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Filmskript zur Sendung „Ökologie und Wirtschaft“
Sendereihe: China
DVD-Signatur Medienzentren: 4685348
00:31 - 00:34 Kommentar
China wächst.
00:37 - 00:49 Kommentar
Wenn sich der Lebensstandard eines Fünftels der Weltbevölkerung erhöht, werden neue Häuser
gebraucht, mehr Straßen, Wasser und Strom. Und mehr Energie.
00:50- 01:14 Chen Mingming, Vertreter des Außenministeriums
Wirtschaftswachstum und Umweltschutz sind ein Widerspruch. Sehen Sie doch, wie die Menschen
im Ausland leben. Ist es da nicht legitim, dass wir Chinesen die gleiche Lebensqualität haben
möchten? Das bedeutet wirtschaftliche Entwicklung.
01:21 Kommentar
China ist die „Fabrik der Welt“. Das Land ist abhängig von Öl und Kohle.
Und das hat zerstörerische Folgen für die Umwelt.
01:35 Kommentar
Mehr als 50 Prozent der Wasservorräte in China sind so verschmutzt, dass das Wasser nicht
trinkbar ist. Und nur ein Bruchteil der Bevölkerung hat saubere Luft zum Atmen.
01:46 – 02:12 Xie Chuntao, Professor, Zentrale Parteihochschule der KP
Dem rasanten wirtschaftlichen Aufstieg Chinas stehen zwei Hindernisse im Weg: Zum einen die
Umwelt. Zum anderen knapper werdende Energien und Rohstoffe. Bei den Verantwortlichen auf
allen Ebenen kristallisieren sich zwei Erkenntnisse heraus. Erstens: Chinas Entwicklung darf nicht
auf Kosten der Umwelt gehen. Zweitens: An Energie und Ressourcen muss gespart werden. Diese
beiden Dinge hängen eng zusammen.
02:20 Kommentar
China hat sich beim Umweltschutz ehrgeizige Ziele gesetzt. Das Land investiert massiv in
Sonnenenergie und Windkraft.
02:30 Kommentar
Aber China ist ein riesiges Land. Und riesig ist auch die Diskrepanz zwischen einer politischen
Entscheidung und ihrer praktischen Umsetzung.
02:48 Kommentar
Es ist Sonntag am Westsee in Hangzhou, einem der beliebtesten Touristenziele Chinas.
02:59 – 03:06 Mann 1 auf der Straße
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Die Leute hier sind toll, und es ist ziemlich sauber.
03:07 - 03:10 Junge
Das Wetter ist zu dieser Jahreszeit gut!
03:10 - 03:20 Frau auf der Straße
Hangzhou ist sehr schön! In China sagt man, Hangzhou und Suzhou seien das Paradies auf Erden.
Deshalb sind wir mit unseren Kindern in den Schulferien hier her gekommen.
03:20 - 03:26 Mann 2 auf der Straße
Ich hoffe, dass viele Leute aus Ihrem Land hier her kommen und es sich anschauen. Danke!
03:34 Kommentar
Die örtlichen Behörden bezeichnen Hangzhou als ökologische Modellstadt, aber die Wirklichkeit
sieht anders aus.
03:48 Kommentar
Nur fünfzehn Kilometer außerhalb erstrecken sich die Wohn- und Industriegebiete der Vorstadt
Tanqi.
04:02 - 04:07 Chen Faqing
„Harte Strafen für Umweltverschmutzung! Wir wollen unsere saubere Stadt zurück!“
04:08 - 04:12 Chen Faqing, Bauer und Umweltaktivist
Wo habt ihr dieses Transparent aufgehängt?
04:12 - 04:17 Umweltaktivist 1
Wir haben es direkt über den Haupteingang der Fabrik gehängt.
04:17 - 04:29 Chen Faqing
Über den Eingang der Chemie-Fabrik? Es heißt, da waren ein paar hundert Leute. Und die
Behörden ließen elf Menschen verhaften?
04:30 - 04:42 Kommentar
Der Umweltaktivist Chen Faqing trifft sich mit wütenden Vorstadtbewohnern.
Er hat Beschwerden gesammelt und stellt jetzt einen Bericht für die Umweltbehörde zusammen.
04:45 – 04:49 Kommentar
Die Gegend ist von Chemie-Fabriken massiv verschmutzt worden.
