Herausforderndes Verhalten von älteren Menschen Josef Marksteiner Psychiatrie und Psychotherapie A LKH Hall Diskussionspunkte • Verhaltensstörung – DefiniBon • Schmerz als Ursache • Diagnose – Beobachten, aufschreiben, Skalen • Therapie – Medikamentös • Nicht-­‐pharmakologisch – Beispiele (Demenzgarten, Tiere..) – ValidaBon – Aktuelle Metaanalyse „Herausforderndes Verhalten“ bei Demenz – ein neuer Begriff Eine Vielzahl der Begriffe für Verhaltensstörungen, BPSD, störendes Verhalten, Begleitsymptome der Demenz, neuropsychiatrische Symptome HERAUSFORDERNDES VERHALTEN: 1. 2. Menschen mit Demenz leiden unter Verhalten Umgebung leidet unter Verhalten Aber vor allem: Die Umgebung ist herausgefordert, das Verhalten zu verstehen, evtl. zu beheben oder zu ermöglichen Behavioural and Psychological Symptoms of Dementia (BPSD) “Alzheimer’s disease is the most widely encountered cause of psychiatric pathology associated with specific neuropathological substrate” Merriam 1988 • In Gemeinden – 2/3 der PaBenten haben zumindest ein Verhaltenssymptom – 1/3 der PaBenten haben mehr als ein Symptom • In Schwellenländer ähnliche Prävalenz • In Alten-­‐ und Pflegeheimen – 40-­‐ 90% der DemenzpaBenten haben BPSD – Häufigkeiten unterscheiden sich in ähnlichen Heimen >3-­‐fach 1Lyketsos et al, Am.J. Psychiatry, 2000; 157:708-­‐714; 2Prince M et al 2004;3Brodaty H et al, 2001; 4 Seitz et al, Int Psychogeriatrics, 2010; 22:1025–1039 Neuropsychiatrische Symptome/Verhaltensauffälligkeiten Demenz ‘psychomotorische Agitation’ ‘Aggression’ ‘Apathie’ aggressiver Widerstand physische Aggression verbale Aggression Rückzug Interessensverlust Demotivation Bösartigkeit Weinerlichkeit Verzweiflung geringe Selbstachtung Angst Schuldgefühle ‘Depression’ zielloses Umherwandern Trippeln schleifender Gang Rastlosigkeit repetitive Handlungen Ankleiden / Auskleiden Schlafstörungen Halluzinationen Wahnvorstellungen Verkennungen ‘Psychose’ BPSD Verhaltensstörungen • • • • • • AgitaBon Aggression Wandern Schlafstörungen gestörtes Essverhalten gestörtes sexuelles Verhalten Neuropsychiatrische Symptome • • • • • • Paranoia Wahn HalluzinaBonen Depression Angst MissidenBfikaBonen Neuropsychiatrische Symptome und Pflegestreß je nach Schweregrad der Symptome der zu pflegenden Person* Reizbarkeit Wahn Dysphorie / Depression Apathie / Teilnahmslosigkeit Agitiertheit / Aggression Halluzination motorisches Verhalten * Kaufer DI et al. J Am Geriatr Soc 1998; 46: 210 . 76% 72% 70% 69% 68% 59% 35% Prevalence of Behavioral Disturbances in Alzheimer Disease Psychose 40% -­‐ 60% Depression 20% -­‐ 40% AgiRertheit 70% -­‐ 90% Wragg and Jeste, Am J Psychiatry, 1988; Ropacki and Jeste, Am J Psychiatry, 2005 Apathie • Als Apathie bezeichnet man einen Zustand der Abwesenheit von Emotionen und Interessen, der Gleichgültigkeit bzw. Teilnahmslosigkeit, in der Regel mit mangelnder Erregbarkeit und Unempfindlichkeit gegenüber äußeren Reizen. • Begleitsymptome der Apathie sind häufig – Appetitlosigkeit – Schlaflosigkeit – Somnolenz – Depressive Stimmungslage BPS : behavioural and psychological symptoms Prevalence BPS in dementia Symptoms • Participants Participants with p without dementia dementia (n=2050) (n=587) Apathy 12.1 50.3 <0.001 Sleep problem 43.8 42.0 0.6 Irritability 12.8 28.8 <0.001 Persecution 8.1 25.4 <0.001 Depression 8.6 20.5 <0.001 Misidentifications 3.0 20.3 <0.001 Hallucinations 3.7 15.1 <0.001 Wandering 0.3 12.8 <0.001 DefiniRon Aggression… „Aggression ist ein Verhalten, hinter dem die Absicht steht, einer anderen Person Schaden zuzufügen oder ein Objekt zu erstören.