Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen

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Heiner Keupp
Mit Gewalt aus der Ohnmacht.
Sozialpsychologische Anmerkungen
zum Rechtsradikalismus
Vortrag bei der Tagung „Attraktion der Nazi-Bewegung“ vom
13. – 15. Februar 2013 in der Evangelischen Akademie Tutzing
Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Mein aktueller Zugang zum
Rechtsradikalismus
Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie «
Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Die Regionalbeauftragten für Demokratie und Toleranz
finden Sie in jedem Regierungsbezirk. Sie sind in erster
Linie Ansprechpartner für Schüler, Eltern und Lehrer.
„Die Regionalbeauftragten sollen sich mit gefährdeten Jugendlichen und ihrem Umfeld auseinandersetzen. Vom Ansatz her werden die Regionalbeauftragten die Jugendlichen
sozialpsychologisch
ansprechen und begleiten.“
Quelle: Pressemitteilung Nr. 113 vom 28. Mai 2009 des Bayerischen
Staatsministeriums für Unterricht und Kultus
Diese sozialpsychologischen Zugang zum Thema
Rechtsradikalismus haben wir an die Regionalbeauftragten zu vermitteln versucht.
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Wenige Monate nach der
politischen Prioritätensetzung beim Linksextremismus ist das NSU-Netz
aufgedeckt worden!
Ähnlich wie auf der Bundesebene wird von Seiten der Staatsregierung auch in Bayern eine wachsende Gefahr des Linksradikalismus
beschworen. Die Bundesmittel für Projekte gegen Rechtsradikalismus werden gekürzt. Die Landeszentrale für politische Bildungsarbeit in Bayern erweitert das Aufgabenspektrum der Regionalbeauftragten und wir übernehmen einen Auftrag, die Gewaltbereitschaft im linksextremistischen Bereich empirisch zu ermitteln.
Unsere Ergebnisse ermöglichen uns Aussagen über wichtige Differenzen zu Gewaltmotivationen aus dem rechts- und linksextremistischen Bereich und sie entziehen den platten Extremismustheorien den Boden.
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Mein Vortrag soll sich auf diesem Hintergrund beschäftigen …
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mit rechtsradikaler Gewalt – Empirische Befunde
mit sozialpsychologischen Zugängen zum Rechtsradikalismus
 Klassische Ansätze
 der autoritäre Charakter
 bindungstheoretische Weiterführung
 Klassische Experimente
•
•
•
mit dem Ohnmachtsgefühl
mit Gewalt als Reaktion auf Ohnmachtsgefühle
mit Differenzen zwischen rechts- und linksradikaler Gewalt
bzw. Gewaltbereitschaft
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Fünf Zugangshypothesen
1. Politische Orientierungen im Jugendalter sind Teil eines Suchprozesses, in dem
Subjekte ihre identitäre Verortung in der Gesellschaft herauszufinden versuchen.
2. Jugendliche suchen nach Selbstwirksamkeitserfahrungen. Je weniger der familiäre
und schulische Kontext solche Erfahrungschancen liefern, desto faszinierender ist
das Wirksamkeitspotential der Gewalt.
3. Die Erfahrungen mit der Wirksamkeit demokratischer Entscheidungswege sind für
Jugendliche (und viele Erwachsene) enttäuschend. Die oft mühsam erzielten demokratischen Kompromisse, aber auch das Fehlen von zivilgesellschaftlichen Mitwirkungsmöglichkeiten können das Vertrauen in demokratische Verfahrensprinzipien zerstören.
4. Die Zugehörigkeit zu einer gewaltbereiten Gruppe vermittelt Gefühle gesteigerter
Handlungswirksamkeit. Sie überwindet das Gefühl der individuellen Ohnmacht.
5. Rechtsradikale Ideologien liefern gewaltbegründende Rechtfertigungen und
liefern einen Selbstwert-Surplus, der nicht an die individuelle Leistung gebunden
ist.
