„In der Stadt sah es aus wie auf dem Mond“ Hilfe bei Arb

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Wilhelmshaven
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SONNABEND, 25. APRIL 2015
WILHELMSHAVENER ZEITUNG
Sophokles, Shakespeare und auch Operette
THEATER
Dritte Spielzeit von Landesbühnen-Intendant Olaf Strieb - Ab Februar 2016 ein neues Studio am Bontekai
Liebe, Krieg, Komödien
und ideologische Verblendung sind Themen
in der Spielzeit 2015/16.
Nähere Einzelheiten
wurden jetzt vorgestellt.
VON NORBERT CZYZ
WILHELMSHAVEN – Landesbüh-
nen-Intendant Olaf Strieb
bleibt auch in seiner dritten
Spielzeit dem Konzept treu,
den Spielplan auf drei großen
Säulen aufzubauen. Im Stadttheater erwartet die Zuschauer in der Spielzeit 2015/16
eine Mischung aus je drei
Klassikern, drei zeitgenössischen Stücken meist ernsten
Inhalts und dreimal Unterhaltung. Aber auch im Studio
und bei der Jungen Landesbühne ist eine gesunde
Mischung angesagt. An der
Vorstellung des neuen Spielplans war die gesamte künstlerische Leitung der Landesbühne beteiligt.
Mit der Bühnenfassung
von Erich Maria Remarques
Kriegsroman „Im Westen
nichts Neues“ eröffnet die
Landesbühne am 5. September die neue Spielzeit. Regie
führt Oberspielleiterin Eva
Lange. Krieg und seine Folgen
bzw. ideologische Verblendung als Initialzündung für
kriegerische Auseinandersetzungen spielen noch in drei
weiteren Produktionen eine
Rolle. Inhalt der griechischen
Tragödie „Antigone“ von Sophokles sind die politischen
und familiären Scharmützel
nach einem Bürgerkrieg (Premiere 21. November), und
„Märtyrer“ von Marius von
Mayenburg (12. März 2016)
beschäftigt sich mit dem
Problem des religiösen Fanatismus, beispielsweise im
Christentum. Und in einer
Co-Produktion mit der freien
Theatergruppe „Das letzte
Kleinod“ soll im Bunker
gegenüber dem Hotel Columbia nachempfunden werden,
wie es ist, wenn „Fliegeralarm“ ertönt (29. Oktober).
Als dritten Klassiker bringt
die Landesbühne Shakespeares fantastische Komödie
„Sommernachtstraum“ (27.
Februar 2016) auf die Bühne,
Stellten das neue Programm vor (von
links): Alice Düwel (Öffentlichkeitsarbeit/Spielorte), Britta Hollmann
(Dramaturgie Junge Landesbühne),
Christoph Engeroff (Marketing, Grafik), Lea Redlich (Dramaturgie), Carola Unser (Leitung Junge Landesbühne), Torben Schumacher (Verwal-
tungsdirektor), Olaf Strieb (Intendant), Eva Lange (Oberspielleiterin)
und Jarno Stiddien (Öffentlichkeitsarbeit/Spielorte). WZ-FOTO: GABRIEL-JÜRGENS
PREMIEREN DER LANDESBÜHNE IN DER KOMMENDEN SPIELZEIT 2015/2016
Premieren Stadttheater:
5. September: Erich Maria
Remarque: Im Westen
nichts Neues.
19. September: Michel
Decar: Jenny Jannowitz
31. Oktober: Ralph Benatzky: Im Weißen Rössl.
8. November: Ulrich Jäckle: Drei Haselnüsse für
Aschenbrödel (Weihnachtsmärchen)
21. November: Sophokles: Antigone
9. Januar 2016: Matthieu
ein Stück, das die Liebe aus allen Blickwinkeln bespiegelt.
Regie führt Jan Steinbach.
„Jenny Jannowitz“ von Michel Decar, das als zweite Inszenierung im Stadttheater zu
sehen ist, ist ein „Irrwitziges
Stück“, so Dramaturgin Lea
Redlich, eine parabelhafte Ko-
Delaporte/Alexandre de la
Patelliere: Der Vorname
23. Januar 2016: Jonas
Hassen Khemiri: Invasion
27. Februar 2016: William
Shakespeare: Ein Sommernachtstraum
12. März 2016: Marius von
Mayenburg: Märtyrer
16. April 2016: Truman Capote: Frühstück bei Tiffany
Hinterbühne Stadttheater)
29. Oktober: Das letzte
Kleinod: Fliegeralaram (Uraufführung am Bunker Banter See)
13. Februar 2016: Harvey
Schmidt/Tom Jones:
The Fantasticks (TheOs,
Studio am Bontekai)
7. Mai 2016: Duncan Macmillan: Atmen (TheOs, Studio am Bontekai)
Studioaufführungen
2. Oktober: Patrick Süskind:
Der Kontrabass (auf der
Junge Landesbühne/Studio
12. September: Holger
Schober: Clyde & Bonnie
1. November: Mark Wetter/Paul Steinmann:Jeda,
der Schneemann
8. Januar 2016: Jörg Menke-Petzmeyer: Arm aber
sexy.
