185.329 - Grundlagen der Klinischen Medizin - Informatik

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185.329 - Grundlagen der Klinischen Medizin
Wintersemester 2008/09
Version 1.2 vom 27.01.2009
- Welche Behandlungsarten gibt es?
• kausal wenn sie die krankheitserregende Ursache beseitigt oder dies zumindest anstrebt (also
z. B. die verantwortlichen Bakterien einer bakteriellen Lungenentzündung direkt antibiotisch
bekämpft).
• symptomatisch wenn sie sich lediglich auf das Lindern vorhandener Beschwerden und nicht
auf die auslösende Ursache richtet (z. B. schleimlösende Hustenmittel bei akuter Bronchitis
oder Asthma-Spray im Asthma-Anfall).
- Welche Ursachen gibt es für Krankheiten?
• exogene: Krankheitserreger oder Stoffe, die von außen in den Organismus eindringen.
• endogene: Stoffe, Krankheiten oder Krankheitserreger, wenn diese im Innern des
Lebewesens entstehen.
- Unterbereiche der Pathologie?
• Pathologische Anatomie: Die Untersuchung krankhafter Gewebsveränderungen aller Art; viele
davon sind z.B. bei einer Obduktion schon mit bloßem oder unbewaffnetem Auge zu sehen.
• Histopathologie: Verfahren der mikroskopischen Krankheitsdiagnostik an gefärbten
Gewebeschnitten, welches vor allem zur sicheren Erkennung von Tumoren angewendet wird
• Funktionelle Pathologie (Pathophysiologie): untersucht wie der Körper unter den krankhaften
Veränderungen abweichend funktioniert und welche Funktionsmechanismen zu der
krankhaften Veränderung führen (Pathogenese). Dabei akzeptiert man, dass selbst eine
krankhafte Veränderung eine Normalfunktion (Physiologie) hat. Diese Tatsache hat für die
Diagnostik entscheidende Bedeutung.
- Diagnostische Methoden?
• Inspektion: Betrachtung des vorzugsweise nackten Körpers ist der erste Bestandteil der
körperlichen Untersuchung im Rahmen der medizinischen Diagnostik.
• Palpation: bezeichnet in der Medizin die Untersuchung des Körpers durch Betasten. Beurteilt
werden dabei Konsistenz, Elastizität, Beweglichkeit, Schmerzempfindlichkeit sowie die Größe
der zu untersuchenden Organe oder Körperstrukturen.
• Perkussion: in der Medizin das zu diagnostischen Zwecken durchgeführte Abklopfen der
Körperoberfläche. So kann die Größe und Lage eines Organs (etwa der Leber) oder der
Luftgehalt des Gewebes (Lunge) abgeschätzt werden.
• Auskultation: in der Medizin das Abhören des Körpers, typischerweise mit dem Stethoskop.
Diese Methode wird vor allem bei der Auskultation der Lunge (Bewertung der Atemgeräusche)
als auch bei der Auskultation des Herzens (Bewertung der Herztöne bzw. –geräusche)
angewendet.
- Ursache des kardialen Lungenödems?
akute Linksherzinsuffizienz: Ursache des Versagens der linken Herzhälfte ist meistens eine akute
1
Dekompensation bei chronischer Herzinsuffizienz, bei der die linke Herzhälfte aufgrund einer
Schwäche den Blutrückfluss aus der Lunge nicht mehr bewältigen kann. Es kommt zu einem
Rückstau des Bluts in die Lungengefäße und - wegen des dadurch erhöhten Druckes - zu einem
Austreten von Flüssigkeit in das Lungengewebe. Dadurch wird der Gasaustausch massiv
eingeschränkt. Oft atmen die Patienten keuchend (Asthma cardiale), sind unruhig und haben
1
Dekompensation in der Medizin bedeutet, dass der Körper die Fehlfunktion eines Organsystems nicht mehr
ausgleichen (kompensieren) kann, so dass die Symptome der Organstörung offen zu Tage treten.
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Erstickungsängste. Gewöhnlich besteht eine ausgeprägte Zyanose (Blaufärbung der Haut aufgrund
von O2-Mangel).
- Was passiert bei O2 Mangel?
Die Deckung des Energiebedarfes durch oxidative Verbrennung erfordert hinreichende Duchblutung
mit oxygeniertem Blut. Da die O2-Ausschöpfung des Blutes im Herzgewebe bereits normalerweise
70% beträgt, ist ein gesteigerter Bedarf nur durch Steigerung der Durchblutung erzielbar. Übersteigt
der O2-Bedarf das Angebot, muss das Herz, wie andere Gewebe seine Energie durch anaeroben
Abbau von Glukose zu Laktat gewinnen. Die Energieausbeute ist jedoch mit 2 ATP pro Molekül
Glukose gering und es entsteht Milchsäure.
Laktatumkehr: Normalerweise führt der oxidative Laktatabbau zu einem Laktatverbrauch im
Herzmuskel, d.h. die Laktatkonzentration ist im venösen Koronarsinus geringer als in den
Koronararterien. Bei O2-Mangel führt die anaerobe Glykolyse zur Bildung von Laktat und die venöse
steigt über die arterielle Laktatkonzentration. Diese Laktatumkehr ist ein Zeichen für eine
Mangelversorgung des Herzmuskels.
Glukose --> Oxidation --> Pyruvat --> Reduktion --> Milchsäure --> dissoziiert in Laktat --> H+
- Was passiert bei Insulinmangel?