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Mein Vortrag soll sich auf diesem Hintergrund beschäftigen …
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mit rechtsradikaler Gewalt – Empirische Befunde
mit sozialpsychologischen Zugängen zum Rechtsradikalismus
 Klassische Ansätze
 der autoritäre Charakter
 bindungstheoretische Weiterführung
 Klassische Experimente
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mit dem Ohnmachtsgefühl
mit Gewalt als Reaktion auf Ohnmachtsgefühle
mit Differenzen zwischen rechts- und linksradikaler Gewalt
bzw. Gewaltbereitschaft
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
„Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ (Wilhelm Heitmeyer)
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Gewaltbilligung zur Absicherung von Macht
• Durch Anwendung von Gewalt können klare
9%
Verhältnisse geschaffen werden.
• Wenn sich andere bei uns breit machen, muss man
ihnen unter Umständen unter Anwendung von Gewalt 19%
zeigen, wer Herr im Hause ist.
Gewaltbereitschaft zur „Verteidigung“
• Manchmal muss ich Gewalt einsetzen, um nicht den
Kürzeren zu ziehen.
• Wenn mich jemand beleidigt, kann es ihm passieren,
dass er sich eine fängt.
Quelle: Survey Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit 2011
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11%
14%
Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Gewaltpotential (Mittelwerte, Skala 1 – 4)
Quelle: Survey Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit 2002-2011
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Gewaltpotential der Altersgruppen
(Mittelwerte, Skala 1 – 4)
Quelle: Survey Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit 2002-2011
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Gewaltpotential nach politischer Orientierung
(Mittelwerte, Skala 1 – 4)
Quelle: Survey Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit 2002-2011
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Zustimmung (eher/voll und ganz) zu der Aussage „Manchmal muss
ich Gewalt einsetzen, um nicht den Kürzeren zu ziehen“ (in %)
Quelle: Survey Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit 2002-2011
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Rechtspopulistische Einstellungen nach Einkommensgruppen
(Mittelwerte, Skala 1 – 4)
Quelle: Survey Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit 2002-2010
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Zunehmende Werte bei zentralen Dimensionen der Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (Mittelwerte, Skala 1 – 4)
Quelle: Survey Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit 2002-2011
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Die amtlichen Zahlen
Quelle:
http://www.verfassungsschutz.de/de/
arbeitsfelder/af_rechtsextremismus/z
ahlen_und_fakten_zum_rechtsextre
mismus/zuf_re_2011_gewalt_gesamt.
html
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Die Daten des Bayerischen
Verfassungsschutzes
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Schülerbefragung des Kriminologischen Instituts Niedersachsen (2009):
Begangene rechtsextreme Straftaten (Ausländer geschlagen/verletzt;
Dinge absichtlich beschädigt, die Ausländern gehören; ein von
Ausländern bewohntes Haus absichtlich beschädigt
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Schülerbefragung des Kriminologischen Instituts
Niedersachsen (2009)
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
149 Todesopfer rechter Gewalt
zwischen 1990 - 2010
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Mein Vortrag soll sich auf diesem Hintergrund beschäftigen …
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mit rechtsradikaler Gewalt – Empirische Befunde
mit sozialpsychologischen Zugängen zum Rechtsradikalismus
 Klassische Ansätze
 der autoritäre Charakter
 bindungstheoretische Weiterführung
 Klassische Experimente
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mit dem Ohnmachtsgefühl
mit Gewalt als Reaktion auf Ohnmachtsgefühle
mit Differenzen zwischen rechts- und linksradikaler Gewalt
bzw. Gewaltbereitschaft
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Max Horkheimer
1895 - 1973
Theodor W. Adorno
1903 - 1969
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Autorenteam
Der autoritäre
Charakter
Theodor W. Adorno
Else Frenkel-Brunswick
Daniel J. Levinson
Nevitt Sanford
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Autoritärer Charakter
Fragestellungen
Warum sind Menschen bereit, sich zu unterwerfen?
Wie konnte es in Deutschland zum Nationalsozialismus kommen?
