konsequenzen sichtbar und diskutierbar machen. In der Regel werden bei Gruppengrößen von 20 - 30 Personen in 4 Arbeitsgruppen zwei Positivszenarien und zwei Negativszenarien erstellt. IV. Die Phase der Entwicklung von Strategien und Maßnahmen zur Problemlösung In der abschließenden Phase wird an die Problemanalyse der Ausgangssituation angeknüpft mit der Aufgabenstellung, nunmehr die Konsequenzen aus den entwickelten Szenarien zu ziehen und Handlungs- bzw. Gestaltungsstrategien zu entwickeln, die dazu dienen, gewünschte Entwicklungslinien zu unterstützen und zu verstärken sowie unerwünschten Entwicklungen entgegenzuwirken bzw. sie abzuschwächen. Hierzu müssen die in der 2. Phase gefundenen Einflussbereiche und Einflussfaktoren sowie Deskriptoren noch einmal angeschaut werden, um herauszufinden, durch welche Strategien und Maßnahmen sie jeweils in die gewünschte Entwicklungsrichtung beeinflusst werden können. Ziel ist die Erstellung eines Handlungskatalogs, der in Form einer Prioritätenliste aufgestellt werden kann. Dabei sollten alle gesellschaftlichen Handlungsfelder auf ihren potentiellen Beitrag zur Zielerreichung befragt werden, etwa nach dem Schema: was kann der Einzelne tun? was können wir zusammen in Gruppen tun (Aktionsgruppen, Bürgerinitiativen, Vereine usw.)? welchen Beitrag kann die Schule leisten? was können die Betriebe tun? was können die großen Verbände tun (z.B. Gewerkschaften, Wirtschaftsverbände, Berufsverbände usw.)? was können die Politiker und der Staat auf den verschiedenen Ebenen tun (Kommunalpolitik, Landespolitik, Bundespolitik)? welchen Beitrag kann die Wissenschaft leisten? was können die Kirchen tun? 31 Dies sind in relativer Vollständigkeit die politischen Akteure, deren Zusammenwirken insgesamt das gesellschaftliche Kräftefeld beeinflussen und die damit die zukünftige Entwicklung und die Richtung des gesellschaftlichen Fortschritts bestimmen. In dieser Phase wird der politische Charakter der Szenariotechnik offenkundig, weil nunmehr auf allen politischen Handlungsebenen (Individuum, Gruppen, Staat, Weltgemeinschaft) für die jeweiligen Akteure herausgefunden werden soll, welchen Beitrag sie zu einer positiven, d.h. "zukunftsfähigen" Gesellschaftsgestaltung und Entwicklung leisten können. Ein solches Vorgehen vermeidet eine einseitig individualistische Handlungsstrategie, ohne die gesellschaftlichen und strukturellen Rahmenbedingungen politischen Handelns in die Betrachtung mit einzubeziehen. In Szenarien lernen Schülerinnen und Schüler, mit einer komplexen Welt fertigzuwerden, deren Zukunft mit großer Unsicherheit behaftet ist, die aber zugleich ungeahnte Entwicklungschancen und Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Diese prinzipielle "Zukunftsoffenheit" sichtbar und erlebbar zu machen, ist eine wesentliche Voraussetzung für den Abbau irrationaler Zukunftsangst und politischer Resignation, wie sie in vielen Jugendstudien belegt immer wieder belegt werden. Die Jugendlichen angesichts zahlreicher Risikolagen und Bedrohungsängste wieder "zukunftsfähig" zu machen, ist in unserer Zeit eine der wichtigsten Herausforderungen der Schule, insbesondere auch der politischen Bildung. Die spezifischen Leistungen der Szenariotechnik als neue Methode der politischen Bildung lassen sich wie folgt zusammenfassen: Szenarien machen die Vielfalt möglicher und wahrscheinlicher Zukünfte sichtbar. Szenarien fördern vernetztes, systemisches und kybernetisches Denken. Szenarien verstärken die Einsicht, daß die Zukunft