“ (Bartol 1995) ▪Schaden in Form von: -­‐beschädigen -­‐verletzen -­‐zerstören -­‐vernichten -­‐Schmerz zufügen -­‐beleidigen Aggression ist kein Gefühlszustand Aggression ist somit entgegen der alltagssprachlichen Verwendung des Begriffes kein Gefühlszustand, sondern immer mit einer zielgerichteten, absichtlichen und schädigenden Handlung oder Unterlassung, also einem konkreten beobachtbaren Verhalten verbunden. Aggressionsformen • • • • • • Brachialaggression Stellvertretende Brachialaggression Sozialisierte (verbale) Aggression Konträr-­‐verdeckte Aggression ImiDerte Aggression KollekDve Aggression (Sündenbock-­‐ Aggression) Verhalten ist KommunikaBon • Sprachliche Fähigkeiten/FerBgkeiten nehmen ab. Der PaBent äußert sich durch sein Verhalten. – Verhalten ist nicht zufällig – Verhalten ist spezifisch für die betreffende Person – Verhalten ist zielgerichtet Selbst wieder Ruhe finden VergegenwärRgen Sie sich nach einem schwierigen Moment : Sie waren nur ein «Blitzableiter» Die Aggressionen einer Person mit einer Demenzerkrankung richteten sich nicht gegen Sie persönlich – sie ist ein Resultat der veränderten Gehirnstruktur. • Verhält sich eine Person Ihnen gegenüber aggressiv, bedeutet dies nicht, dass sich ihre Gefühle für Sie verändert haben. Verändert hat sich nur ihre Art, auf SituaBonen zu reagieren. • Machen Sie sich keine Vorwürfe, wenn Ihnen mal der Geduldsfaden gerissen ist. Auch für Sie ist die SituaBon außergewöhnlich und krälezehrend. • Kapseln Sie sich mit Ihren Gefühlen nicht ein. Sprechen Sie mit Ihnen vertrauten Personen darüber, was geschehen ist. • Versuchen Sie Zeit für sich alleine zu nehmen und gehen Sie einer TäBgkeit nach, die Ihnen etwas Distanz verschafft. Schmerz und Demenz Häufigkeit von Schmerzen in Alten- und Pflegeheimen QUELLE n ALTER SCHMERZBERICHT Ferrell 1995 97 81.5 Jahre 71 % Ferrell et al 1995 217 84.9 Jahre 62 % Horgas und Tasi 1998 339 87 Jahre 55 % Horgas und Dunn 2001 345 82 Jahre 49 % Kernaussage: 32 bis 53 % der von progressivem kognitivem Defizitsyndrom betroffenen Patienten leiden täglich an Schmerzen. Aus: Schmidt et al., Neuropsychiatrie 2010, 24(1):1-13 Schmerz bei Demenz • Schmerz verstärkt AgiBertheit (Snow 2009). • PflegeheimspaBenten bekommen häufig AnalgeBka, aber es ist unklar, ob der richBge PaBent das richBge Medikament erhält (Haasum 2011) • PaBenten im Pflegeheim leiden unter anhaltenden, nicht diagnosBzierten und mangelvoll behandelten Schmerzen (Corbep A Nat Rev Neurol 2012) Assessment of Benefits and Risks of AnRpsychoRc Treatment for the PaRent Statement 5. APA recommends that non emergency anBpsychoBc medicaBon should only be used for the treatment of agitaBon or psychosis in paBents with demenBa when symptoms are severe, are dangerous, and/or cause significant distress to the paBent. (1B) DIAGNOSEN DifferenRaldiagnose ist wichRg !! Gesundes Gehirn Schwere Alzheimer Krankheit AD Progression Abnormal CSF Aβ42 Amyloid imaging FDG-­‐PET MRI hippocampal volume CSF Tau CogniRve performance FuncRon (ADL) FDG-­‐PET MRI hippocampal volume CogniRve performance CSF Aβ42 Amyloid imaging FuncRon (ADL) CSF Tau Normal PresymptomaRc Prodromal DemenRa Time modified from Aisen PS Alzheimers Dement. 