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04:52 - 05:10 Frau Tang, Einwohnerin von Tanqi
Wir haben Buch geführt. Jeden Tag, ab ungefähr 21 Uhr. Wir haben ein paar Dinge notiert; ich
habe am 23. August angefangen. Die Geruchsbelästigung ist immer da, aber der Geruch ändert
sich jeden Tag. Wir waren in der Fabrik, um zu hören, was sie zu sagen haben.
05:11 - 05:37 Herr Zhong, Einwohner von Tanqi
Die Behörden haben entschieden, dass die Fabrik geöffnet bleibt. Da drüben riecht es schlecht. Es
wurden Stichproben genommen; sie haben eine hohe Konzentration von Formaldehyd gezeigt. Und
wir wissen, dass eine hohe Formaldehyd-Konzentration krebserregend ist.
05:42 – 06:06 Chen Faqing, Bauer und Umweltaktivist
Es wird viel darüber geschrieben, dass die Regierung daran arbeitet, den Umweltschutz zu
verbessern. Es stimmt, dass sie ein paar Maßnahmen ergriffen hat, aber wenn sich normale Bürger
mit Beschwerden an die Behörden wenden, dann werden sie oft beschwichtigt. Es ist ein großer
Unterschied zwischen dem, was die Behörden sagen und dem, was sie tun.
06:08 - 06:30 Kommentar
Chen Faqing wurde 2002 berühmt: Er war der Erste, der jemals die chinesische Regierung wegen
Versäumnissen beim Umweltschutz verklagte. Seine Initiative führte zu einer entscheidenden
Verbesserung des Umweltschutzes in seinem Heimatdorf. Seit damals hat er viele Siege errungen.
Aber immer neue Aufgaben stehen an.
06:30 – 07:07 Chen Faqing, Bauer und Umweltaktivist
Dort, wo ich her komme, hat der Staub aus einem Steinbruch alles verdreckt. Die Luft war so
verschmutzt, dass wir zu Hause die Fenster nicht öffnen konnten. Ich habe mich informiert und
herausgefunden, dass das illegal war.
2005 habe ich eine Web-Seite zum Umweltschutz gestartet. Das Ziel ist, im ganzen Land
Beschwerden zum Thema Umwelt zu sammeln und auf dieser Web-Seite zu veröffentlichen.
Außerdem leiten wir die Beschwerden zur Untersuchung an die zuständigen Behörden weiter.
07:11 – 07:18 Umweltaktivist 1
Das sind unsere Unterschriften. Alle haben unterschrieben. Da steht, dass es eine
Gemeinschaftsaktion ist.
07:18 – 07:21 Chen Faqing
Wir leiten sie an die Behörden weiter.
07:21 – 07:53 Herr Zhong, Einwohner von Tanqi
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Sie werden sehen, wie viele Menschen reagiert haben. Die zuständigen Behörden, vor allem die
Umweltbehörden, haben nicht genug getan. Ich habe den Eindruck, dass sie sehr enge
Beziehungen zu den Leitern der Fabrik unterhalten.
Die Behörden müssen die Manager gut kennen. Sonst würden sie die Fabriken schließen. Da leben
Leute einhundert Meter von den Fabriken entfernt!
07:53 – 07:55 Chen Faqing
Einhundert Meter? So nah?
07:55 – 08:04 Herr Zhong
Ja, drei oder vier dieser Fabriken stellen Chemikalien her. Wir sind regelrecht eingekesselt:
ungefähr einhundert Familien.
08:07 - 08:35 Chen Faqing, Bauer und Umweltschutzaktivist
Es ist so: In China hängt die Karriere eines Funktionärs vor allem von der Produktivität seiner
Region ab. Wenn die zu gering ist, verliert er seinen Job. Aber es sind gerade die
umweltverschmutzenden Industrien, die einen Großteil der Produktion sichern. Deshalb werden
diese Industrien oft protegiert. Das ist weit verbreitet.
08:36 - 08:38 Chen Faqing
Ist jemand krank geworden?
08:38 - 08:54 Frau Tang
Ja, einige. Eine Frau war schwanger. Sie hat zuerst ein Mädchen bekommen. Dann erhielt sie die
Erlaubnis für ein zweites Baby. Als sie mit dem zweiten Kind schwanger war, war alles in Ordnung.