prinzipiell gestaltbar und veränderbar ist und daß es viele Optionen für die Zukunft gibt. Szenarien machen deutlich, daß unsere Zukunftsbilder und -visionen von Werten und Normen abhängig sind (z.B. dem Leitbild der "Nachhaltigkeit"). Szenarien vermitteln die Erkenntnis in die prinzipielle Unsicherheit und Risikobehaftetheit aller auf die Zukunft gerichteten Entscheidungen und Handlungen. Szenarien fördern eine "verständigungsorientierte Kommunikation" und erhöhen damit die Rationalität von Entscheidungen und Handlungen. Literatur Battelle-Institut e.V. Frankfurt (Hrsg.) o.J.: Battelle-Szenario-Technik, Frankfurt. Burmeister, Klaus u. Karlheinz Steinmüller (Hrsg.) 1992: Streifzüge ins übermorgen, Weinheim 1992 Flechtheim, Ossip K. 1986: Sieben Herausforderungen und drei Zukunftsszenarios, in: Technotopia - das Vorstellbare, das Wünschbare, das Machbare, Weinheim, 155 - 172. Geschka, Horst/ Hammer, Richard 1992: Die Szenario-Technik in der strategischen Unternehmensplanung, in: Hahn, Dieter/Taylor, Bernard (Hrsg.): Strategische Unternehmensplanung, Heidelberg, 311-336. 32 Kampe, Regine 1994: Zukunftswerkstatt und Szenariomethode. Ein Methodenvergleich im Hinblick auf ökologisches Lernen in der politischen Bildung. . Schriften zur Didaktik der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Nr. 30. Universität Bielefeld (über den Verfasser zu beziehen). König, Manfred 1988: Szenariotechnik. Unterrichtsgegenstand und Unterrichtsmethode in kaufmännischen Schulen. In: Manfred Becker und Ulrich Pleiss (Hrsg.): Wirtschaftspädagogik im Spektrum ihrer Problemstellung, Baltmannsweiler, 260-279 Vester, Frederic 1990: Ausfahrt Zukunft. Strategien für den Verkehr von morgen. Eine Systemuntersuchung, München. Weinbrenner, Peter 1994: Die Wiedergewinnung der Zukunft als universale Bildungsaufgabe - Zukunftswerkstatt und Szenariotechnik im Methodenvergleich. In: Fischer, Andreas und Hartmann, Günter (Hrsg.): Ökologisches Lernen - Projekte stellen sich vor. Hattinger Materialien zur beruflichen Umweltbildung. 11. Hattingen, S. 75 - 114 Weinbrenner, Peter 1995: Auto 2010 - Ein Szenario zum Thema "Auto und Verkehr". In: Steinmann, Bodo und Weber, Birgit (Hrsg.): Handlungsorientierte Methoden in der Ökonomie. Neusäß, S. 432 - 441 d. Zukunftswerkstatt sowi-online Originalbeitrag: (c) 2001 Ilona Böttger, Berlin; (c) 2001 sowi-online e. V., Bielefeld sowi-online-Methodenlexikon (Ilona Böttger) Kurzbeschreibung Die Methode "Zukunftswerkstatt" geht davon aus, dass die Menschen über häufig ungenutzte kreative Fähigkeiten sowie Problemlösungspotenziale verfügen, die aktiviert werden können. Mit Hilfe der Methode werden diese Ressourcen mit dem Ziel mobilisiert, Perspektiven für die individuelle und/oder gemeinsame Zukunft zu entwickeln und konkrete Schritte zur Erreichung dieser Ziele zu planen. Die Spezifik von Zukunftswerkstätten besteht in der Abfolge der Phasen. In der Kritikphase wird eine Bestandsaufnahme der Gegenwart vorgenommen. Die Kritik aller Teilnehmenden, das Unbehagen, die Probleme - also alles das, was die Gegenwart belastet - wird gesammelt. Es folgt die Visionsphase. In dieser entwickeln die Teilnehmenden das Bild einer Zukunft, in der sich alle ihre Wünsche erfüllt haben, in der sie so leben und arbeiten, wie es ihnen optimal erscheint. Es folgt die Realisierungsphase, in der eine Verbindung zwischen dem Ist-Zustand und dem gewünschten Zustand, der Vision, hergestellt wird und konkrete Handlungsschritte entwickelt werden, wie man seiner