Exkursionsbericht 1 Projekt: „Kinder-/Jugendtreff“ in Essen-Nord Teilergebnis: Exkursionsbericht 1 Bearbeiter/-in: Susan Wolff B3 Exkursionsbericht 1 SS ’90 Exkursionsbericht 1 Essen: 09.05.90 ZIEL: Haus für „Offene Kinder- und Jugendarbeit“ der Arbeiterwohlfahrt in Essen-Frintrop. Um uns einen Eindruck über die Offene Kinder- und Jugendarbeit zu verschaffen, besuchten wir ein bereits seit zwei Jahren bestehendes Objekt in Essen-Frintrop. Hierbei handelt es sich um einen unter Denkmalschutz stehenden Altbau aus dem vergangenen Jahrhundert. Das Gebäude wurde bis 1985 als Schule genutzt. Von 1985 bis 1988 wurde es unter Mitwirkung der dort heute tätigen Pädagogen/Sozialarbeiter und der Jugendlichen nach und nach umgebaut. Lediglich die Fassade wurde aus denkmalschützerischen Aspekten weitgehend erhalten. Genutzt wird das Gebäude im heutigen Zustand zur Hälfte für Kinder- und Jugendarbeit und zur anderen Hälfte für die Altenbetreuungen durch den Träger „Arbeiterwohlfahrt“ in Essen. Das Altbaugebäude besitzt eine kleine Vorgartenanlage, die groß genug ist, um hier Tische und Stühle als Erweiterung des Jugendcafés aufzustellen. Die Verbindung zum im Erdgeschoß liegenden Jugendcafé wird hergestellt durch große Bodenfenster mit Flügeltüren, die bei schönem Wetter offen stehen, und so sehr einladend wirken. (s. Abb.: Ansicht von der Straße) Ansicht von der Straße Der eigentliche Eingang mit einem kleinen Treppenhaus, zum Erreichen der oberen Etagen, liegt neben den großen Fenstern und dem Vorgarten. Beim Eintreten in das Treppenhaus stellt sich uns ein Kickerautomat in den Weg (s. Abb.: Kickerautomat), der als beliebte Freizeitbeschäftigung wohl ständig benutzt wird. Kickerautomat Dreh- und Angelpunkt im Jugendcafe ist die kleine Theke (s. Abb.:Theke), die auch während unseres Aufenthaltes einen beliebten Treffpunkt darstellt. Jugendliche nehmen dort kleine, selbst zubereitete Mahlzeiten bzw. nichtalkoholische Getränke ein. Hinter der Theke befindet sich noch eine kleine Küche und ein sehr kleiner Vorratsraum. Theke Den Gegenpol zur Theke bildet ein kleines Ledersofa auf einem erhöht angeordneten Podest (s. Abb.: Podest). Direkt neben dem Café befindet sich der Discoraum). Hinsichtlich Ausstattung, Anordnung und Farbgebung haben auch hier Jugendliche mitgewirkt. Podest Im Jugendcafé informiert uns die zuständige Sozialpädagogin für das Jugendcafé über die geschichtliche und bauliche Entwicklung des Gebäudes. An der Theke essen währenddessen Jugendliche ihr Mittagessen: selbstgemachte Tortellini aus der eigenen kleinen Küche hinter der Theke (s. Abb.: Küche). Küche Bei der Besichtigung des Gebäudes beginnen wir als erstes mit dem Discoraum (s. Abb.: Disko), der direkt vom Jugendcafé aus erreichbar ist und von Jugendlichen mitgestaltet wurde. Disko Im ersten Stock befinden sich ein großer, aber unpersönlicher Billardraum (s. Abb: Billardraum), Billardraum und ein Kino mit Vorführraum (s. Abb.: Kino mit Vorführraum). Hier werden wöchentlich Kinder- und Jugendfilme gezeigt. Eine andere Nutzung des Kinoraumes, z.B. als Gruppenbesprechungsraum, ist dabei auch möglich. Kino mit Vorführraum Eine Etage höher ist der Kinderhort untergebracht. Hier bieten eine Kinderküche mit Eßplätzen (s. Abb:. Kinderküche), ein Spielraum mit Tischen und kleinen Stühlen, den Kindern vielfältige Spielmöglichkeiten. Dazu stehen auch im Flur verschiedene Spielgeräte, u.a. ein Kaufmannsladen und eine Puppenstube. Kinderküche In einer ‘Knuddelecke“, ausgelegt mit Matratzen und Kissen, können die Kinder sich austoben und ausruhen (s. Abb.: ‘Knuddelecke’). ‚Knuddelecke’ Im Dachgeschoß befinden sich noch ein Fitnessraum mit verschiedenen Kraftmaschinen (s. Abb.: Fitnessraum), Fitnessraum und ein Frauen- oder Mädchenraum (s. Abb.: Mädchenraum), der auch anderweitig genutzt wird z.B. für den Nachhilfeunterricht, und ein Büroraum für die Sozialpädagogen/innen mit Schreibtischen und einem größeren Tisch für Besprechungen. Mädchenraum Das Außengelände hinter dem Haus ist zwar groß, doch ähnelt es noch sehr einem Schulhof (s. Abb.: Außengelände ‘Schulhof’), umrandet mit bemalten Mauern. Eine von den Jugendlichen selbstgebaute Bühne dient hier Außenveranstaltungen, Musikbeiträgen oder ähnlichem. Außengelände ‚Schulhof’ Das asphaltierte Freigelände wird auch gerne von Skateboardfahrern genutzt, die sich ebenfalls in Eigenarbeit kleine Rampen gebaut haben. Überhaupt haben die Jugendlichen und Kinder sehr viel an der Gestaltung der einzelnen Räume beigetragen. In einem abschließenden Gespräch, gab uns die Sozialpädagogin noch weitere Vorschläge für die offene Kinderarbeit: Mit einer Skateboardfahranlage würde man sicher dem augenblicklichen Trend von Kindern und Teenagern folgen, und mit einer Fahrrad- und Motorradwerkstatt den Wünschen jugendlicher Nutzer nachkommen. Kleine Kinder brauchen, ihrem natürlichem Schutzbedürfnis folgend, verschiedene Ecken zum Verstecken, und einen Bereich, wo sie ausgiebig toben können, ohne sich dabei wehzutun. Für die Jugendlichen ist eine größere Theke ganz wichtig, denn hier sitzen sie am liebsten, um alles genau beobachten zu können und um gesehen zu werden. Die gesamte Anlage machte einen sehr gepflegten Eindruck. Von dem alten Gebäude geht durch die hohen Decken eine offene und auch gemütliche Atmosphäre aus. Mit Vandalismus braucht man sich hier so gut wie gar nicht rumzuärgern. Man merkte, daß Jugendliche und Kinder sich in diesen Räumlichkeiten wohl fühlen, und ein gutes Freizeitangebot vorfinden. Angebote für Freizeitfahrten, Besichtigungstouren und auch Ferienfahrten in andere Länder und in die Umgebung runden dieses Freizeitangebot ab.