Heiner Keupp Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Vortrag bei der Tagung „Attraktion der Nazi-Bewegung“ vom 13. – 15. Februar 2013 in der Evangelischen Akademie Tutzing Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Mein aktueller Zugang zum Rechtsradikalismus Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Die Regionalbeauftragten für Demokratie und Toleranz finden Sie in jedem Regierungsbezirk. Sie sind in erster Linie Ansprechpartner für Schüler, Eltern und Lehrer. „Die Regionalbeauftragten sollen sich mit gefährdeten Jugendlichen und ihrem Umfeld auseinandersetzen. Vom Ansatz her werden die Regionalbeauftragten die Jugendlichen sozialpsychologisch ansprechen und begleiten.“ Quelle: Pressemitteilung Nr. 113 vom 28. Mai 2009 des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus Diese sozialpsychologischen Zugang zum Thema Rechtsradikalismus haben wir an die Regionalbeauftragten zu vermitteln versucht. Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Wenige Monate nach der politischen Prioritätensetzung beim Linksextremismus ist das NSU-Netz aufgedeckt worden! Ähnlich wie auf der Bundesebene wird von Seiten der Staatsregierung auch in Bayern eine wachsende Gefahr des Linksradikalismus beschworen. Die Bundesmittel für Projekte gegen Rechtsradikalismus werden gekürzt. Die Landeszentrale für politische Bildungsarbeit in Bayern erweitert das Aufgabenspektrum der Regionalbeauftragten und wir übernehmen einen Auftrag, die Gewaltbereitschaft im linksextremistischen Bereich empirisch zu ermitteln. Unsere Ergebnisse ermöglichen uns Aussagen über wichtige Differenzen zu Gewaltmotivationen aus dem rechts- und linksextremistischen Bereich und sie entziehen den platten Extremismustheorien den Boden. Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Mein Vortrag soll sich auf diesem Hintergrund beschäftigen … • • mit rechtsradikaler Gewalt – Empirische Befunde mit sozialpsychologischen Zugängen zum Rechtsradikalismus Klassische Ansätze der autoritäre Charakter bindungstheoretische Weiterführung Klassische Experimente • • • mit dem Ohnmachtsgefühl mit Gewalt als Reaktion auf Ohnmachtsgefühle mit Differenzen zwischen rechts- und linksradikaler Gewalt bzw. Gewaltbereitschaft Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Fünf Zugangshypothesen 1. Politische Orientierungen im Jugendalter sind Teil eines Suchprozesses, in dem Subjekte ihre identitäre Verortung in der Gesellschaft herauszufinden versuchen. 2. Jugendliche suchen nach Selbstwirksamkeitserfahrungen. Je weniger der familiäre und schulische Kontext solche Erfahrungschancen liefern, desto faszinierender ist das Wirksamkeitspotential der Gewalt. 3. Die Erfahrungen mit der Wirksamkeit demokratischer Entscheidungswege sind für Jugendliche (und viele Erwachsene) enttäuschend. Die oft mühsam erzielten demokratischen Kompromisse, aber auch das Fehlen von zivilgesellschaftlichen Mitwirkungsmöglichkeiten können das Vertrauen in demokratische Verfahrensprinzipien zerstören. 4. Die Zugehörigkeit zu einer gewaltbereiten Gruppe vermittelt Gefühle gesteigerter Handlungswirksamkeit. Sie überwindet das Gefühl der individuellen Ohnmacht. 5. Rechtsradikale Ideologien liefern gewaltbegründende Rechtfertigungen und liefern einen Selbstwert-Surplus, der nicht an die individuelle Leistung gebunden ist. Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « 6 Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Mein Vortrag soll sich auf diesem Hintergrund beschäftigen … • • mit rechtsradikaler Gewalt – Empirische Befunde mit sozialpsychologischen Zugängen zum Rechtsradikalismus Klassische Ansätze der autoritäre Charakter bindungstheoretische Weiterführung Klassische Experimente • • • mit dem Ohnmachtsgefühl mit Gewalt als Reaktion auf Ohnmachtsgefühle mit Differenzen zwischen rechts- und linksradikaler Gewalt bzw. Gewaltbereitschaft Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus „Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ (Wilhelm Heitmeyer) Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Gewaltbilligung zur Absicherung von Macht • Durch Anwendung von Gewalt können klare 9% Verhältnisse geschaffen werden. • Wenn sich andere bei uns breit machen, muss man ihnen unter Umständen unter Anwendung von Gewalt 19% zeigen, wer Herr im Hause ist. Gewaltbereitschaft zur „Verteidigung“ • Manchmal muss ich Gewalt