Vision Stück für Stück näher kommen kann. 33 1. Portrait Zukunftswerkstatt Das Konzept "Zukunftswerkstatt" lebt von der Überzeugung, dass die Menschen über häufig ungenutzte kreative Fähigkeiten sowie Problemlösungspotenziale verfügen, die aktiviert werden können. Mit Hilfe der Methode "Zukunftswerkstatt" werden diese Ressourcen mobilisiert. Ziel ist es, Perspektiven für die individuelle und/oder gemeinsame Zukunft zu entwickeln und konkrete Schritte zur Erreichung dieser Ziele zu planen. Dieser Prozess erfolgt in einer aktiven Art und Weise. Die Teilnehmenden setzen sich in unterschiedlicher Form mit der jeweiligen Thematik auseinander. Sie arbeiten assoziativ, spielerisch, kreativ und kognitiv. Mal geschieht die Auseinandersetzung in Kleingruppen, mal im Plenum und mal alleine. Die Spezifik von Zukunftswerkstätten besteht in der Abfolge der Phasen. In der Kritikphase wird eine Bestandsaufnahme der Gegenwart vorgenommen. Nach der Einführung in die Zukunftswerkstatt beginnt die Kritikphase. Hier wird eine Bestandsaufnahme der Gegenwart vorgenommen. Die Kritik aller Teilnehmenden, das Unbehagen, die Probleme - also alles das, was die Gegenwart belastet - wird gesammelt und ergibt in der Zusammenschau ein umfassendes Bild des IstZustandes. Das Besondere am Instrument "Zukunftswerkstatt" ist der nun folgende Schritt. Statt, wie üblich, von der Kritik aus die Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln, folgt zunächst die Visionsphase. Hier entwickeln die Teilnehmenden das Bild einer Zukunft, in der sich alle ihre Wünsche erfüllt haben, in der sie so leben und arbeiten, wie es ihnen optimal erscheint. Dem zu Grunde liegt die Überzeugung, dass die Ziele, die von einer Organisation, einer Gruppe bzw. einem Team verfolgt werden, dann die meiste Chance auf Umsetzung haben, wenn sie von der Kraft der Wünsche und Visionen der Mitarbeiter getragen sind. Nur dann nämlich werden sich diese für die Erreichung dieser Ziele wirklich engagieren. Sind die Visionen entwickelt - individuell und im Team - beginnt die Realisierungsphase. In dieser werden zentrale Elemente der Visionen identifiziert, um daraus konkrete Ziele für die Arbeit abzuleiten. In dieser Phase geht es darum, eine Verbindung zwischen dem Ist-Zustand und dem gewünschten Zustand, der Vision, herzustellen und konkrete Handlungsschritte zu entwickeln. Wie kann man seiner Vision Stück für Stück näher kommen, so lautet die Frage in dieser Phase. Um diese zu beantworten, werden Handlungspläne mit konkreten Umsetzungsschritten erarbeitet. 2. Herkunft und Entwicklung Die Ursprünge der Zukunftswerkstatt liegen in den 60er Jahren und sind eng mit der Person des Zukunftsforschers Robert Jungk verbunden. Ausgehend von der Kritik, dass wichtige Entscheidungen von Experten unter Ausschluss der später Betroffenen dieser Entscheidung getroffen werden, suchte dieser nach Wegen einer lebendigen Demokratie von unten. Nach Zeiten des Experimentierens entwickelte sich allmählich der noch heute gültige methodische Verlauf der Zukunftswerkstatt. Ende der 70er Jahre war das Phasenschema entwickelt und wurde von Robert Jungk und Norbert Müllert unter dem Titel: Zukunftswerkstätten: Mit Fantasie gegen Routine und Resignation" veröffentlicht. Seitdem wurden zwar die einzelnen Phasen methodisch ausgeweitet, das Grundschema jedoch blieb bestehen (vgl. Dauscher 1998, 97 f.). 