Es schien ihr und dem Kind gut zu gehen. Aber am nächsten Tag verschlechterte sich ihr Zustand.
08:55 – 08:58 Ältere Frau
Das Baby starb bei der Geburt.
09:20 - 09:35 Anwohner auf Motorroller
Da drüben wohnen wir. Es stinkt überall. Sie stellen hier Vesperdosen her.
Und dort drüben ist eine Chemie-Fabrik.
09:49 - 09:55 Anwohner auf Motorroller
Wir sind inzwischen völlig eingekesselt von Fabriken. Die Luft ist überall schlecht.
10:09 - 10:20 Frau mit Kind
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Es stinkt so sehr, dass mein Sohn nachts einen Mundschutz tragen muss. Er hat oft Durchfall.
Jedes Mal. Es stinkt hier fürchterlich.
10:20 – 10:25 Frau in Schwarz
Wir weinen jeden Tag. Wir müssen hier jeden Tag mit den Kindern vorbei.
10:29 – 10:31 Frau mit Kind
Die Kinder sind ganz dünn geworden.
10:32 – 10:37 Ältere Frau mit Kind
Es stinkt fürchterlich. Er ist dünn geworden und hat immer eine Erkältung.
10:41 – 11:17 Mann mit grauem Kittel
Die Chemiefabrik wird von einem Mann namens Shen Jihua betrieben. Er ist Mitglied im Nationalen
Volkskongress. Die Fabrik wurde zu einer Geldstrafe verurteilt. Sie haben ungeklärtes Abwasser
abgelassen. Sie müssen 112 000 Euro Strafe bezahlen. Ich habe gefragt: „Wenn euer Chef das
Volk vertritt, wie kann er uns das antun?“ Wir müssen hier jeden Tag vorbei. Es stinkt überall. Wie
kann uns ein Volksvertreter so behandeln? Ich habe keine Antwort bekommen.
11:21 – 12:00 Chen Faqing, Bauer und Umweltschutzaktivist
In der Nähe, in einem Umkreis von etwa fünfzig Kilometern um mein Haus, gibt es sieben oder
acht solcher Fabriken. Es gibt einige. Ich werde den Leuten hier helfen, ein Dokument aufzusetzen,
das sie unterschreiben können. Wir wollen versuchen, eintausend Unterschriften zu sammeln. Die
werden wir an das Umweltministerium in Peking schicken und sie auffordern, Hangzhou den Status
als ökologische Modellstadt abzuerkennen. Die Stadt ist so verschmutzt, dass man sie wirklich nicht
als Vorzeigestadt bezeichnen kann.
12:05 – 13:11 Chen Mingming, Vertreter des Außenministeriums
Die Politiker und die Regierungsspitze auf nationaler Ebene denken langfristiger und strategischer.
Sie spüren die dringende Notwendigkeit, Umweltthemen aufzugreifen.
Auf kommunaler Ebene neigen die Funktionäre manchmal dazu, sich auf kurzfristige Erfolge zu
konzentrieren, auf Kosten der Umwelt. Es gibt also einen Konflikt zwischen nationalen und
kommunalen Entscheidungsträgern. Auch die Medien spielen eine große Rolle bei der Kontrolle des
Umweltschutzes auf lokaler Ebene.
Kommunalpolitiker werden entlassen, bestraft und ins Gefängnis gesperrt, wenn sie
Umweltschutzgesetze brechen, um das Bruttoinlandsprodukt zu steigern. Es gibt also Druck von
der Zentralregierung, von den Menschen vor Ort und von den Medien. Ich denke, dass sich die
Zustände auf lokaler Ebene allmählich verbessern.
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13:13 - 13:19 Kommentar
Tatsächlich ergreifen immer mehr Menschen auf lokaler Ebene Initiative und organisieren sich.
13:22 - 13:33 Kommentar
Die massive Luftverschmutzung ist nur eines von Chinas Umweltproblemen. Auch
Wasserverschmutzung und abnehmende Wasservorräte stellen das Land vor eine schwierige
Aufgabe.
13:36 – 14:14 Ma Jun, Gründer des Umweltinstituts IPE
Was das Wasser betrifft, steht China vor zwei Herausforderungen: Wassermangel und
Wasserverschmutzung. Offizielle Zahlen zeigen, dass über die Hälfte unserer Flüsse und Seen
ziemlich stark verschmutzt sind.
