Verhaltenstherapie S. 1 Verhaltenstherapie (Einleitung): Hauptgruppen der Psychotherapieschulen: 1. humanistische (erlebnisorientierte) Therapien (klientenzentrierte Gesprächstherapie nach Rogers, Gestalttherapie und Psychodrama) 2. psychodynamische (tiefenpsychologische) Therapien Psychoanalyse, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapieverfahren 3. kognitiv-behaviorale Therapien (“klassische” Methoden der Verhaltenstherapie, kognitive Verfahren) 4. interpersonelle und systemische Therapien (interpersonelle Psychotherapie, Paar– und Familientherapie) 5. ergänzende spezielle (progressive Muskelrelaxation, Hypnose) Zukunft der Psychotherapie: 1. stärker dem Druck des Wirksamkeitsnachweises ausgesetzt 2. indikationsspezifisch und individuell angepasst 3. an Ergebnissen der Neurobiologie, Systemtheorie und Sozialwissenschaften ausgerichtet weniger/keine schulspezifischen Auseinandersetzungen Aber: Bevorzugung bestimmter Methoden seitens der Kostenträger der Psychotherapie in der Krankenversicherung Definition Verhaltenstherapie Wichtig: Verhalten bedeutet hier nicht nur äußerlich sichtbares Handeln und Reagieren, sondern auch den damit verbundenen individuellen intrapsychischen Prozeß der Wahrnehmung, Bewertung, Verarbeitung und Speicherung von Information. Verhaltenstherapie entwickelte sich aus empirischen Untersuchungen zu Lernprozessen bei “normalem” Verhalten konzentriert sich auf die Behandlung des problematischen Verhaltens besteht ursprünglich aus zwei Bereichen: Verhaltenstherapie und kognitive Verfahren arbeitet mit verschiedenen therapeutischen Techniken und Behandlungsstrategien fußt auf dem Modell des klassischen und operanten Konditionierens entwickelt am: Mai 2007 zuletzt geprüft: Mai 2007 Revision: 1.0 Verhaltenstherapie S. 2 Klassische Konditionierung beruht auf Arbeiten des Physiologen Iwan Petrowitsch Pawlow (1849-1936) Vorgang: Stimulus und Reaktion werden künstlich miteinander verbunden Operantes (= instrumentelles) Konditionieren beruht auf Tierexperimenten von Edward Thorndike (1874-1949) und Burrhus F. Skinner beruht auf der Annahme, daß Verhalten wesentlich durch seine Konsequenzen bestimmt wird o Verhalten, das belohnt wird, wird zukünftig häufiger wiederholt o Verhalten, das bestraft wird, wird seltener wiederholt o Verhalten, das intermittierend verstärkt wird, hat eine große Löschungsresistenz Verstärker (= Stimuli, die die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens beeinflussen) positive Verstärkung = Belohnung, Bekräftigung negative Verstärkung = Wegfallen einer negativen Konsequenz, Erleichterung indirekte Bestrafung = Wegfall einer positiven Konsequenz direkte Bestrafung Löschung (keine positiven Verstärker) Klassische und operante Konditionierungsprozesse können als Erklärungsprozesse für zahlreiche dysfunktionale Verhaltensweisen herangezogen werden, besonders Zwangsstörungen, Angststörungen Anwendung finden dabei folgende Techniken in der klassischen Verhaltenstherapie systematische Desensibilisierung operante Verfahren Expositionsverfahren stufenweise Entwicklung des verhaltenstherapeutischen Ansatzes Betrachtung des offen beobachtbaren Verhaltens Betrachtung des sozialen Lernens Entwicklung des Konzeptes des “Modell-Lernens” Beachtung der intrapsychischen Vorgänge Ergebnis: individuelle Art der Informationsverarbeitung ergibt die kognitive Ebene Kognitionen sind nach Auffassung von Albert Ellis und Aaron T. Beck kontrollierende und steuernde Instanzen für