Mehr Schutz vor dem Lärm

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G’SUNDHEIT!
Donnerstag, 28. April 2016
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Schutz vor dem Lärm
Lärmbelastung
schädigt das Gehör. Viele schützen
ihre Ohren jedoch
nicht. Sie riskieren
einen irreparablen
Hörverlust.
B
ei der Arbeit, in der Freizeit,
in der Stadt: Lärm ist allgegenwärtig. Lärm belastet.
Lärm schädigt das Gehör. „Dabei kommt es auf die Intensität
und die Dauer der Lärmeinwirkung an“, erklärt HNO-Facharzt
Wolfgang Luxenberger. Eine kurze Schalleinwirkung kann schon
ein Knalltrauma verursachen –
etwa ein Gewehrschuss mit einer
Lautstärke von 130 bis 140 Dezibel. Bereits ab 85 Dezibel wird
Lärm auf Dauer gesundheitsgefährdend.
Jeder Zweite schützt sein Gehör jedoch nicht vor Lärm. Das
hat eine Umfrage ergeben, die das
Hörakustikunternehmen Neuroth beim Grazer Marktforschungsbüro bmm in Auftrag gegeben
hat. Mehr als drei Viertel der Befragten befinden sich laut eigenen
Angaben aber „öfters“ in lauter
Umgebung. Gerade auch landwirtschaftliche Maschinen erreichen häufig hohe Dezibelzahlen.
„Bei Sägearbeiten, auf der Jagd,
bei lärmintensiven Handwerkertätigkeiten daheim oder auf lauten Freizeitveranstaltungen wie
Konzerten ist ein Gehörschutz
ratsam“, so Luxenberger.
Elektrische Impulse
Was richtet der Lärm im Ohr
überhaupt an? Der Schall dringt
vom Außenohr, an dessen Abschluss sich das Trommelfell befindet, in das Mittelohr und von
dort in das Innenohr vor. Der
Schallreiz wird in elektrische Impulse umgewandelt. Diese Impulse werden über den Hörnerv an
das Gehirn weitergeleitet. So hören und verstehen wir.
Im Innenohr befinden sich
3000 bis 4000 Haarzellen. Diese
Haarzellen werden bei einer intensiven Lärmbelastung geschädigt. „Sie wachsen nicht nach
und sind ein für allemal zerstört,
Lärmpegel
Ab 85 Dezibel kann die Gesundheit
leiden. Die Schmerzgrenze liegt bei
120 Dezibel. Man hält sich automatisch die Ohren zu. Eine Lärmeinwirkung von 140 Dezibel kann in Sekunden irreparable Schäden verursachen. Beispiele von Geräuschquellen:
Lauter Verkehr hat 85 Dezibel, ein
Handschleifgerät 90, die Kettensäge
105, die Kreissäge 110 Dezibel.
Das Gehör gehört geschützt:
Landwirtschaftliche Arbeiten,
wie solche mit
der Kettensäge, haben einen
Schallpegel von
120 Dezibel.
eine Reparatur ist nicht möglich“, sagt Luxenberger. Ernsthafte Folgen können Tinnitus und
Schwerhörigkeit sein.
Hohe Töne
Die hohen Töne beziehungsweise Frequenzen machen
einem dann zuerst
das Leben schwer.
„Man hört bei
Gesprächen Konsonanten schlechter. Es klingt alles
sehr ähnlich und
man muss sich anstrengen, um den Sinn
des Gesagten zu verstehen“, erklärt der Facharzt.
Achtsamkeit, was den eigenen
Körper betrifft, ist daher gefragt:
„Hört man beispielsweise nach
einer intensiven Lärmeinwirkung
im Ohr Geräusche, die keine äußere Schallquelle haben, ist das
ein Warnhinweis, dass das Ohr
überlastet ist“, sagt Luxenberger. Am wichtigsten ist Prävention. „Wenn das Ohr einmal geschädigt ist, ist es zu spät“, lässt
Luxenberger keinen Zweifel daran, wie wichtig es ist, das Gehör
rechtzeitig zu schützen.
„Viele wissen schlicht und
ergreifend nicht, welche Möglichkeiten es gibt sein Gehör
zu schützen“, verweist Neuroth-Vorstand Thomas Perissutti auf individuell angepassten
Hörschutz, der mit speziellen
Filtern dafür sorgt, dass Sprache und Warnsignale gut hörbar
bleiben. „Nach der altersbedingten Schwerhörigkeit ist Lärmschwerhörigkeit die zweithäufigste Form“, betont er. Hört
man schlecht, kann dies allerdings verschiedene Ursachen
haben. Es kann auch bloß der
äußere Gehörgang verstopft
sein. Der Besuch beim HNOArzt schafft Aufklärung.
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Foto: agrarfoto.com
■ Elke Jauk-Offner
© 2016 NEUES LAND
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