Welche Rolle spielt die Familie bei der „Produktion“ des
autoritären Charakters?
An welchen Haltungen und Einstellungen lässt sich der autoritäre
Charakter erkennen?
Wie lässt sich die innerpsychische Dynamik des autoritären
Charakters verstehen?
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Autoritärer Charakter
Das Problem
„Die Untersuchungen, über die hier berichtet wird, waren an der Hypothese orientiert, dass politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen
Überzeugungen eines Individuums häufig ein umfassendes und kohärentes ... Denkmuster bilden, und dass dieses Denkmuster Ausdruck
verborgener Züge der individuellen Charakterstruktur ist.
Im Mittelpunkt des Interesses stand das potentiell faschistische Individuum,
ein Individuum, dessen Struktur es besonders empfänglich für faschistische Propaganda macht.“
Quelle: Theodor W. Adorno: Studien zum autoritären Charakter. Frankfurt: Suhrkamp
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Autoritärer Charakter
Gesellschaftliche Voraussetzungen
Ökonomische Konzentrationsprozesse entzogen immer
mehr Menschen die Basis wirtschaftlicher Autonomie.
Damit wird der väterlichen Autorität die objektive
Basis entzogen und aus Autorität wird Autoritarismus.
In Deutschland hat eine „Koalition“ von Adel, Militär
und Konzernen die Entstehung eines selbstbewussten
Bürgertums verhindert.
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Autoritärer Charakter
Seine personstrukturelle Basis
Das Ich ist sehr schwach entwickelt und es gelingt ihm kaum, autonome Entscheidungen zu fällen.
Das Über-Ich ist rigide und dominant und repräsentiert im Individuum die gesellschaftliche Macht.
Es-Impulse werden stark abgewehrt, aber können sich in einer
„Koalition“ mit dem Über-Ich gegen das Ich „verbünden“: So können
Triebdurchbrüche gesellschaftlich legitimiert sein.
Das Ich braucht Feindbilder und „produziert“ sie durch Abwehrmechanismen (z.B. Projektion).
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Das Strukturmodell der Psyche nach Freud
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Hauptmerkmale des autoritären Charakters
a. Konventionalismus
b. autoritäre Unterwürfigkeit
c. Autoritäre Aggression
d. Anti-Intrazeption
e. Aberglaube und Stereotypie
f. Machtdenken und Kraftmeierei
g. Destruktivität und Zynismus
h. Projektivität
i. Überwertigkeit der Sexualität
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Autoritärer Charakter
Abschließende Frage
Ist dieser Erklärungsansatz in einer Gesellschaft
noch tauglich, in der traditionelle Familienformen sich immer mehr auflösen und schon
lange eine „Vaterlosigkeit“ diagnostiziert
wird?
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Mein Vortrag soll sich auf diesem Hintergrund beschäftigen …
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mit rechtsradikaler Gewalt – Empirische Befunde
mit sozialpsychologischen Zugängen zum Rechtsradikalismus
 Klassische Ansätze
 der autoritäre Charakter
 bindungstheoretische Weiterführung
 Klassische Experimente
•
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•
mit dem Ohnmachtsgefühl
mit Gewalt als Reaktion auf Ohnmachtsgefühle
mit Differenzen zwischen rechts- und linksradikaler Gewalt
bzw. Gewaltbereitschaft
Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie «
Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Erklärungsangebote der Sozialpsychologie
•
Die Weiterführung durch die Bindungsforschung
Sie zeigt auf, wie wichtig ein in der Sozialisation
früh gewonnenes Gefühl des „Urvertrauens“ auch
für spätere politische Orientierungen ist. Hier
wird ein individuelles „Arbeitsmodell“ für die Begegnung mit einer komplexen sozialen Wirklichkeit ausgebildet.
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Bindungstypen
Beschreibung
Sichere Bindung
Solche Kinder können Nähe und Distanz der Bezugsperson angemessen regulieren.