2010 Häufigkeit verschiedener Demenzformen Alzheimer-­‐Krankheit 5 % Reine LBD 3 % 5 % Vaskuläre Demenz Demenz mit Lewy-­‐Körperchen Frontotemporale Demenz Andere Demenzen LBD mit AD 12 % Vaskuläre Demenz und AD 10 % 60 % Rein vaskuläre Demenz 5 % Gearing et al.(1995); Kosunen et al. (1996); Nagy et al. (1998) Demenz mit frühem Beginn (< 65 Jahre) Harvey RJ, Skelton-Robinson M, Rossor MN. The prevalence and causes of dementia in people under the age of 65 years. J Neurol Neurosurg Psychiatry 2003;74:1206–9. Down Syndrom – höheres Lebensalter • Lebenserwartung 49 Jahre (2002) • Personen, die älter als 50 werden haben zu 100% neuropathologische Veränderungen wie bei Alzheimer Krankheit • Mindestens die Hälle haben eine klinische Demenz Parkinson Demenz (PDD) und DLB • Drei einfache, klinische Prinzipien – Diagnose Parkinson ist etabliert. – Demenz hat sich zumindest 1 bis 2 Jahre nach Beginn der Parkinson Krankheit entwickelt. – Ausschluss anderer Demenzursachen zum Beispiel: VaD, MSA, PSP PDD und DLB können in der klinischen Praxis demnach relaBv einfach und sicher diagnosBziert werden. DiagnosBsche Konzepte • DLB und Parkinson plus Demenz (PDD) haben klinisch und neuropathologisch große Ähnlichkeiten. • Ein Jahres Regel: sie unterscheidet DLB von PDD. • Beginn der Demenz innerhalb von 12 Monaten seit Beginn der Parkinson Krankheit -­‐> DLB • Parkinson länger als 12 Monate -­‐> PDD Symptome des Phineas Gage „Persönlichkeitsveränderung“ sowie Unfähigkeit, zukünftige Ereignisse angemessen zu planen Anpassung an Situationen, die nicht mit Routinehandlungen bewältigt werden können Gestörte Impulskontrolle Nichtbeachtung von (gesellschaftlichen) Regeln Unbeeinträchtigt dagegen waren z.B. logisches Denken, Sprache, Motorik Bedeutung der Fallbeschreibung des Phineas Gage „Gages Beispiel zeigte, dass Teile des präfrontalen Kortex für spezifische Eigenschaften zuständig sind, unter anderem für die Fähigkeit, die Zukunft vorwegzunehmen und sie in einen komplexen sozialem Umfeld angemessen zu planen“. zitiert nach Damasio (1997): Descates‘ Irrtum Frontal Lobe Pathology, Executive Impairment, and Social Implications of Frontal Lobe Dysfunction ventromedial orbitofrontal Dorsolateral Frontotemporale lobäre Degenerationen (FTLD) FTLD - Epidemiologie • Bis zu 50% der präsenilen Demenzen • 3-9% aller Demenzen • Prävalenz: ca. 15 von 100.000 Personen • Dritthäufigste Demenz degenerativer Genese Molecular pathologies and phenotypic correlations in frontotemporal dementia. Warren J D et al. BMJ 2013;347:bmj.f4827 Frontotemporale Demenz I.Schleichender Beginn und Progredienz II.„Möglich“- 3 Symptome müssen erfüllt sein (1) Enthemmung (2) Apathie oder Trägheit (3) Verlust von Sympathie oder Empathie (4) Perseveratives, stereotypes oder zwanghaftes/ritualisiertes Verhalten (5) Hyperoralität und Veränderungen im Essverhalten (6) Störung exekutiver Leistungen bei relativ intakten Gedächtnisleistungen und intakten visuo-konstruktiven Fertigkeiten Frontotemporale Demenz III.