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SCHWERPUNKT STRESS
Wann das Gedächtnis profitiert
Wie das Immunsystem reagiert
Wo er in der Schule lauert
# 24
Jahrgang
Nr. 2 | 2014
4,00 Euro
Im Gespräch
DEM STRESS
EIN SCHNIPPCHEN
SCHLAGEN
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RUBIN 2/14
Schwerpunkt · Stress
Der Stress in unserer Gesellschaft nimmt immer weiter zu, und das hat Folgen
für die Gesundheit. Prof. Dr. Georg Juckel zu Strategien gegen Stress im Alltag
Prof. Dr. Georg Juckel (Foto: mn)
Die Leistungsgesellschaft, die Vereinzelung, mehr Licht in der
Nacht, zum Beispiel bei Schichtarbeitern, die allgemeine Beschleunigung durch Handys, Smartphones, Mail.
Bemerken Sie die Folgen im klinischen Alltag?
Die Folgen sehen wir an vielen Stellen, vor allem im ambulanten Bereich. Psychologen und Psychiater sind sehr damit
beschäftigt, Menschen aufzufangen, die immer mehr arbeiten, Mobbing erleben, vom Burn-out-Syndrom bedroht oder
betroffen sind. Bei vielen stimmt die Life-Work-Balance nicht
mehr. Oder sie haben auch in ihrer Freizeit Stress, mit dem
Partner, den Kindern. Irgendwann sind die Batterien einfach
leer. Im günstigen Fall kommen die Leute früh in die Klinik,
im ungünstigen erst nach dem klassischen Nervenzusammenbruch oder einem Selbstmordversuch mit Blaulicht.
Daher unsere starken Bemühungen um Früherkennung und
Prävention.
Was wir aber auch feststellen: Die Gesamtzahl aller in der
Bevölkerung vorhandenen psychischen Störungen hat nicht
wirklich zugenommen. Aber die Rate der Entdeckung und die
Zuordnung als psychische Störung ist unter anderem durch
Enttabuisierung deutlich gestiegen: Was vorher unklar oder
verschämt „Rücken“ war, wird heutzutage richtigerweise zum
Beispiel als Depression diagnostiziert. Bei 30 Prozent der körperlich erkrankten Patienten steckt eine psychische Störung
als Ursache dahinter oder tritt zeitgleich auf. Das erklärt auch
den starken Anstieg der Arbeitsunfähigkeitstage aus psychischen Gründen. Im gleichen Maße, in dem Frühverrentungen
wegen psychischer Störungen zunehmen, nehmen sie wegen
Muskel-Skelett-Erkrankungen ab.
Das Gespräch führte Meike Drießen.
BIN ICH
UNENTBEHRLICH?
MUSS ICH IMMER
ETWAS TUN?
Schwerpunkt · Stress
Was verursacht denn die Zunahme dieses negativen
Stresses?
Da Stress mit der Balance zwischen Anspannung und Entspannung zu tun hat, kommt es darauf an, dieses Gleichgewicht
wiederherzustellen. Das heißt quantitativ Arbeit und Freizeit
in einen Ausgleich zu bringen und die Arbeit zu entschleunigen. Da geht es um Strukturen, Zeitmanagement, Informationen. Es ist ein Unterschied, ob ich fünf Dinge gleichzeitig
tue oder sie hintereinander abarbeite. In der Freizeit sollte die
Arbeit ausgeblendet sein: Keine Mail checken, das Handy ausschalten. Da sollte man verstärkt regenerative Dinge tun, zum
Beispiel schlafen, sich bewegen, sich gesund ernähren, Beziehungen pflegen. Die Lebensführung zu ändern ist der erste
Schritt. Man muss sich fragen: Bin ich unentbehrlich? Muss
ich immer etwas tun? Mache ich Pausen, auch in der Freizeit?
Was wir sehr empfehlen, ist das Erlernen von Entspannungstechniken, allem voran Yoga. Das tut Körper und Seele gut. Ich
habe Patienten, die klinken sich im Stress bei der Arbeit für
fünf Minuten aus und machen Yoga-Meditation, dann geht es
weiter. Nicht hereinfallen sollte man natürlich auf vermeintliche Seelentröster wir Süßes, Zigaretten, Alkohol. Die erzeugen auf Dauer gleich wieder neue Probleme.
RUBIN 2/14
Zunächst mal ist Stress nicht gut oder schlecht: Es wirkt ein
Reiz auf uns, mit dem wir klarkommen oder nicht. Beim
Eustress, dem positiven Stress, funktioniert das gut, Anspannung und Entspannung halten sich die Waage. Wenn dieses
Verhältnis allerdings zugunsten der Anspannung kippt oder
unsere Ressourcen nicht ausreichen, um den Anforderungen
gerecht zu werden, resultiert das im Disstress, dem negativen
Stress. Und der hat enorm zugenommen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Stress und stressbedingte Erkrankungen zu den wichtigsten Erkrankungen des modernen
Menschen erklärt.
