Politische Beteiligung: Kollaboration statt Deliberation

Werbung
Kollaborative Demokratie –
vom Beteiligungsprojekt
zur Mitwirkungskultur
Politische Beteiligung:
Kollaboration statt Deliberation
Präsentation 16. Oktober 2012,
Dr. Christopher Gohl
Netzwerk 21 Kongress
Agenda
I.
Kontext kollaborativer Demokratie
II.
Kollaboration statt Deliberation
III.
Leitlinien für eine Kultur kollaborativer
Demokratie
I. Mode oder Megatrend? – Verschiedene Diskurse zur
Bedeutung politischer Beteiligung
• „Demokratie im Wandel“
• „Mehr Demokratie wagen!“ oder Post-Democracy?
• Demokratische Regierbarkeit – Democratic Governance?
Demokratie der digitalisierten, transnationalen
Wissensgesellschaften
• „Komplexität braucht Kooperation“
• Komplexe Gesellschaften erfordern komplexe Lösungen, an
denen viele beteiligt sind
• Vertrauen durch „Soziotechniken der kreativen Kooperation“
• „Social Change“
• Multi-Stakeholder-Prozesse der
Entwicklungszusammenarbeit
• Social Innovation
• Transformative Change
I. Nachhaltige Entwicklung: Beteiligung an der
Transformation
• Rio 1992 – Agenda 21: Partizipation für nachhaltige
Entwicklung
• Nachhaltige Entwicklung als gesellschaftlicher Such-,
Lern- und Gestaltungsprozess
• Institutionelle Reformen für eine Politik der
Nachhaltigkeit
•
•
•
•
Reflexivität
Selbstorganisation
Konfliktregelung & Ausgleich
Innovation
• WBGU - Gesellschaftsvertrag für die Transformation
zu nachhaltiger Gesellschaft
• Zukunftsverantwortung braucht demokratische Teilhabe
I. Diskussion über das Leitbild der kollaborativen
Demokratie
• Obama 21. Januar 2009
• Memo „Transparency and Open Government“
• Transparenz, Partizipation, Kollaboration
• Beth Noveck 2009
• „Wiki Government“
• collaborative democracy
• Jascha Rohr 2008
• Leitbild Kollaborative Demokratie
• Demokratische Zusammenarbeit
• Leonard Novy 2010 & Arbeitsgruppe Kollaborative
Demokratie der stiftung neue verantwortung
2010/2012
Agenda
I.
Kontext kollaborativer Demokratie
II.
Kollaboration statt Deliberation
III.
Leitlinien für eine Kultur kollaborativer
Demokratie
II. Beteiligungsverfahren: “Vielfalt ohne System”
III. „Wozu?“ - 4 Klassen übergreifender BeteiligungsZwecke und ihre spezifischen Zwecke
Reichweite der Zwecke
Deliberation vs Kollaboration
Deliberation
Politik ist das Treffen kollektiv
verbindlicher Entscheidungen
Beteiligung als Politikberatung
Politik legitimiert sich durch
Deliberation
Herrschaftsfreier Diskurs des
besseren Arguments
Bürger werden aktiviert
Intervention
Paternalistisches
Politikverständnis
Kollaboration
Politik ist die kreative Bearbeitung
kollektiv verbindender Probleme
Beteiligung als Politik
Politik legitimiert sich durch
Mitwirkung
Pragmatische Zusammenarbeit
aller Beteiligten
Beteiligte beteiligen sich selbst
Prozess
Emanzipatives Politikverständnis
Agenda
I.
Kontext kollaborativer Demokratie
II.
Kollaboration statt Deliberation
III.
Leitlinien für eine Kultur kollaborativer
Demokratie
III. Kollaborative Demokratie ist ein umfassenes
Leitbild.
• Repräsentative (rechtstaatliche) Demokratie
• Parteien: Mitwirkung bei der politischen Willensbildung
• Parlamente: Herzkammer der demokratischen Entscheidung
• Exekutive: setzt Leistungen um
• „Fest im Sattel, aber hoch zu Roß?“
• Direkte Demokratie
• Initiative, z.B. Bürger Bürgerbegehren
• Konsultation, z.B. Bürgerbefragung als konsultatives Referendum
• Entscheidung, z.B. Bürgerentscheid
• Bürgerbeteiligung
• Verständigung – Meinungsbildung
• Beratung - Entscheidungsvorbereitung
• Veränderung – gesamter Problemlösungszyklus
• Bürgerengagement
• soziale, kulturelle, pädagogische, ökologische und ökonomische
Leistungen bei der Problembearbeitung / Umsetzung
III. Politik ist kollektive Problembearbeitung.
• Gesellschaftliche Probleme haben viele Eigentümer.
• Gesellschaftliche Probleme sind Anliegen zur
Veränderung der gemeinsamen Welt.
• Politik muss in Projekten formatiert werden.
III. Kollaborative Verfahren dienen der Veränderung.
• Beteiligung braucht ein Problem, das gelöst werden
soll.
• Das kann auch eine offene Frage sein, die
beantwortet werden soll.
• Beteiligung muss nicht nur zum Ob, es kann auch
zum Wie erfolgen.
III. Die Machtfrage muss gestellt werden.
• Macht ist assymetrisch verteilt…
• … aber keiner kann ohne den Anderen.
• Beteiligung ist kein Zero-Sum-Game, wo der eine
verliert, was der andere gewinnt.
• Faire Partnerschaft, weil wir gemeinsam am
stärksten sind.
• Selbstermächtigung ist anzuraten.
• Kollaboration braucht Kooperation – und Konflikt!
III. Führen statt Fürchten!
• Gut beteiligen zu können, ist eine Machtfrage
geworden.
• Beteiligung braucht strategische Steuerung.
• Strategische Steuerung braucht Beteiligung.
III. Beteiligung braucht Kompetenz und Kapazität.
• Beteiligung braucht professionelle Kompetenz.
• Professionelle Kompetenz braucht professionelle
Standards für einen fairen Wettbewerb.
• Professionelle Standards brauchen einen
Beteiligungs-TÜV.
• Bürger müssen sich professionalisieren.
V. Beteiligung braucht bürgerschaftliche Kapazität.
•
Gute Absichten brauchen gute Ressourcen.
•
Gelingende Praxis braucht Vorbilder, Beispiele und
Gewohnheiten.
•
Potentiale behördlich moderierter Einigung müssen
ausgeschöpft.
•
Die Kopplung formaler und informeller Verfahren
muss erleichtert werden.
•
Der Stellenwert informeller Beteiligungsverfahren
sollte gestärkt werden, ohne die Informalität
aufzugeben.
III. Nur bessere Demokratie führt zu mehr Demokratie!
• Nein: Nicht „Mehr Demokratie wagen!“
• Sondern: „Demokratie besser machen!“
III. Das Ende
Danke für Ihr Interesse!
Dr. Christopher Gohl
Weltethos-Institut Tübingen
[email protected]
Herunterladen