Erklärung 1: Bei Diabetes Typ 1 zerstört das körpereigene Immunsystem im Rahmen einer
Entzündungsreaktion die insulinproduzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse, es kommt zum
Insulinmangel. Das Körperfett kann nicht mehr in seinen Depots gehalten werden und schmilzt rasant
ein. Es kommt zu einer Überschwemmung des Blutes mit freien Fettsäuren. Da zur
Verstoffwechselung von Fettsäuren Substrate aus dem Kohlenhydratstoffwechsel notwendig sind,
können diese Fettsäuren nicht auf normalem Wege abgebaut werden, sondern werden über einen
Nebenweg zu Ketonkörpern umgebaut (Aceton, Betahydroxybuttersäure, Acetessigsäure). Da sowohl
die freien Fettsäuren als auch diese Ketonkörper (Aceton ausgenommen) Säuren sind, kommt es zu
einer völligen Übersäuerung des Blutes (Ketoazidose), durch die sämtliche Stoffwechselvorgänge im
Körper beeinträchtigt werden.
Erklärung 2: Insulinmangel führt automatisch zu einer exzessiven Lipolyse im Fettgewebe. Die freien
Fettsäuren werden zur Leber transportiert, wo ein massiver oxydativer Fettsäureabbau einsetzt. Dabei
2
wird erheblich mehr Acetyl-CoA gebildet als der Citronensäurezyklus zur Umwandlung in CO2
aufnehmen kann.
Aus dem Acetyl-CoA-Überschuss entsteht druch Kondensation von je 2 Molekülen zunächst
Acetessigsäure, die unvollständig zu Beta-Hydroxybuttersäure reduziert und zu Aceton dekarboxyliert
wird. Wenn die Kentonkörper im Plasma über 10mmol/l ansteigen, nimmt ihre Utilisation in der
Muskulatur ab, so dass ihre Konzentration beschleunigt in die Höhe geht. Es resultiert eine schwere
metabolische Azidose mit kompensatorischer Hyperventilation (Kussmaul-Atmung).
Fette --> Acetyl-CoA --> Kondensation --> Ketonkörper
Citratzyklus: Acetessigsäure --> Beta-OH-Sre --> Aceton
- STEMI / Non STEMI?
Bei länger als 20 Minuten anhaltenden infarkttypischen Brustschmerzen wird zunächst von einem
akuten Koronarsyndrom gesprochen, was die Möglichkeit eines Herzinfarktes einschließt. Wenn sich
dann in einem möglichst rasch anzufertigenden Elektrokardiogramm (EKG) Hebungen der ST-Strecke
(vgl. EKG-Nomenklatur) zeigen, so wird der Begriff ST-Hebungsinfarkt (Abk. STEMI für ST-elevation
myocardial infarction) verwendet. Bei Patienten ohne eine solche ST-Hebung kann erst nach drei bis
vier Stunden mit Hilfe von Laboruntersuchungen zwischen Nicht-ST-Hebungsinfarkt (Abk. NSTEMI für
Non-ST-elevation myocardial infarction) und instabiler Angina Pectoris unterschieden werden.
2
Acetyl-Coenzym A (kurz Acetyl-CoA) ist ein „aktivierter“ Essigsäurerest (CH3CO-). Dieser ist an die SH-Gruppe
des Cysteamin-Anteils von Coenzym A gebunden.
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- Welcher Parameter steigt bei Schock an?
Laktat: Bei einer Konzentration von mehr als 3mmol/l steigt die Mortalität signifikant an.
Grund: Durch den Schock kommt es zu einer Drosselung des Blutflusses wodurch im weiteren Verlauf
eine Minderversorgung der Gewebe entsteht (Hypoxie). Als Folge häufen sich vermehrt die sauren
Endprodukte des anaeroben Kohlenhydratstoffwechsels (Laktat) an.
- Mögliche Therapie bei Schock?
• „Blutungsschock“ (Volumenmangelschock): Hier steht die Normalisierung des Blutvolumens
im Vordergrund, um die Schockspirale zu durchbrechen. Grundsätzlich geschieht dies über
die Gabe von isotonen kristallinen und kolloidalen Infusionslösungen mittels grosslumiger
peripherer Zugänge.
• Kardiogener Schock: Symptomatisch ist hier, wenn irgend möglich, der Oberkörper des
Patienten hochzulagern, eine ausreichende Schmerzreduzierung und Beruhigung einzuleiten,
die Herzkraft mittels geeigneter Maßnahmen (z. B. die Gabe von Dobutamin) zu steigern und
eine ausreichende Sauerstoffversorgung des Körpers (sofern nötig auch mittels künstlicher
Beatmung unter Gabe von 100 prozentigem Sauerstoff) herzustellen. Hier steht die
ursächliche Behandlung der auslösenden Herzerkrankung (z. B. Myokardinfarkt,
Herzrhythmusstörung, Myokarditis und Perikarditis) im Vordergrund.
- Leber
Aufgabe: Die wichtigsten Aufgaben sind die Produktion lebenswichtiger Eiweißstoffe (z. B.
Gerinnungsfaktoren), Verwertung von Nahrungsbestandteilen (z. B. Speicherung von Glukose und
Vitaminen), die Gallenproduktion und damit einhergehend der Abbau und Ausscheidung von
Stoffwechselprodukten, Medikamenten und Giftstoffen. Nährstoffe, die aus dem Darm ins Blut
aufgenommen werden, gelangen über die Pfortader (Vena portae) zur Leber und werden dann von
dieser je nach Bedarf ans Blut abgegeben oder aus dem Blut entfernt.
Bei einer geschädigten Leber entsteht eine Varize: Ein Kollateralkreislauf ermöglicht, die Leber zu
umgehen wenn diese schon schwer geschädigt ist (das Blut kann also nicht mehr durch die Leber und
wird umgeleitet).
Krankheitsbilder:
- chronische Lebererkrankung (durch Alkohol, chronischer Hepatitis, Autoimmun)
- akutes Leberversagen (Toxine [Knollenblätterpilz], akute Hepatitis A,B,C,E)
- Woran erkenn ich einen prähepatischen Ikterus (Gelbsucht)?
Weil das indirekte Bilirubin erhöht ist.
