Informationen zur Koronaren Herzkrankheit

Werbung
Gefäß
Kooperation
Kreis
Aachen
Informationen zur Koronaren Herzkrankheit
Sorgenkind Herzkranzgefäß
Wie alle anderen inneren Organe wird auch das Herz selbst durch Arterien mit
sauerstoffreichem Blut versorgt. Die Arterien des Herzens nennt man Herzkranzgefäße.
Sie zweigen aus der Hauptschlagader ab und verlaufen außen um den Herzmuskel
herum. Sind die Herzkranzgefäße verengt, wird der Herzmuskel nicht mehr
ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Es liegt eine koronare Herzkrankheit vor.
Alarmsignal Angina pectoris
Häufig äußert sich eine koronare Herzkrankheit mit Angina pectoris-Anfällen. Nimmt der
Sauerstoffbedarf des Herzmuskels etwa durch Stress oder körperliche Belastung zu, wird
die Unterversorgung des Herzmuskels deutlich. Es kommt zu Brustschmerzen, die
typischerweise in den linken Arm und in den Hals ausstrahlen. Die Schmerzen treten
zunächst bei starker Belastung, bei fortschreitender Erkrankung aber auch in Ruhe auf.
Nicht immer kündigt sich ein Herzinfarkt mit Angina pectoris-Anfällen an.
Lebensgefahr Herzinfarkt
Kommt es zum vollständigen Verschluss eines Herzkranzgefäßes, beispielsweise, indem
sich ein Blutgerinnsel in einer bereits verengten Arterie festsetzt, wird ein umschriebener
Bereich des Herzmuskels nicht mehr mit Sauerstoff versorgt und stellt seine Funktion ein
und kann absterben. Meist treten starke Brustschmerzen und Todesangst auf, auch
Herzrhythmusstörungen oder eine Herzschwäche können auftreten. Je nach befallener
Region und Beschwerden kann akute Lebensgefahr bestehen.
Ursachen
Zu den Risikofaktoren einer Koronaren Herzkrankheit (KHK) gehören:
•
•
•
•
•
•
Bluthochdruck
erhöhte Blutfette insbesondere Cholesterin
Diabetes mellitus
Übergewicht
Rauchen
Herzinfarkt(e) in der Familie
Diagnostik der Koronaren Herzkrankheit
Folgende diagnostische Schritte bringen Aufklärung bei dem Verdacht auf eine koronare
Herzkrankheit:
EKG
Ein EKG in Ruhe gehört zur Basisdiagnostik, ist aber meist unauffällig, wenn die
Erkrankung noch nicht sehr weit fortgeschritten ist. Erst im Belastungs-EKG (EKGAbleitung während des Radfahrens) zeigt sich, ob das Herz unter Belastung unterversorgt
ist. Im Langzeit-EKG kann die Reaktion des Herzens zu Zeiten höherer Belastung
beurteilt werden. Außerdem werden zwischenzeitliche Herzrhythmusstörungen erfasst.
Echokardiographie
Bei der Echokardiographie (Ultraschalluntersuchung des Herzens) zeigen sich
Funktionsstörungen des Herzmuskels, also eine verminderte Kontraktionsfähigkeit im
unterversorgten Bereich.
Myokardszintigraphie
Bei der Myokardszinitigraphie reichert sich leicht radioaktiv markiertes Material im
Herzmuskel an. Dort, wo die Aktivität geringer ist, kann von einer Minderversorgung
ausgegangen werden.
Herzkatheter
Eine Herzkatheteruntersuchung ist die aussagekräftigste der genannten
Untersuchungen, jedoch mit einem kleinen Eingriff verbunden. Man wird sie daher vor
allem dann durchführen, wenn die anderen Untersuchungen - insbesondere das
Belastungs-EKG - auffällige Befunde ergeben haben.
Über eine Punktion in der Leiste wird ein Katheter in die Blutbahn eingeführt und bis in
die Herzregion vorgeschoben. Wird dann Kontrastmittel eingespritzt, lassen sich die
Herzhöhlen und die Herzkranzgefäße mittels Durchleuchtung darstellen. Möglicherweise
kann dann gleich eine Aufweitung (Dilatation) des verengten Gefäßes erfolgen.
Behandlung der Koronaren Herzkrankheit
Angina pectoris- Anfall
Bei einem ersten oder ungewöhnlich starken Angina pectoris-Anfall sollte in jedem Fall
der Notarzt gerufen werden. Nach der ersten Versorgung des Patienten wird er eine
Klinikeinweisung veranlassen. Patienten mit bekannten leichten Anfällen besitzen oft ein
vom Arzt verordnetes Nitro-Spray, das bei Bedarf angewendet werden kann.
Medikamente
Zur medikamentösen Langzeittherapie stehen mehrere Wirkstoffgruppen zur Verfügung.
Ihr Arzt wird mit Ihnen ein passendes Medikament auswählen. Wichtig ist dabei die
regelmäßige Einnahme.
Eingriffe
Während einer Herzkatheteruntersuchung kann ein verengtes Gefäß oft über einen
Katheter aufgedehnt werden. Er verfügt über einen kleinen Ballon, der am Ort der
Engstelle aufgeblasen wird. Bei einer ausgeprägteren KHK wird eine Bypass-Operation
erwogen. Dabei werden die verengten Arterien mit Venen überbrückt, die am Bein des
Patienten entnommen und zwischen Hauptschlagader und Herzmuskel eingenäht werden.
Es handelt sich dabei um einen großen herzchirurgischen Eingriff mit Herz-LungenMaschine.
Gesundheitstipps
Das Risiko einer koronaren Herzkrankheit können Sie reduzieren, wenn Sie Ihre
persönlichen Risikofaktoren kennen und vermindern!
Risikofaktoren vermindern
•
•
•
•
•
•
•
Übergewicht vermeiden oder reduzieren
Optimale Einstellung eines Diabetes mellitus mit Diät oder Medikamenten
Bei erhöhten Blutfetten entsprechende Diät oder optimale medikamentöse
Therapie
Bluthochdruck richtig einstellen
Nicht rauchen
Erhöhte Harnsäurewerte senken durch Verzicht auf purinhaltige Nahrung (z.B.
Fleisch - vor allem Innereien) oder mit Medikamenten
Regelmässige körperliche Betätigung und Sport, angemessen und nach
Rücksprache mit dem Arzt
Gesunde Ernährung (viel Gemüse und Obst, wenig Fleisch und tierische Fette)
Arztbesuche
Wichtig sind die regelmäßigen Arztbesuche. Nur so lassen sich Risikofaktoren erkennen
und gemeinsam mit dem Arzt beherrschen.
Herunterladen