Protokoll HerausgeberInnentreffen

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An die Mitglieder des BDS-Senats
- Überlegungen zur SuB Zur Senatssitzung am 29.11.2014
Essen, 15.11.2014/ WB
Sehr geehrte Senatsmitglieder,
da ich an der Sitzung leider nicht teilnehmen kann, möchte ich mich auf diesem Weg zu den
zwei vom Vorstand am Schluss des Hintergrundpapiers dargestellten Alternativen äußern
und zwei weitere Alternativen zur Diskussion stellen.
Ausgangspunkt ist, dass der BDS als Berufsverband ein eigenständiges Publikationsorgan
benötigt. Zielgruppe sind neben den BDS-Mitgliedern alle Menschen, die sich für Soziologie
und ihre praktische Relevanz interessieren. Unsere Mitgliedschaft ist bekanntermaßen sehr
heterogen, es sind die universitäre und die außeruniversitäre Praxis und innerhalb der letzteren sehr unterschiedliche Berufsfelder vertreten. Was wir auch tun – es bleibt ein Spagat
zwischen heterogenen Ansprüchen und Interessen.
Alternative 1: Beibehalten der SuB als wissenschaftliche Zeitschrift
Auf der Senatssitzung im Dezember 2003 in Berlin wurde der Charakter der SuB als wissenschaftlicher Zeitschrift formuliert. Zielgruppe sei „die akademische Disziplin Soziologie“; in
diese Disziplin bringen BDS (damals über 500 Mitglieder) und SuB die „Praxissoziologie“ ein;
man dürfe „die akademisch orientierten Soziologen nicht aus dem Blick verlieren“ (Zitate aus
der Diskussion). Die SuB zugunsten anderer Publikationsorgane einzustellen, wurde andiskutiert aber verworfen.
Seither haben wir die SuB als wissenschaftliche Zeitschrift realisiert, durchaus mit Erfolg. Sie
hat im akademischen Bereich ein sehr gutes Renommee, vergleichbar der Kölner Zeitschrift
f. Soz. u. Sozialpsych., und für jüngere Wissenschaftler-innen ist es attraktiv, sich hier gedruckt zu sehen.
Dem zweiten Teil ihres Titels „... und Berufspraxis“ wird sie dagegen kaum gerecht. Einen
Beitrag zur Stabilisierung der Mitgliederzahlen hat sie offenbar nicht geleistet.
Den Anspruch einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift, ob Print- oder Onlineversion, können
wir nicht weiter leisten und sollten wir aufgeben, darin stimme ich dem Vorstand zu.
Alternative 2: Zusammengehen mit „soziologie heute“
Der Vorstand favorisiert ein Zusammengehen mit „soziologie heute“. Das ist eine denkbare
Lösung, aber nur
−
als gemeinsames Projekt und in gemeinsamer, gleichberechtigter Herausgeberschaft
von BDS und bisherigen „sh“-Herausgebern
−
mit gemeinsamem Konzept, das schriftlich formuliert und abgestimmt werden muss
−
mit einer gemeinsam benannten Redaktion und entsprechendem Statut
Eine 4-seitige BDS-Beilage ist für unseren Verband unangemessen.
Ich möchte zwei andere Alternativen zur Diskussion stellen:
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a) Die SuB als Zeitschrift der Berufspraxis
Unter ihrem bisherigen Titel kann die SuB das Forum für sozialwissenschaftlich ausgebildete
Berufspraktiker sein, um ihre berufliche Praxis zu reflektieren, besser zu verstehen, besser
auszuüben, Erfahrungen mitzuteilen und in Kontakt mit der Soziologie zu bleiben. Es geht
darum, was Soziologen beruflich tun/ tun können, welche Handlungskompetenzen relevant
sind, welche Gestaltungsprobleme sich stellen und inwieweit Soziologie in der Praxis und deren Reflexion hilft.
Die Berufsfeldkenntnis und -analyse/ Praxisreflexion wären das Alleinstellungsmerkmal der
SuB. Wissenschaftliche Beiträge sind dabei ein Element.
Vor allem sollte die Struktur der Zeitschrift klarer konturiert und sollten journalistische Gestaltungshinweise (klare Trennung Haupt- und Nebenartikel; Hauptartikel typografisch hervorheben; kein Text ohne Abbildung; neue Rubriken wie Glossar, Kommentar, Portrait, Glossarium...) beachtet werden.
Insgesamt soll die SuB damit anregender und lesefreundlicher für einen größeren Teil der
Mitglieder und Interessenten werden. (Ähnliche Überlegungen hatte ich bereits im Oktober
2013 unter dem Stichwort eines „relaunch“ der SuB im Herausgeberkreis eingebracht.) Problem: neuer Verlag.
b) Die SuB als Jahrbuch
Eine Lösung, die den unterschiedlichen Erwartungen und Interessen Rechnung tragen kann,
ist ein Vorschlag, der früher schon einmal gemacht wurde, nämlich die SuB nicht mehr als
Zeitschrift sondern, unter demselben Titel, als regelmäßiges Jahrbuch herauszubringen:
−
mit Beiträgen relativer Aktualität wie bisher (eine Mischung aus mehr wissenschaftsund mehr praxisorientierten Beiträgen ist dabei denkbar)
−
als Führer durch die Soziologie/ Sozialwissenschaften und soziologisch-sozialwissenschaftlich geprägten Berufspraxen.
Ein solches Jahrbuch mit einem hohen Anspruch, bei dem es sich also lohnt mitzuarbeiten,
könnte auch Funktionen späterer Ausgaben des Berufshandbuchs leisten, und man wäre in
der Gestaltung weitgehend frei.
In das Konzept des Lucius-Verlags würde dies vermutlich passen.
Zu erwähnen ist noch, dass wir aufgrund früherer eigener Veröffentlichungen (BDS-Broschüren) über eine ISB-Nummer verfügen, also Publikationen auch im Selbstverlag herausbringen können.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfram Breger
Dr. Wolfram Breger
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Tel. 0201 26 79 90 ° Fax 0201 26 67 400
eMail [email protected]
BDS Berufsverband Deutscher Soziologinnen und Soziologen e.V.
Mitglied des Senats, Mitherausgeber „Sozialwissenschaften und Berufspraxis“
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