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ARD-MORGENMAGAZIN – SERVICE 20.11.2013
THEMA:
Autorin:
EXPERTE IM STUDIO:
Funktion:
WENN DAS HERZ STREIKT
Uschi Müller
MOHSEN RADJAI
Allgemeinmediziner
Herzerkrankungen bzw. Herzkrankheiten sind Erkrankungen, die sich vorwiegend am
Herzen manifestieren bzw. ihre Ursache im Herzen haben. Eine davon ist die Koronare
Herzkrankheit, kurz KHK.
Die Koronare Herzkrankheit ist eine chronische Erkrankung des Herzens, die durch
atherosklerotische Veränderungen der Koronararterien (Herzkranzgefäße) ausgelöst
wird. Diese Veränderungen führen zu einer zunehmenden Verengung (Stenosierung)
der betroffenen Arterien, die man als Koronarstenose bezeichnet. Die Koronarstenose
zieht wiederum Durchblutungsstörungen des Herzmuskels nach sich.
Die Krankheit kann sich unterschiedlich bemerkbar machen: Die Bandbreite reicht vom
vorübergehenden Angina pectoris-Anfall über Herzrhythmusstörungen oder Herzschwäche bis hin zum Herzinfarkt.
Symptome
Das Hauptsymptom der Koronaren Herzkrankheit ist ein Engegefühl in der Brust. Betroffene haben das Gefühl, dass ihnen ein Ring die Brust zusammenschnürt. Die Beschwerden treten meist bei körperlicher Anstrengung auf. Auch psychische Belastung
oder Kälte können die Symptome auslösen. Die Brustenge wird als Schmerz oder
Brennen wahrgenommen. Gleichzeitig können Atembeklemmungen und Erstickungsängste, aber auch Übelkeit auftreten. Alle Symptome signalisieren: Der Herzmuskel
wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Wenn die Beschwerden bei fortschreitender Krankheit auch in Ruhesituationen auftreten, droht ein Herzinfarkt.
Ursachen
Die Koronare Herzkrankheit ist ein multikausaler Krankheitsprozess, dessen Details
immer noch Gegenstand der Forschung sind. Wichtige Faktoren für Entstehung der
KHK sind dabei die sogenannten kardiovaskulären Risikofaktoren:
 Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)
 Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
 Ungünstige Blutfettwerte (Dyslipoproteinämie): hohes LDL-Cholesterin, niedriges
HDL-Cholesterin, erhöhte Triglyzeride, erhöhtes Lipoprotein (a)
 Koronare Herzkrankheit bei Angehörigen ersten Grades (männliche Angehörige mit
Herzinfarkt, Bypass vor dem 55. Lebensjahr, weibliche vor dem 65. Lebensjahr)
 Übergewicht, insbesondere Bauchspeck (abdominelle Adipositas)
 Rauchen, insbesondere Zigarettenrauchen
 Bewegungsmangel
 Ungesunde Ernährung (viel Fett, viel rotes, fettes Fleisch, wenig Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und andere Ballaststoffe)
 Psychosozialer Stress
 Alter und männliches Geschlecht
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Was Sie tun können
 Gesundheitschecks: Um einer koronaren Herzkrankheit vorzubeugen, sollten Sie
sich auch ohne Beschwerden regelmäßig ärztlich durchchecken lassen – zum Beispiel beim Check-up 35, der gesetzlich Versicherten ab 35 Jahre alle zwei Jahre kostenfrei zusteht. Dies gilt insbesondere für diejenigen, bei denen ein erhöhtes Risiko
für Herz- und Kreislaufkrankheiten vorliegt (s. o.).
Lassen Sie eventuelle Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder einen erhöhten Cholesterinspiegel ärztlich behandeln. Nehmen Sie außerdem Ihre
Medikamente regelmäßig und wie vom Arzt verordnet ein.
 Lebensgewohnheiten: Wenn Sie ein erhöhtes Risiko für Herz-KreislaufErkrankungen oder bereits eine koronare Herzerkrankung haben, sollten Sie Ihre
Lebensgewohnheiten überdenken und gegebenenfalls verändern, um den Verlauf
der Erkrankung günstig zu beeinflussen. Es ist ratsam, diese Veränderungen in Absprache mit Ihrem Arzt zu planen.
 Bewegung: Gehen Sie beispielsweise eine halbe Stunde am Tag stramm spazieren,
betreiben Sie mindestens dreimal wöchentlich eine Sportart wie Laufen, Schwimmen
oder Radfahren. Wichtig ist, dass Sie sich regelmäßig bewegen. Wenn Sie bereits
unter KHK leiden, erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt, welcher Sport in welchem Umfang für Sie geeignet ist und fragen Sie nach einer Koronarsportgruppe.
 Ernährung: Essen Sie ausgewogen und ballaststoffreich, verwenden Sie Vollkornprodukte. Ideal ist die sogenannte mediterrane Kost mit viel Gemüse und Obst, regelmäßigen Fisch- und Meeresfrüchte-Mahlzeiten, gesunden Ölen (z. B. Oliven- oder
Rapsöl) und wenig tierischen Fetten, vor allem rotes Fleisch sollte selten verzehrt
werden.
 Körpergewicht: Reduzieren Sie ihr Übergewicht, allerdings nicht mit strengen und
schnellen Diäten, sondern mit der richtigen Ernährung und viel Bewegung. Wenn
dies nicht ausreicht oder wenn Sie stark übergewichtig sind, wenden Sie sich an Ihren Arzt und/oder eine qualifizierte Ernährungsberatung.
 Rauchen: Wenn Sie Raucher sind, geben Sie das Rauchen auf oder verringern Sie
zumindest stark den Konsum.
 Ruhe und Entspannung: Lernen Sie mit Stress umzugehen oder ihn soweit wie
möglich zu vermeiden. Erkundigen Sie sich zum Beispiel nach Entspannungsübungen wie Autogenem Training oder Yoga.
Weitere Informationen
 Im Internet auf der Seite der Deutschen Herzstiftung: http://www.herzstiftung.de
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