Unsicher vermeidende Bindung
Die Kinder zeigen eine Pseudounabhängigkeit von der
Bezugsperson. Sie zeigen auffälliges Kontakt-Vermeidungsverhalten und beschäftigen sich primär mit Spielzeug im Sinne einer Stress-Kompensationsstrategie.
Unsicher ambivalente Bindung
Diese Kinder verhalten sich widersprüchlich-anhänglich
an die Bezugsperson.
Desorganisierte
Bindung
Die Kinder zeigen deutlich desorientiertes, nicht auf eine
Bezugsperson bezogenes Verhalten.
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
„Arbeitsmodell“
Beschreibung
Rechtsradi.
Abwehrendbagatellisierender
Beziehungstypus
Problematische Beziehungserfahrungen
werden abgespalten. Eltern werden entweder idealisiert oder kühl abgewertet.
+++
Sicher-autonomer
Beziehungsypus
Offener Zugang zu Bindungserfahrungen;
positive wie auch negativen Erlebnisse
werden reflektiert; keine Idealisierung.
-
Verstrickter
Beziehungstypus
Passives Verharren oder anhaltendes
Verwickeltsein in Beziehungen zu zentralen Bezugspersonen; offene Wut.
++
Christel und Wulf Hopf: „die Relevanz von familialen Beziehungserfahrungen für die Entwicklung rechtsextremistischer Orientierungen“ (Quelle: Hopf/Hopf (1997). Familie, Persönlichkeit, Politik. Weinheim: Juventa)
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Warnung vor Vereinfachungen
Einfache Kausalmodelle, die politische Orientierungen
aus dem jeweiligen Typus der familiären Matrix ableiten, existieren nicht. Aber die „vorpolitischen“ Orientierungen und das spezifische subjektive Weltverhältnis
werden durch die familiäre Sozialisation entscheidend
bestimmt. Unsichere, ungeklärte, verstrickte und idealisierende Elternbeziehungen fördern fundamentalistische und extremistische Orientierungen.
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Mein Vortrag soll sich auf diesem Hintergrund beschäftigen …
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mit rechtsradikaler Gewalt – Empirische Befunde
mit sozialpsychologischen Zugängen zum Rechtsradikalismus
 Klassische Ansätze
 der autoritäre Charakter
 bindungstheoretische Weiterführung
 Klassische Experimente
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mit dem Ohnmachtsgefühl
mit Gewalt als Reaktion auf Ohnmachtsgefühle
mit Differenzen zwischen rechts- und linksradikaler Gewalt
bzw. Gewaltbereitschaft
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Milgram-Experiment:
Gehorsamsbereitschaft
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Stanford-Gefängnis-Experiment
Philip Zimbardo
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Mein Vortrag soll sich auf diesem Hintergrund beschäftigen …
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mit rechtsradikaler Gewalt – Empirische Befunde
mit sozialpsychologischen Zugängen zum Rechtsradikalismus
 Klassische Ansätze
 der autoritäre Charakter
 bindungstheoretische Weiterführung
 Klassische Experimente
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mit dem Ohnmachtsgefühl
mit Gewalt als Reaktion auf Ohnmachtsgefühle
mit Differenzen zwischen rechts- und linksradikaler Gewalt
bzw. Gewaltbereitschaft
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Zum Gefühl der Ohnmacht (1937)
„Der bürgerliche Charakter weist einen eigenartigen Zwiespalt
auf. Einerseits hat er eine sehr aktive, auf bewusste Gestaltung
und Veränderung der Umwelt ausgerichtete Einstellung. (…)
Seine technischen Leistungen und Erfindungen stehen einer Verwirklichung aller Träume nahe, die je von der Herrschaft des
Menschen über die Natur und seiner Macht geträumt worden
sind. Er hat einen bisher ungeahnten Reichtum geschaffen, der
zum ersten Mal in der Geschichte die Möglichkeit eröffnet, die
materiellen Bedürfnisse aller Menschen zu befriedigen. Nie zuvor ist der Mensch so Meister der materiellen Welt gewesen. (…)
Er produziert eine Welt der grossartigsten und wunderbarsten