Was kann der Einzelne gegen Stress unternehmen,
damit es nicht zu ernsthaften Erkrankungen kommt?
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Es scheint, als stünden alle immer unter Stress.
Ist es „in“ im Stress zu sein oder wächst der Stress
tatsächlich?
Foto: rs
REDAKTIONSSCHLUSS
F
ür RUBIN zu recherchieren wird nie langweilig. Immer neue Labore gilt es zu erkunden und spannende
Persönlichkeiten kennzulernen. Nicht selten passiert
dabei etwas völlig Unerwartetes. So zum Beispiel als wir
Biologiedidaktikerin Nina Minkley besucht haben, die Stress
im Schulunterricht erforscht (siehe Seite 30). Ihre Büronachbarn findet man nicht auf jedem Flur. Es waren nämlich Blattschneiderameisen.
Nicht nur das Verhalten von Menschen erforscht die Arbeitsgruppe Verhaltensbiologie und Didaktik der Biologie, geleitet von Prof. Dr. Wolfgang Kirchner. Auch für das Verhalten
sozialer Insekten interessieren sich die Wissenschaftler.
Zu diesem Zweck halten sie Tiere nicht nur auf den Fluren
der RUB. Sie pflegen auch Bienenvölker im Freiland oder begeben sich zur Feldforschung nach Südafrika. So vielfältig können Forschungseinheiten sein!
Was erforschen die Biologinnen und Biologen
an diesen Tieren? Die Antwort: http://rubin.rub.de/
de/ungewoehnliche-nachbarn
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RUBIN 2/14
Redaktionsschluss · Impressum
IMPRESSUM
HERAUSGEBER: Rektorat der Ruhr-Universität Bochum in Verbindung mit dem
Dezernat Hochschulkommunikation
POSTPRODUKTION: Jana Zöllner, RUB
WEBAUFTRITT: Andreas Rohden, Abteilung Markenbildung, RUB
WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT: Prof. Dr. Astrid Deuber-Mankowsky (Philologie), Prof. Dr. Reinhold Glei (Philologie), Prof. Dr. Achim von Keudell (Physik und
Astronomie), Prof. Dr. Ulrich Kück (Biologie), Prof. Dr.-Ing. Ulrich Kunze (Elektrotechnik/Informationstechnik), Prof. Dr. Alfred Ludwig (Maschinenbau), Prof. Dr.
Denise Manahan-Vaughan (Medizin), Prof. Dr. Käte Meyer-Drawe (Philosophie und
Erziehungswissenschaft), Prof. Dr. Christian Tapp (Katholische Theologie), Prof.
Dr. Klaus T. Überla (Medizin)
GRAFIK, LAYOUT UND SATZ: VISUELL MARKETING GMBH, Springorumallee 2,
44795 Bochum, Tel.: 0234 / 459803, www.visuell-marketing.com
DRUCK: AZ Druck und Datentechnik GmbH, 87437 Kempten
AUFLAGE: 2.500
REDAKTIONSANSCHRIFT: Dezernat Hochschulkommunikation, Abteilung
Wissenschaftskommunikation, Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum,
Tel.: 0234/32 - 25528, Fax: 0234/32 - 14136, [email protected], http://rubin.rub.de/
ANZEIGENVERWALTUNG UND -HERSTELLUNG: vmm Wirtschaftsverlag
GmbH&Co. KG, Kleine Grottenau 1, 86150 Augsburg, Barbara Vogt,
Tel.: 0821 / 4405 - 432, www.vmm-wirtschaftsverlag.de
REDAKTION: Dr. Julia Weiler (jwe, Redaktionsleitung), Meike Drießen (md)
BEZUG: RUBIN ist erhältlich in der Redaktion zum Einzelpreis von 4 €. Jahresabonnement (zwei Hefte inkl. Porto/Jahr): 7 €. www.rub.de/rubin/rubin-abo.
RUBIN erscheint zweimal im Jahr, ein Teil der Auflage als Beilage zur Universitätszeitschrift RUBENS.
BILDREDAKTION: Marion Nelle (mn), Roberto Schirdewahn (rs), RUB Agentur,
Dezernat Hochschulkommunikation
Die Redaktion hat sich um die Einholung der nötigen Bildrechte mit allen Mitteln
bemüht; wo das nicht möglich war, bitten wir eventuelle Rechteinhaber, sich mit
der Redaktion in Verbindung zu setzen.
ISSN 0942-6639
Nachdruck bei Quellenangabe und Zusenden von Belegexemplaren
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