Untersuchungen zur Diagnostik und Prävalenz von Infektionen

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PMWS: an emerging disease identified in archived porcine tissues
S. Staebler et al.
The Veterinary Journal 170, 2005, 132-134
Postweaning multisystemic wasting syndrome (PMWS) wurde erstmals 1991 in Kanada identifiziert.
Nach und nach konnte die Krankheit in mehreren Ländern Europas, Nordamerikas und Asiens
gefunden werden. Als auslösender Erreger wurde PCV2 identifiziert, was die retrospektive Suche von
Virus Antigen in gelagerten Gewebeproben erlaubt. Auf diese Weise konnte bestimmt werden, dass
die Erkrankung in Spanien seit mindestens 1986, in Japan seit 1989 und in Thailand seit 1993
kursieren muss. Antikörper gegen PCV2 konnten in Proben von 1969 Belgien, 1973 Nordirland und
1985 Kanada und Spanien entdeckt werden. Hinsichtlich dieser Resultate war es wichtig,
herauszufinden, ob der Erreger auch in der Schweiz schon seit längerer Zeit vorkommt. Im Jahr 2000
konnten in der Schweiz 2 klinische Fälle beobachtet werden, es war jedoch unklar, ob es sich dabei
um den Einbruch einer neuen Erkrankung handelte, oder um den Wiederausbruch einer bereits
erfolgten Infektion.
Eine retrospektive Studie mit Gewebematerial von 496 Sektionen, die zwischen 1976 und Mitte 2001
durchgeführt wurden, wurde gestartet. Die beprobten Tiere waren zwischen 5 und 13 Wochen alt und
der grösste Teil der Proben stammte aus den Jahren 1988-2001.
Proben von Lymphknoten, Milz und Ileum wurden mittels H/E-Färbung präpariert und auf lymphoide
Zelldepletion, histiozytäre Infiltration und die Präsenz von mehrkernigen Riesenzellen und
intrazytoplasmatischen Einschlusskörperchen hin untersucht. Mittels monoklonalen Antikörpern wurde
eine Immunhistochemie durchgeführt.
PCV2 Antigen konnte in Proben von 39 Tieren aus 28 verschiedenen Betrieben nachgewiesen
werden. Die positiven Signale konnten v. a. im Zytoplasma von Histiozyten, Riesenzellen und Zellen
die morphologisch ähnlich sind wie dendritische oder follikuläre dendritische Zellen. Die früheste
positive Probe stammte aus dem Jahr 1986. Nach 1989 konnten in den jährlich 20-40 Proben beinahe
immer PCV2 positive Schnitte ermittelt werden.
Von den 39 Tieren, die PCV2 Antigen positiv getestet wurden zeigen 23 für PMWS typische
histologische Läsionen. In 10 der 23 Fälle konnten intrazytoplasmatische Einschlusskörperchen
gefunden werden. Darunter konnten bei 6 Fällen andere Krankheitssymptome diagnostiziert werden
wie PPE, Exsudative Epidermitis, EP, E. coli Septikämie und Diarrhoe. Bei den restlichen 17 Fällen
konnte bei der Sektion keine definitive Diagnose gemacht werden, retrospektiv konnte jedoch gesagt
werden, dass es sich um typische PMWS Fälle handelt.
Bei den restlichen 16 PCV2 Antigen positiven Schweinen, die keine typischen histologischen
Veränderungen für PMWS zeigten litten 11 Tiere an PPE, EP, Salzvergiftung, HPS,
Maulbeerherzkrankheit, Ödemkrankheit, E. coli Septikämie, Mykoplasma hyorrhinis Polyserositis oder
septischer Osteomyelitis. Nur bei 5 der 16 Tiere war keine definitive Diagnose möglich.
Serologische Untersuchungen in anderen Ländern weisen darauf hin, dass Antikörper gegen PCV2
bereits 1969 kursierten. Bei den Untersuchungen in der Schweiz konnte in Material von 1986 die
ersten PCV2 Antigen positiven Resultate ausgemacht werden, was etwa den Resultaten aus Spanien
entspricht. Dies zeigt klar, dass das Virus bereits vor dem ersten klinisch beschriebenen Fall von 2000
zirkulierte. Im Gegensatz zu den spanischen Fällen konnten in der Schweiz bereits in Proben von
1986, 1989 und 1994 intrazytoplasmatische Einschlusskörperchen gefunden werden. Weil der Erreger
bis anhin unbekannt war, blieben diese Veränderungen unbeachtet und nicht diagnostiziert und die
zellulären Depletionen der lymphatischen Organe wurden falsch diagnostiziert und Stress oder
anderen Krankheitsphänomenen zugeordnet.
Obwohl PMWS in der Schweiz noch nicht soweit verbreitet ist, stellt es eine konstante Bedrohung für
die Schweineproduzenten dar. Sie wird dadurch noch verstärkt, weil immer noch nicht klar ist, ob ein
positiver PVC2-Nachweis den Beginn einer Epidemie repräsentiert oder nur den Status quo der Herde
darstellt. Es müssen noch weitere Untersuchungen gemacht werden, um die Ausbreitung in der
Schweiz zu ermitteln.
Ersteller : Riccarda Ursprung
Datum : 31.01.2006
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In Spanien, Japan und Thailand zeigten retrospektive Untersuchungen, dass
Infektionen mit PCV2 bereits länger vorkommen als bisher angenommen. Unter diesem
Aspekt wurde untersucht, ob die Krankheit in der Schweiz ebenfalls bereits vor ihrer
ersten Beschreibung 2001 kursierte.
Retrospektiv wurde Sektionsmaterial aus dem Zeitraum 1976-2001 von 496 Schweinen
im Alter von 5-13 Wochen immunhistochemisch auf PCV2 untersucht.
Virus-Antigen konnte in 39 Proben von 28 Betrieben nachgewiesen werden.
Der früheste Nachweis gelang in Material von 1986.
Ersteller : Riccarda Ursprung
Datum : 31.01.2006
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