Dinge; aber diese seine eigenen Geschöpfe stehen ihm fremd
und drohend gegenüber; sind sie geschaffen, so fühlt er sich nicht
mehr als ihr Herr, sondern als ihr Diener. Die ganze materielle
Welt wird zum Monstrum einer Riesenmaschine, die ihm
Richtung und Tempo seines Lebens vorschreibt. Aus dem Werk
seiner Hände, bestimmt, ihm zu dienen und ihn zu beglücken,
wird eine ihm entfremdete Welt, der er demütig und
ohnmächtig gehorcht. Dieselbe Haltung der Ohnmacht hat er
auch gegenüber dem sozialen und politischen Apparat.“
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Erich Fromm
1900 - 1980
Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Zum Gefühl der Ohnmacht (1937)
„… dem Erwachsenen wird gesagt, er könne alles erreichen, was
er wolle, wenn er es nur wirklich wolle und sich anstrenge, und
er sei ebenso für seinen Erfolg wie für das Misslingen selbst verantwortlich. Das Leben wird ihm als ein grosses Spiel hingestellt,
in dem in erster Linie nicht der Zufall, sondern eigenes Geschick,
eigener Fleiss und eigene Energie entscheiden. Diesen Ideologien
stehen die faktischen Verhältnisse schroff gegenüber. Der durchschnittliche Erwachsene unserer Gesellschaft ist tatsächlich ungeheuer ohnmächtig, und diese Ohnmacht wirkt noch umso drükkender, als er ja glauben gemacht wird, es müsste eigentlich
ganz anders sein und es sei sein Verschulden, wenn er so schwach
sei. Er hat gar keine Macht, sein eigenes Schicksal zu bestimmen.
(…) … auch in Demokratien besteht eine ausserordentliche Diskrepanz zwischen der ideologischen Vorstellung, das einzelne
Mitglied der Gesellschaft bestimme als Teil des Ganzen dessen
Schicksal, und der Distanz, die in Wirklichkeit den einzelnen von
den Zentren der politischen und ökonomischen Macht trennt.“
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Erich Fromm
1900 - 1980
Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Zum Gefühl der Ohnmacht (1937)
Wie versuchen Menschen „das Quälende des Gefühls zu
überwinden“?
 Durch Rationalisierungen
 Glaube an ein Wunder/magische Handlungen
 Überkompensierendes Verhalten (z.B. Geschäftigkeit)
 Streben nach Kontrolle und Führung in jeder Situation
 Wut, besonders gekennzeichnet durch Ohnmächtigkeit
 Projektion der eigenen Wut auf andere
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Erich Fromm
1900 - 1980
Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Mein Vortrag soll sich auf diesem Hintergrund beschäftigen …
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mit rechtsradikaler Gewalt – Empirische Befunde
mit sozialpsychologischen Zugängen zum Rechtsradikalismus
 Klassische Ansätze
 der autoritäre Charakter
 bindungstheoretische Weiterführung
 Klassische Experimente
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mit dem Ohnmachtsgefühl
mit Gewalt als Reaktion auf Ohnmachtsgefühle
mit Differenzen zwischen rechts- und linksradikaler Gewalt
bzw. Gewaltbereitschaft
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Individualisierung
als Kennzeichen moderner gesellschaftlicher Entwicklung
mehr Entscheidungsspielräume
mehr Entscheidungszwänge; Verlust von
Bindungen
Desintegrationspotentiale
 Verlust von traditionellen Lebenszusammenhängen
 Auflösung gesicherter und verbindlicher Werte und Normen
 abnehmende Teilnahme an
gesellschaftlichen Institutionen
Verunsicherungen
Gewalt
Eine mögliche Form der
Verarbeitung von Verunsicherung
Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie «
Wilhelm Heitmeyers
Erklärungsmodell
Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Wilhelm Heitmeyers
Erklärungsmodell
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Quelle: Heitmeyer, W. (2011). Deutsche Zustände. Band 9
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Quelle: Heitmeyer, W. (2011). Deutsche Zustände. Band 9