34 3. Typische Anwendungsfelder Wurden Zukunftswerkstätten in ihren Anfängen primär im Kontext von Bürgerinitiativen eingesetzt, so haben sich die Anwendungsfelder inzwischen erweitert. Sie werden heute als aktivierende Elemente in Bildungsveranstaltungen ebenso eingesetzt wie in Schulentwicklungsprozessen, in Teamfindungsprozessen sowie in der Organisations- und Projektentwicklung. 4. Hinweise zur praktischen Umsetzung Die Gruppe der beteiligten Personen an einer Zukunftswerkstatt liegt zwischen 15 und 25 Personen. Eine klassische Werkstatt dauert mindestens zwei, besser 3 Tage. Es ist auch möglich, kürzere Werkstätten zu veranstalten, diese verlieren aber an Intensität, je kürzer sie sind. Die Moderation der Zukunftswerkstatt schafft einen Rahmen für die Auseinandersetzung der Teilnehmenden mit der Thematik und führt diese durch die verschiedenen Phasen der Werkstatt. Die inhaltliche Arbeit am Thema sowie die Entwicklung konkreter Handlungsschritte geschieht durch die beteiligten Personen entsprechend den Prinzipien der Moderation. Sinnvoll ist der Einsatz einer professionellen Moderation. Das erhöht die Chance, das die Möglichkeiten der Methode Zukunftswerkstatt auch umgesetzt werden. 5. Literatur Burow, Olaf-Axel/ Neumann-Schönwetter (Hrsg., 1995): Zukunftswerkstatt in Schule und Unterricht, Hamburg. Dauscher, Ulrich Neuwied/Kriftel/Berlin. (1998): Moderationsmethoden und Zukunftswerkstatt, Lechler, Michael (1992): Zukunftswerkstätten. Kreativität und Aktivierung für lokales Bürgerengagement, Stiftung Mitarbeit (Hrsg.), Bonn. Schulz, Katja (1996): Mut zum Träumen. Die Zukunftswerkstatt als Methode aktivierender Umweltbildung, AnSchub extra, Berlin. 5.1 online-Literatur Gnielczyk, Peter (1997): Schuldenprävention - eine Zukunftswerkstatt. Materialien für den handlungsorientierten Unterricht. In: Informationen zu Arbeit, Wirtschaft, Technik (AWT-Info) 16. Jahrgang, (1997) Heft 2, Seite 30-35. Weinbrenner, Peter (1997): Zukunftswerkstatt. Bielefeld. Imhof, Ursel (1997): Zukunftswerkstatt "Konsum und Umwelt im Jahr 2010". In: arbeiten+lernen/Wirtschaft 7. Jg. (1997) Nr. 25, S. 35-39 35 5.2 Beispiel für binnendifferenziertes Arbeiten Sationenlernen am Beispiel einer Reihe zum Thema „Rechtsextremismus“ in Klasse 9 Für den Einsatz in den 9. Klassen steht das im Folgenden dargestellte Stationenlernen zum Thema Rechtsextremismus in zweifacher Ausfertigung zur Verfügung. Jede der Stationen liegt doppelt vor, so dass es erfahrungsgemäß zu keinen Wartezeiten an den einzelnen Stationen kommt. Da an drei der Stationen Videodateien oder Internetrecherche zum Einsatz kommen, ist die Reservierung eines Computerraums oder des Laptopwagens notwendig. Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen Laufzettel mit einer Übersicht über die fünf zu bearbeitenden Stationen. Sie legen einen Ergebnisordner an, in dem sie alle Ergebnisse wie an den jeweiligen Stationen gefordert festhalten. An jeder Station finden die Schülerinnen und Schüler Stationenkarten mit einer ausführlichen Erläuterung der Arbeitsaufträge. Für manche Stationen stehen Lösungsblätter zur Selbstkontrolle zur Verfügung. Die Ergebnisse von zwei Stationen, an denen die Schüler in Kleingruppen Fragestellungen diskutieren sollen, werden im Anschluss an die Erarbeitungsphase im Plenum diskutiert. An jeder Station wird ein freiwillig zu bearbeitendes Zusatzmaterial angeboten, das nur von Schülerinnen und Schülern bearbeitet wird, die den Pflichtteil aller Stationen vollständig erledigt haben. Die erarbeiteten Ergebnisse zu den Zusatzmaterialien werden im Anschluss an die Erarbeitungsphase dem Plenum in Form von