„Wahrscheinlich“ –Diagnosekriterien der möglichen FTD müssen erfüllt sein –Störung in Alltagsfunktionen, z.B. Beruf, selbständig Leben –Bildgebung (frontale und/oder anterior temporale Atrophie im CT/MR oder frontale Hypoperfusion/Hypometabolismus im SPECT oder PET) IV. Sichere Diagnose Histopathologisch bzw. bei Nachweis pathogener Mutationen Skalen zur Erfassung von Verhaltensauffälligkeiten Individuelle neuropsychiatrische Symptome Mehrere neuropsychiatrische Symptome Veränderungen im Verhalten und Kognition Gesamtscore Häufigkeit der Symptome Schwere der Symptome Neuropsychiatrisches Inventar (NPI) 1. Wahnvorstellung 2. Halluzinationen 3. Erregung/Aggression 4. Depression/Dysphorie 5. Angst 6. Euphorie 7. Apathie/Gleichgültigkeit 8. Enthemmung 9. Reizbarkeit/Labilität 10. Abweichendes mot. Verhalten 11. Schlafstörungen 12. Appetit und Essstörungen Datenerfasung Interview mit Bezugspersonen Indikation Erfassung von Verhaltensstörungen bei Menschen mit Demenz sowie die Belastungseinschätzung von pflegenden Angehörigen Cummings JL et al,Neurology 1994; 44: 2308-14 Erregung/Aggression Leitfrage: Gibt es Phasen, in denen der Patient sich weigert, zu kooperieren oder Hilfe anzunehmen? Ist er schwierig im Umgang? Leitfrage: Trifft zu: Ja Nein • Ist der Patient aufgeregt/ungeduldig mit Betreuer oder sträubt er sich gegen Tätigkeiten wie Baden, Kleiderwechsel , etc.? • Ist der Patient eigensinnig, will er seinen Kopf durchsetzen? • Ist der Patient unkooperativ, widersetzt er sich der Hilfe anderer? • Zeigt der Patient irgendein anderes Verhalten, das es schwierig macht, mit ihm umzugehen? • Schreit oder flucht er? • Knallt er Türen zu, tritt gegen Möbel oder wirft mit Gegenständen? • Versucht der Patient andere Personen zu verletzen oder zu schlagen? • Zeigt der Patient irgend ein anderes aggressives oder erregtes Verhalten? Erregung/Aggression Häufigkeit □ □ □ □ 1 Selten – weniger als einmal pro Woche! 2 Manchmal – etwa einmal pro Woche! 3 Häufig – mehrmals pro Woche, aber nicht jeden Tag! 4 Sehr häufig – einmal oder mehrmals pro Tag Schweregrad □ 01 Leicht – Verhalten ist störend, kann aber durch Lenkung und Beruhigung bewältigt werden. □ 02 Mäßig – Verhalten ist störend und schwierig zu lenken oder zu kontrollieren. 03 Deutlich –Erregung ist sehr störend und eine Hauptursache von Schwierigkeiten, möglicherweise befürchtet er/ sie, dass ihm/ihr von anderen weh getan wird. □ NPI Häufigkeit (F) 1 2 3 1. Wahnvorstellungen 3 2. Halluzinationen 3 3. Erregung/Aggressivität 4 Schweregrad (S) 1 2 3 2 6 3 4 FxS 9 2 8 3 6 4. Depression/Dysphorie 5. Angst 6. Hochstimmung/Euphorie 7. Apathie/Gleichgültigkeit 8. Enthemmung 2 9. Reizbarkeit/Labilität 10. Ungewöhnliches Motorisches Verhalten 29 Belastung der Angehörigen • • • • • • 0. Gar nicht 1. Minimal 2. Leicht 3. Mässig 4. Ziemlich 5. Sehr oder extrem Therapie Wie wird BPSD behandelt (Management)? • • • • Medikamentös Psychologisch Interpersonell Umgebung (Milieu) Translating dementia research into practice GUIDELINE STATEMENTS Assessment of Behavioral/ Psychological Symptoms of DemenRa Statement 1. APA recommends that paBents with demenBa be assessed for the type, frequency, severity, papern, and Bming of symptoms. (1C) Statement 2. APA recommends that paBents with demenBa be assessed for pain and other potenBally modi fiable contributor stosymptoms as well as for factors, such as the subtype of demenBa, that may influence choices of treatment. (1C) Herausforderndes Verhalten Psychose Aggression Psychose Brain Receptor Effects of Selected Antipsychotics Haloperidol Chlorpromazine D1 D2 D4 5HT2A 5HT2C Olanzapine Clozapine Risperidone Quetiapine Data from Bymaster FP et al., 1996, unpublished observations. Schotte A, et al. Psychopharmacology. 