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INFEKTIONEN DURCH FELINES LEUKOSE-VIRUS –
70% HARMLOSE VERLÄUFE
Trotz Impfung und intensiver Aufklärung der Katzenbesitzer mehren sich in letzter Zeit die
Hinweise, dass das Feline-Leukose-Virus wieder auf dem Vormarsch ist. Vier Verlaufsformen dieser Infektion lassen sich unterscheiden (s. Rückseite), nur bei einer ist die
Virusbeseitigung unmöglich: bei der persistierenden Virämie. Anhand zweier ELISATestungen lässt sich gut erkennen, welche Verlaufsform vorliegt.
Sofern positiv auf FeLV getestet wurde, senden Sie nach ca. 6 bis 8 Wochen eine weitere Probe ein. Je nach Ergebnis-Konstellation (vgl. Rückseite) können Sie in über 70% der
Fälle Ihrem Tierhalter Entwarnung geben. Eine transiente Virämie dauert maximal 16
Wochen. Das weitere Vorgehen hängt davon ab, ob klinische Symptome vorliegen und
wenn ja, welche. Auch persistent virämische Katzen haben – bei entsprechender
Fürsorge – gute Aussichten auf ein noch Jahre währendes zufriedenes Katzenleben.
Eine einmalig FeLV-positiv getestete Katze hat also nicht zwingend eine vorsichtige oder
infauste Prognose – und es besteht kein Anlass zur Euthanasie.
Material: 0,5 ml Serum
Weitere detaillierte Informationen zur FeLV finden Sie unter
www.synlab-vet.de/Tierarzt_news.html. Fragen können Sie
gerne per E-Mail senden an [email protected].
synlab.vet aktuell, Nr. 2/ 2008
www.synlab.com
Mögliche Verlaufsformen einer FeLV-Infektion
Elimination ohne nachweisbare Virämie (ca. 40 %*)
Durch eine effektive Immunantwort wird das Virus bereits vor Entstehung einer Virämie eliminiert (sog. Regressorkatzen). Die Katzen
verfügen meist über hohe Antikörpermengen, die diese Tiere vor einer Neuinfektion schützen.
Elisa: negativ
PCR: negativ
Transiente Virämie (ca. 30 %*)
Unter hohem Infektionsdruck entwickelt sich eine Virämie, die durchschnittlich 3 bis 6 Wochen andauert. Durch eine effiziente Immunreaktion wird diese Virämie nach maximal 16 Wochen beendet.
Das Virus wird vollständig eliminiert, wenn das Knochenmark nicht
befallen war. Zum Zeitpunkt der Virämie sind diese Katzen nicht
von persistent virämischen Tieren zu unterscheiden.
Elisa: initial positiv, dann negativ
PCR: vorübergehend positiv, dann negativ
Elisa Absorption Units
Antigen im ELISA
initial nachweisbar,
dann negativ
Wochen 5
Persistierende Virämie (ca. 5 % bis 10 %*)
Gelingt es dem Immunsystem nicht, die Virämie innerhalb einiger
Wochen zu beenden, bleiben die Katzen lebenslang virämisch. Die
Lebenserwartung dieser Tiere ist wesentlich Kürzer, als die von gesunden oder latent infizierten Katzen.
Elisa: positiv
PCR: positiv
Latente Infektion (ca. 5 bis 10 %*)
15
20
10
15
20
10
15
20
Elisa Absorption Units
Antigen im ELISA
stets nachweisbar
Wochen 5
Nach einer Infektion des Knochenmarks ist eine vollständige Viruselimination nicht mehr möglich. Die einsträngige Virus-RNA wird in
doppelsträngige DNA umgeschrieben und als sog. „Provirus“ in das
Genom der Wirtszellen integriert. Es liegt kein freies Virus mehr vor.
Diese Katzen können durch Immunsuppression oder Stress wieder zu
„Virämikern“ werden. Meist geht das Provirus jedoch im Laufe der
Zeit durch Zelltod und Replikationsfehler verloren und eine Reaktivierung ist nicht mehr möglich.
Elisa: initial positiv, dann negativ
PCR: positiv (evtl. nur Knochenmark)
Antigen im ELISA initial nachweisbar, dann nicht mehr
10
Elisa Absorption Units
Antigen im ELISA
initial nachweisbar,
dann nicht mehr
Wochen 5
Ergänzend ist noch zu erwähnen, dass ca. 2 % der infizierten Katzen allein durch zelluläre Immunmechanismen die Infektion eliminieren, ohne erkennbare Virämie (kein Antigennachweis!) und ohne Serokonversion (keine Antikörperbildung!).
*Die angegebenen Prozentzahlen beziehen sich auf die allgemeine epidemiologische Situation in Deutschland. Im Einzelfall können
die Zahlen hiervon erheblich abweichen.
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