Kurzvorträgen vorgestellt. Hierzu tragen sich jeweils Kleingruppen freiwillig bei der betreffenden Station ein. Zusätzlich zu den an den Stationen behandelten Aspekten kann sich ergänzend zur Station 4 (Erlebniswelt Rechtsextremismus) im Plenum eine gemeinsame Analyse zweier rechtsextremer (nicht vom Verfassungsschutz verbotener) Lieder anschließen. Auch hierfür stehen Materialien zur Verfügung Im Folgenden angehängte Materialien: 1. Stationenlernen Rechtsextremismus: Laufzettel 2. Stationenkarten 3. Material für die fünf Stationen (außer den Videodateien) Stationenlernen Rechtsextremismus: Laufzettel Inhalt der Stationen erledigt 1. Wer sind die Rechten? (4er-Gruppen) - Einleitungstext → Definition - Arbeitsteilig: Expertenpuzzle a. Parteien: Neue Rechte (NPD, DVU) und “Grauzone“ b. Kameradschaften: Kameradschaft Aachener Land c. Vereine: Heimattreue Deutsche Jugend d. Nicht nur Männer: Frauen und Mädchen in der 36 rechtsextremen Szene (aus „Vernetzter Hass im Web“) ☼ Zusatzmaterial (freiwillig): Analyse von Wahlwerbeplakaten und Wahlwerbespots rechtsextremer Parteien 2. Wie erkennt man die Rechten? a. Einleitungstext: Kleider machen Leute: Der Rechten Kleider und Zeichen (Einzelarbeit) b. Puzzle-Aufgabe: Symbole und Zeichen (Kleingruppen) ☼ Zusatzmaterial (freiwillig): Diskussion der Stellungnahme der Firma „Lonsdale“ 3. Rechtsextremismus in unserer Region: Internetrecherche: Stolberg, Alsdorf, Dürwiß (braunes Haus), WikingJugend, etc. (Einzel- oder Partnerarbeit) ☼ Zusatzmaterial (freiwillig): Verbreitung von Rechtsextremismus in Deutschland 4. Wie erreichen Rechtsextreme die Jugendlichen? Erlebniswelt Rechtsextremismus (Partner- und Gruppenarbeit) a. Einleitungsvideo: Fakt b. Untersuchung: Jugendflugblatt Pro-NRW ☼ Zusatzmaterial (freiwillig): Analyse: Schülerzeitung: Objektiv ► Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Qualität und Glaubwürdigkeit des Artikels ‚Ausländische Jugendkriminalität’ 5. Was kann man gegen Rechtsextreme tun? Rechtsextreme Behauptungen und Gegenargumente ☼ Zusatzmaterial (freiwillig): Apfelfront: Video und Flugblatt ► Diskussion der Strategie 37 Station 1: Wer sind die Rechten? Bearbeitet diese Station in einer 4er-Gruppe: ► Lest euch jeweils still den Einleitungstext „Was ist Rechtsextremismus?“ durch. Erarbeitet danach gemeinsam eine kurze Definition des Begriffs Rechtsextremismus in euren eigenen Worten und haltet diese schriftlich fest. ► Teilt danach die vier Materialien zu verschiedenen rechtsextremen Gruppierungen durch: Parteien, Kameradschaften, Vereine, Frauen in der rechtsextremen Szene. Lest danach gründlich das Material zu einer der Organisationsformen rechtsextremer Gruppen durch. Erstellt als Experte zu der von euch zu bearbeitenden Organisationsform in Stichpunkten ein Kurzportrait in eurem Ergebnisordner. Legt dazu eine Tabelle mit vier Spalten an. ► Stellt euch gegenseitig die Kurzportraits zu jeder der Organisationsformen vor und haltet die Stichpunkte von allen Experten in einer Tabelle in eurem Ergebnisordner fest. ☼ Zusatzmaterial (freiwillig): ► Analyse von Wahlwerbeplakaten und Wahlwerbespots rechtsextremer Parteien Station 2: Wie erkennt man die Rechten? An dieser Station findet ihr zwei Aufgaben: - Bearbeitet Station 2a in Einzelarbeit. - Sucht euch für die Bearbeitung von Station 2b eine kleine Gruppe (ca. 4 Schüler), die ebenfalls bereits Station 2a bearbeitet haben. ► Station 2a besteht aus einem kurzen Einleitungstext, in dem erklärt wird, woran man Rechtsextreme heutzutage