1996;124(1-2):57-73. MUSC α1-adren. α2-adren. Hist. H1 Ziprasidone Reduction of Agitation in Persons with AD by Olanzapine Placebo 5 mg 10 mg Reductions On NPI Agitation Score * * (Street et al, Arch Gen Psychiatry, 2000) Risperidone Efficacy: BEHAVE-­‐AD Ballard & Howard 2006 Nature Neuroscience Reviews Target symptom Mean Difference from placebo Risperidone 1mg Psychosis -­‐0.79 Risperidone 1mg Aggression -­‐0.84 Risperidone 2mg Aggression -­‐1.50 Ballard & Howard 2006. Nature Neuroscience Reviews p value p=0.03 p=0.0002 p<0.0001 95% CI -­‐1.31 to -­‐0.27 -­‐1.28 to -­‐0.40 -­‐2.05 to -­‐0.95 0209/EBI/542/159 Formulierung Beipacktext RISPERDAL seit August 2004 • Anwendungsgebiete Risperdal: Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis, wie ErstmanifestaBonen, akute ExazerbaBonen und chronische Schizophrenie sowie andere psychoBsche Zustandsbilder, bei denen posiBve Symptome (wie HalluzinaBonen, Wahn und Wahnidee, Denkstörungen, Feindseligkeit, Misstrauen) und/oder negaBve Symptome (wie Affektverarmung, emoBonale und soziale IsolaBon, Sprachverarmung, Depression, Schuld-­‐ und Angstgefühle) vorherrschend sind. Langzeipherapie als Rückfallprophylaxe (akute Risperdal ist zur Behandlung von schweren Verhaltensstörungen bei PaRenten mit Demenz nur indiziert, wenn Symptome aulreten, die den PaRenten selbst oder seine Umwelt gefährden und die durch andere Maßnahmen nicht zu beherrschen sind. Weiters ist Risperidon als Zusatztherapie zu Gemütsstabilisatoren („Mood Stabilizer“) bei der ExazerbaBonen) bei PaBenten mit chronischer Schizophrenie. Behandlung von manischen Episoden bei PaBenten mit bipolaren Störungen indiziert. Diese Episoden werden durch Symptome wie angehobene, expansive oder schwankende SBmmung, gesteigerte Selbsteinschätzung, vermindertes Schla{edürfnis, beschleunigte Sprache und Gedankenablauf, ungeordnete oder fehlende Entscheidungs-­‐fähigkeit, unangemessenes oder aggressives Verhalten charakterisiert. Risperdal ist indiziert zur Behandlung von Anpassungsstörungen und anderen impulsivhalen Verhaltensauf-­‐fälligkeiten bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit unterdurchschniplichen intellektuellen FunkBonen und geisBger Zurückgebliebenheit, bei denen destrukBve Ver-­‐haltensweisen (z. B. aggressives, impulsives und eigengefährdetes Verhalten) vorherrschen. Anwendungsgebiete Risperdal Consta: Risperdal Consta dient der Behandlung von Erkrankungen aus dem schizophrenen und schizoaffekBven Formenkreis, wie ErstmanifestaBonen, akute ExazerbaBonen und chronische Schizophrenie sowie anderer psychoBscher Zustandsbilder, bei denen posiBve Symptome (wie HalluzinaBonen, Wahn und Wahnideen, Denkstörungen, Feindseligkeit, Misstrauen) und/oder negaBve Symptome (wie Affektverarmung, emoBonale und soziale IsolaBon, Sprachverarmung, Depression, Schuld-­‐ und Angstgefühle) vorherrschend sind. Langzeipherapie als Rückfallprophylaxe (akute ExazerbaBonen) bei PaBenten mit chronischer Schizophrenie AnBpsychoBca erhöhen Mortalität Metaanalyse Aripiprazol, Olanzapin, QueBapin und Risperidon (Schneider, L.S., K.S. Dagerman, and P. Insel, Risk of death with atypical an>psycho>c drug treatment for demen>a: meta-­‐analysis of randomized placebo-­‐controlled trials. JAMA, 2005. 