Aktiengesellschaft für Dienstleistungen in der Schweineproduktion Geschäftsbereich SGD-SSP Literaturrecherche Bestimmung der Wirksamkeit eines inaktivierten One-Shot Impfstoffs bei Ferkeln in der 1. oder 3. Lebenswoche mit Porcilis® PCV gegen das porcine Circovirus Typ 2 (PCV2) in zwei süddeutschen Betrieben Simon Eisele Inaugural-Dissertation aus der Klinik für Schweine der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-MaximiliansUniversität München, 2009 Ziel dieser Studie war es, die Wirksamkeit einer Ferkelvakzination mit Porcilis ® PCV zu unterschiedlichen Impfzeitpunkten im Vergleich zu einer Placebo Gruppe, welche Diluvac® Forte erhielten, zu ermitteln. Für diese Studie wurden zwei Betriebe ausgewählt, in denen PMWS durch klinische Symptome, Pathologie sowie Serologie diagnostiziert wurde. Insgesamt wurden 627 Ferkel (209 je Gruppe) in diese randomisierte und verblindete Studie eingeschlossen. Die Tiere der Gruppe A wurden in der 3. LW vakziniert, die der Gruppe C in der 1. LW und die der Gruppe B erhielten Placebo. Als Beurteilungsparameter für die Wirksamkeit der Vakzination wurden bei den drei Studiengruppen die TGZ, die Mortalität, der Gesundheitsstatus und der Behandlungsindex bestimmt. Zur Beurteilung der Verträglichkeit der Vakzine wurde auf lokale Reaktionen infolge der Vakzination geachtet. Bei 34 Tieren je Gruppe wurde in regelmässigen Abständen zehnmal Blut entnommen, wobei eine Antikörperbestimmung mittels ELISA und eine Antigenbestimmung mittels qPCR durchgeführt wurden. Beide Impfgruppen wiesen deutlich verbesserte TGZ auf, wobei bei separater Aufstallung von geimpften und ungeimpften Tieren wahrscheinlich noch grössere Wachstumsunterschiede im Vergleich zur Placebo Gruppe B erzielt worden wären. Zudem war in beiden Impfgruppen eine signifikant verringerte Mortalität in beiden Mastbetrieben erkennbar. Die Tiere wiesen im Allgemeinen einen guten Gesundheitstatus auf. Bei der Betrachtung der klinischen Untersuchung wiesen die Tiere der Placebo Gruppe B in Betrieb G verglichen mit den beiden Impfgruppen in der Mastperiode signifikant höhere Scorewerte in den Kategorien Lahmheit und Ernährungszustand auf. Bei der Auswertung des Behandlungsindex wurden in der Placebo Gruppe B die meisten Einzeltierbehandlungen dokumentiert. Es traten nur wenige lokale Reaktionen infolge der Vakzination auf. Die Impfung in der 3. LW (Gruppe A) erzeugte eine starke Immunantwort, was zu einer deutlichen Verringerung der Virämie während der Feldinfektion mit PCV2 führte. Mithilfe der serologischen und molekularbiologischen Ergebnissen aus Placebo Gruppe B liess sich der Infektionszeitpunkt mit PCV2 schon in der Aufzuchtphase bestimmen. Infolge der Virämie war in der Placebo Gruppe B ein deutlicher Anstieg der PCV2-Antikörper zu sehen. Die Virämie wurde nicht bei allen Tieren der Gruppe C verhindert. Die bei einzelnen Ferkeln hohen maternalen Antikörpertiter schienen mit der in Gruppe C durchgeführten Vakzination in der 1. LW zu interferieren. In dieser Studie konnte der Nachweis impfinduzierter Antikörper gegen PCV2 mittels INGEZIM IgG/IgM ELISA bekräftigt werden. Um den optimalen Impfzeitpunkt herauszufinden, scheint sich eine Bestimmung des PCV2-Infektionszeitpunktes mittels INGEZIM IgG/IgM ELISA und qPCR sowie eine Antikörpertiterbestimmung der Saugferkel mittels ELISA bewährt zu haben. In beiden Betrieben fand eine Feldinfektion mit PCV2 statt, wobei diese schon recht früh während der Aufzuchtphase im Flatdeck zum Tragen kam. Die Vakzination mit Porcilis ® PCV stellte sich zu beiden Impfzeitpunkten als effektiv heraus. In der vorliegenden Studie erwies sich die Vakzination in der 3. LW als am sinnvollsten, da hier neben verbesserten TGZ, verringerter Mortalität und verbessertem Gesundheitsstatus zudem noch eine deutliche Reduktion der Virämie nach erfolgter PCV2Feldinfektion eintrat. Ersteller : Riccarda Ursprung Datum : 31.10.2009 Seite 1 von 1