In zwei Dritteln unserer Städte herrscht Wassermangel. China ist die Fabrik der Welt und exportiert
all diese Billigprodukte. Aber gleichzeitig wird der Müll in unseren Hinterhöfen abgeladen. Wir
zahlen einen hohen Preis.
14:14 - 14:32 Kommentar
Ma Jun ist einer der führenden Umweltaktivisten in China. Sein unabhängiges Umwelt-Institut
entlarvt Firmen, die die Umweltgesetze brechen. Er hat die öffentliche Aufmerksamkeit auf Chinas
größtes Umweltproblem gelenkt: den Zugang zu sauberem Wasser.
14:33 - 15:05 Ma Jun, Umweltaktivist
Die Verstädterung schreitet ungebremst voran. Millionen Menschen strömen in die Städte, und sie
brauchen Wasser. Wegen der Wasserknappheit trocknen Flüsse und Seen aus. Und unsere
Grundwasservorräte gehen immer weiter zurück – mit Besorgnis erregender Geschwindigkeit. 300
Millionen Menschen auf dem Land haben noch keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
15:12 - 16:10 Wang Yongsen, Bauer
Der Wasserspiegel ist gesunken und ich fürchte, dass der Wassermangel sogar noch zunehmen
wird. Der Wasserspiegel lag früher über diesem weißen Bereich. Als der Wasserspiegel noch normal
war, konnte man das nicht sehen. Nur ein bisschen Gras. Jetzt liegt der Spiegel viel tiefer. Als ich
klein war, haben wir Aprikosenbäume gezüchtet. Aus den Kernen haben wir Öl gemacht. Jeden
Sommer, im Juli und August, haben wir die Aprikosenkerne gesammelt. Das war unsere
Haupteinnahmequelle. Jetzt sind alle Bäume vertrocknet und abgestorben.
Alles vertrocknet.
16:11 - 16:31 Kommentar
Aber nicht nur die Bauern auf dem Land leiden unter der Wasserknappheit. In Peking sinkt der
Grundwasserspiegel um ungefähr einen Meter pro Jahr. Die Lage ist kritisch. Um auf das
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Wasserproblem hinzuweisen, treffen sich Pekinger Bürger jeden Samstag zu einem Spaziergang an
den Ufern der verschmutzten Flüsse der Stadt.
16:32 – 17:01 Bao Ang, Studentin
Ich nehme seit fast einem Jahr teil. Ich komme jeden Samstag. Ich hoffe, dass die Behörden aktiv
werden. Wir müssen das Wasser retten, wenn nötig mit Zwangsmaßnahmen. Sonst werden wir
bald überhaupt kein Wasser mehr haben.
Mit unserer allwöchentlichen Aktion und durch Informationen und Berichte wollen wir es schaffen,
die Medien in einem gewissen Maß zu beeinflussen.
17:02 - 17:08 Pekinger Bürger
Habt ihr gesehen, was für eine Farbe das Wasser hat?
17:09 - 17:11 Pekinger Bürgerin
Das sind vor allem Fäkalien.
17:12 - 17:23 Pekinger Bürger
Das Wasser kommt aus dieser Wohngegend. Es ist unglaublich schmutzig. Es ist überhaupt nicht
gereinigt worden.
17:20 Es kommt direkt aus der Kanalisation.
17:25 - 17:54 Zhang Junfeng, Verein der Flusswanderer
Dieser Fluss heißt Liangshui. Hier wird viel Abwasser hinein geleitet. Wir können sehen, wie das
dreckige Wasser direkt hinein fließt. Diese Abwasserzuflüsse gibt es entlang des ganzen Flusses.
Dadurch wird das Wasser im Fluss immer schmutziger.
17:50 Hallo zusammen! Wir gehen da rüber, um etwas zu essen.
17:58 - 18:08 Ma Jun, Umweltaktivist
Die Wasserverschmutzung wird durch Industrieabwässer verursacht, durch städtische Abwässer
und durch die Landwirtschaft.
18:21 - 18:23 Mitarbeiter Umweltinstitut (am Telefon)
Umweltinstitut IPE, wie kann ich helfen?
