Geschichte und Soziologie der Sozialwissenschaften

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Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
von 7. bis 9. Dezember findet der diesjährige Kongress der ÖGS in Graz statt. Die Sektion Geschichte der
Soziologie ist dort mit insgesamt drei Veranstaltungen vertreten. Für zwei davon darf ich Ihnen heute die
CfPs übermitteln in der Hoffnung, dass sie auf breites Interesse stoßen. Ich möchte Sie auch explizit dazu
ermuntern, die CfPs über weitere Kanäle zu streuen.
Geschichte und Soziologie der Sozialwissenschaften: Aktuelle Forschungen
Diese Veranstaltung lädt zur Präsentation aktueller Forschungen im Bereich Geschichte und Soziologie der
Sozialwissenschaften ein. Ein mittlerweile fast schon zur Tradition gewordenes Format fortsetzend, ist diese
Veranstaltung offen für die Vielzahl von Gegenständen und Ansätzen, die gegenwärtig bei der Beforschung
der Sozialwissenschaften im Mittelpunkt stehen (oder stehen sollten).
Nützliche Soziologie? Zur Geschichte anwendungsnaher, soziologischer Forschung
Bereits zu Beginn der akademischen Institutionalisierung war die Beziehung zwischen Soziologie und
sozialer Praxis schwierig und komplex. Jane Addams und die Arbeiten ihrer Kolleginnen wurden ungeachtet
der methodischen Nähe von den um die Etablierung des Fachs an den Universitäten bemühten männlichen
Soziologen als nicht-wissenschaftlich degradiert. Rund um die Indienstnahme der Soziologie durch
militärische, politische und wirtschaftliche Akteure, die nach Ende des Zweiten Weltkriegs einen ersten
Höhepunkt erreichte, gab es unzählige Kontroversen. Dazu sind medienöffentlich ausgetragene Skandale
(etwa um das berüchtigte Project Camelot) ebenso zu zählen wie innerdisziplinäre Verstimmungen und
Orientierungsdebatten, denen man etwa in einigen Publikationen von Paul Lazarsfeld oder, etwas später
und im deutschen Sprachraum, von Ulrich Beck und Wolfgang Bonß nachspüren kann. Diese Veranstaltung
sucht Vortragsvorschläge, die dem historischen Verlauf der Beziehungen zwischen akademischer Soziologie
und soziologischer bzw. sozialer Praxis nachgehen.
Ich bitte um Zusendung von Vortragsvorschlägen bis spätestens 1. Mai 2017 an [email protected].
Die
dritte
Veranstaltung
ist
eine
Kooperationsveranstaltung
mit
der
Sektion
Technik
und
Wissenschaftssoziologie. Der (vorläufige) Titel lautet Fortschritt und Stagnation in der Soziologie. In
Absprache mit den Organisatoren, Philipp Korom und Matthias Duller, wurde entschieden, dass die
Auswahl der ReferentInnen für diese Veranstaltung per Einladung erfolgt.
Abschließend darf ich auch darauf hinweisen, dass im Rahmen des Kongresses auch das Business Meeting
der Sektion stattfinden wird. Im Zusammenspiel mit weiteren, für soziologiehistorisch Interessierte
relevanten Events, wie etwa der Buchpräsentation des von Stephan Moebius und Andrea Ploder
herausgegebenen Handbuch Geschichte der deutschsprachigen Soziologie, ergibt das also einen Katalog
von guten Gründen, sich den Kongresstermin bereits jetzt als fix im Kalender einzutragen.
Mit freundlichen Grüßen,
Christian Dayé
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