HELIOS Kliniken GmbH > Unsere Kliniken > Wuppertal > Aktuelles 06.12.2012 Wenn die Schilddrüse ?weint? Per Ultraschall wird die Schilddrüse untersucht. Erkrankungen der Hormondrüse am Hals haben für den Betroffenen oft schwerwiegende Folgen ?Schilddrüsenerkrankungen spielen in Jodmangelgebieten eine große Rolle ? auch in vielen Regionen Deutschlands?, sagt Prof. Dr. med. Christian Prinz, Chefarzt der Medizinischen Klinik 2 am HELIOS Klinikum Wuppertal. Schilddrüsenhormone befördern die Aufmerksamkeit, sorgen für ein allgemeines Wohlsein und für Leistungsbereitschaft. ?Wenn das Hormon fehlt, fehlt den Leuten die Lebenslust?, so Prof. Prinz. Ein dauerhafter Jodmangel führt zu schweren gesundheitlichen Schäden. Bei anhaltendem Jodmangel fängt die Schilddrüse an zu wuchern. Die Mangelversorgung soll mit dem Wachstum kompensiert werden. Bei den Betroffenen bildet sich ein sichtbarer Kropf am Hals. Es entsteht ein Druck, der zu Atemnot führen kann. Im weiteren Verlauf bilden sich Knoten in der Schilddrüse, die sich jeglicher Regulierung entziehen. Es kommt zur sogenannten Schilddrüsenüberfunktion. Für den Betroffenen hat das schwerwiegende Folgen, weil der gesamte Stoffwechsel negativ beeinflusst wird. Vielen fallen die Haare aus. Durchfall tritt auf. Herzklopfen und Psychosen, die mit Halluzinationen einhergehen können, sind weitere Symptome. Schließlich folgt der geistige Verfall des Erkrankten. Angesichts dieses Szenarios ist jedem zu empfehlen, die ausreichende Versorgung des eigenen Körpers mit Jod sicherzustellen. Eine mangelnde Jodversorgung ist allerdings nicht für jede Schilddrüsen-Erkrankung verantwortlich. Schilddrüsenkrebs ist eine äußerst aggressive Krebsform, die allerdings äußerst selten auftritt. ?Schilddrüsenkrebs ist heilbar, wenn er rechtzeitig mit dem Ultraschall erkannt wird?, sagt Prof. Prinz. Laut Aussage des Chefarztes gibt es keine bessere Methode als den Ultraschall, um einen Tumor in der Schilddrüse festzustellen. Steht die Diagnose fest, ist eine Operation der primäre Behandlungsweg ? allerdings nur, wenn sich die Tumorbildung auf die Schilddrüse und Lymphknoten in der Umgebung beschränkt. Stellen die Mediziner Tochtergeschwülste (Metastasen) fest, bietet sich eine Radiojodtherapie an. Viel zu wenig bekannt ist laut Prof. Prinz die Schilddrüsenentzündung. Die akute Form dieser Erkrankung verursacht Schmerzen. Nicht so die chronische Entzündung. Der Betroffene merkt zunächst überhaupt nichts davon. ?Über Monate und Jahre haucht die Schilddrüse allmählich ihr Leben aus?, erklärt Prof. Prinz den Krankheitsverlauf. ?Die Schilddrüse weint?, so nennen die Ärzte das Phänomen. Eine sich schleichend entwickelnde Unterfunktion sorgt dafür, dass immer weniger Hormone ausgeschüttet werden. Die Betroffenen verlieren nach und nach ihre Frische. Sie werden antriebsarm. Der Mangel an Bewegung führt zu einer Gewichtszunahme. Der körperliche und geistige Verfall schreitet unaufhörlich voran. ?Die Entzündung ist ganz einfach zu behandeln?, sagt Prof. Prinz. Die Verabreichung von ein paar Tabletten mit Schilddrüsenhormonen sowie der Einsatz eines Entzündungshemmers reichen in der Regel vollkommen aus. Aber: Zuvor muss die richtige Diagnose gestellt werden ? und das bereitet Probleme. Die Folgen der Schilddrüsen-Unterfunktion werden allzu oft als Depression ausgelegt, manchmal auch als Alzheimer-Erkrankung. Das Zudecken der Symptome mit Medikamenten hält Prof. Prinz für eine zu schlichte Herangehensweise. Es lohnt sich, genau zu überlegen, was die Ursache ist. Der Vorteil bei der chronischen Schilddrüsenentzündung ist, dass die Ärzte viel Zeit für die Diagnose und die Therapie haben. Der langsame Krankheitsverlauf macht das möglich. Wird die Entzündung allerdings nicht behandelt, ist das letztlich das Todesurteil für den Patienten. ?Ohne Schilddrüsenhormone kann kein Mensch leben?, so Prof. Prinz. ?Der Stoffwechsel bricht zusammen.? Info: Das HELIOS Klinikum Wuppertal verfügt mit der Medizinischen Klinik 2, mit der Klinik für Endokrine Chirurgie, der Klinik für Nuklearmedizin sowie der Klinik für Radiologie über alle verfügbaren Mittel, die für die sorgfältige Diagnostik und individuelle Therapie von Schilddrüsenerkrankungen notwendig sind. *** Zur HELIOS Kliniken Gruppe gehören 72 eigene Kliniken, darunter 50 Akutkrankenhäuser mit sechs Maximalversorgern in Berlin-Buch, Duisburg, Erfurt, Krefeld, Schwerin und Wuppertal sowie 22 Rehabilitationskliniken. Darüber hinaus hat die Klinikgruppe 32 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), fünf Rehazentren und 13 Pflegeeinrichtungen. HELIOS ist damit einer der größten Anbieter von stationärer und ambulanter Patientenversorgung in Deutschland und bietet Qualitätsmedizin innerhalb des gesamten Versorgungsspektrums. Sitz der HELIOS Konzernzentrale ist Berlin. HELIOS versorgt jährlich mehr als 2,7 Millionen Patienten, davon mehr als 750.000 stationär. Die Klinikgruppe verfügt insgesamt über mehr als 23.000 Betten und beschäftigt über 43.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2011 erwirtschaftete HELIOS einen Umsatz von 2,7 Milliarden Euro. Die Klinikgruppe gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius. Pressekontakt: Jörn Grabert Pressesprecher Telefon: (0202) 896-20 75 E-Mail Twitter <- Zurück zu: Nachrichten http://www.helios-kliniken.de/klinik/wuppertal/aktuelles/news-detail.html