294(15): p. 1934-­‐43. . What are the recommendations for prescribers, carers and families? Doctors whose dementia patients are presenting with psychotic symptoms or aggressive behaviour are reminded that they should follow national treatment guidelines for the management of these episodes and discuss the risks and benefits of treatments as appropriate. The evidence of the increased risk of mortality does not provide a basis for switching between atypical and conventional antipsychotics in these patients. London, 27 November 2008 Doc. Ref. EMEA/637512/2008 Dosierung (mg/Tag) Praxisempfehlung -­‐ Vorschlag Indikation ist gegeben. Nicht pharmakologische Maßnahmen sind nicht ausreichend. Dokumentation wird/wurde gemacht. Das individuelle Risikoprofil ist mir bekannt. Patient bzw. Angehörige wurden aufgeklärt. Kontrolluntersuchung sind geplant. Ich weiß, dass es eine „off-label““ Verschreibung ist. Herausforderndes Verhalten – Kontroverse: mediamentös versus nicht-­‐medikamentös pro • Wirksamkeit • Hohe Verschreibungsrate • Klinische Erfahrung • Nebenwirkungen doch nicht so häufig kontra • Klinischer Verlauf ↓↓ • Warnings (FDA, EMEA) • „off-­‐label“ • Erhöhte Mortalität Nicht-medikamentöse Therapie Sackgassen sind für Demenzkranke, die einen ausgeprägten Bewegungsdrang haben, ungünsBg. Ist kein Rundweg möglich, eignet sich ein künstlich geschaffener Rundlauf am Ende eines Korridors. Demenz Garten Nur wenn es InterakBon mit Personal gibt. Fleming R – www.demenRaresearch.org.au • Kleinere Einheiten • Möglichkeit und Gelegenheit sich im Alltag zu engagieren. z.B.: kochen Fleming R – www.demenRaresearch.org.au Tier – Therapie (animal-­‐assisted therapy (AAT) – Nur wenige Studien – Kleine Gruppen – “wirkliche Tiere > Blüsch – Kurzer Benefit – Nicht langanhaltend Beleuchtung im Krankenhaus Lichtwirkungen im Krankenhaus Visuelle Wirkungen Biologische Wirkungen Klinik-­‐ Personal PaBentInnen EmoBonale Wirkungen BesucherInnen dokumenBerte Lichtwirkungen • KogniRve Lichtwirkungen: höhere visuelle Leistung höhere Aufmerksamkeit Ausgleich altersbedingter visueller Einschränkungen • EmoRonale Lichtwirkungen: sBmmungsau~ellend, angstlösend • Biologische Lichtwirkungen: • RedukBon der SchmerzmedikaBon • nach OperaBon reduzierte Aufenthaltsdauer durch vermehrtes Tageslicht • Anpassung der zirkadianen Rhythmik • verbesserte Schlafqualität • erhöhte Wachheit Zirkadiane Beleuchtung einer WochenbepstaRon (klinische Studie Lichtlabor Bartenbach) Testzimmer zwei klinische Studien (N=200 und N=80) Zirkadiane Beleuchtung WOZU? • Erzielung biologischer Lichtwirkungen am Tag und in der Nacht (SBmmung, AkBvierung, Schlaf) • Raumlicht als „Zeitgeber“ (Stabilisierung zirkadianer Rhythmen) Intervention Angehörige BPSD outcome from family CG intervenBons in community 3279 dyads 17 studies ES = 0.34 (95% CI 0.20 – 0.48, p<0.01) Brodaty and Arasaratnam 2012, Am J Psychiatry Translating dementia research into practice CG reacBons to BPSD from CG intervenBons for BPSD 12 studies ES = 0.15 (95%CI 0.04 – 