Werbung 1 Werbesprache Textgliederung ¸ . Die häufigste Textgliederung von Werbeanzeigen ist die Dreiteilung, wobei sich verschiedene Variationen ergeben: Slogan – Schlagzeile (Headline) – Haupttext: Slogan: VERZICHTEN SIE AUF NICHTS (Hyundai-Autowerbung) Schlagzeile: Unser Solidaritätsbeitrag: 3 Jahre Service frei. Haupttext: Man kann nicht alle städtischen Probleme per Knopfdruck lösen. Aber ein paar. Slogan Schlagzeile Das Wort Slogan entstammt einer schottisch-gälischen Bezeichnung für den Schlachtruf oder die Versammlungslosung der keltischen Krieger und ist über das Englische in die Wirtschaftssprache gelangt. Der Slogan (Werbespruch) erscheint häufig zusammen mit der Waren- oder Firmenkennzeichnung oder bildet allein die Anfangs- oder Schlusszeile. Als Slogan versteht man eine oft formelhaft kurze, graphisch (oder sprecherisch) und bedeutungsmässig meist isoliert erscheinende Textzeile, die in der Regel längere Zeit benutzt wird, damit diese Aussage und der Produktname bei vielen im Gedächtnis bleiben. Seit den 20er Jahren, besonders seit dem Aufkommen des Rundfunks, sind Slogans auf die unterschiedlichste Weise gebildet worden, in Versen mit und ohne Reim, als längere oder kürzere Prosasätze, als Satzreduktionen und als Schlagwörter (z. B. Milch macht müde Männer munter). In jüngster Zeit scheint der Slogan an Bedeutung verloren zu haben, vielleicht weil er als Textelement überschätzt und überstrapaziert wurde. Schlagzeile, (engl. headline = Kopfzeile, auch: claim), typographisch Haupttext hervorgehobene Überschrift eines Presseartikels oder Werbetextes; in gesprochener Form auch in Nachrichtensendungen im Rundfunk. Die Schlagzeile soll die Aufmerksamkeit auf die folgende Botschaft oder Information lenken und kurz und treffend formuliert sein; sie muss den Kern einer Information oder Botschaft herausstellen, so dass der Leser angereizt wird, weiterzulesen. Auch die Schlagzeile der Werbung soll (oft neben, unter, über einem Bild) die Aufmerksamkeit des Lesers wecken und auf ihn einwirken. Im Unterschied zur Zeitungsschlagzeile geht es hier seltener um die Zusammenfassung einer Information als um die (mitunter verfremdende) Aufmerksamkeitslenkung möglicher Konsumenten im Sinne der gewählten Werbestrategie. Die Werbetexter suchen die Leser dementsprechend auf unterschiedliche Art und Weise zu fesseln, je nachdem, welche kommunikativen Faktoren oder welche werblichen Funktionen betont werden sollen, welches Produktprofil (Markenbild) gewählt oder welche Werbestrategie bevorzugt wird. mlf / ZHW / Werbeanalyse / 7.6.2017 Die Mehrzahl der Werbeanzeigen bietet neben Warenkennzeichnung, Schlagzeile und Schlusszeile längere oder kürzere Zwischentexte, die die meisten sprachlichen Informationen über die Werbeobjekte oder auch über den Werber enthalten und deshalb als Haupttexte bezeichnet werden. Diese Texte sind meistens in kleineren Schrifttypen gedruckt; sie sind also nicht wie Schlagzeilen und Schlusszeilen als Blickfang beim Durchblättern der Illustrierten oder Magazine gedacht, sondern für ein nachdenkendes informierendes Lesen vorgesehen. Die eigentliche Konsumentscheidung oder zumindest die Produktbeachtung soll in der Regel durch diesen Textteil erreicht oder vertieft werden. seg / mlf / ZHW / Textanalyse / 7.6.2017