emotionale, motivationale, physiologische und motorische Prozesse entwickelt am: Mai 2007 zuletzt geprüft: Mai 2007 Revision: 1.0 Verhaltenstherapie S. 3 Bei psychischen Erkrankungen handelt es sich demnach um Kognitionen in Form irrationaler Überzeugungen oder typischer logischer Denkfehler Kognitive und sozialpsychologische Wende Arbeiten von Ellis und Beck führten zur Kognitiven Wende der Verhaltenstherapie Konsequenz: neue Behandlungsstrategien, die als kognitive Verfahren bezeichnet werden: rational-emotive Therapie (Ellis) kognitive Therapie (Beck) kognitive Techniken (z.B. Problemlösetraining, Stressbewältigungstraining, Selbstkontrollverfahren) (oft werden klassische verhaltenstherapeutische und kognitive Ansätze kombiniert) Nächster Entwicklungsschritt: Sozialpsychologische Wende (infolge vermehrter Beschäftigung mit den gesellschaftlichen Bedingungen für menschliches Verhalten in den siebziger Jahren) mit folgenden Ergebnissen: weitere wichtige Therapieansätze o Eltern-Kind-Therapien o verhaltenstherapeutische Paar- und Familientherapie o verhaltenstherapeutische Gruppentherapien o Strategien zur Krisenintervention, Prävention, Rehabilitation, Resozialisierung stärkeres Interesse an motivationalen Faktoren und der therapeutischen Beziehung Moderne Verhaltenstherapie gezielte und abgestimmte Kombination verschiedener Interventionen störungsspezifischer Ansatz arbeitet kognitiv-behavioral an der Behandlung von Panikstörung Depression posttraumatischer Belastungsstörung psychophysiologischer Insomnie entwickelt am: Mai 2007 zuletzt geprüft: Mai 2007 Revision: 1.0 Verhaltenstherapie S. 4 Allen verhaltenstherapeutischen Methoden ist gemein: orientieren sich an empirischer Psychologie (vgl. Entstehungsgeschichte) arbeiten problemorientiert, angestrebt ist aber Generalisierungstendenz o fokussieren daher die prädisponierenden, auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen arbeiten für den Patienten transparent, also mit Aufklärung über alle Interventionen arbeiten ziel- und handlungsorientiert, definieren also mit dem Patienten ein konkretes Ziel verstehen sich als Hilfe zur Selbsthilfe, machden den Patienten zum Experten seiner Störung fokussiert weniger als andere Methoden die therapeutische Beziehung Das Sieben-Phasen-Modell des verhaltenstherapeutischen Prozesses nach Kanfer Phase 1. Schaffung günstiger Ausgangsbedingungen, Aufbau der therapeutischen Beziehung 2. Analyse und Aufbau von Änderungsmotivation 3. Verhaltens- und Problemanalyse 4. Zielanalyse Vereinbarung von Behandlungsinhalten 5. Durchführung der spezifischen therapeutischen Interventionen 6. Evaluation, d.h. Registrieren und Bewerten der Fortschritte 7. Generalisierung, Optimierung entwickelt am: Mai 2007 Inhalte und Ziele Klärung organisatorischer Belange Erwartungen des Patienten an die Therapie erarbeiten Diagnostik und Differentialdiagnostik Aufbau von Vertrauen Vermitteln von Hoffnung Beleuchten, ob Fremd- oder Eigen-motivation im Vordergrund stehen Erarbeiten eines hypothetischen Funktionsund Bedingungsmodells, das dem Patienten transparent gemacht wird konkretes Formulieren von Therapiezielen und Teilzielen Setzen von Prioritäten Planung gezielter therapeutischer Interventionen Patient akzeptiert Übernahme von Verantwortung für die aktive Mitarbeit an der geplanten Therapie gezielte Anwendung spezieller therapeutischer Techniken Aufrechterhalten von Motivation und Mitarbeit des Patienten erfolgte Veränderungen erfassen (klinisch, psychometrisch) Entscheidung zum weiteren Vorgehen (bei Stagnation z.B. Zurückgehen zu Phase 2 oder 3 oder Bearbeiten eines weiteren Problembereichs analog Stufe 2 bis 6) Transfer der gemachten Erfahrungen auf Alltagssituationen Stabilisierung Rückfallprophylaxe adäquate Beendigung der Behandlung (z.B. Ausblenden der Kontakte) zuletzt geprüft: Mai 2007 Revision: 1.0 Verhaltenstherapie S. 5 Diagnostik Kernstück: detaillierte Verhaltens- und Problemanalyse (ergänzt durch psychometrische Verfahren und psychopathologischen Befund) analysiert nach SORK-Modell (Situation, Erwartung, Organismusvariablen, Reaktion, Konsequenzen) die Probleme auf der Symptomebene Beispiel für eine Problemanalyse anhand des SORK-Modells bei Agoraphobie mit Panikstörung Situation Kaufhäuser, Einkaufen gehen, Straßenbahn fahren, Vorlesungen besuchen, Verlassen des Hauses ohne Begleitung Erwartung Angst, einen Angstanfall zu bekommen, von der Panik übermannt zu werden; Überzeugung, keine Kontrolle darüber zu haben Organismusvariablen z.B. Schlafmangel, unregelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus, evtl. Koffeingenuß, belastende Lebenssituation, Partnerschaftskonflikt Reaktion Physiologisch: Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Schwindel Kognitiv: Mein Herz setzt gleich aus. Ich kipp’ um und sterbe auf der Straße. Ich werde gleich verrückt. Emotional: Angst, Panik, Hilflosigkeit, Verzweiflung Motorisch: Anspannung, Flucht, Rückzug nach hause Konsequenzen Negative Verstärkung (negative Konsequenz fällt weg): Vermeidung von Angst- und Panikgefühlen, notwendige Auseinandersetzungen werden verschoben Direkte Bestrafung (negative Konsequenz): eingeschränkter Aktionsradius, Isolation, Abhängigkeit von Bezugspersonen, Insuffizienzerleben indirekte Bestrafung (positive Konsequenz entfällt): aktive Freizeitgestaltung und Kontakte zu Freunden erschwert, berufliches Fortkommen behindert positive Verstärkung, Belohnung (positive Konsequenz): Zuwendung durch Bezugspersonen, Arbeitsentlastung Die verhaltenstherapeutische Diagnostik beinhaltet: o o o o Analyse nach dem SORK Modell die Funktions- und Bedingungsanalyse die individuelle Lern- und Entwicklungsgeschichte die Motivationsanalyse (erarbeitet Fremd- oder Eigenmotivation und positive und negative Konsequenzen einer Verhaltensveränderung entwickelt am: Mai 2007 zuletzt geprüft: Mai 2007 Revision: 1.0 Verhaltenstherapie S. 6 Verhaltenstherapeutische Verfahren und Techniken 1. Reizkonfrontation (vor allem bei Angst- und Zwangsstörungen) mit den typischen Stimuli systematische Desensibilisierung (nach Joseph Wolpe zur Behandlung einfacher Phobien) (ältestes Konfrontationsverfahren, heute von untergeordneter Bedeutung) o beruht auf dem Prinzip der reziproken (wechselseitigen) Hemmung Angst wird durch Entspannung antagonisiert (Antagonismus = in Gegnerschaft stehend) Exposition in sensu (in der Vorstellung, in Gedanken) o Patient erlernt Entspannungsverfahren und stellt sich ein angstauslösendes Objekt vor – einzelne Situationen in der persönlichen Angsthierarchie werden so oft wiederholt, bis sie angstfrei visualisiert werden können häufige Indikationen: posttraumatische Belastungsstörunge, Zwangsgedanken Exposition in vivo (im Leben, in der Realität) o häufige Indikationen: Agoraphobie mit Panikstörung, posttraumatische Belastungsstörung, Zwangsstörungen, soziale Phobie o durch wiederholtes Üben (= graduierte Exposition) klingt Angst jedesmal schneller ab (= Habituation) o wichtig: