Einstieg in die Welt der Mathematik am 15 August 2001 Im Sommer lockt das Schwimmbad, im Winter kalter Schnee, aber in der Schule, es Hausaufgaben weht! Alles geht ganz schnell, doch was soll man machen, wenn das denken quält??? Nach einer Packung Aspirin und `ner Krise hilft nur noch die Rettung >> Schnell wegzuziehen!<< Mit Verständnislosem Blick auf diesen Schund, kehrt auch noch der Rechner auf den Grund. Wenn sich dann nach einiger Zeit der Qualm verzieht und Du des Rätsels Lösung siehst, kannst du dich nach Stundenlangem toben endlich einmal selber loben. Wenn du dann dein Leben lebst, vergesse nie warum du lebst!!! __________________ Die erste Mathematikstunde im MSS in Herxheim, mit Hr. Schnurr (Ma1), erörterte uns, wie man die Unendlichkeit am besten in den Griff bekommt. Hilfsmittel: Lambacher Schweizer Gesamtband der „Analysis LK“ ISBN 3-12-732180-5 Lambacher Schweizer „Analytische Geometrie mit linearer Algebra“ ISBN 3-12-732320-4 I. Unendlichkeit 15.8.`01 1. Geschichtliches Galileo Galilei ( 1564-1642 ) fragt: „Wie viel Quadratzahlen gibt es im Vergleich zu den natürlichen Zahlen?“ Erste Behauptung: Natürliche Zahlen: 0 1 2 3 4 5 usw. Quadratzahlen: 0 1 4 9 16 25 usw. Es sind gleich viele, denn sie lassen sich alle zuordnen, 0=0; 1=1; 2²=2; 3²=9; 4²=16; 5²=25; usw. Zweite Behauptung: Wenn man aber jede Zahl zur gleichen Zahl ( 4=4 ) zuordnet, also nicht zum Quadrat nimmt, sind es nicht gleich viele ! 0 1 0 1 2 3 4 5 6 7 4 8 9 10 11 usw. 9 Also schließen wir daraus, dass es mehr natürliche Zahlen, als Quadratzahlen gibt. ________________________________ Blaise Pascal Annahme: ( 1623-1662 ) fragt nach Eigenschaften des Unendlichen. Unendlich ( Erste Behauptung: , u ) sei eine unendlich große Zahl. „u + 1 = u“ Wiederspruch, denn angenommen u=6, dann lautet die Formel „6 + 1 = 6“ ! Zweite Behauptung: „u sei gerade“ Wiederspruch u + 1 = u, kann aber niemals gerade sein, denn wenn u=6, dann ist neues u (=7) ungerade. Würde man aber zum neuen u (=7) wieder eins dazuzählen, dann wäre es wieder gerade (=8). ______________________________ Arbeitsblatt zum Thema Unendlichkeit Aus Galileo Galilei: Unterredungen und mathematische Demonstrationen ( 1638 ) Salv. Ich setze voraus, Ihr wisset, welche Zahlen Quadratzahlen sind, und welche nicht. Simpl. Mir ist sehr wohl bekannt, dass eine Quadratzahl aus der Multiplikation einer beliebigen Zahl mit sich selbst entsteht, so sind 4,9 Quadratzahlen, die aus 2,3 gebildet sind. Salv. Vortrefflich; Ihr erinnert Euch auch, dass ebenso wie die Produkte Quadrate heißen, diejenigen Zahlen, welche mit sich selbst multipliziert werden, Wurzeln genannt werden. Die anderen Zahlen, welche nicht aus zwei gleichen Faktoren bestehen, sind nicht Quadrate. Wenn ich nun sage, alle Zahlen, Quadrat- und Nichtquadratzahlen zusammen, sind mehr, als alle Quadratzahlen allein, so ist das doch eine durchaus richtige Behauptung, nicht? Simpl. Dem kann man nicht widersprechen. * Salv. Frage ich nun, wie viel Quadratzahlen es gibt, so kann man in Wahrheit antworten, eben so viel, als es Wurzeln gibt, denn jedes Quadrat hat eine Wurzel, jede Wurzel hat ihr Quadrat, kein Quadrat hat mehr als eine Wurzel, keine Wurzel mehr als ein Quadrat. Simpl. Vollkommen richtig. Salv. Wenn ich nun aber frage, wie viel Wurzeln gibt es, so kann man nicht leugnen, dass sie eben so zahlreich sind wie die gesamte Zahlenreihe, denn es gibt keine Zahl, die nicht Wurzel eines Quadrates wäre. Steht dieses fest, so muss man sagen, dass es eben so viel Quadrate als Wurzeln gibt, da sie an Zahl ebenso groß als ihre Wurzeln sind, und alle Zahlen sind Wurzeln; und doch sagten wir anfangs, alle Zahlen seien mehr als alle Quadrate, da der größere teil derselben Nichtquadrate sind. Und wirklich nimmt die Zahl der Quadrate immer mehr ab, je größer die Zahlen werden; denn bis 100 gibt es 10 Quadrate, d.h. der 10te Teil ist quadratisch; bis 10 000 ist der 100ste Teil bloß quadratisch, bis 1 000 000 nur der 1000ste teil; und bis zu einer unendlich großen Zahl, wenn wir sie erfassen könnten, müssten wir sagen, gibt es so viel Quadrate wie alle Zahlen zusammen. Sagr. Was ist denn zu tun, um einen Abschluss zu gewinnen? Salv. Ich sehe keinen anderen Ausweg als zu sagen, unendlich ist die Anzahl aller Zahlen, unendlich die der Quadrate, unendlich die der Wurzeln; weder ist die Menge der Quadrate kleiner als die der Zahlen, noch ist die Menge der letzteren größer; und schließlich haben die Attribute des Gleichen, des Größeren und des Kleineren nicht statt bei Unendlichem, sondern sie gelten nur bei endlichen Größen. * Das Werk hat die Form eines aufgezeichneten Gesprächs zwischen drei Männern (Dialogform). Salviati ist der überlegene Gesprächsführer, in der Regel die Stimme GALILEIS selbst. Sagredo ist ein ebenbürtiger Partner, der präzise fragt und zum Gelingen der Gespräche beiträgt. Diese Figuren sind nicht erdacht, sondern waren Freunde von GALILEI. Simplicio (d.h. der Einfältige) ist eine Symbolfigur. In den Gesprächen über die Lehren des KOPERNIKUS zeichnet er sich durch geistige Befangenheit und Beschränktheit aus. An einer Stelle lässt GALILEI den Simplicio wörtlich ein Argument von Papst URBAN VIII vortragen, wodurch er sich dessen Feindschaft zuzieht. Jennifer Berg