Grund: Beim prähepatischen Ikterus kommt es durch den stark gesteigerten Zerfall von roten
Blutkörperchen (Erythrozyten) im Rahmen einer Hämolyse zum vermehrten Anfall des unkonjugierten
Bilirubins.
- Auf welchen Laborparameter sollte man bei einer hypochromen Anämie untersuchen?
Hypochrome, mikrozytäre Anämien treten zumeist infolge von Eisenmangel oder Problemen mit der
Nutzung des Eisens im Körper auf. Die Konzentration der am Eisenstoffwechsel beteiligten Proteine
wie Ferritin, Transferrin und Transferrinrezeptor geben Aufschluss über das Vorhandensein einer
Eisenmangelanämie.
- Ursachen einer Linksherzinsuffizienz?
Die Linksherzinsuffizienz zeigt sich durch Rückstau des Blutes in die Lungengefäße durch Atemnot
und Lungenstauung bis hin zum Lungenödem. Die eingeschränkte Pumpleistung führt zu verminderter
Belastbarkeit und evtl. niedrigem Blutdruck.
Ursache:
- krankhaft verminderte Pumpfunktion (systolische Herzinsuffizienz oder Herzmuskelschwäche).
- gestörte Füllung des Herzens (diastolische Herzinsuffizienz bei normaler oder gar gesteigerter
Pumpfunktion).
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- Ursache einer Rechtsherzinsuffizienz?
Bei der Rechtsherzinsuffizienz staut sich das Blut zurück in die Körpervenen. Durch den erhöhten
Venendruck entwickelt sich eine Wasseransammlung in den Geweben mit Ödemen vor allem der
unteren Körperpartien (Beine), Aszites, bläuliche Hautfarbe (durch Sauerstoffmangel), vergrößerte
Leber.
Ursache: folgt meist der Linksherzinsuffizienz oder Hypertonie.
Bei Herzinsuffizienz wird das Herz nach einer Zeit größer um die gleiche Menge Blut auswerfen zu
können (um weiterhin alle Organe versorgen zu können).
- Herzinsuffizienz allgemein
Die Herzfunktion ist mit der Arbeitsweise einer Balg-Pumpe vergleichbar. Wie bei jeder Pumpe kann
eine Funktionsstörung nur durch 2 Prinzipien erfolgen: 1. durch verminderte Arbeitsleistung infolge
einer Verringerung der Blutaufnahme oder -abgabe sowie 2. durch Funktionsstörungen der
Pumpenventile. Auf das Herz bezogen bedeutet dies, dass eine Herzinsuffizienz u. a. entstehen kann,
wenn
• die Leistungsfähigkeit des Herzmuskelgewebes vermindert ist,
• eine der Herzklappen verengt (Klappenstenose) oder undicht (Klappeninsuffizienz) ist, z. B.
Pulmonalklappeninsuffizienz
• der Herzmuskel zu steif ist, um in der Füllungsphase (Diastole) die erforderliche Blutmenge
aufzunehmen,
• der Puls durch Herzrhythmusstörungen zu langsam (Bradykardie) oder zu schnell
(Tachykardie) ist,
• das Herz durch einen Herzbeutelerguss (Perikarderguss) oder eine Schwarte (Perikarditis
constrictiva) zu stark eingeengt wird,
• der Widerstand in den Lungenarterien (pulmonale Hypertonie) oder den Körperarterien
(arterielle Hypertonie) für das Herz zu groß ist, oder
• der Blutbedarf des Körpers etwa bei hohem Fieber oder schwerer Blutarmut selbst von einem
eigentlich gesunden Herz nicht mehr gedeckt werden kann.
- Wie bestimmt man den Druck in der Lungenschlagader anhand der Echokardiographie?
Echokardiografie nennt man die Untersuchung des Herzens mittels Ultraschall. Abschätzung des
Drucks in der Lungenschlagader bei erhöhtem Druck im kleinen Kreislauf durch
Dopplerechokardiographie (Blutströmung im Herzen wird sichtbar gemacht, man kann hier dann auch
die Geschwindigkeit messen) Dies ermöglicht unter anderem auch die Erkennung eines
Herzklappenfehlers.
Beispiel: Geschwindigkeit bei maximalem Fluss während der Systole: 6m/s vmax
2
delta p = 4 * v = 4 * 36 = 144mmHg
- Wie bestimmt man das Ausmaß der Aortenklappenverengung (Aortenstenose)?
Nach
der
Kontinuitätsgleichung
ist
das
Produkt
aus
Querschnittsfläche
A
und
Strömungsgeschwindigkeit v in jedem Abschnitt eines Röhrensystems konstant: A * v = k. Die
Kontinuitätsgleichung gestattet die Dopplerechokardiographische Berechnung der Öffnungsfläche
einer stenosierten Herzklappe.
A1 * v1 = A2 * v2
A1 = (A2 * v2) / v1
A1 = Aortenklappenöffnung
v1 = Geschwindigkeit an Stenose
A2 = Öffnung des linksventrikulären Ausflusstraktes
v2 = Fluss vor Stenose
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- Arteriosklerose?
Unter Arteriosklerose (auch Atherosklerose, umgangssprachlich auch Arterienverkalkung) versteht
man eine Systemerkrankung der Schlagadern (Arterien), die zu Ablagerungen von Blutfetten,
Thromben, Bindegewebe und in geringeren Mengen auch Kalk in den Gefäßwänden führt.
- Was führt zur Arteriosklerose?