einsetzen, um nicht den Kürzeren zu ziehen. • Wenn mich jemand beleidigt, kann es ihm passieren, dass er sich eine fängt. Quelle: Survey Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit 2011 Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « 11% 14% Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Gewaltpotential (Mittelwerte, Skala 1 – 4) Quelle: Survey Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit 2002-2011 Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Gewaltpotential der Altersgruppen (Mittelwerte, Skala 1 – 4) Quelle: Survey Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit 2002-2011 Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Gewaltpotential nach politischer Orientierung (Mittelwerte, Skala 1 – 4) Quelle: Survey Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit 2002-2011 Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Zustimmung (eher/voll und ganz) zu der Aussage „Manchmal muss ich Gewalt einsetzen, um nicht den Kürzeren zu ziehen“ (in %) Quelle: Survey Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit 2002-2011 Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Rechtspopulistische Einstellungen nach Einkommensgruppen (Mittelwerte, Skala 1 – 4) Quelle: Survey Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit 2002-2010 Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Zunehmende Werte bei zentralen Dimensionen der Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (Mittelwerte, Skala 1 – 4) Quelle: Survey Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit 2002-2011 Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Die amtlichen Zahlen Quelle: http://www.verfassungsschutz.de/de/ arbeitsfelder/af_rechtsextremismus/z ahlen_und_fakten_zum_rechtsextre mismus/zuf_re_2011_gewalt_gesamt. html Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Die Daten des Bayerischen Verfassungsschutzes Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Schülerbefragung des Kriminologischen Instituts Niedersachsen (2009): Begangene rechtsextreme Straftaten (Ausländer geschlagen/verletzt; Dinge absichtlich beschädigt, die Ausländern gehören; ein von Ausländern bewohntes Haus absichtlich beschädigt Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Schülerbefragung des Kriminologischen Instituts Niedersachsen (2009) Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus 149 Todesopfer rechter Gewalt zwischen 1990 - 2010 Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Mein Vortrag soll sich auf diesem Hintergrund beschäftigen … • • mit rechtsradikaler Gewalt – Empirische Befunde mit sozialpsychologischen Zugängen zum Rechtsradikalismus Klassische Ansätze der autoritäre Charakter bindungstheoretische Weiterführung Klassische Experimente • • • mit dem Ohnmachtsgefühl mit Gewalt als Reaktion auf Ohnmachtsgefühle mit Differenzen zwischen rechts- und linksradikaler Gewalt bzw. Gewaltbereitschaft Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Max Horkheimer 1895 - 1973 Theodor W. Adorno 1903 - 1969 Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Autorenteam Der autoritäre Charakter Theodor W. Adorno Else Frenkel-Brunswick Daniel J. Levinson Nevitt Sanford Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « 25 Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Autoritärer Charakter Fragestellungen Warum sind Menschen bereit, sich zu unterwerfen? Wie konnte es in Deutschland zum Nationalsozialismus kommen? Welche Rolle spielt die Familie bei der „Produktion“ des autoritären Charakters? An welchen Haltungen und Einstellungen lässt sich der autoritäre Charakter erkennen? Wie lässt sich die innerpsychische Dynamik des autoritären Charakters verstehen? Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « 26 Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Autoritärer Charakter Das Problem „Die Untersuchungen, über die hier berichtet wird, waren an der Hypothese orientiert, dass politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Überzeugungen eines Individuums häufig ein umfassendes und kohärentes ... Denkmuster bilden, und dass dieses Denkmuster Ausdruck verborgener Züge der individuellen Charakterstruktur ist. Im Mittelpunkt des Interesses stand das potentiell faschistische Individuum, ein Individuum, dessen Struktur es besonders empfänglich für faschistische Propaganda macht.