Programmhinweis - phoenix Presse

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PROGRAMMHINWEIS
Freitag, 09. Oktober 2015, ab 20.15 Uhr
Kontinente in Bewegung (1/5 bis 3/5)
20.15/0.45 Uhr Kontinente in Bewegung
1/5: Von den Anfängen Europas
Erdgeschichtlich gesehen ist Europa, so wie wir es kennen, noch nicht sehr alt. Der
Dokumentarfilm versucht, die Entstehungsgeschichte des Kontinents
nachzuvollziehen. Die Erdkruste verändert sich ständig und verschiebt in einer
endlosen Bewegung Kontinente und Ozeane auf der Erdoberfläche. In der
Dokureihe berichten Geo-Wissenschaftler von ihren Entdeckungen. Die erste
Folge geht der Frage nach, wie unser heutiges Europa eigentlich entstanden ist.
Zunächst kommen Menschen zu Wort, die wahrhaft welterschütternde Ereignisse
miterlebt haben, etwa Zeugen des jüngsten Erdbebens in der Türkei oder ein
Fluglotse, der im Dienst war, als der Ausbruch des isländischen Vulkans 2010 den
europäischen Flugverkehr lahmlegte. Dann geht es schrittweise rückwärts auf der
Suche nach dem ältesten Puzzlestein der Entstehung Europas.
Die Erdplatte, die das heutige Europa darstellt, dehnte sich erst nach Westen und
dann nach Süden aus, so dass auf der einen Seite die Kontinente Nordamerika
und Grönland entstanden und auf der anderen das herzynische Gebirge, das
heute im Herzen Europas liegt. Zu jener Zeit befand sich der älteste Kontinent der
Welt noch nicht an seinem heutigen Platz, sondern lag in einer tropischen
Klimazone.
Vor 3,5 Milliarden Jahren bildeten sich an der Erdoberfläche die ersten
Landmassen. Dass die älteste unter ihnen, das heutige Skandinavien, damals
noch irgendwo in der südlichen Hemisphäre schwamm, fand man anhand
winziger Kristalle heraus, die Diamantensucher bei ihrer Arbeit entdeckt hatten.
Diese Steine heißen Zirkonen und haben zwar keinen kommerziellen Wert, sind für
die Geologen jedoch äußerst kostbar: Indem man ihr Entstehungsjahr ermittelt,
kann man das Alter des Gesteins bestimmen, in dem sie eingeschlossen waren.
Im Nordosten löste sich das heutige Nordamerika von Europa ab und öffnete den
atlantischen Ozean. Mit dem Zustrom kalten Wassers aus dem Norden kamen
neue Meeresbewohner: die Coccolithen, mikroskopisch kleine Kalkplättchen, die
später zu Kreidegestein wurden und etwa die Felsen von Étretat und Dover
formten. Zu jener Zeit sah Europa fast schon aus wie heute. Ein paar
Schönheitskorrekturen, einige verheerende Katastrophen - und der Mensch
konnte kommen!
Film von Christopher Hooke, Arte F/2012
21.00/1.30 Uhr Kontinente in Bewegung
2/5: Europa heute
Auch das Mittelmeer hat eine faszinierende Vergangenheit. Vor gar nicht langer
Zeit waren Korsika und Sardinien noch mit der provenzalischen Küste verbunden,
bevor sie zu Inseln wurden und ins Meer abglitten. Dieser Vorgang kann heute mit
magnetostratigraphischen Methoden, bei denen man die magnetische Polung
von Gestein analysiert, rekonstruiert werden. Einmal schloss sich die Straße von
Gibraltar sogar ganz, und das Mittelmeer trocknete völlig aus – man hätte zu Fuß
von Europa nach Afrika wandern können. Durch Klimaveränderungen und
minimale kontinentale Verschiebungen entstanden unterirdische Höhlen, die den
ersten Menschen vor 40.000 Jahren als Lebensraum dienten.
Damals war es in ganz Europa so kalt wie im heutigen Skandinavien. Die
Rekonstruktion der Gletscherbewegungen hilft den Forschern dabei, die
tektonischen Verschiebungen nachzuvollziehen.
Die Bewegungen der Erdplatten lösen Erdbeben, Vulkanausbrüche und Tsunamis
aus. Diese Naturkatastrophen, die vor allem die Regionen rund um das Mittelmeer
und im Norden des Kontinents Island bedrohen, machen deutlich, dass die Kräfte
der Erde noch immer aktiv sind. Bald wird es das Mittelmeer nicht mehr geben,
die Alpen hingegen werden in die Höhe schießen, und Amerika wird sich noch
weiter vom alten Kontinent entfernen.
Film von Christopher Hooke, Arte F/2012
21.45 Uhr Kontinente in Bewegung
3/5: Ozeanien
Eine der wenigen Spuren einer Kontinentalkollision befindet sich mitten in
Australien: Der Ayers Rock, um den sich die Legenden der australischen
Ureinwohner ranken. Im Süden des Landes finden sich wiederum die ältesten
Spuren tierischen Lebens. Die Ediacara-Fauna lebte in Untiefen nahe der Küste.
Vor 200 Millionen Jahren trennte sich Australien zusammen mit der Antarktika und
Neuseeland von dem südlichen Großkontinent Gondwana. Dann löste sich die
Antarktika durch einen Magmaaufstieg von Australien ab und platzierte sich am
Südpol. Neuseeland versank im Ozean, kam jedoch nach seinem Zusammenstoß
mit der Pazifischen Platte wieder teilweise an die Oberfläche. Der Kontinent
Zealandia liegt noch heute zu 70 Prozent unter Wasser. So beschränkt sich die
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einzig erwähnenswerte Erschütterung Ozeaniens auf den Zusammenstoß der
Pazifischen Platte mit Neuseeland, von dem noch heute zahlreiche aktive
Vulkane auf den umliegenden Inseln zeugen. Doch es scheint, als stünden dem
Kontinent noch einige Erschütterungen bevor: Seine Bewegung in Richtung China
deutet auf eine Kollision hin, die ein zweites Himalaya-Gebirge hervorbringen
könnte.
Film von Christopher Hooke, Arte F/2012
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