sensibler Umgang mit Hot Spots (besonders belastende Details) und sicherheitsgebendes Setting, um den Patienten die Unterscheidung zwischen dem vergangenen traumatischen Geschehen und der Therapiesituation zu ermöglichen Massive Reizkonfrontation (= “Flooding”) Behandlung an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen min. 6 – 8 Stunden stark angstbesetzte Situationen immer therapeutenbegleitet entwickelt am: Mai 2007 zuletzt geprüft: Mai 2007 Revision: 1.0 Verhaltenstherapie S. 7 Wirksamkeit von Expositionsverfahren für zahlreiche Erkrankungen gut dokumentiert Wichtig: gründliche Vorbereitung des Beziehungsaufbaus und der Diagnostik (7-Phasen-Modell) ausreichendes Verständnis des Patienten vom individuellen Gefüge seiner Erkrankung und vom rationalen Hintergrund der Therapie (Psychoedukation) o Patient sollte verzerrte Kognitionen identifizieren und korrigieren lernen o Patient sollte Atem – und Entspannungsübungen zu Hilfe nehmen können o Patient sollte den Sinn einer Expositionsbehandlung begriffen haben 2. Operante Methoden Operante Konditionierung = Verhaltensveränderung durch eine Modifikation der bislang stets eingetretenen Konsequenzen a) Operante Methoden zum Aufbau von Verhalten o o o um ein bislang nicht vorhandenes Verhalten aufzubauen dessen Häufigkeit zu erhöhen und es letztendlich zu stabilisieren Hilfsmittel: positive und negative Verstärkung positiv: z.B. anorektische Patientin, die zunimmt, darf auch Sport machen Stimuluskontrolle = gezieltes Schaffen von Bedingungen, die das Auftreten eines gewünschten Verhaltens fördern (z.B. bulimische Patientin kocht, deckt Tisch und isst in Ruhe) oder: Raucher soll Zigaretten nicht mehr in der Hemdtasche tragen, sondern im Schrank deponieren und nur noch auf dem Balkon rauchen Bei komplexeren Verhaltensweisen: Verstärkerprinzipien, um Einzelschritte des Zielverhaltens zu fördern b) Operante Methoden zum Abbau von Verhalten Löschung (Entfernung aller positiven Verstärker (z,B.: Mutter kauft dem schreienden Kind weder die gewünschte Süßigkeit noch gibt sie vermehrte Aufmerksamkeit) Time out (Entfernung aller Verstärker): (z.B.: Therapiepause nach Selbstschädigung bei PatientInnen) c) Kontingenzmanagement Kontingenz = komplexe Verfahren der systematischen Darbietung oder Entfernung vercshiedener Verstärker o (z.B. Kontingenzvertrag zur Gewichtserhaltung bei Anorexie s.o.) o (z.B. Token Economies – bei langzeithospitalisierten Patienten = Tauschhandel) entwickelt am: Mai 2007 zuletzt geprüft: Mai 2007 Revision: 1.0 Verhaltenstherapie S. 8 3. Modell-Lernen = Beobachtungslernen = Imitationslernen (nach Bandura) über: Vorbilder (reale Personen, verbale Instruktionen oder Figuren in Büchern und Filmen) häufig bei der Modifizierung komplexer Verhaltens- und Reaktionsweisen angewandt (Therapeut oder Drittperson führen angemessenen Umgang mit Angst oder Eßstörungen vor) 4. Aufbau von Kompetenzen = Entwicklung oder Veränderung defizitärer Verhaltensweisen häufig ergänzende Interventionen im Therapieprozeß (wenn Schwierigkeiten im Umgang mit der Lösung von Problemen und Durchsetzung von Bedürfnissen die Krankheit aufrechterhalten) wichtigste Methoden: o o soziale Kompetenz (Kontakt aufnehmen und beenden, Forderungen stellen, Nein sagen Problemlösetraining Schritte des Problemlösetrainings: Beschreiben des Problems Entwickeln von Lösungsmöglichkeiten (brainstorming) Bewerten aller Lösungsmöglichkeiten Treffen einer Entscheidung Planung und Umsetzung der Strategie