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Zustimmung (eher/voll und ganz) zu der Aussage „Leute wie ich
haben sowieso keinen Einfluss darauf, was die Regierung tut“ (in %)
Quelle: Survey Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit 2002-2011
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Ökonomisch-soziale
Alltagserfahrung
Subjektive
Handlungsimpulse
Rechtsradikale
Lösungsangebote
Ideologische
Rechtfertigungen
Handlungsunsicherheit/Statusverunsicherungen-
Gewissheitssuche
Sicherheits-/Gewissheitsangebote
Soziale Vorurteile,
Versprechen auf
Rückkehr zu einer
„alten Ordnung
Ohnmachtserfahrungen
Gewalteinverständnis
Kollektive
Gewaltanwendung
Das Recht des
Stärkeren
Suche nach einer
Gemeinschaft
Wir-Gefühl in einer
verschworenen
Gemeinschaft der
Gleichgesinnten
Die völkische
Gemeinschaft
Vereinzelungserfahrungen
Wachsender
Konkurrenzdruck
Suche nach leistungsTreue, Kameradschaft
unabhängigen selbstund Rasse sichern die
verständlichen
Zugehörigkeit
Zugehörigkeiten
Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie «
EtabliertenVorrechte, Rassismus
Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Erklärungsangebote der Sozialpsychologie
•
Kompensation defizitärer Sozialisationserfahrungen
Manichäische Weltdeutungen, die nur schwarz und weiß oder
gut und böse sehen und zulassen, gehen auf Spaltungsprozesse zurück, mit denen negative Erfahrungen mit wichtigen
Bezugspersonen „verarbeitet“ werden. Gewalt und Wut richten sich im Jugendalter oft gegen negative Elternrepräsentationen, die dann allerdings politisch-ideologisch maskiert werden. Verschwörungs-, rassistische oder fundamentalistische
Theorien bieten hier vor allem Legitimationen.
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Erklärungsangebote der Sozialpsychologie
•
Kompensation defizitärer Sozialisationserfahrungen
Selbst ausgeübte Gewalt liefert eine wirksame
Kompensation. Sie bietet die Chance, sich aus
der Opferposition, die man im familiären
System zugewiesen bekam, zu befreien. Sie
kann eine „epiphanische Erfahrung“ (Ferdinand Sutterlüty) begründen, die ein Selbstwirksamkeitsgefühl fördert, das für diese Personen ohne Alternative ist.
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Das Erklärungsmodell von
Ferdinand Sutterlüty
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Gewalttäterraten nach erlebter elterlicher Gewalt in Kindheit und Jugend.
Schülerbefragung des Kriminologischen Instituts Niedersachsen (2009)
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Erklärungsangebote der Sozialpsychologie
•
Der jugendspezifische Vollzug elterlicher
Haltungen/der Stammtischressentiments
Jugendliche rechtsradikale Täter mögen sich auf den ersten
Blick selbst marginalisieren. Ein zweiter Blick zeigt allerdings
oft, dass sie in ihren Überzeugungen durchaus aus relevanten
Milieus gestützt sind, die zur gesellschaftlichen Mitte gehören.
In jugendspezifischer Radikalität werden sie zu Vollstreckern
von Haltungen in ihren Elternhäusern und den
Stammtischen.
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Gewalt im Leben Jugendlicher
Gewaltakzeptanz
 „Ein bisschen Gewalt gehört einfach dazu, um
Spass zu haben!“
 „Wenn ich zeigen muss, was ich drauf habe, würde
ich auch Gewalt anwenden!“
 „Der stärkere muss sich durchsetzen, sonst gibt es
keinen Fortschritt!“
 „Ohne Gewalt wäre alles viel langweiliger!“
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Erklärungsangebote der Sozialpsychologie
•
Der jugendspezifische Vollzug elterlicher
Haltungen/der Stammtischressentiments
Jugendliche rechtsradikale Täter mögen sich auf den ersten
Blick selbst marginalisieren. Ein zweiter Blick zeigt allerdings
oft, dass sie in ihren Überzeugungen durchaus aus relevanten
Milieus gestützt sind, die zur gesellschaftlichen Mitte gehören.