Unbeeinflussbar
• Alter
• männliches Geschlecht (Androtropie)
• genetische Veranlagung
• Strömungsabriss an Gefäßverzweigungen
Beeinflussbar
• Bewegungsmangel
• Übergewicht
• Rauchen
• Hoher Cholesterinspiegel
• erhöhte Triglyceride
• Diabetes mellitus
• Bluthochdruck (Arterielle Hypertonie)
• Chronisches Nierenversagen
• Gicht
• und viele mehr…
- Schock
Kardiogener Schock
Der kardiogene Schock wird durch eine massive Reduzierung des Herzzeitvolumens ausgelöst. Das
Herz pumpt dabei nicht genügend Blut in den Kreislauf. Herzrate steigt oder sinkt, typisch sind ein
systolischer Blutdruck von weniger als 90mmHg. Ursachen des kardiogenen Schockes können
Erkrankungen am Herzen selbst wie (Myokardinfarkt, Myokarditis etc.) oder auch
Herzrhythmusstörungen sein. Sie können aber auch außerhalb des Herzens (z. B.
Herzbeuteltamponade, Perikarditis, Lungenembolie oder Spannungspneumothorax) liegen.
Lactat steigt bei Schock an (durch Umwandlung von Glucose, Fett und Sauerstoff zu Pyruvat und
dann zu Lactat), je höher Lactatkonzentration im Blut desto höher die Mortalität.
Blutungsschock (Volumenmangelschock)
Der Volumenmangelschock, auch hypovolämischer Schock genannt, entsteht durch einen starken
Flüssigkeitsverlust, wodurch die Menge des in den Gefäßen zirkulierenden Blutes abnimmt.
Ursächlich können große Blutverluste (hämorrhagischer Schock) sein, wie sie durch starke Blutungen
nach Unfällen auftreten können. Typische Fälle hierfür sind zum einen Knochenbruch des Beckens
oder großer Röhrenknochen und zum anderen Riss (Ruptur) innerer Organe. Ohne Unfall können das
Platzen von großen Gefäßen (insbesondere die Aortenaneurysmaruptur), der Blutverlust während
oder nach Operationen oder einer Geburt sowie spontane Blutungen bei Gerinnungsstörungen (z. B.
Bluterkrankheit) die gleiche Auswirkung haben. Auch der Verlust von Wasser und Elektrolyten z. B.
bei Darmverschluss (Ileus), Bauchwassersucht (Aszites), ausgeprägtem Durchfall (Diarrhoe) und
Erbrechen, sowie Entzug beziehungsweise mangelnde Zufuhr von Wasser (Dehydratisierung) können
zum hypovolämischen Schock führen. Ein Blutverlust von 20 % (etwa 1 Liter beim Menschen) wird
noch gut kompensiert – der arterielle Blutdruck bleibt normal –, während bei Verlust darüber die
Gefahr der Entwicklung eines Schockes besteht. Der zentrale Venendruck sinkt jedoch bereits bei
Verlusten von 10 % messbar ab.
Es kommt zu Zentraldurchblutung: nur mehr die wichtigsten (lebenserhaltenden) Körperteile werden
versorgt (Hirn, Herz, innere Organe), keine Durchblutung (Minderdurchblutung) der Extremitäten
septischer Schock (Vergiftung)
Beim septischen Schock reagiert der Organismus auf eine generalisierte oder lokal begrenzte
Infektion durch Mikroorganismen mit der Wirkung von Giftstoffen. Periphere Gefäße werden erweitert,
es kommt zur Ausschüttung von Zytokinen, Herzrate steigt, CO2 steigt
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Akren : eher warm, rot
Allergischer Schock (Anaphylaktischer Schock)
Der anaphylaktische Schock stellt die schwerste Form einer Überempfindlichkeitsreaktion dar. Die
enorme Freisetzung von Histamin führt zu einer Gefäßweitstellung mit relativem Flüssigkeitsmangel
und Blutdruckabfall. Das Herz-Minuten-Volumen nimmt ab und die Bronchien können sich verengen.
Ursächlich können auch Medikamente wie Analgetika, Anästhetika oder Penicillin sein oder andere so
genannte Allergene z. B. Insektengifte (Insektengiftallergie). Besonders Patienten mit erhöhter
Allergiebereitschaft (Atopie) sind gefährdet (Neurodermitis, Heuschnupfen usw.).
Akren: eher kalt
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
Zuckerkrankheit ist ein Sammelbegriff für verschiedene (heterogene) Störungen des Stoffwechsels,
deren Leitbefund eine Überzuckerung des Blutes (Hyperglykämie) ist. Ursache ist entweder ein
Insulinmangel, eine Insulinunempfindlichkeit (Insulinresistenz) oder beides. Je nach Ursache gibt es
unterschiedliche Diabetestypen, die jedoch verbindende Gemeinsamkeiten aufweisen.
Typ 1
Bei diesem Krankheitstyp zerstört das körpereigene Immunsystem im Rahmen einer
Entzündungsreaktion die insulinproduzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse selbst. Diese
Entzündungsreaktion setzt wahrscheinlich bereits in frühester Kindheit ein. Dies führt nach und nach
zu einem zunehmenden Insulinmangel. Erst wenn ca. 80-90 % der Beta-Zellen zerstört sind,
manifestiert sich ein Typ-1-Diabetes. In der Anfangsphase der Erkrankung ist also durchaus noch eine
kleine Insulinrestproduktion vorhanden.
Folgen:
• Glukose kann nicht mehr in die insulinabhängigen Gewebe bzw. Zellen aufgenommen
werden. Die Glukose fehlt innerhalb der Zellen als Energielieferant und häuft sich im Blut an.
• Die Glukoseneubildung in der Leber verläuft völlig ungebremst. Es werden bis zu 500g
Glukose pro Tag in das Blut abgegeben. Hierdurch und durch die Anhäufung von Glukose im
Blut kommt es zu einem extremen Blutzuckeranstieg.
• Eine gesunde Nierenfunktion vorausgesetzt, wird nach Überschreiten der Nierenschwelle
Glukose in den Urin ausgeschieden (Glukosurie). Aus dem gleichen Grund erscheinen auch
Wasser und lebenswichtige Stoffe vermehrt im Urin (ständiges Wasserlassen = Polyurie,
dadurch bedingt ständiges Trinken = Polydipsie)
Nierenschwelle: 180mg/dl – dann ist Zucker im Harn nachweisbar.