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18:26 – 19:39 Ma Jun, Gründer des Umweltinstituts IPE
Das ist unsere nationale Datenbank zur Umweltverschmutzung. Wir vernetzen sie mit digitalen
Karten; wir nennen sie „Chinas Umweltverschmutzungskarte“. Das ist eine Liste der Unternehmen,
die Umweltgesetze gebrochen haben. Wir haben über
90 000 solcher Gesetzesbrüche gesammelt. Viele ausländische Unternehmen, die nach China
kommen, behaupten, sie wüssten nicht, wer verschmutzt und wer nicht. Sie kaufen einfach beim
billigsten Anbieter. Dank dieser Datenbank haben sie keine Entschuldigung mehr. Man gibt das
Stichwort eines Zulieferers ein und weiß sofort, wer ein Umweltverschmutzer ist und wer nicht.
Wenn ausländische Unternehmen nach China oder in andere Entwicklungsländer kommen, denken
sie nur an den Preis und die Qualität. Sie kümmern sich nicht um die Umwelt. Das führt dazu, dass
sie die hiesigen Zulieferer dazu drängen, beim Umweltschutz an allen Ecken und Enden zu sparen,
um die Kosten zu senken und den Auftrag zu bekommen.
19:40 - 19:48 Mitarbeiter Umweltinstitut
Er hat uns gebeten, ihn mit Telefonica und Sprint in Kontakt zu bringen. Mit Sprint wegen der
Batterien...
19:49 - 19:50 Ma Jun
Haben wir das getan?
19:50 - 19:58 Mitarbeiter Umweltinstitut
Ja, vor ein paar Monaten. Sie hatten Fragen und wir haben Informationen über Batterie-Recycling
weitergegeben.
19:59 - 20:00 Ma Jun
Hallo?
20:02 – 20:41 Ma Jun
Das eigentliche Problem ist nicht das Fehlen von Technologie oder Geld. Es ist der Mangel an
Motivation. Die Motivation wäre da, wenn die Verordnungen durchgesetzt würden; wenn im
Namen des Umweltschutzes auch Prozesse geführt würden. Aber leider hat für die meisten
Kommunalpolitiker die Steigerung des Bruttoinlandsprodukts noch immer Vorrang vor dem
Umweltschutz. Das führt dazu, dass viele Unternehmen lieber Jahr für Jahr Bußgelder zahlen, als
die Probleme zu lösen. Die Bußgelder sind geringer als die Kosten für die Einhaltung der Regeln.
20:52 – 21:21 Wang Yongsen, Bauer
Früher haben wir hier Gemüse angebaut und geerntet. Jetzt kaufen wir nur noch, was es auf dem
Markt gibt. Die Preise sind ziemlich hoch. Wir bauen nur an, was wenig Zeit kostet. Um Gemüse
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kaufen zu können, braucht man Geld! Man muss eine Arbeit haben! Im Frühling und im Sommer
mache ich Gelegenheitsjobs.
Auf Baustellen.
21:25 – 21:33 Kommentar
Früher war es nicht nur schwierig, Wasser auf die Felder zu leiten; auch an Trinkwasser zu
kommen, war ein Problem.
21:34 – 22:02 Wang Yongsen, Bauer
Das Wasser war früher alkalisch. Es kam weiß aus den Rohren. Es war Oberflächenwasser aus dem
See. Der Wasserspiegel lag wirklich niedrig, vielleicht zwanzig Meter tief. 2010 hat der Staat das
Problem mit der Wasserversorgung gelöst, indem er einen fünfhundert Meter tiefen Brunnen
bohren ließ. Jetzt trinken wir Grundwasser. Dieses Wasser ist sehr gut.
22:07 - 22:35 Ma Jun, Gründer des Umweltinstituts IPE
Eine wichtige Wasserquelle ist das Grundwasser, die Grundwasserschicht. Wenn man diese
Wasserschicht zu sehr beansprucht, wenn man also mehr Wasser entnimmt, als zufließt, dann fällt
der Grundwasserspiegel und die Brunnen trocknen aus. Es gibt dann kein Wasser mehr. Wenn die
Wasserversorgung nicht gewährleistet ist, bekommt die Gegend große Probleme.
22:42 - 22:54 Kommentar
Was nachhaltigen Umweltschutz angeht, liegt dieses Dorf ganz vorne.