3. Februar 2016: Brüggemann/Fuhrmann: Salto
im Klassenzimmer (Uraufführung).
24. April 2016: Eva Maria
Stüting: Mission Millenium: Die Globusspione (Uraufführung)
mödie auf unsere Gesellschaft
(19. September 2015). „Invasion“ von Jonas Hassen Khemiri kommt in einer Inszenierung von Carola Unser am 23.
Januar 2016 auf die Bühne. Es
beschäftigt sich mit Ängsten
und Vorurteilen, sei aber, so
Unser, ein lustiges Stück.
In der Abteilung „Unterhaltung“ greift die Landesbühne
gleich zweimal auf Altbewährtes zurück. Ab 31. Oktober ist
das „Weisse Rössl“ von Ralph
Benatzky/Hans Müller und
Erik Charell zu Gast im Stadttheater; Regie führt Ingo Putz.
Und zum Schluss der Spielzeit
heißt es „Frühstück bei Tiffany“ nach dem mit Audrey
Hepburn erfolgreich verfilmten Roman von Truman Capote (16. April 2016). Die Boulevard-Komödie „Der Vorname“ von Matthieu Delaporte
und Alexandre de la Patelliére
(9. Januar 2016) inszeniert
Chefdramaturg Peter Hilton
Fliegel. In diesem Stück wird
unter Freunden „schmutzige
Wäsche“ gewaschen, was in
„köstlichem Chaos“ endet.
In der kommenden Spielzeit finden im Studio Rheinstraße nur noch zwei Premieren der Jungen Landesbühne
statt – am 12. September „Clyde und Bonnie“ von Holger
Schober für Menschen ab 13
und am 1. November „Jeda,
der Schneemann“ (ab 3 Jahre)
von Wetter/Steinmann. Bis
zur Eröffnung des neuen Studios „TheOs“ am Bontekai
nutzt die Landesbühne für
Studioproduktionen u. a. die
Hinterbühne im Stadttheater.
Hier gibt Aom Flury am 2. Oktober sein Debüt als Kontrabassist in dem Ein-PersonenKlassiker von Patrick Süskind.
Mit zwei Stücken („Arm
aber sexy“ von Jörg MenkePeitzmeyer und der Clownsgeschichte „Salto im Klassenzimmer“ von Frank Brüggemann/Frank
Fuhrmann)
wandert die Junge Landesbühne ausschließlich durch
die Klassenzimmer. Premieren: 8. Januar bzw. am 3. Februar 2016.
Eröffnet wird das neue Studio „TheOs“ im ehemaligen
Oceanis am 13. Februar 2016
mit dem Musical „The Fantasticks“, dem mit über 17 000
Aufführungen wohl erfolgreichsten Off-Broadway-Stück
aller Zeiten. Regie: Olaf Strieb.
Die letzte Studio-Produktion
der Spielzeit heißt „Atmen“ (7.
Mai 2016)und beschäftigt sich
mit der Frage, ob man in der
heutigen Zeit noch Kinder in
die Welt setzen soll. Regie: Eva
Lange. Die Junge Landesbühne feiert ihre erste Premiere
im neuen Studio mit „Die Globusspinne: Mission Millenium“, einem Stück, das der
Frage nachgeht, wie die Welt
zu retten ist (24. April 2016).
Für das diesjährige Weihnachtsmärchen hat sich Junge-Landesbühne-Chefin Carola Unser „Drei Haselnüsse
für Aschenbrödel“ ausgesucht, die Bühnenfassung von
Uli Jäckle nach dem tscheschisch-deutschen Film von
Karel Svoboda. Premiere dieser sehr poetischen und spannenden Geschichte ist am 8.
November im Stadttheater.
„In der Stadt sah es aus wie auf dem Mond“ Hilfe bei Arbeitssuche
VORTRAG
Luftangriffe und Trümmer – Dr. Stefan Appelius sprach über Kapitulation
VON IMKE OLTMANNS
WILHELMSHAVEN – „Die Stadt
sah aus wie eine Mondlandschaft“ – so beschrieb der
Politikwissenschaftler Dr. Stefan Appelius Wilhelmshaven
und untermauerte dies mit
Fotos aus der Zeit nach dem
Ende des Zweiten Weltkriegs
in der Jadestadt.