Patient wird „angesäuert“, d.h. der pH Wert fällt.
Zusammenfassend kommt es also im Insulinmangel zu einem Substratmangel in den Zellen, zu einem
Blutzuckeranstieg, zum extremen Wasser- und Nährstoffverlust, zu einer Übersäuerung des Blutes
und zur Gewichtsabnahme.
Typ 2
Hierbei handelt es sich um eine Störung, bei der Insulin zwar vorhanden ist, an seinem Zielort, den
Zellmembranen, aber nicht richtig wirken kann (Insulinresistenz). In den ersten Lebensjahrzehnten
kann die Bauchspeicheldrüse dies durch die Produktion hoher Insulinmengen kompensieren.
Irgendwann kann das Pankreas die überhöhte Insulinproduktion aber nicht mehr aufrecht erhalten.
Die produzierte Insulinmenge reicht dann nicht mehr aus, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren
und der Diabetes mellitus Typ 2 wird manifest. Ein Typ-2-Diabetiker hat trotzdem noch viel mehr
körpereigenes Insulin als der Stoffwechselgesunde, für den eigenen Bedarf ist es aber nicht mehr
ausreichend (relativer Insulinmangel).
Als eine der Hauptursachen für diesen Erkrankungstyp wird die Fettleibigkeit angesehen. Neben der
angeborenen Insulinunempfindlichkeit resultiert aus dem Übergewicht eine zusätzliche
Insulinresistenz der insulinabhängigen Körperzellen.
3
Als Akren werden diejenigen Körperteile bezeichnet, die am weitesten vom Rumpf entfernt sind (Hände, Finger,
Zehen, Nase, Kinn und verschiedene Gesichtspartien, wie das Jochbein)
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- EKG-Ableitungen
Brustwandableitungen:
V2 – V6 Vorderwand
I und avL Seitenwand der linken Herzkammer
II, III, avF Hinterwand
Die rechte Herzkammer ist allgemein nur selten von Bedeutung.
- EKG-Nomenklatur
Bezeichnung und Bedeutung der einzelnen Abschnitte:
• die P-Welle (max. 0,12 s) entspricht der Vorhoferregung (durch den Sinusknoten)
• der QRS-Komplex (max. 0,10 s) entspricht der Kammererregung, wobei mit
o Q der erste negative Ausschlag (AV-Knoten)
o R der erste positive Ausschlag (HIS Bündel) und mit
o S der negative Ausschlag (Tawara Schenkel) nach der R-Zacke bezeichnet wird
• die T-Welle entspricht der Erregungsrückbildung der Kammer
• die U-Welle einer nicht konstanten Erscheinung (nicht immer sichtbar) nach der T-Welle, sie
entspricht Nachschwankungen der Kammererregungsrückbildung, beispielsweise bei
Elektrolytstörungen.
Bezeichnung und Bedeutung der Intervalle:
• PQ-Intervall (max. 0,2 s): Abstand vom Beginn der P-Welle bis zum Beginn der Q-Zacke,
Ausdruck der atrioventrikulären Leitungszeit, also die Zeit zwischen dem Beginn der Erregung
der Vorhöfe und der Kammern (Erregungsüberleitungszeit). Wenn keine Q-Zacke vorhanden
war, spricht man von einem PR-Intervall (oder PR-Zeit).
• QT-Intervall (oder QT-Zeit) heißt der Abstand vom Beginn der Q-Zacke bis zum Ende der TWelle. Seine Normobergrenze ist variabel, weil sie mit zunehmender Herzfrequenz abnimmt.
Die QT-Zeit bezeichnet die gesamte intraventrikuläre Erregungsdauer. Die QT-Zeit wird als
absolute QT-Zeit (Normwerte bis maximal 0,55 s) gemessen und unter Verwendung der
Herzfrequenz rechnerisch korrigiert.
• Die ST-Strecke zeigt den Beginn der Erregungsrückbildung der Kammern an, Sie sollte keine
Hebung über 0,2 mV aufweisen. Ihr Anfangspunkt definiert gleichzeitig die Nulllinie im EKG.
Eine mögliche ST Streckenhebung indiziert einen O2 Mangel und ein Herzinfarkt droht.
- Lungenödem
Lungenödem ist eine unspezifische Bezeichnung des Austretens von Blutflüssigkeit aus den
Kapillargefäßen in das Interstitium und die Alveolen der Lunge. Dadurch kann die betroffene Person
nicht mehr ausreichend Sauerstoff in den Blutkreislauf aufnehmen. Als Symptome treten Atemnot,
brodelnde Atemgeräusche und/oder ein schaumiger Auswurf auf.
Das kardiale Lungenödem, die häufigste Form des Lungenödems, ist keine Lungenkrankheit sondern
entsteht bei akuter Linksherzinsuffizienz. Es kommt zu einem Rückstau des Bluts in die Lungengefäße
und - wegen des dadurch erhöhten Druckes - zu einem Austreten von Flüssigkeit in das
Lungengewebe.
- Was sind Fibrinolytika?
Fibrinolyse (Fibrinspaltung) ist die Bezeichnung für die körpereigene Auflösung eines Blutgerinnsels
(Thrombus) durch das Enzym Plasmin. Dabei spaltet Plasmin die Fibrinpolymere, welche den
Thrombus zusammen halten, in kleine Fibrinabbauprodukte, und der Thrombus zerfällt. Fibrinolytika
sind daher Medikamente, welche die Koagulation vermindern (Blut "flüssig" machen) und ev.
Thromben auflösen können. Beispiel: Heparin.
- Blutbild - Welche Werte sagen was aus?