erkennen kann. Lest den Text ‚Kleider machen Leute: Der Rechten Kleider und Zeichen’ und notiert in eurem Ergebnisordner stichwortartig die genannten Haupterkennungsmerkmale. ► Station 2b ist ein Puzzle, bei dem ihr verschiedene von Rechtsextremen verwendete Symbole und Codes den jeweils passenden Erklärungen zuordnen müsst. Heftet alle Symbole an die richtige Stelle und lasst euch, wenn ihr fertig seid, das Lösungsblatt zum Vergleichen geben. Notiert außerdem die Namen der verbotenen Zeichen in euren Ergebnisordnern. ☼ Zusatzmaterial (freiwillig): Bearbeitet das Material in Partnerarbeit oder als Kleingruppe (max. 4er Gruppen) ► Lest den Text zum Imagewechsel der Marke „Lonsdale“ still durch. Diskutiert danach, wie ihr die Rolle der Marke in der rechten Szene bewertet und ob ihr den Imagewechsel für glaubwürdig haltet. 38 Station 3: Rechtsextremismus in unserer Region Bearbeitet diese Station in Einzel- oder Partnerarbeit: An dieser Station sollt ihr im Internet recherchieren, wie betroffen Aachen, bzw. Aachen und Umgebung, von rechtsextremistischen Aktivitäten ist. Über die Kameradschaft Aachener Land habt ihr / werdet ihr an Station 1b etwas erfahren. Interessant ist jedoch nicht nur die Betrachtung der Kameradschaftsszene, sondern auch die Untersuchung rechtsextremer politischer Tätigkeiten im Raum Aachen. ► Verwendet als Anfang die folgenden Suchbegriffe und versucht, so viel wie möglich über rechtsextremistische Aktivitäten in unserer Region herauszufinden: - Rechtsextremismus in Stolberg/ Alsdorf (Stadtrat) - Dürwiß (braunes Haus) - Wiking-Jugend ► Notiert die wichtigsten Ergebnisse in Stichworten in euren Ergebnisordnern. ☼ Zusatzmaterial (freiwillig): Bearbeitet das Material in Partnerarbeit oder als Kleingruppe (max. 4er Gruppen) ► Bearbeitet Aufgabe 1 und 2 auf dem Arbeitsblatt und haltet eure Ergebnisse zu Aufgabe 1 stichwortartig in euren Ergebnisordnern fest. Station 4: Wie erreichen Rechtsextreme die Jugendlichen? Erlebniswelt Rechtsextremismus An dieser Station findet ihr verschiedene Materialien, die verdeutlichen sollen, dass sich die rechtsextreme Szene im Laufe der letzten Jahre in eine bestimmt Richtung verändert hat, die sie für Jugendliche interessant und anziehend macht. Einige der teilweise sehr geschickten Vorgehensweisen und Methoden zur Anwerbung Jugendlicher sollt ihr im Folgenden kennenlernen, analysieren und bewerten. ► Station 4a: Seht euch das kurze Video, das auf dem Lehrercomputer für euch bereitsteht, an und notiert kurz die genannten Strategien moderner Rechtsextremer zur Anwerbung Jugendlicher. Die Arbeit an dieser Station erfolgt in Partner- und Gruppenarbeit. ► Station 4b: Bei dem vorliegenden Material handelt es sich um ein Flugblatt der Jugendorganisation der rechtsextremen Bürgerbewegung Pro-NRW. Diese Flugblätter wurden sowohl in Innenstädten an Jugendliche verteilt als auch im Internet frei verfügbar gemacht. 1. Partnerarbeit: Lest das Flugblatt und beantwortet in euren Heften die folgenden Fragen in Stichworten: 39 a. b. c. 2. Was erscheint an den Aussagen auf dem Flugblatt auf den ersten Blick attraktiv? Welche Annahmen und Vorwürfe stecken hinter den genannten Zielen und Positionen? Wodurch werden gerade Jugendliche besonders geschickt angesprochen? Gruppenarbeit: Tauscht mit (mindestens) 2 anderen Schülern eure Ergebnisse aus. Lasst euch dann das Lösungsblatt für Station 4b geben und ergänzt eure Ergebnisse, wenn nötig. ☼ Zusatzmaterial (freiwillig): ► Station 4c: Bei dem vorliegenden