0.26, p=0.006) Brodaty and Arasaratnam, 2012 Am J Psychiatry Translating dementia research into practice Validation – verschiedene Modelle Validation nach Feil® Integrative Validation nach Richards Erlebnisorientierte Pflege im mäeutischen Pflegemodells Gehen in den Schuhen des anderen – Empathie, Wertschätzung und Anerkennen von Gefühlen • Unfähigkeit, Lebensprobleme zu lösen • Einteilung in Stadien • Gruppenarbeit • Spezif. Techniken • Keine Lebensprobleme • Keine Stadien • „Lebensthema“ u. „Antriebe“ • Einfache Kommunikationsregeln • Ziel positive ´Begegnungen • Oft kein Mitgehen, sondern sogar „Gegengewicht“ • Einteilung in Stadien • Erstellt eine „Bewohnercharakteristik“ (Umgangsempfehlungen) Cochrane Database Syst Rev. 2003;(3):CD001394. ValidaRon therapy for demenRa. Neal M, Briggs M. • Three studies were idenBfied that met the inclusion criteria (Peoples 1982; Robb 1986; Toseland 1997) incorporaBng data on a total of 116 paBents (42 in experimental groups, and 74 in the control groups (usual care 43 and social contact 21, 10 in reality orientaBon). It was not possible to pool the data from the 3 included studies, either because of the different lengths of treatment or choice of different control treatments, or because the outcome measures were not comparable. Two significant results were found:Peoples 1982 -­‐ ValidaBon versus usual care. Behaviour at 6 weeks [MD -­‐-­‐5.97, 95% CI (-­‐9.43 to -­‐2.51) P=0.0007, completers analysis] favours validaBon therapy. Toseland 1997 -­‐ ValidaBon versus social contact. Depression at 12 months (MOSES) [MD -­‐4.01, 95% CI (-­‐7.74 to -­‐ 0.28) P=0.04, completers analysis], favours validaBon. There were no staBsBcally significant differences between validaBon and social contact or between validaBon and usual therapy. There were no assessments of carers. REVIEWER'S CONCLUSIONS: There is insufficient evidence from randomized trials to allow any conclusion about the efficacy of validaRon therapy for people with demenRa or cogniRve impairment. Erinnerung Erinnerungsarbeit Ereignisse aus dem Gedächtnis rekonstruieren Erinnerungen erklären und bewerten Reminiszenz -therapie Vergangene Konflikte lösen soziale Rollen aufrechterhalten Selbstwertgefühl bewahren Biografiearbeit Strukturiertes Verfahren: Informationssammlung : ► Familiengeschichte ► Lebensgeschichte ► Lebenswelt ► Vorlieben / Gewohnheiten / Abneigungen Informationen auswerten und für Pflegeplanung nutzen ► pos. vs. neg. Lebensthemen Erinnerung s-pflege Gruppenaktivierung: bekannte Lebensthemen werden vorgegeben Einzelaktivierung: individuell bedeutsame Lebensereignisse Teil der alltäglichen, pflegerischen und betreuerischen Interaktion Quelle: Projekt Leuchpurm Demenz "www.demenz-­‐leitlinie.de", Univ.klinikum Freiburg, 2009 Best PracBce Guide: Treatment and care for behavioural and psychological symptoms Date of preparation: May 2011 UK/EBI/1102/0092h Best PracBce Guide: Treatment and care for behavioural and psychological symptoms Date of preparation: May 2011 UK/EBI/1102/0092h Diskussionspunkte -­‐ Zusammenfassung • Verhaltensstörung – DefiniBon • Schmerz als Ursache • Diagnose – Beobachten, aufschreiben, Skalen • Therapie – Medikamentös • Nicht-­‐pharmakologisch – Beispiele (Demenzgarten, Tiere..) – ValidaBon – Aktuelle Metaanalyse Herzlichen Dank