Die Straßenlaternen werden mit Sonnenenergie betrieben, genauso wie die Wasserboiler.
22:59 - 23:15 Kommentar
In Chinas „Solarstadt“ Dezhou floriert die Solar-Industrie, allen voran die Firma Himin. Nach
eigenen Schätzungen hat das Unternehmen bisher rund 570 Millionen Euro investiert, um die
Versuchsstadt Himin Solar Valley zu bauen.
23:17 - 23:28 Huang Ming, Gründer u. Vorstandschef von Himin
Das ist eine Art Disneyland für Solarenergie. Es ist ein Traumland, aber es ist Realität.
23:39 – 24:01 Huang Ming, Gründer und Vorstandschef von Himin
Das ist unsere Solar-Universität. Das ganze Dach ist mit verschiedenen Typen von
Sonnenkollektoren bestückt. 65 Prozent der Heizung und 50 Prozent des Stroms kommen vom
Dach. Das ist weltweit einmalig.
24:04 – 24:05 Huang Ming
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Hallo zusammen!
24:07 – 24:19 Huang Ming, Gründer und Vorstandschef von Himin
Wir haben unsere eigenen Hochschulen für Solarenergie, an denen wir die Studenten zu
Solarenergie-Experten und zu Spezialisten für den Bau von Solaranlagen ausbilden.
24:27 – 24:56 Huang Ming, Gründer und Vorstandschef von Himin
Das ist unsere neueste Erfindung: ein Solar-Backofen. Die Temperatur im Innern erreicht bis zu
400 Grad Celsius. Man kann damit backen, kochen, Hühnchen grillen oder Rindfleisch… Alles! Das
ist eine Art Suppe. Wir haben Hunderte von
„Solar-Menüs“: Ein bisschen Sonnenschein kann zum Erfolg führen.
25:01 - 25:30 Huang Ming, Gründer und Vorstandschef von Himin
Die Straßenlaternen werden mit Sonnenenergie und Windkraft betrieben. Damit der Strom, je nach
Wetterlage, problemlos fließt, nutzen wir Wind- und Sonnenenergie.
Sogar auf den Autobahnen verwenden wir Solar-Leuchten. In Sachen Solarenergie wird China
weltweit führend werden.
25:32 – 25:56 Kommentar
Bereits jetzt baut China weltweit die meisten Bauteile für Wind- und Sonnenergie-Anlagen. Die
staatlichen Planungen sehen vor, dass die neuen Energiequellen bis 2020 mindestens 15 Prozent
des chinesischen Energie-Bedarfs decken sollen.
China ist bereits auf einem guten Weg. Kein anderes Land hat derart schnelle und umfassende
Energie-Reformen in Angriff genommen.
25:56 – 26:06 Jesse Ma, Vertriebsleiter
Dieses Gebiet hier heißt „Garten der Utopie“. Die gesamte Energieversorgung läuft über
Photovoltaik-Anlagen. Das ist eine Wohngegend.
26:16 - 26:45 Jesse Ma, Vertriebsleiter
Dieser Bildschirm dient der Kontrolle. Das ist das solarbetriebene Wasserheizsystem und das ist die
Photovoltaik-Anlage. Man kann genau sehen, wie viel Energie die Sonne produziert. Hier erhält
man viele Informationen. Das solarbetriebene Wasserheizsystem versorgt uns mit heißem Wasser.
Auf dem Dach des Gebäudes sind viele Sonnenkollektoren.
26:49 - 27:52 Huang Ming, Gründer und Vorstandschef von Himin
Das beliebteste Projekt ist der „Garten der Utopie“. Das ist wirklich ein Märchenland.
Dort werden Solar-Kühlung und Solar-Heizung unter Alltagsbedingungen erprobt.
Als Chinese bin ich sehr stolz darauf.
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Die Menschen im Westen denken, dass China wegen der Umweltverschmutzung und der
Energiekrisen hinterherhinkt. Ich möchte den Menschen auf der Welt sagen, dass wir Chinesen
genauso sind wie sie.
Wir lieben unsere Kinder, wir lieben die Natur und wir wollen, dass die ganze Welt sauber, schön
und friedlich ist. Wir müssen uns unserer Verantwortung stellen.
Wir wollen unseren Beitrag zur Rettung der Welt leisten.
27:57 Abspann
©
Planet Schule 2014
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