Informationen für Eltern und ihre Kinder Das Lernen verstehen Das Lernen kann gelernt werden 1. Das Gedächtnis: Wie funktioniert es? Das sensorische Register (Ultrakurzzeitgedächtnis) Informationen, die durch die Sinnesorgane aufgenommen werden, gelangen in das sensorische Register. Die Behaltensdauer beträgt weniger als 1 Sekunde. Das Fassungsvermögen des sensorischen Registers ist sehr groß. Infos werden dort gelöscht oder kommen in den nächsten Speicher. Achtung: zu viele Informationen auf einmal (Multitasking) überfluten das sensorische Register, arbeitet auf Hochtouren und kann nicht mehr selektieren, was wichtig ist, oder nicht!!! Das Kurzzeitgedächtnis Hermann Ebbinghaus (1885) erforschte Behaltensleistungen. Das KZG kann 7 (± 2) Elemente für etwa 18 Sekunden speichern. Durch Wiederholung kann man diese Zeit bis über einige Stunden ausdehnen. Das Langzeitgedächtnis In ihm werden alle Informationen gespeichert, die durch das Kurzzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis gelangen. Fazit: Repetitio est mater studiorum. „Wiederholung ist die Mutter des Studierens.“ Informationen für Eltern und ihre Kinder 2. Tageszeiten – Leitungskurve: Der einzelne biologische Tagesrhythmus kann nat. abweichen Zusammenfassung: Die beste Zeit zum Vertiefen und Übung ist zwischen 15 – 17 Uhr Die beste Zeit zur Wiederholung (Vokabel, Formel, Lernsätze, Biu , GW,… ) ist 19 – 21 Uhr. Wie lange kann oder soll man lernen? Bis zu 40 min, danach unbedingt eine Pause einlegen! 3. Psychologische Faktoren des Lernens „Es lernt immer die ganze Persönlichkeit!“ 1. Faktoren, die das Lernen beeinflussen: Arbeitsplatz Licht Schreibtisch Geräusche (Musik, Ausnahme Klassik: Tempo Andante) Handy PC,.. Fernseher während des Lernens tabu Fernsehen oder Computer spielen nach dem Lernen nicht gut (retroaktive Hemmung). Mindestens ½ Stunde nachher andere Dinge tun: Sport treiben, laufen, spielen, am besten in der frischen Luft Temperatur Ernährung Arbeitszeit Pausen: entspannen, aktiv sein, frische Luft, Sport, Freunde treffen zum Spiel, Einstellung der Eltern zu Bildung!!! Modelllernen (Bücher lesen, in Ruhe hinsetzen und an etwas dran bleiben) Übermittlungsart Erinnerbarkeit Vortrag (nur Hören) ca. 20 % Bilder/ Filme (nur Sehen) ca. 30 % Vortrag und Bilder (Hören + Sehen) ca. 50 % gemeinsames Lernen, Kooperation und eigenes Handeln ca. 70 % Mitentscheidung über Auswahl und Inhalt des Sachverhalts ca. 90 % Informationen für Eltern und ihre Kinder 2. Faktoren, die das Gedächtnis beeinflussen: Aktive Auseinandersetzung mit dem Lernstoff Zielbezogenes Empfangen (immer ein Ziel im Auge, ein wozu soll erkennbar sein) Anwendbarkeit: konkrete Probleme, wozu brauche ich das,… Ähnliche Inhalte: (Gedächtnishemmung: Pro- und retroaktive Hemmung) Verschiedene Lernstrategien 4. Lernstrategien: Schachbrettlernen: Kerninformation 15 min behandeln 5 – 10 -20 Programm für sehr schwierige Inhalte (jeweils 5 min Pause dazwischen), in 1 h 3 Wiederholungen Mind Map – Concept Map Schemata zeichnen (Randnotizen) Konzentration auf Eckpunkte, Einfaches zuerst Wichtiges erkennen und hervorheben Geschichten erfinden Reime erfinden (für Jahreszahlen, mathematische Regeln,…) rhythmisieren Persönlichen Zugang schaffen: wer war denn der Mathematiker, wann hat er gelebt, wie hat er ausgeschaut, hat er Kinder Sich selbst Fragen stellen – ausformulieren Wichtig ist Vielfältigkeit, viele Sinne mit einbeziehend, Verschiedenartigkeit des Lernens: z.B. Lernwörter selber herausschreiben, Sätze bilden, eigene Geschichte schreiben, ansagen lassen, Vokabelkarteikasten, selber math. Beispiele erfinden, Fehler bei anderen suchen – korrigieren. Ganze Sätze zur Beschreibung des Verständnisses Lerntypen: Visueller Typ Kontakt – personenzentrierter Typ Auditiver Typ Haptischer Typ Lerntyptheorie überholt, wir sind alle Mischtypen Tipps zur Lernorganisation: Lernen nach Plan 1. Überblick verschaffen: Kalender: Was ist bis wann zu erledigen. 2. Erstellung eines Lernplans: hier darauf achten, dass genug Freizeit bleibt. Vor allem als Vorbereitung für SA, Prüfungen, oder um Lücken zu schließen Wichtig: immer einhalten, kontrollieren, nachholen, wenn etwas nicht eingehalten werden kann, abhaken, wenn erledigt und kleine Belohnungen (Kino, Zeitschrift,…) 5. 5 wichtige Lerntipps: 1. Test dich selbst! Erkläre anderen, was du gelernt hast. Lass dir Löcher in den Bauch fragen!! 2. Lerne in handlichen Portionen! Häppchenweise, mit genug Pausen. 3. Stelle Warum Fragen! Warum brauche ich hier das ggT und nicht das kgV? Warum hat Mozart seine 1. Europareise unterbrochen? 4. Was weiß ich noch nicht? (Setzt voraus, dass ich über Inhalte Bescheid weiß und einordnen kann.) 5. Lerne variable! Lesen, unterstreichen, zusammenfassen, selber schreiben, ansagen lassen, prüfen lassen, selber eine SA zusammenstellen,… Vielfalt wirkt am Nachhaltigsten!!! Mach genügend Pausen!!!