Beispiel 1: Lage- und Streuungsmaße Welche Lagemaße kennst du und was ist deren Zweck? Welche Streuungsmaße kennst du und was ist deren Zweck? Wovon hängt es ab, welche dieser Maßzahlen sinnvoll zur Beschreibung einer Stichprobe verwendet werden können? Verwende den folgenden Datensatz, um zu Übungszwecken die Lage- und Streuungsmaße zu berechnen. Berechne auch die Schiefe. Urliste (n=12): 11, 12, 15, 10, 14, 13, 17, 15, 14, 15, 13, 16 Lösung Anmerkung: Die Lösung der Aufgabe kann hier nicht vollständig angeführt werden, da die inhaltliche Nähe zur Übung sehr groß ist. Es wird auf die im Netz verfügbaren Vorlesungsunterlagen1 verwiesen. Lagemaße: arithmetisches Mittel Median Modalwert geometrisches Mittel Streuungsmaße: Spannweite Standardabweichung Varianz Variationskoeffizient Quartilabstand Berechnungen: arithmetisches Mittel: x 1 n 1 xi x1 x 2 x3 x n n i 1 n 1 11 12 15 10 14 13 17 15 14 15 13 16 13.75 12 Median: Liste ordnen; hier gerade Anzahl an Werten, daher den Mittelwert der beiden mittleren Werte bilden (6. und 7. Messwert). 10, 11, 12, 13, 13, 14, 14, 15, 15, 15, 16, 17 (n=12) 14 14 ~ x0.50 14 2 Modalwert: häufigster Wert: Mod = 15 1 http://www.univie.ac.at/psychologie/method/lehre/index.html#top0 1 geometrisches Mittel: x geom n n x i 12 11 12 15 10 14 13 17 15 14 15 13 16 13.603 i 1 Spannweite: Range = Max – Min = 17 – 10 = 7 Varianz: 2 n xi 2 x1 x 2 x3 ... x n 1 n 2 i 1 1 2 2 2 2 2 s xi x x 2 x3 x n n 1 n i 1 n n 1 2 (11 12 15 10 16) 2 2 2 2 2 ( 11 12 15 10 ... 16 ) 4.2045 12 15 Standardabweichung: s s 2 2.0505 Variationskoeffizient: v s 0.1491 x Quartilabstand: Unteres (q0.25) und oberes Quartil (q0.75) bestimmen: 10, 11, 12, 13, 13, 14, 14, 15, 15, 15, 16, 17 (n=12) 25% der Werte liegen unterhalb des unteren Quartils, es liegt daher zwischen den Werten 12 und 13. Wie beim Median wird der Mittelwert der beiden Werte verwendet2. Gleiches gilt für das obere Quartil. Nach der Formel (Vorlesungsunterlagen) wird das untere Quartil (0.25-Quantil) berechnet nach: l 0.25 n 0.25 12 3 Da sich als Ergebnis für l ein ganzzahliger Wert ergibt, gilt für das 0.25-Quantil: (würde sich kein ganzzahliger Wert für l ergeben, würde für das entsprechende Quantil der nächst größere Messwert verwendet (d.h. l würde aufgerundet werden)). x(l ) x(l 1) x(3) x( 4) 12 13 ~ x0.25 12.5; 2 2 2 2 Streng genommen wäre jeder Wert aus dem Intervall ]12, 13] richtig. 2 Für das 0.75-Quantil (oberes Quartil) ergibt sich: l = 9. Da das Ergebnis wieder ganzzahlig ist, muss der Mittelwert zwischen 9. und 10. Wert berechnet werden und es ergibt sich: ~ x0.75 15 Für den Quartilabstand folgt: qA ~ x0.75 ~ x0.25 2.5 Schiefe: g1 1 n xi x 3 n i 1 3 1 xi x ) 2 n i 1 1 3 3 3 x1 x x 2 x x n x n n 3 1 2 2 2 x1 x x 2 x x n x n 1 3 3 3 11 x 12 x 16 x 12 -0.3098 3 1 2 2 2 11 x 12 x 16 x 12 Anmerkung: Es handelt sich streng genommen um einen Schätzer für die theoretische Schiefe. Dabei können verschiedene Schätzverfahren zum Einsatz kommen. SPSS 15.0 oder Excel (Funktion SCHIEFE) verwenden andere Schätzverfahren und kommen daher zu einem anderen Ergebnis (g1 (Excel, SPSS) = -0.356). 3