Zerstörte Straßenzüge, kaputte Kirchen, verwüstete und
abgeholzte ehemalige Grünflächen und ein praktisch dem
Erdboden
gleichgemachtes
Werftgelände – solche Fotos
verfehlten ihre Wirkung auf
das Publikum in der Volkshochschule am Donnerstagabend nicht. Sehr still war es
zeitweise im Saal, man hätte
eine Stecknadel zu Boden fallen hören können.
Dabei war der Saal gut gefüllt, Dutzende Menschen waren gekommen, um sich den
Vortrag „Ende des 2. Weltkrieges – Was geschah in Wilhelmshaven“ anzuhören.
Appelius, der sich lange mit
dem Nationalsozialismus in
der Jadestadt befasst hat,
konnte dabei auf zahlreiche
Quellen und Gespräche zurückgreifen, die er selbst Anfang der 1980er-Jahre mit
Zeitzeugen in Wilhelmshaven
geführt hat. „Auch mit überzeugten Nationalsozialisten“,
wie er sagt.
Der Politikwissenschaftler
sprach über die letzten
Kriegsjahre, über die unzähligen Luftangriffe und die Situation der Bevölkerung.
1944 seien im Prinzip ein
bis zwei Mal pro Tag die Luftschutzsirenen zu hören gewesen; aber natürlich bedeutete
nicht jeder Alarm auch einen
Angriff. Tatsächlich, so Appelius, hätten die schweren Angriffe zu diesem Zeitpunkt
schon weitgehend aufgehört,
denn die Stadt sei dann schon
zum größten Teil zerstört gewesen.
Nachdem der Waffenstillstand für diese Region Anfang
Mai 1945 verkündet wurde,
dauerte es noch mehrere Tage, bis auch in Wilhelmshaven
der Krieg zu Ende war.
Am Morgen des 6. Mai wurde die Stadt an die Alliierten
übergeben, genauer: an den
polnischen Oberst Antony
Dr. Stefan Appelius sprach
über das Kriegsende in Wilhelmshaven.
WZ-FOTO: GA-JÜ
Grudzinski. In der Nähe des
damaligen Café Hillmers an
der Kreuzung Genossenschaftsstraße/Bismarckstraße
fand der offizielle Akt statt.
Wenige Stunden später rollten
die polnischen Panzer durch
die Straßen der Stadt – ein Anblick, der in der Zivilbevölkerung großen Schrecken und
viel Angst auslöste.
Auch die Nachkriegszeit
beleuchtete Appelius, vor allem mit Blick auf die Situation
der Bevölkerung. Die Not der
Menschen, die vielfach in Kellern und Ruinen lebten, sei
groß gewesen in der zerstörten Stadt, Lebensmittel und
Brennstoff streng rationiert.
Die Zuweisung lief über Bezugsscheine. Wer konnte, bemühte sich, durch Tauschgeschäfte ein besseres Auskommen zu erlangen. Mit Kleidung oder Teppichen etwa
ging es aufs Land, um an Lebensmittel zu kommen.
Vor allem der letzte Teil des
Vortrags, der sich mit der Entnazifizierung in Wilhelmshaven beschäftigte, fand großen
Anklang bei den Zuhörern. In
der anschließenden Diskussion warf dieser Prozess die
meisten Fragen auf.
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs
wird es noch mehrere Veranstaltungen geben. So werden am Mittwoch, 6. Mai, Vertreter der Stadt in
einem Schweigemarsch über den
Friedhof Aldenburg gehen und einen
Kranz niederlegen.
PROJEKT
Auch Weiterbildung möglich
den individuell vereinbart.
Das Beratungsangebot gibt es
denburg-Wilhelmshaven bie- in allen neun Geschäftsstellen
tet eine neue Dienstleistung der Agentur für Arbeit Oldenfür Frauen und Männer, die burg-Wilhelmshaven.
eine Pause im Erwerbsleben
Rund 30 Kunden haben
eingelegt haben und sich auf den neuen Service schon gedem Arbeitsmarkt neu orien- nutzt. Das Angebot richtet
tieren möchten.
sich an Frauen und Männer,
„Bei diesem Pilotprojekt die noch nicht mit Unterstütbieten wir an,
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Arbeitsagentur
Interessierte
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Auch die Rahmenbedin- neue Dienstleistungsangebot
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Das kann beispielsweise Hilfe Bremen-Bremerhaven.
bei der Kinderbetreuung, bei
der Pflege oder im Haushalt Interessierte können unter Tel.
sein. Die einzelnen Schritte 0800 4 5555 00 (kostenlos) oder
einer Arbeitssuche oder einer per mail an bremen-bremerhaWeiterbildung planen die Be- ven.130-weiterbildungsberarater gemeinsam mit den Rat- [email protected] einen Berasuchenden. Die Termine wer- tungstermin vereinbaren.
WILHELMSHAVEN/OLDENBURG/
NO – Die Agentur für Arbeit Ol-
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