Wolfgang Pfeiffer

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Nadine Petitat
PH Aarau
Musik
Wolfgang Pfeiffer
Musikalische Lebenswelt – Faszination und
Herausforderung
(Zusammenfassung des Artikels durch Nadine Petitat)
Musik ist bei Jugendlichen Freizeitbeschäftigung, welche sie im Alltag begleitet.
Jugendliche befinden sich in der Phase zwischen des Kind- und des Erwachsenenseins.
Ihre Welt befindet sich zwischen Traum, Wunsch und Realität, voll von Symbolen, Idolen,
Trends und Moden.
Lebenswelt – ein schillernder Begriff
Der Begriff Lebenswelt ist nicht eindeutig definiert. So schreibt W. Pfeiffer: „Der Begriff
Lebenswelt rekurriert auf eine vielschichtige Genese innerhalb der Musikpädagogik, die
gekennzeichnet ist durch eine Spanne zwischen hermeneutisch- anthropologischen
Zugängen und sozialphänomenologischen bzw. sozialpsychologischen Blickrichtungen und
Forschungszugängen.“1
„Unter Lebenswelt versteht Bastian die Frage nach dem Menschsein in Bezug auf Musik
unter der Voraussetzung, dass Musik als Bestandteil menschlicher Selbstverwirklichung
zu funktionieren und als Katalysator sozialer Vorgänge, als Medium der Sensibilisierung
und Sozialisierung in einer gesellschaftspolitischen Aufgabe zu wirken vermag.
Gegenstand ist der musizierende und Musik hörende, empfindende, ertragende Mensch.
Musik wird als Teil der Symbolwelt des Menschen verstanden in Mitteilung,
Kommunikation und Interaktion sowie als Gebrauchsgegenstand.“2
Identitätsentwicklung und Symbolbegriff als Basis
Jugendliche suchen noch meist nach der eigenen Identität. Nach Eva und Michael Dreher
gehört die Frage nach dem Selbst und nach der Peergroup zu den wichtigsten. Um diese
Fragen klären zu können, hilft die Medienwelt. Die Musik ist ein Teil der Medienwelt,
welche eine zentrale Rolle spielt.
Der Symbolbegriff bildet eine Grundlage für die Bestimmung der Bedeutung der Musik in
der jugendlichen Lebenswelt. Symbole findet man in vielerlei Dingen, wie z.B. in Träumen,
Phantasien, in Kunstwerken, in Märchen und Mythen. Durch das Hören oder Produzieren
von Musik werden unbewusste Phantasien, Wünsche und Träume übertragen.
Medienpsychologie: Begegnung mit symbolischen Wirklichkeiten
„Entsprechend
der
medienwissenschaftlichen
These
von
der
`thematischen
Voreingenommenheit`- wir sprechen in diesem Zusammenhang von thematischer
Bezogenheit – nehmen Kinder, Jugendliche und Erwachsene Medieninhalte thematisch
Wolfgang Pfeiffer, Musikalische Lebenswelt – Faszination und Herausforderung, Zeitschrift: Diskussion Musikpädagogik
25/05, S.31
2 Wolfgang Pfeiffer, Musikalische Lebenswelt – Faszination und Herausforderung, Zeitschrift: Diskussion Musikpädagogik
25/05, S.31
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Nadine Petitat
PH Aarau
Musik
war und deuten das, was sie in Filmen sehen oder in Musik und deren Texten hören, für
ihre eigenen Themen und Situationen um.“3
Auf der Suche nach der `inneren Wirklichkeit` sind Medien nützlich, obwohl sie keine
realen Lösungsmöglichkeiten für die Veränderung von Lebensbedingungen anbieten.
Auf der Beziehungsebene fördern Medien die Kommunikation, Interaktion, Prestige /
Stellung in der Gruppe, medienbezogenes Expertentum und damit verbundene
Möglichkeiten der sozialen Gestaltung von Freundschaftsbeziehungen. Auf der
Inhaltsebene gewinnen die Jugendlichen Wissen, Betroffenheit, Bewusstsein von Themen
und Problemen, Unterhaltung, Zeitvertreib, Zerstreuung, Entspannung usw.
Kulturpsychologie: Subjektivierung und Objektivierung
Im Übergang zum Erwachsenensein findet die Differenzierung zwischen Innen- und
Aussenwelt, die Erkenntnis zwischen subjektiver und objektiver Welt statt.
Ernst Boesch versteht unter dem Begriff `Objektivierung` die Art von systematischer
Wahrnehmung der Realität, welche die Anpassung des Menschen unter instrumentellen
Bedingungen `objektiv` ermöglicht. Als Subjektivierung bezeichnet Boesch die mit
Handlungen und Objekten verbundenen Werte, Phantasien, Mythenbildungen,
Ästhetisierungen.
„In der Übertragung auf die Musik bedeutet dies: Jedes Musikstück, jedes Instrument,
jedes Lied und jedes Konzert hat neben seiner objektiven Bedeutung, die sich in (musik-)
wissenschaftlichen, exakt definierten Kriterien beschreiben lässt, eine Fülle von
subjektiven Bedeutungen für das Individuum, die Gruppe und die Gesellschaft.“4
Kultursoziologie: Sozialer Gebrauch von Medien und Musik
Die sozialen Funktionen von Musik und Medien sind diese, dass sie soziale Anerkennung
und soziale Kompetenzen in Peergroups und subkulturellen Milieus schaffen.
Die Jugendlichen entwickeln durch die Nutzung von Medien und Musik ihre eigene
Identität. Sie probieren Lebensstilorientierungen aus, suchen Vorbilder und Idole, wie
Schauspieler, Sänger etc. und tauschen sich darüber in ihren Peergroups aus.
Pädagogische Konsequenzen
Als Lehrperson ist man gefordert, die Lebenswelt der Jugendlichen behutsam anzugehen
und somit den individuellen Entwicklungsprozess zu begleiten.
Die Lebenswelt der Schüler/innen kann nur verstanden werden, wenn man als Lehrer die
Sichtweisen der Schüler/innen akzeptiert. Andererseits müssen auch die Schüler/innen
lernen, die Ansichten des Kommunikationspartners zu akzeptieren und zu verstehen.
Somit findet ein Austausch von Sichtweisen statt und beide Kommunikationspartner
haben die Möglichkeit ihre eigene Sichtweise zu erweitern. Offenheit und Bereitschaft,
sich auf den anderen einzulassen sind also Grundvoraussetzung für eine gute
Kommunikation.
Wolfgang Pfeiffer, Musikalische Lebenswelt – Faszination und Herausforderung, Zeitschrift: Diskussion Musikpädagogik
25/05, S.32
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Wolfgang Pfeiffer, Musikalische Lebenswelt – Faszination und Herausforderung, Zeitschrift: Diskussion Musikpädagogik
25/05, S.32
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