Bewertung der Lösungsstrategie 5. Kognitive Verfahren = verschiedene Therapieformen = einzelne therapeutische Techniken a) rational—emotive Therapie nach Ellis b) kognitive Therapie nach Beck c) Methoden der Selbstverbalisation d) Problemlösetraining (s.o.) Grundannahme: Kognitive Prozesse der Informationsaufnahme und –verarbeitung spielen eine wesentliche Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Erkrankungen. Erwartungen, Einstellungen und Bewertungen und gedankliche Aktivitäten beeinflussen emotionale Reaktionen und das daraus resultierende (problematische) Verhalten. entwickelt am: Mai 2007 zuletzt geprüft: Mai 2007 Revision: 1.0 Verhaltenstherapie S. 9 Umgekehrt bewirkt die Identifizierung und Veränderung dysfunktionaler oder “verzerrter” Kognitionen eine Änderung des Verhaltens. zu a) die rational-emotive Therapie nach Ellis (RET) RET geht davon aus, dass psychische Störungen durch irrationale Denkmuster verursacht sind: Äußeres Ereignis (A) o aktiviert ein System rationaler und irrationaler Meinungen oder Bewertungen (B), führt zu (problematischen) emotionalen Reaktionen und Verhaltensweisen (C) Behandlungsziel: irrationale Grundannahmen erkennen - durch realistischere Einstellungen ersetzen zu b) die kognitive Therapie nach Beck - wurde von Aaron T. Beck primär für die Behandlung von Depressionen entwickelt - Modifikationen inzwischen auch bei Angststörungen, Essstörungen, somatoformen Schmerzstörungen, psychophysiologischer Insomnie und Persönlichkeitsstörungen Grundannahme: DEPRESSION = Folge bestimmter typischer Denkinhalte und –muster = systematische Denkfehler Beispiele für sog. Automatisches Denken nach Beck: Alles oder Nichts-Denken Selektive Wahrnehmung und Verallgemeinerung Katastrophierendes Denken Unangemessene Verallgemeinerung Emotionale Beweisführung Befehle (Übergewicht von moralischen Normen) charakteristisch : kognitive Triade = negative Sichtweise des depressiven Menschen 1) von sich selbst 2) von seiner Umwelt 3) der Zukunft Therapieablauf: Untersuchung, welche Kognitionen einem Stimmungseinbruch unmittelbar vorausgehen Motivierung, im Sinne eines geleiteten Entdeckens (sog. sokratischer Dialog) die Gedanken auf ihren Realitätsgehalt zu überprüfen Vorstellungen und Fakten voneinander unterscheiden = Realitätstestung Ziel: entwickelt am: Mai 2007 zuletzt geprüft: Mai 2007 Revision: 1.0 Verhaltenstherapie S. 10 verzerrte Gedanken durch realistischere Beweretungen verändern und dadurch emotionales Erleben positiv beeinflussen zu c) Methoden der Selbstverbalisation (nach Meichenbaum) Grundannahme: durch Veränderung des so genannten unternalisierten Sprechens zu sich selbst können psychische Störungen positiv beeinflusst werden = Selbstinstruktionstraining = konstruktiver innerer Monolog (ursprünglich für kindliche Verhaltensstörungen entwickelt) Indikation: Behandlung von Ängsten, chronischen Schmerzen, Stressbewältigung z.B. “Stress-Impfungs-Training” initiale Instruktionsphase: rationales Verständnis des Themas Stress Erlernen von Entspannungsverfahren kognitive Bewältigungsstrategien Umsetzen in Alltagssituationen 6. Selbstkontrollverfahren, Selbstmanagement aktive Beteiligung des Patienten am therapeutischen Prozess = Fähigkeit, selbstständig problematisches Verhalten verändern Methoden: Symptomtagebuch, Stimuluskontrolle (s.O.), Selbstverstärkung Indikation: bei Angststörungen, Zwangsstörungen, Essstörungen, Depressionen entwickelt am: Mai 2007 zuletzt geprüft: Mai 2007 Revision: 1.0