In jugendspezifischer Radikalität werden sie zu Vollstreckern
von Haltungen in ihren Elternhäusern und den
Stammtischen.
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Geil auf Gewalt
"Was mich anzieht, sind die Momente, wo das Bewusstsein aufhört: Momente, in denen es ums
Überleben geht, Momente von animalischer Intensität, der Gewalttätigkeit, Momente, wenn
keine Vielzahl, keine Möglichkeit verschiedener
Denkebenen besteht, sondern nur eine einzige die Gegenwart in ihrer absoluten Form. Die Gewalt ist eines der stärksten Erlebnisse und bereitet denen, die fähig sind, sich ihr hinzugeben,
eine der stärksten Lustempfindungen.“
Bill Bufford
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Der jugendspezifische Vollzug elterlicher Haltungen/der
Stammtischressentiments
„Wenn die Gruppe zur Tat schritt, tat sie das in strikter Übereinstimmung mit
der öffentlichen Meinung des Dorfes. Indem die ‚Erwachsenen‘ die Verantwortung an eine Gruppe von Burschen weiterleiteten, die nicht als (voll)
verantwortlich für ihre Taten galten, schafften sie es, ihre eigene Integrität
zu wahren. Junge Männer sind aus strukturellen Gründen prädestiniert für
die stellvertretende Erledigung von Aufgaben, die die Integrität der Erwachsenen bedrohen. (…). Es geht dabei also um einen unausgesprochenen
Handel zwischen den Jungmännern und Erwachsenen: Erledige du für mich
diese Sache, dann sorgen wir dafür, dass du für dein Tun nicht belangt
wirst.“
Quelle: Jörg Bergmann/Claus Leggewie (1993). Die Täter sind unter uns. Beobachtungen aus der Mitte
Deutschlands. In: Kursbuch 113
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Der jugendspezifische Vollzug elterlicher
Haltungen/der Stammtischressentiments
Alle psychologischen Deutungsmuster beinhalten die
Gefahr, dass spezifische Deutungszugänge zu pathologisierenden Erklärungsmustern verwendet werden.
Gerade dort, wo rechtsradikale Ressentiments aus
der Mitte der Gesellschaft kommen, geraten psychopathologische Modelle ganz schnell an ihre Grenzen.
Da wäre dann allenfalls nach der „Pathologie der
Normalität“ zu fragen.
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Mein Vortrag soll sich auf diesem Hintergrund beschäftigen …
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mit rechtsradikaler Gewalt – Empirische Befunde
mit sozialpsychologischen Zugängen zum Rechtsradikalismus
 Klassische Ansätze
 der autoritäre Charakter
 bindungstheoretische Weiterführung
 Klassische Experimente
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mit dem Ohnmachtsgefühl
mit Gewalt als Reaktion auf Ohnmachtsgefühle
mit Differenzen zwischen rechts- und linksradikaler Gewalt
bzw. Gewaltbereitschaft
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Was unterscheidet
rechtsextremistische von
linksextremistischer Gewalt
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Mit Gewalt aus der Ohnmacht. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Rechtsradikalismus
Die befragten Jugendlichen und jungen
Erwachsenen, die sich der linksautonomen
Szene zurechnen,
•
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wollen die politischen/ gesellschaftlichen Verhältnisse, so
wie sie sind, nicht akzeptieren und passiv hinnehmen,
sie wollen handlungsfähig sein.
Sie wollen nicht über eine Ideologie,
sondern über die Wahrung der eigenen Autonomie
und mit Szenen-/ Gruppenunterstützung auf politische/
gesellschaftliche Missstände aufmerksam machen, sich
einmischen und etwas verändern!
Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie «
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