Eine Liste mit Blutwerten findet sich unter http://de.wikipedia.org/wiki/Blutbild
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- Bilirubin - Wo liegt der Unterschied zwischen direkt/indirekt? Welches ist für die Diagnostik
von Bedeutung?
Das Bilirubin ist ein gelbes Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin, genauer gesagt des
Häm-Anteils. Die roten Blutkörperchen leben etwa 120 Tage, danach werden sie in der Milz abgebaut.
Aus dem Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff, der beim Abbau anfällt, wird über Zwischenstufen
Bilirubin, eine gelbliche Substanz gebildet. Täglich entstehen ca. 300 mg Bilirubin im menschlichen
Organismus, davon rund 80 Prozent aus dem Abbau gealterter Erythrozyten. Dieses ist als
unkonjugiertes Bilirubin (Synonym: indirektes Bilirubin) gut in Fett (lipophil), aber sehr schlecht in
Wasser löslich. Zum Transport im Blut muss es deshalb an Albumin, ein Bluteiweiß, gekoppelt
werden.
Bilirubin wird danach in der Leber durch das Enzym UDP-Glucuronosyltransferase an Glucuronsäure
gekoppelt (konjugiert) und in dieser wasserlöslichen Form als „direktes Bilirubin“ bezeichnet. So kann
es mit der Galle in den Darm ausgeschieden werden. Diese Unterscheidung ist wichtig, da man nach
dem vermehrt vorliegenden Bilirubin auf die Ursache der Gelbsucht schließen kann.
- Unterschied Karzinom und Sarkom
• Kariznom: sind Krebserkrankungen, die von Zellen im Deckgewebe von Haut oder
Schleimhaut (Epithel) ausgehen. Karzinome machen circa 80 % aller bösartigen Tumore aus.
• Sarkom: ist ein bösartiger Tumor, der vom mesenchymalen Stützgewebe (Bindegewebe,
Knochen, Knorpel, Muskel, Fettgewebe) ausgeht und frühzeitig in die Blutgefäße (hämatogen)
metastasiert.
- Evidence Based Medicine
Evidenzbasierte Medizin (von englisch evidence-based medicine „auf Beweismaterial gestützte
Heilkunde“) ist jede Form von medizinischer Behandlung, bei der patientenorientierte Entscheidungen
ausdrücklich auf der Grundlage von nachgewiesener Wirksamkeit getroffen werden. Der
Wirksamkeitsnachweis erfolgt dabei durch statistische Verfahren. Die evidenzbasierte Medizin steht
damit im Gegensatz zu Behandlungsformen, bei denen kein solcher Wirksamkeitsnachweis vorliegt.
Eine Einteilung nach Kriterien von Studien/Veröffentlichungen ermöglicht Aussagen über die
Evaluierung und über den Evidenzgrad. Nach dem Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin
(ÄZQ) gelten nachfolgende Level im Sinne der EbM:
• Level 1: Es gibt ausreichende Nachweise für die Wirksamkeit aus systematischen
Überblicksarbeiten über zahlreiche randomisiert-kontrollierte Studien.
• Level 2: Es gibt Nachweise für die Wirksamkeit aus zumindest einer randomisierten,
kontrollierten Studie.
• Level 3: Es gibt Nachweise für die Wirksamkeit aus methodisch gut konzipierten Studien,
ohne randomisierte Gruppenzuweisung.
• Level 4a: Es gibt Nachweis für die Wirksamkeit aus klinischen Berichten.
• Level 4b: Stellt die Meinung respektierter Experten dar, basierend auf klinischen
Erfahrungswerten bzw. Berichten von Experten-Komitees.
Diese Einteilung ist wichtig, um den Nutzen und die Risiken von Behandlungen angemessen
beurteilen zu können (inklusive Nutzen und Risiken keiner Behandlung).
- Lungenembolie
Eine Lungenembolie, entsteht durch die Verstopfung eines Blutgefäßes in der Lunge mit einem
Blutpfropfen (Blutgerinnsel), dem so genannten Thrombus, oder durch Gasbläschen, beispielsweise
bei einem Tauchunfall. Der die Lungenembolie auslösende Thrombus entsteht bis zu 80 % in den
tiefen Bein- oder Beckenvenen und gelangt über die untere Hohlvene, den rechten Vorhof und
Ventrikel des Herzens in die Pulmonalarterie. Dort bleibt der Thrombus stecken und verschließt das
Gefäß. Je größer der Thrombus, desto größer ist das nicht mehr durchblutete Areal oder die
Lungenembolie. Dadurch kommt es insbesondere zum Ausfall von Lungengewebe hinter dem
Thrombus, wodurch die sauerstoffaustauschende Fläche der Lunge verkleinert wird. Bevorzugt sind
die rechte Lunge sowie die Unterfelder von einem Thrombus betroffen. Besonders problematisch und
symptomatisch ist der sofortige Blutstau vor dem Thrombus, der zu einer mehr oder weniger starken
Druckerhöhung im sogenannten kleinen Kreislauf (Lungenkreislauf) führt. Dadurch kommt es zur
Überlastung des rechten Herzens, das nun gegen einen erhöhten Widerstand arbeiten muss. Akutes
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Herzversagen, aber auch Sauerstoffmangel (Hypoxie) aller Organe, insbesondere des Gehirns (mit
hypoxischem Hirnschaden) stehen im Vordergrund. Ansonsten führt eine nachfolgende Infektion des
nicht mehr ausreichend versorgten Lungengewebes in Folge regelmäßig zu einer akuten, schwer
beherrschbaren Infarktpneumonie (Lungenentzündung) mit insgesamt infauster Prognose,
insbesondere bei der fulminanten Lungenembolie.
