Intrakranielle Blutungen - Ruhr

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Zusammenfassung
Intrazerebrale Blutungen, unterteilt in intraventrikuläre und intraparenchymale
Blutungen stellen trotz effektiver therapeutischer Maßnahmen weiterhin ein
lebensbedrohliches Krankheitsbild dar. Mit einer Inzidenz von 10-20/ 100000
Einwohner pro Jahr kann man von einem häufigen Ereignis sprechen.
Das Ziel dieser Arbeit war es, eine Therapie mit Injektion von rtPA entweder über
eine externe Ventrikeldrainage bei intraventrikuläten Blutungen, oder über eine
Codman®- Drainage in die Blutungshöhle bei intraparenchymalen Blutungen,
unabhängig von ursächlichen Blutungsquellen retrospektiv zu analysieren und
mittels Volumetrie das Ausmaß der Abnahme des Blutvolumens innerhalb von
drei Tagen zu berechnen.
Für die Arbeit wurden die Daten von insgesamt 102 Patienten die zwischen 2005
und 2010 in unserer Klinik aufgrund einer intrazerebralen Blutung behandelt
wurden verwendet. Von diesen Patienten litten 80 Patienten an einer
intrazerebralen Blutung mit Hauptblutungskomponente im Bereich des
Ventrikelsystems und 22 an einer ICB mit Hauptblutungsanteil im
Hirnparenchym. Alle Patienten wurden mit 3mg rtPA pro Tag über die externe
Ventrikeldrainage beziehungsweise die Codman®- Drainage für insgesamt drei
Tage behandelt.
In die Arbeit flossen der GCS bei Aufnahme, der GOS bei Entlassung und die
Volumenabnahme der Blutung ermittelt durch den Hjidra Score oder die ABCMessmethode ein.
Anschließend wurden die Ergebnisse mit der aktuellen Datenlage und anderen
Therapiemethoden verglichen.
Die intrathekale Injektion von rtPA ist eine minimalinvasive Technik zur
Behandlung von intrazerebralen Blutungen mit der eine schnelle Abnahme des
Blutvolumens erreichbar ist. Eine Reduktion des Blutvolumens ist aufgrund der
Gewebetoxizität von Blutzerfallsprodukten wichtig um das Hirnparenchym zu
schonen und den intrazerebralen Druck zu senken.
38 Wir konnten durch beide Maßnahmen sowohl bei den Patienten mit hauptsächlich
intraventrikulärer Blutungskomponente sowie auch bei den Patienten mit
intraparenchymaler Blutung eine rasche und effiziente Reduktion des
Blutvolumens erzielen. Insgesamt ist jedoch nicht nur die schnelle Lyse der
Blutung für das Outcome des Patienten entscheidend. Weitere Faktoren die für die
Morbidität und Mortalität wichtig erscheinen sind das Alter des Patienten sowie
der GCS bei Aufnahme und Beginn der Behandlung.
Im Vergleich mit aktuellen Studien ist die intrathekale Injektion von 3mg rTPA
eine adäquate Behandlungsmethode der intrazerebralen Blutungen die zu einer
schnellen Auflösung des Blutklots führt und somit zu einer Senkung des
intrazerebralen Drucks. Erwähnenswert ist, dass es sich um eine schnell
durchführbare minimalinvasive Behandlungsmethode handelt.
Jedoch scheinen noch weitere Umstände das Outcome des Patienten positiv
beeinflussen zu können. Dafür sind in Zukunft Studien notwendig bei denen auf
die Homogenität des Patientenguts geachtet werden sollte und andere Kofaktoren
mit in die Untersuchung einbezogen werden sollten. Von besonderem Interesse
wäre die Auswirkung der intrathekalen Injektion von rtPA auf die Ausbildung
eines shuntpflichtigen posthämorrhagischen Hydrozephalus.
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