Material handelt es sich um Auszüge aus der 2006 zum ersten Mal erschienenen größten Kölner-Schülerzeitung „Objektiv“. Es sind inzwischen vier Ausgaben dieser Zeitung erschienen, die unzählige Beispiele für die geschickte Verbreitung rechtsextremen Gedankengutes liefern. Im Folgenden sollt ihr an einem Beispiel deutlich machen, wie vordergründig normale Jugendmedien dazu genutzt werden, rechtsextreme Propaganda zu tarnen. Geht bei der Untersuchung der Schülerzeitung folgendermaßen vor: 1. Partnerarbeit oder Gruppenarbeit: Beschreibt das Titelblatt (von 2006) und bewertet sowohl die Wahl des Titelbildes als auch die Auswahl der beiden auf der Titelseite angekündigten Artikel. 2. Lest die Begrüßung der Leser und arbeitet heraus, welchen Anspruch die Redaktion angeblich an ihre Arbeit stellt. 3. Vergleicht die Artikelüberschrift auf dem Cover der Zeitung mit den Titeln der Artikel im Inhaltsverzeichnis. Was fällt auf? 4. Lest den Artikel „Ausländische Jugendkriminalität“ und analysiert ihn im Hinblick auf die folgenden Fragen: Was sind die Hauptaussagen des Textes? Wie „objektiv“ ist der Artikel verfasst? Wie gut sind die Aussagen belegt? Wie glaubwürdig ist der Artikel? 5. Diskutiert: Was denkt ihr: Welche Wirkung könnte der Text auf Schüler haben? Station 5: Behauptungen von Rechtsextremen und wie man ihnen begegnen kann Bearbeitet diese Station in einer 3er-Gruppe: Es gibt viele Behauptungen und Vorurteile, die oft von Rechtsextremen vorgebracht werden. Im Folgenden sollt ihr drei häufig genannte Behauptungen kennenlernen und Informationen dazu erhalten, was man auf diese Behauptungen erwidern kann, bzw. wie man diese Behauptungen mit Fakten widerlegen kann. ► Jeder von euch liest einen der drei vorliegenden Texte zu drei häufig zu hörenden rechtsextremen Behauptungen durch. Haltet jeweils in Stichpunkten in euren Ergebnisordnern die Behauptung fest, und stellt kurz dar, welche Daten und Fakten man ihnen jeweils entgegensetzen kann. ► Stellt eure Ergebnisse jeweils den beiden anderen Gruppenmitgliedern vor und haltet stichwortartig die wichtigsten Punkte in euren Ergebnisordnern fest. 40 ☼ Zusatzmaterial (freiwillig): Es gibt verschiedene Arten, gegen Rechtsextreme vorzugehen. Im Folgenden lernt ihr eine Gruppe von größtenteils jungen Menschen kennen, die eine intelligente, kreative und unterhaltsame Vorgehensweise im Kampf gegen Rechts entwickelt haben: Die Apfelfront. ► Gruppenarbeit: Seht euch die beiden kurzen Videos und das Flugblatt der Apfelfront an. Beschreibt die besondere Strategie der Apfelfront und diskutiert, ob ihr diese Art des Umgangs mit Rechtextremismus für erfolgversprechend haltet. 5.3 Methoden zur Bewertung von binnendifferenzierten Unterrichts Bewertung der Ergebnisse Produktbewertung) eines Leistungen Stationenlernens im Rahmen (Prozess- und Grundsätze zur Erfolgskontrolle und Leistungsmessung Die Grundlagen der Leistungsmessung müssen vor Beginn der Stationenarbeit transparent und deutlich angeben werden. Die Gesamtbewertung kann sich aus folgenden Bestandteilen zusammensetzen: - Bewertung von Arbeitsergebnissen (z. B. Bericht, Vortrag) - Bewertung des Ergebnisordners oder eines Lerntagebuchs - Bewertung eines Portfolios - Bewertung einer abschließenden Aufgabenstellung - Bewertung einer Präsentation im Schlussgespräch - Bewertung von Beobachtungen des Lehrers während der Stationenarbeit (z. B. Arbeitsverhalten, Teamfähigkeit) - Einbezug der Bewertung durch die Schüler selbst (z.B. in Form einer Selbsteinschätzung mit Hilfe eines Evaluationsbogens) Beispielhaft ist folgend ein Evaluationsbogen zur Selbsteinschätzung Arbeitsprozesses und des Lernerfolgs durch die Schüler angehängt. des Selbsteinschätzung des eigenen Arbeitsprozesses und Lernerfolgs Bitte gebt an, inwiefern die folgenden Aussagen auf euch zutreffen. (1= trifft vollkommen zu, 2 = trifft eher zu, 3= trifft eher nicht zu, 4 = trifft gar nicht zu) 41 Arbeitsprozess: Aussagen: 1 2 3 4 1 2 3 4 1. Ich habe die Arbeitsanweisungen gründlich gelesen und befolgt. 