Merkmale der Lungenembolie:
• Blutgasanalyse: paO2 (arterieller Sauerstoffpartialdruck) und
Kohlendioxidpartialdruck) sinken
• EKG: Hohe Rechtsherzbelastung
• Echo: Hohe Rechtsherzbelastung
• Angio-CT: direkte Visualisierung des Thrombus (mit Kontrastmittel)
• Fibrin-Dimere nachweisbar
paCO2
(arterieller
- Koronare Herzkrankheit
Die Koronare Herzkrankheit (KHK, auch: ischämische Herzkrankheit) ist eine Erkrankung der
Herzkranzgefäße (Koronararterien). Sie wird in den meisten Fällen durch Arteriosklerose
(umgangssprachlich Arterienverkalkung) verursacht. Hierbei bedingen Ablagerungen in den
Gefäßwänden eine Versteifung sowie eine zunehmende Verminderung des Gefäßquerschnitts. Die
Folge ist eine Beeinträchtigung der Durchblutung und damit eine verminderte Sauerstoffversorgung
der Herzmuskulatur. Es entsteht ein Missverhältnis zwischen Sauerstoffbedarf und Sauerstoffangebot,
welches als Ischämie oder als Koronarinsuffizienz bezeichnet wird.
Das Leitsymptom der KHK ist die Angina pectoris (Brustenge). Mit zunehmendem Fortschreiten der
Erkrankung erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Begleiterscheinungen, wie
Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz, sowie akuten, lebensbedrohlichen Komplikationen, wie
Herzinfarkt und plötzlicher Herztod.
Die KHK ist in eine chronische Erkrankung, die im Verlauf von Jahren bis Jahrzehnten fortschreitet.
Eine Heilung ist nicht möglich, jedoch kann die zunehmende Verschlechterung durch die Vermeidung
oder die Behandlung von Risikofaktoren häufig eingedämmt werden. Des Weiteren kann die koronare
Herzkrankheit medikamentös, durch therapeutische Eingriffe mittels Herzkatheter und operativ
behandelt werden.
- Cor pulmonale
Cor pulmonale (lat.: „Lungenherz“) bezeichnet ein druckbelastetes rechtes Herz infolge einer
Drucksteigerung im Lungenkreislauf (pulmonale Hypertonie), wenn deren Ursache in der Lunge und
nicht am Herzen zu finden ist. Diese Drucksteigerung kann verschiedene Ursachen haben, von der
Lungenembolie über die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) bis hin zu der weltweit
verbreiteten Wurmerkrankung Schistosomiasis. Damit sind auch die Therapiemöglichkeiten des Cor
pulmonale so verschieden, dass der Begriff immer seltener benutzt und stattdessen die modernere
Nomenklatur der pulmonalen Hypertonie (siehe dort) angewandt wird.
- chronische Lebererkrankungen
Die Leberzirrhose ist das Endstadium chronischer Lebererkrankungen. Dieses Stadium gilt als
irreversibel, auch wenn einzelne Berichte über Heilungen existieren. Typischerweise entwickelt sich
eine solche Zirrhose über einen Zeitraum von Jahren bis Jahrzehnten, selten finden sich schnellere
Verläufe von unter einem Jahr. Fast alle chronischen Lebererkrankungen können im Endstadium zu
einer Leberzirrhose führen. Im europäischen Raum zählen der Alkoholmissbrauch und die chronische
Virushepatitis zu den häufigsten Ursachen der Leberzirrhose.
Durch einen chronischen Ablauf von Untergang und Regeneration des Lebergewebes entsteht eine
gestörte Gewebearchitektur mit knotigen Veränderungen. Zusätzlich kommt es zu einer übermäßigen
Bildung von Bindegewebe (Fibrosierung). Diese narbigen Areale können mehr als 50% des gesamten
Gewebes einer zirrhotischen Leber einnehmen. Als Folge ist die Durchblutung der Leber gestört und
im Bereich der Pfortader staut sich das Blut vor der Leber (Portale Hypertension).
Der Morbus Wilson ist eine autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung, bei der durch eine oder mehrere
Genmutationen der Kupferstoffwechsel in der Leber gestört ist. In Folge kommt es zu einer
verminderten Kupferausscheidung über die Galle, woraus eine vermehrte Ansammlung von Kupfer in
der Leber, dem Auge, dem Zentralnervensystem und anderen Organen resultiert. Daraus ergibt sich
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ein vielgestaltiges Muster von Symptomen, das sich vor allem in Leberschäden und neurologischen
Defiziten äußert. Die Krankheit ist durch Medikamente, welche den Kupferspiegel im Blut senken oder
die Aufnahme des Kupfers verhindern, gut zu behandeln. Als letzte Alternative steht die
Lebertransplantation zur Verfügung.
- Bestandteile des Bluts
Blut besteht aus zellulären Bestandteilen (Hämatokrit, ca. 44 %) und Plasma (ca. 55 %), einer
wässrigen Lösung (90 % Wasser) aus Proteinen, Salzen und niedrig-molekularen Stoffen wie z. B.
Monosacchariden (Einfachzuckern). Weitere Bestandteile des Blutes sind Hormone, gelöste Gase
sowie Nährstoffe (Zucker, Lipide und Vitamine), die zu den Zellen, und Stoffwechsel- und
Abfallprodukte (z. B. Harnstoff und Harnsäure), die von den Zellen zu ihren Ausscheidungsorten
transportiert werden.
- Hepatitis
Als Hepatitis wird eine Entzündung der Leber bezeichnet, für die zahlreiche Ursachen verantwortlich
sein können. Die häufigsten Ursachen einer Hepatitis sind Virusinfektionen und die
Autoimmunhepatitis.
Am Beginn einer Hepatitis steht immer die Schädigung und Zerstörung der Leberzellen (Hepatozyten).