“ Quelle: Theodor W. Adorno: Studien zum autoritären Charakter. Frankfurt: Suhrkamp Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « 27 Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Autoritärer Charakter Gesellschaftliche Voraussetzungen Ökonomische Konzentrationsprozesse entzogen immer mehr Menschen die Basis wirtschaftlicher Autonomie. Damit wird der väterlichen Autorität die objektive Basis entzogen und aus Autorität wird Autoritarismus. In Deutschland hat eine „Koalition“ von Adel, Militär und Konzernen die Entstehung eines selbstbewussten Bürgertums verhindert. Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « 28 Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Autoritärer Charakter Seine personstrukturelle Basis Das Ich ist sehr schwach entwickelt und es gelingt ihm kaum, autonome Entscheidungen zu fällen. Das Über-Ich ist rigide und dominant und repräsentiert im Individuum die gesellschaftliche Macht. Es-Impulse werden stark abgewehrt, aber können sich in einer „Koalition“ mit dem Über-Ich gegen das Ich „verbünden“: So können Triebdurchbrüche gesellschaftlich legitimiert sein. Das Ich braucht Feindbilder und „produziert“ sie durch Abwehrmechanismen (z.B. Projektion). Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « 29 Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Das Strukturmodell der Psyche nach Freud Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « 30 Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Hauptmerkmale des autoritären Charakters a. Konventionalismus b. autoritäre Unterwürfigkeit c. Autoritäre Aggression d. Anti-Intrazeption e. Aberglaube und Stereotypie f. Machtdenken und Kraftmeierei g. Destruktivität und Zynismus h. Projektivität i. Überwertigkeit der Sexualität Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « 31 Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Autoritärer Charakter Abschließende Frage Ist dieser Erklärungsansatz in einer Gesellschaft noch tauglich, in der traditionelle Familienformen sich immer mehr auflösen und schon lange eine „Vaterlosigkeit“ diagnostiziert wird? Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Mein Vortrag soll sich auf diesem Hintergrund beschäftigen … • • mit rechtsradikaler Gewalt – Empirische Befunde mit sozialpsychologischen Zugängen zum Rechtsradikalismus Klassische Ansätze der autoritäre Charakter bindungstheoretische Weiterführung Klassische Experimente • • • mit dem Ohnmachtsgefühl mit Gewalt als Reaktion auf Ohnmachtsgefühle mit Differenzen zwischen rechts- und linksradikaler Gewalt bzw. Gewaltbereitschaft Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Erklärungsangebote der Sozialpsychologie • Die Weiterführung durch die Bindungsforschung Sie zeigt auf, wie wichtig ein in der Sozialisation früh gewonnenes Gefühl des „Urvertrauens“ auch für spätere politische Orientierungen ist. Hier wird ein individuelles „Arbeitsmodell“ für die Begegnung mit einer komplexen sozialen Wirklichkeit ausgebildet. Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Bindungstypen Beschreibung Sichere Bindung Solche Kinder können Nähe und Distanz der Bezugsperson angemessen regulieren. Unsicher vermeidende Bindung Die Kinder zeigen eine Pseudounabhängigkeit von der Bezugsperson. Sie zeigen auffälliges Kontakt-Vermeidungsverhalten und beschäftigen sich primär mit Spielzeug im Sinne einer Stress-Kompensationsstrategie. Unsicher ambivalente Bindung Diese Kinder verhalten sich widersprüchlich-anhänglich an die Bezugsperson. Desorganisierte Bindung Die Kinder zeigen deutlich desorientiertes, nicht auf eine Bezugsperson bezogenes Verhalten. Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus „Arbeitsmodell“ Beschreibung Rechtsradi. Abwehrendbagatellisierender Beziehungstypus Problematische Beziehungserfahrungen werden abgespalten. Eltern werden entweder idealisiert oder kühl abgewertet. +++ Sicher-autonomer Beziehungsypus Offener Zugang zu Bindungserfahrungen; positive wie auch negativen Erlebnisse werden reflektiert; keine Idealisierung. - Verstrickter Beziehungstypus Passives Verharren oder anhaltendes Verwickeltsein in Beziehungen zu zentralen Bezugspersonen; offene Wut. ++ Christel und Wulf Hopf: „die Relevanz von familialen Beziehungserfahrungen für die Entwicklung rechtsextremistischer Orientierungen“ (Quelle: Hopf/Hopf (1997). Familie, Persönlichkeit, Politik. Weinheim: Juventa) Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Warnung vor Vereinfachungen Einfache Kausalmodelle, die politische Orientierungen aus dem jeweiligen Typus der familiären Matrix ableiten, existieren nicht. Aber die „vorpolitischen“ Orientierungen und das spezifische subjektive Weltverhältnis werden durch die familiäre Sozialisation entscheidend bestimmt. Unsichere, ungeklärte, verstrickte und idealisierende Elternbeziehungen fördern fundamentalistische und extremistische Orientierungen. Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Mein Vortrag soll sich auf diesem Hintergrund beschäftigen … • • mit rechtsradikaler Gewalt – Empirische Befunde mit sozialpsychologischen Zugängen zum Rechtsradikalismus Klassische Ansätze der autoritäre Charakter bindungstheoretische Weiterführung Klassische Experimente • • • mit dem Ohnmachtsgefühl mit Gewalt als Reaktion auf Ohnmachtsgefühle mit Differenzen zwischen rechts- und linksradikaler Gewalt bzw. Gewaltbereitschaft Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Milgram-Experiment: Gehorsamsbereitschaft Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Stanford-Gefängnis-Experiment Philip Zimbardo Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Mein Vortrag soll sich auf diesem Hintergrund beschäftigen … • • mit rechtsradikaler Gewalt – Empirische Befunde mit sozialpsychologischen Zugängen zum Rechtsradikalismus Klassische Ansätze der autoritäre Charakter bindungstheoretische Weiterführung Klassische Experimente • • • mit dem Ohnmachtsgefühl mit Gewalt als Reaktion auf Ohnmachtsgefühle mit Differenzen zwischen rechts- und linksradikaler Gewalt bzw. Gewaltbereitschaft Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Zum Gefühl der Ohnmacht (1937) „Der bürgerliche Charakter weist einen eigenartigen Zwiespalt auf. Einerseits hat er eine sehr aktive, auf bewusste Gestaltung und Veränderung der Umwelt ausgerichtete Einstellung. (…) Seine technischen Leistungen und Erfindungen stehen einer Verwirklichung aller Träume nahe, die je von der Herrschaft des Menschen über die Natur und seiner Macht geträumt worden sind. Er hat einen bisher ungeahnten Reichtum geschaffen, der zum ersten Mal in der Geschichte die Möglichkeit eröffnet, die materiellen Bedürfnisse aller Menschen zu befriedigen. Nie zuvor ist der Mensch so Meister der materiellen Welt gewesen. (…) Er produziert eine Welt der grossartigsten und wunderbarsten Dinge; aber diese seine eigenen Geschöpfe stehen ihm fremd und drohend gegenüber; sind sie geschaffen, so fühlt er sich nicht mehr als ihr Herr, sondern als ihr Diener. Die ganze materielle Welt wird zum Monstrum einer Riesenmaschine, die ihm Richtung und Tempo seines Lebens vorschreibt. Aus dem Werk seiner Hände, bestimmt, ihm zu dienen und ihn zu beglücken, wird eine ihm entfremdete Welt, der er demütig und ohnmächtig gehorcht. Dieselbe Haltung der Ohnmacht hat er auch gegenüber dem sozialen und politischen Apparat.“ Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Erich Fromm 1900 - 1980 Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Zum Gefühl der Ohnmacht (1937) „… dem Erwachsenen wird gesagt, er könne alles erreichen, was er wolle, wenn er es nur wirklich wolle und sich anstrenge, und er sei ebenso für seinen Erfolg wie für das Misslingen selbst verantwortlich. Das Leben wird ihm als ein grosses Spiel hingestellt, in dem in erster Linie nicht der Zufall, sondern eigenes Geschick, eigener Fleiss und eigene Energie entscheiden. Diesen Ideologien stehen die faktischen Verhältnisse schroff gegenüber. Der durchschnittliche Erwachsene unserer Gesellschaft ist tatsächlich ungeheuer ohnmächtig, und diese Ohnmacht wirkt noch umso drükkender, als er ja glauben gemacht wird, es müsste eigentlich ganz anders sein und es sei sein Verschulden, wenn er so schwach sei. Er hat gar keine Macht, sein eigenes Schicksal zu bestimmen. (…) … auch in Demokratien besteht eine ausserordentliche Diskrepanz zwischen der ideologischen Vorstellung, das einzelne Mitglied der Gesellschaft bestimme als Teil des Ganzen dessen Schicksal, und der Distanz, die in Wirklichkeit den einzelnen von den Zentren der politischen und ökonomischen Macht trennt.“ Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Erich Fromm 1900 - 1980 Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Zum Gefühl der Ohnmacht (1937) Wie versuchen Menschen „das Quälende des Gefühls zu überwinden“? Durch Rationalisierungen Glaube an ein Wunder/magische Handlungen Überkompensierendes Verhalten (z.B. Geschäftigkeit) Streben nach Kontrolle und Führung in jeder Situation Wut, besonders gekennzeichnet durch Ohnmächtigkeit Projektion der eigenen Wut auf andere Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Erich Fromm 1900 - 1980 Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Mein Vortrag soll sich auf diesem Hintergrund beschäftigen … • • mit rechtsradikaler Gewalt – Empirische Befunde mit sozialpsychologischen Zugängen zum Rechtsradikalismus Klassische Ansätze der autoritäre Charakter bindungstheoretische Weiterführung Klassische Experimente • • • mit dem Ohnmachtsgefühl mit Gewalt als Reaktion auf Ohnmachtsgefühle mit Differenzen zwischen rechts- und linksradikaler Gewalt bzw. Gewaltbereitschaft Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Individualisierung als Kennzeichen moderner gesellschaftlicher Entwicklung mehr Entscheidungsspielräume mehr Entscheidungszwänge; Verlust von Bindungen Desintegrationspotentiale Verlust von traditionellen Lebenszusammenhängen Auflösung gesicherter und verbindlicher Werte und Normen abnehmende Teilnahme an gesellschaftlichen Institutionen Verunsicherungen Gewalt Eine mögliche Form der Verarbeitung von Verunsicherung Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Wilhelm Heitmeyers Erklärungsmodell Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Wilhelm Heitmeyers Erklärungsmodell Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Quelle: Heitmeyer, W. (2011). Deutsche Zustände. Band 9 49 Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Quelle: Heitmeyer, W. (2011). Deutsche Zustände. Band 9 50 Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Zustimmung (eher/voll und ganz) zu der Aussage „Leute wie ich haben sowieso keinen Einfluss darauf, was die Regierung tut“ (in %) Quelle: Survey Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit 2002-2011 Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Ökonomisch-soziale Alltagserfahrung Subjektive Handlungsimpulse Rechtsradikale Lösungsangebote Ideologische Rechtfertigungen Handlungsunsicherheit/Statusverunsicherungen- Gewissheitssuche Sicherheits-/Gewissheitsangebote Soziale Vorurteile, Versprechen auf Rückkehr zu einer „alten Ordnung Ohnmachtserfahrungen Gewalteinverständnis Kollektive Gewaltanwendung Das Recht des Stärkeren Suche nach einer Gemeinschaft Wir-Gefühl in einer verschworenen Gemeinschaft der Gleichgesinnten Die völkische Gemeinschaft Vereinzelungserfahrungen Wachsender Konkurrenzdruck Suche nach leistungsTreue, Kameradschaft unabhängigen selbstund Rasse sichern die verständlichen Zugehörigkeit Zugehörigkeiten Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « EtabliertenVorrechte, Rassismus Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Erklärungsangebote der Sozialpsychologie • Kompensation defizitärer Sozialisationserfahrungen Manichäische Weltdeutungen, die nur schwarz und weiß oder gut und böse sehen und zulassen, gehen auf Spaltungsprozesse zurück, mit denen negative Erfahrungen mit wichtigen Bezugspersonen „verarbeitet“ werden. Gewalt und Wut richten sich im Jugendalter oft gegen negative Elternrepräsentationen, die dann allerdings politisch-ideologisch maskiert werden. Verschwörungs-, rassistische oder fundamentalistische Theorien bieten hier vor allem Legitimationen. Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Erklärungsangebote der Sozialpsychologie • Kompensation defizitärer Sozialisationserfahrungen Selbst ausgeübte Gewalt liefert eine wirksame Kompensation. Sie bietet die Chance, sich aus der Opferposition, die man im familiären System zugewiesen bekam, zu befreien. Sie kann eine „epiphanische Erfahrung“ (Ferdinand Sutterlüty) begründen, die ein Selbstwirksamkeitsgefühl fördert, das für diese Personen ohne Alternative ist. Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Das Erklärungsmodell von Ferdinand Sutterlüty Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Gewalttäterraten nach erlebter elterlicher Gewalt in Kindheit und Jugend. Schülerbefragung des Kriminologischen Instituts Niedersachsen (2009) Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Erklärungsangebote der Sozialpsychologie • Der jugendspezifische Vollzug elterlicher Haltungen/der Stammtischressentiments Jugendliche rechtsradikale Täter mögen sich auf den ersten Blick selbst marginalisieren. Ein zweiter Blick zeigt allerdings oft, dass sie in ihren Überzeugungen durchaus aus relevanten Milieus gestützt sind, die zur gesellschaftlichen Mitte gehören. In jugendspezifischer Radikalität werden sie zu Vollstreckern von Haltungen in ihren Elternhäusern und den Stammtischen. Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Gewalt im Leben Jugendlicher Gewaltakzeptanz „Ein bisschen Gewalt gehört einfach dazu, um Spass zu haben!“ „Wenn ich zeigen muss, was ich drauf habe, würde ich auch Gewalt anwenden!“ „Der stärkere muss sich durchsetzen, sonst gibt es keinen Fortschritt!“ „Ohne Gewalt wäre alles viel langweiliger!“ Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Erklärungsangebote der Sozialpsychologie • Der jugendspezifische Vollzug elterlicher Haltungen/der Stammtischressentiments Jugendliche rechtsradikale Täter mögen sich auf den ersten Blick selbst marginalisieren. Ein zweiter Blick zeigt allerdings oft, dass sie in ihren Überzeugungen durchaus aus relevanten Milieus gestützt sind, die zur gesellschaftlichen Mitte gehören. In jugendspezifischer Radikalität werden sie zu Vollstreckern von Haltungen in ihren Elternhäusern und den Stammtischen. Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Geil auf Gewalt "Was mich anzieht, sind die Momente, wo das Bewusstsein aufhört: Momente, in denen es ums Überleben geht, Momente von animalischer Intensität, der Gewalttätigkeit, Momente, wenn keine Vielzahl, keine Möglichkeit verschiedener Denkebenen besteht, sondern nur eine einzige die Gegenwart in ihrer absoluten Form. Die Gewalt ist eines der stärksten Erlebnisse und bereitet denen, die fähig sind, sich ihr hinzugeben, eine der stärksten Lustempfindungen.“ Bill Bufford Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Der jugendspezifische Vollzug elterlicher Haltungen/der Stammtischressentiments „Wenn die Gruppe zur Tat schritt, tat sie das in strikter Übereinstimmung mit der öffentlichen Meinung des Dorfes. Indem die ‚Erwachsenen‘ die Verantwortung an eine Gruppe von Burschen weiterleiteten, die nicht als (voll) verantwortlich für ihre Taten galten, schafften sie es, ihre eigene Integrität zu wahren. Junge Männer sind aus strukturellen Gründen prädestiniert für die stellvertretende Erledigung von Aufgaben, die die Integrität der Erwachsenen bedrohen. (…). Es geht dabei also um einen unausgesprochenen Handel zwischen den Jungmännern und Erwachsenen: Erledige du für mich diese Sache, dann sorgen wir dafür, dass du für dein Tun nicht belangt wirst.“ Quelle: Jörg Bergmann/Claus Leggewie (1993). Die Täter sind unter uns. Beobachtungen aus der Mitte Deutschlands. In: Kursbuch 113 Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Der jugendspezifische Vollzug elterlicher Haltungen/der Stammtischressentiments Alle psychologischen Deutungsmuster beinhalten die Gefahr, dass spezifische Deutungszugänge zu pathologisierenden Erklärungsmustern verwendet werden. Gerade dort, wo rechtsradikale Ressentiments aus der Mitte der Gesellschaft kommen, geraten psychopathologische Modelle ganz schnell an ihre Grenzen. Da wäre dann allenfalls nach der „Pathologie der Normalität“ zu fragen. Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Mein Vortrag soll sich auf diesem Hintergrund beschäftigen … • • mit rechtsradikaler Gewalt – Empirische Befunde mit sozialpsychologischen Zugängen zum Rechtsradikalismus Klassische Ansätze der autoritäre Charakter bindungstheoretische Weiterführung Klassische Experimente • • • mit dem Ohnmachtsgefühl mit Gewalt als Reaktion auf Ohnmachtsgefühle mit Differenzen zwischen rechts- und linksradikaler Gewalt bzw. Gewaltbereitschaft Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Was unterscheidet rechtsextremistische von linksextremistischer Gewalt Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus Die befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich der linksautonomen Szene zurechnen, • • • • • wollen die politischen/ gesellschaftlichen Verhältnisse, so wie sie sind, nicht akzeptieren und passiv hinnehmen, sie wollen handlungsfähig sein. Sie wollen nicht über eine Ideologie, sondern über die Wahrung der eigenen Autonomie und mit Szenen-/ Gruppenunterstützung auf politische/ gesellschaftliche Missstände aufmerksam machen, sich einmischen und etwas verändern! Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie « 65