2. Ich habe immer in den vorgegebenen Sozialformen (Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppenarbeit) gearbeitet. 3. Ich habe meinen Arbeitsprozess selbst nach meiner Interessenlage geplant und gestaltet und inhaltliche Schwerpunkte gesetzt. 4. Ich habe zügig gearbeitet und die Zeit im Auge behalten. 5. Ich habe an einzelnen Stationen nachmittags weitergearbeitet. 6. Ich habe meine Arbeitsergebnisse kontinuierlich ergänzt. 7. Wenn mit Partner oder in Kleingruppen gearbeitet wurde, haben wir effektiv zusammengearbeitet. 8. Ich habe mich in Partner- und Gruppenarbeitsphasen aktiv und konstruktiv eingebracht 9. Ich habe, wenn vorhanden, die Lösungsblätter genutzt, um meine Ergebnisse zu kontrollieren und gegebenenfalls zu ergänzen. 10. Ich habe vor der Arbeit die Bewertungsgrundlagen gelesen und sie im Arbeitsprozess berücksichtigt. Arbeitsergebnis/ Lernerfolg: Aussagen: 1. Ich habe viel über das Thema Rechtsextremismus erfahren und gelernt. 2. Ich habe alle Pflichtstationen gründlich bearbeitet. 3. Ich habe über die Bearbeitungen der Pflichtstationen hinaus mindestens ein Zusatzmaterial bearbeitet. 4. Ich habe meine Arbeitsergebnisse ausführlich und gründlich in meinem Ergebnisordner notiert. 5. Ich habe zu einer Zusatzstation meine Ergebnisse in der Klasse vorgestellt. 6. Ich habe viele Begriffe, Symbole und Zeichen kennengelernt. 7. Ich habe bei einer Internetrecherche gezielt verschiedenen Internetseiten wichtige Informationen entnommen und geordnet. 8. Ich habe gelernt, „zwischen den Zeilen“ zu lesen und in Texten und anderen Medien versteckte rechtsextreme Aussagen zu erkennen. 9. Ich habe mich mit verschiedenen Wegen Rechtsextremismus zu begegnen beschäftigt und mir Argumente angeeignet. 10. Ich habe mich an Diskussionen im Plenum konstruktiv eingebracht. 42 Bewertung von Referaten in Form von Powerpoint-Präsentationen Beispiel 1: Bewertungsbogen: Power-Point Präsentation Schuljahr: Klasse: Thema: Schüler: Teilbereich: Präsentation Bewertung / Beratung Datum: Entspricht den Anforderungen in in vollem weitgehen nur besondere Umfang d teilweise m Maße sehr gut Teilbereiche Struktur / Gliederung gut Bemerkungen weitgehen überhaupt d nicht nicht befriedige ausreiche unbefriedi ungenüge nd nd gend nd Positive Merkmale, Mängel, Nicht zutreffend Faktor 3 übersichtlich Einstieg zweckmäßig Überblick vorweg kurz und wesentlich klare Übergänge Zeitvorgaben eingehalten Schluss erkennbar kurze Zusammenfassung Fachliche Darstellung 2 fachlich richtig und zweckmäßig dargestellt Fragen klar beantwortet Fachausdrücke erklärt Körpersprache / haltung 1 sicher, offenes Auftreten, Zuhörer zugewandt, Blickkontakt Mimik, Gestik Sprache 1 klar verständlich, Abwechslung, 43 Tempo, Pausen zielgruppenorientiert Satzbau Medien 2 geeigneter Medieneinsatz, Anregend, Interesse fördernd, sichere Medienhandhabung, eindeutige Darstellung, deutliche Darstellung, ausreichend Zeit, Gestaltung, lesbar, erkennbar Medien, wo sinnvoll, eingesetzt 44