Die Ursachen dieser Schädigung sind sehr vielfältig, so kann eine rein mechanische oder
physikalische Beeinträchtigung vorliegen (Strahlungshepatitis, Prellung, Blutabflussstörung etc.), oder
toxische Substanzen (Medikamente, Drogen, Gifte) und Krankheitserreger (Viren, Bakterien,
Parasiten) können direkt die Leberzelle zerstören. Die verschiedenen Hepatitisformen unterscheiden
sich bezüglich einer ursprünglichen Schädigung der Leberzellen prinzipiell nur in der Schwere und der
Dauer. In der Folge der Schädigung und Entzündung bietet sich fast immer ein einheitliches Bild:
• Freisetzung von Entzündungsmediatoren (Zytokine), Einwanderung von Leukozyten und
Makrophagen in das Lebergewebe: Entzündungszeichen im Körper: Leukozytose, Fieber,
erhöhte Blutsenkungsreaktion, C-reaktives Protein (CRP)
• Beeinträchtigung oder Absterben (Nekrose) der Leberzellen, Freisetzung von Proteinen und
Enzymen aus abgestorbenen Leberzellen: Anstieg der Transaminasen („Leberenzyme“)
• Einschränkung der Stoffwechselfunktionen der Leber: Störung von Hämoglobin- und
Gallensäure-Stoffwechsel mit Ansammlung von Bilirubin im Blut und daraus folgender
Gelbsucht (Ikterus). Durch den gestörten Energiestoffwechsel (Glykogen) kann ein
Schwächegefühl resultieren. Da die Synthese von Faktoren der Blutgerinnung vermindert ist,
liegt eine erhöhte Blutungsneigung vor. Weiter ist die Entfernung von freiem Ammoniak aus
der Blutbahn beeinträchtigt, was eine Enzephalopathie mit dem Endstadium eines
Leberkomas verursacht.
• Sofern die Entzündung nicht folgenlos abheilt (Restitutio ad integrum), wird das
untergegangene Lebergewebe durch Narbengewebe ersetzt: Fibrose der Leber,
Leberzirrhose
- epidemiologische Grundbegriffe
Morbidität, Mortalität, Letalität, Inzidenz, Prävalenz, Relatives Risiko, Chancenverhältnis (Odds Ratio),
Number needed to treat, likelihood ratio Die Erklärungen und Beispiele auf den VO-Folien sollten
eigentlich ausreichend sein.
- Chronische myeloische Leukämie
Die chronische myeloische Leukämie, Abkürzung: CML, auch chronische Myelose genannt, ist die
zweithäufigste Form der chronischen Leukämien.
Sie geht mit einer starken Vermehrung von weißen Blutkörperchen, speziell von Granulozyten und
ihren Vorstufen im Blut und blutbildenden Knochenmark einher und ist in der Anfangsphase häufig
symptomlos.
Ursache der Erkrankung ist die Veränderung und anschließende Proliferation (Zellteilung) einer
einzigen pluripotenten hämatopoetischen Stammzelle. In fast allen Fällen findet man als Ursache eine
reziproke Translokation zwischen den Chromosomen 9 und 22. Der Chromosomenbruch liegt auf
beiden Chromosomen im Bereich von Genen: ABL (oder ABL1) auf Chromosom 9 und BCR Gen
("breakpoint cluster region") auf Chromosom 22. Es kommt zur Bildung von Fusionsgenen: BCR-ABL
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auf Chromosom 22 und ABL-BCR auf Chromosom 9. Die Chromosomentranslokation ist häufig auch
zytogenetisch als verkürztes Chromosom 22, als sogenanntes "Philadelphia-Chromosom" sichtbar.
Kommt es zur Bildung des Fusionsgens BCR-ABL, dann ist ABL entscheidend in seiner Funktion
gestört, die Tyrosinkinase-Aktivität ist dauerhaft aktiviert, die betroffene Zelle proliferiert unkontrolliert
(mangelhafte Apoptose) und ist zur Tumorzelle geworden.
- c-Kit Mutation
c-Kit (auch: CD117, KIT oder Stammzellfaktor-Rezeptor) ist ein in der Zellmembran verschiedener
Körperzellen vorkommendes Protein aus der Familie der Rezeptor-Tyrosinkinasen. Dieses Protein ist
das Genprodukt des gleichnamigen Protoonkogens c-kit, d. h. einer Vorstufe eines potenziell
krebsauslösenden Genprodukts. Mutationen führen dazu, dass Antikörper keine Wirkung mehr zeigen,
es kommt zu einer ligandenunabhängige Aktivierung.
- LVDEP
Als linksventrikulären enddiastolischen Druck, kurz LVEDP (left ventricular end diastolic pressure),
bezeichnet man den Druck im linken Herzventrikel, der am Ende der Diastole herrscht. Er beträgt
normalerweise etwa 6-12 mmHg.
Anmerkung: Die Druckeinheit mmHg ist in der Medizin historisch bedingt (Messung des Druckes, z.B.
Blutdruck, mit Hilfe einer Quecksilbersäule).
1 mm Hg = Druck, den ein Millimeter einer Quecksillersäule ausübt.
Dabei entspricht:
1 mmHg = 0,00133 bar
1 bar = 750 mmHg
- Diverse Tabellen
Cardiogener
Schock
Blutungsschock
Akren
Cardio Output (HZV) SVR
kalt, blass
vermindert
und
marmoriert
HR
()
Ödeme,
warm, rot,
Septischer Schock Fieber
Allergischer
Schock
(kalt)
~
Harnzucker
Aceton
-
+
-
+
+
+
nüchtern
Harnzucker
Ketonkörper
nicht nüchtern,
adipös nüchtern
+
Hunger
DM II,
nephrogene entgleister
DM
DM I
+
-
+
+
DM II
DM I
+
renale
Diabetes
Abkürzungen:
HZV: Herzzeitvolumen
SVR: systemic vascular resistance; Gefäßwiderstand des systemischen Kreislaufs
HR: geraten: Herzrate?
DM I bzw. DM II: Diabetes Mellitus Typ 1 bzw. Typ 2
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