Koronare Herzkrankheit

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Koronare Herzkrankheit
Thematischer Inhalt
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Koronare Herzkrankheit
Folie 1: »Koronare Herzkrankheit (KHK)«
1
Anatomie
1.1
Anatomie des Herzens
Folie 2: »Das Herz – Längsschnitt durch ein Herz«
»Medizin im Vortrag«
Das Herz ist ein Hohlorgan und entspricht in etwa der Größe einer Faust. Mit jedem Herzschlag ziehen sich
die muskulären Wände des Herzens zusammen und pumpen das Blut in den Körper. So werden sämtliche
Körperzellen mit Blut bzw. Nährstoffen, Sauerstoff und mit anderen für die Körperzelle wichtigen Substraten
versorgt. Insgesamt pumpt das Herz täglich zwischen 6000 und 8000 Liter Blut durch den Körper. Über 100000
Mal pro Tag schlägt das Herz, um den Kreislauf in Gang zu halten. Genau genommen arbeitet das Herz als
Doppelpumpe, d. h. die rechte Herzseite pumpt das Blut in die Lunge, wo es mit Sauerstoff angereichert wird,
und die linke Herzseite pumpt das sauerstoffreiche Blut aus der Lunge in den Körper.
1.2
Anatomie des Kreislaufsystems
Folie 3: »Das Kreislaufsystem«
Zum Kreislaufsystem gehören das Herz und die Blutgefäße. Deshalb spricht man auch vom Herz-KreislaufSystem. Über die linke Herzkammer wird das in der Lunge mit Sauerstoff angereicherte Blut in die Blutgefäße,
die Arterien, gepumpt. Diese sind in der Nähe des Herzens etwa daumendick, je weiter sie sich entfernen,
desto mehr verzweigen sie sich. Sie werden immer dünner, wie die Äste eines Baumes. Die dünnsten Arterien,
die Arteriolen, verzweigen sich weiter in feinste Blutgefäße, die Kapillaren. Die Kapillaren geben Sauerstoff
und Nährstoffe an die Körperzellen ab.
1.3
Anatomie der Blutversorgung des Herzens
© Spitta Verlag – www.spitta.de
Folie 4: »Die Blutversorgung des Herzens«
Die Blutversorgung des Herzens und damit die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung übernehmen die rechte
und linke Herzarterie, die auch als Herzkranzgefäße, Koronararterien oder Koronarien (d. h. sie legen sich
wie ein Kranz um das Herz; lat. Corona = Kranz) bezeichnet werden. Der vordere Teil des Herzens wird von der
linken Koronararterie (Arteria coronaria sinistra) versorgt, der hintere Teil von der rechten Koronararterie (Arteria
coronaria dextra). Beide Herzkranzarterien entspringen aus der Aorta. Die linke Herzkranzarterie verzweigt
sich gleich nach ihrem Abgang in zwei Hauptäste, den Ramus circumflexus (RCX), der vor allem die linke
Herzkammer versorgt, und den Ramus interventricularis anterior (RIVA), der die Herzscheidewände und einen
Teil der linken Herzkammer versorgt. Für die Beurteilung des Ausmaßes der koronaren Herzkrankheit wird der
Zustand dieser drei Hauptgefäße des Herzens also der rechten Herzkranzarterie, des Ramus circumflexus
und des Ramus interventricularis anterior der linken Herzarterie, beschrieben. Jede dieser Arterien wird als einzelnes Gefäßgebiet verstanden. Abhängig vom Ausmaß und der Lokalisation der Arteriosklerose an den drei
Hauptgefäßen (große epikardiale Gefäße mit einer Lumeneinengung von mehr als 50 %) wird von der koronaren Ein-, Zwei- oder Dreigefäßerkrankung gesprochen.
C. F. Dietrich/C. Teupe
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Koronare Herzkrankheit
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Thematischer Inhalt
Definition
Folie 5: »Koronare Herzkrankheit (KHK) – Definition«
Bei der koronaren Herzkrankheit (KHK) handelt es sich um eine Durchblutungsstörung der Herzmuskulatur,
die von Einengungen oder Verschlüssen einer oder mehrerer Gefäße verursacht wird. Auf Grund solcher
Einengungen oder Verschlüsse kann die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels unter Belastung oder auch
schon in Ruhe unzureichend sein. Man spricht man von einer »Ischämie« (Minderdurchblutung), die sich klinisch als Angina pectoris (Engegefühl der Brust) bemerkbar macht.
3
Ätiologie (Ursachen)
Folie 6: »Ätiologie/Ursache«
Die koronare Herzkrankheit bezeichnet die arteriosklerotische Erkrankung der Koronararterien. Die Arteriosklerose
ist ein multifaktorieller Prozess und beruht im Wesentlichen auf einer entzündlichen Reaktion der Gefäßwand.
Diese führt letztlich zu Ablagerungen (Plaques) an den Innenwänden der Gefäße, im Volksmund auch als
»Verkalkung« bezeichnet. Verschiedene Risikofaktoren wie erhöhte Blutfettwerte, Nikotin, Diabetes mellitus,
Bluthochdruck u. a. fördern ihre Entstehung. Bereits in der Kindheit und Jugend beginnt dieser Prozess, die
Auswirkungen werden aber erst nach 20–60 Jahren spürbar. Dies erklärt, warum mit Präventionsmaßnahmen
(Vorbeugung) früh begonnen werden muss. Spätere Maßnahmen können die Folgen nur noch begrenzen.
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Häufigkeit
An den Folgen der koronaren Herzkrankheit sterben allein in Deutschland jährlich über 340000 Menschen, die
Zahl der tödlichen Herzinfarkte liegt bei 85000 im Jahr. In allen Industrieländern ist die koronare Herzkrankheit
für ca. 30 % aller Todesfälle verantwortlich und damit die häufigste Todesursache.
Folie 7: »Häufigste Todesursache«
Tabelle 1: Die häufigsten Todesursachen in Deutschland (Statistisches Bundesamt 2004)
Todesursache
2000
2001
2002
1
Krankheiten des Kreislaufsystems
395043
391727
393778
2
Neubildungen
216419
213058
215441
3
Krankheiten des Atmungssystems
51806
48535
53646
4
Krankheiten des Verdauungssystems
40712
40918
41849
5
Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte
andere Folgen äußerer Ursachen
34523
34201
34296
6
Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten
23671
24363
26355
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