88 5. Zusammenfassung Die koronare Herzkrankheit ist die Manifestation der Atherosklerose an den Koronararterien. Bei den häufigsten Todesursachen weltweit steht die koronare Herzkrankheit an erster Stelle [39]. Bei der Entwicklung der koronaren Herzkrankheit spielen Gendefekte, neben den klassischen Risikofaktoren, eine immer zunehmendere Rolle [6]. Das in dieser Studie analysierte CYP-2J2-Gen, aus der Familie der Cytochrom P450 (CYP) Enzyme, findet sich besonders häufig im Bereich des Herzens und des Gefäßendothels. Die CYP-Isoenzyme verstoffwechseln Arachidonsäure zu biologisch aktiven Substanzen, wie den „Epoxy-Eicosatrienoic Acids“ (EETs) [8]. Diese EETs haben verschiedene kardioprotektive Wirkung unter anderem durch die Vasodilatation der Koronararterien [17], durch den Schutz des Gefäßendothels vor oxidativem Stress[85], durch antiinflammatorische Wirkung am Gefäßendothel[53] sowie eine verbesserte Erholung der kontraktilen Funktion des Herzens nach prolongierter globaler Ischämie [82]. Es sollte die Frage beantwortet werden, ob der Promotorpolymorpismus G50T von CYP2J2, der zu einer signifikant verminderten Genexpression führt, häufiger bei Patienten gefunden wird, die an koronarer Herzkrankheit erkrankt sind. Die Studie wurde in der Kardiologie des St. Josef-Hospitals in Bochum an 246 Patienten durchgeführt, deren DNA auf das Vorliegen des Promotorpolymorpismus G-50T von CYP2J2 untersucht wurde. Des Weiteren wurden die Patienten durch eine Koronarangiographie auf das Vorliegen einer koronaren Herzkrankheit untersucht. 89 In den Untergruppen der Patienten mit KHK und Ausschluss KHK erfolgte mittels T-Test für unabhängige Stichproben zunächst die Überprüfung der Homogenität der beiden Untergruppen. Im weiteren Verlauf erfolgte die Assoziationsanalyse des Polymorphismus zum Vorliegen der koronaren Herzkrankheit, von klinischen Ereignissen und zum Patientenalter, mittels der Chi2-Kontigenztafelanalyse nach Pearson. Hier zeigte sich ein deutlicher Trend für eine erhöhte Inzidenz des Polymorphismus bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit und bei Patienten mit peripher arterieller Verschlusskrankheit. Statistisch signifikante Ergebnisse ergaben sich allerdings nicht. Hinsichtlich des Patientenalters zeigte sich ein Trend für eine erhöhte Inzidenz des Polymorphismus bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit und einem Alter unter 60 Jahre, ebenfalls ohne statistische Signifikanz. Die Allelfrequenz von nur 11% war hierbei sicherlich der wesentliche limitierende Faktor, was es sinnvoll erscheinen lässt, die Relevanz des Promotorpolymorpismus G-50T von CYP2J2 bei der Entwicklung der koronaren Herzkrankheit, anhand eines größeren Patientenkollektivs mit der hier vorgestellten Methodik, auf eine eventuelle statistische Signifikanz zu überprüfen.