MSS - public.fh-wolfenbuettel.de

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Zusammenfassung und Informationen zu
Informatiksysteme
Management Support Systeme (MSS)
1. Grundlagen
1.1. Einordnung von MSS
1.2. IKS zur Unterstützung des Managements
1.3. Konzeption eines MSS
2. Spezielle Probleme beim Einsatz von MSS
2.1. Integration von IKS in die betriebliche IKS-Landschaft
2.2. Datenlogistik für MSS
2.3. Das Data-Warehouse-Konzept
2.4. Datenorganisation für MSS
2.5. Multidimensionale Datenmodellierung für MSS
2.6. Das UNIMU-Schema
3. Fallstudie VNG
2
1
Grundlagen
1.1
Einordnung von MSS
1.1.1
-
Management
ist die zielorientierte Gestaltung und Steuerung sozialer Systeme
planende und steuerrelevante Informationen werden benötigt
Managementaufgaben bestehen aus Personalaufgaben und Sachaufgaben
Personalaufgaben: Weisungsbefugnis (Zuteilung, Kontrolle, Regulierung) und Motivation
Sachaufgaben: Situationsanalyse (unternehmerisches Zielsystem im Rahmen innerer und äußerer Umwelt),
Planung (Alternativensuche, Beurteilung, Entscheidung), Realisierung, Kontrolle
Einteilung Management: Pyramide: (wichtig)
Topmanagement: langfristige Ziele, wie Kostenführerschaft, langfristige Steuerung von Personal,
Kapitalressourcen
Middlemanagement: Operationalisierung der unternehmenspolitischen Ziele und strategischen Entscheidungen
durch konkrete Vorgaben, Programme und Regeln.
Lower-Management: Es steht mehr die Realisierung als die Planung im Vordergrund, d.h. Leistungsprozeß und
Wertschöpfungskette werden unmittelbar beeinflußt
Einteilung in horizontaler Richtung:
Diese Unterteilung orientiert sich an der Ablauforganisation des Unternehmens. Das Management jeder Ebene
(Pyramide) ist für einzelne Funktionalbereiche zuständig. z.B. Produktionsmanagement, Finanzmanagement,
Beschaffungsmanagement
Aufgaben in Managementebenen:
Top-Management:
Oft neuartige Aufgaben
Entscheidungen mit komplexer Struktur oder hoher Bedeutung für Unternehmen
Standardisierte Verfahren der Aufgabenbearbeitung und Entscheidungsfindung ungeeignet
Kreativität und Innovationsfähigkeit der Entscheidungsträger gefragt
Unstrukturierte Entscheidungsprobleme benötigen zur Lösung Know-how und Erfahrungen der Manager
Middlemanagement:
Semistrukturierte Entscheidungsprobleme
Problemlösung läßt sich nicht vollständig automatisieren
Lower-Management:
Genau definierte Verfahrensvorschriften bei Entscheidungsabläufen
Wiederkehrende Routine-Entscheidungen
Strukturierte Entscheidungsprobleme
1.1.2
Unternehmensstrukturen
Unternehmen sind sozio-ökonomische Gebilde im Spannungsfeld zwischen Absatz und Beschaffungsmärkten,
Geld- und Kapitalmärkten und der öffentlichen Hand.
Arbeitsteilige Organisation der Unternehmen führt zur Abgrenzung zwischen:
leitenden und ausführenden Tätigkeiten
Dispositiver Faktor: Tätigkeit zur Lenkung und Leitung der betrieblichen Vorgänge (für Unternehmen als
ganzes oder für verschiedene Verantwortungsbereiche).
Verschiedene Unternehmensstrukturen
Pyramide (Hierarchie): zahlreiche Ebenen
Profit-Center: flache Pyramide mit Geschäftsbereichen
Team-Organisation: „runder Tisch“ (dabei entsteht Infopool)
Historische Konzepte:
Taylorismus
Bürokratiemodell
Human-Relations
Soziotechnische Systeme
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3
Aktuelle Konzepte
Kaizen: Verstärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls und Eigenverantwortung durch Abbau von Hierachien
Reengineering: Ziel: von Funktionsorientiert zu Prozeßorientiert
Lernende Organisation: Organisationswissen
Lean Management: Konzentration auf Kernkompetenzen des Unternehmens
Total Quality Management: Qualitätsmanagement unternehmensweit
Time-Based Management: Wettbewerbsstrategie, wichtig ist Reaktionsgeschwindigkeit
Informationsbasierte Organisation: wie LO, aber Mitarbeiter steuern Aktivitäten selbst
1.1.3
Bedeutung von IuK für Management (Prüfungsrelevant)
Information umfaßt zweckorientierte Wissenselemente (Mitteilungen, Nachrichten,...), die den Erkenntnisstand
eines Subjekts über einen Sachverhalt erweitern.
Kommunikation ist der Austausch von Information
 Information ist am richtigen Ort zur richtigen Zeit und in geeigneter Qualität bereitzustellen.
 Kommunikation ist Mittel dazu.
Kommunikationsanteil bei Managern etwa 40%.
Infolücken auf unterer Managementebene, werden nach oben immer größer.
Mängel bei Infoqualität:
Relevanz (z.B. zu detaillierte Informationen)
Konsistenz (z.B. unterschiedliche Bezeichnungen für gleichen Informationsgehalt)
Aktualität (veraltete Information)
Diskrepanz zwischen Informationsbedarf und –angebot
Objektiver Informationsbedarf: Menge der Informationen, die personenunabhängig für eine Entscheidung bzw.
Problemlösung benötigt wird
Subjektiver Informationsbedarf: Menge der Informationen, die personenen- und situationsabhängig für eine
Entscheidung bzw. Problemlösung als ausreichend betrachtet wird
Informationsangebot: Menge der zur Verfügung stehender internen und externen Informationen.
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4
Was eine solide Informationsbasis darstellt, hängt sehr stark von der Art, Bedeutung und Dringlichkeit des
zu lösenden Entscheidungsproblems, sowie von den jeweiligen Entscheidungsträgern ab.
Denkbar sind die Durchschnittsmengen:
Die Analyse und Festlegung des Informationsbedarfs kann nach Unternehmen, Branchen, Funktions- und
Rollenträgern, Entscheidungsklassen und ggf. nach anderen Aspekten erfolgen.
Kern-Schale-Modell gibt Systematik
Bei Entscheidungssituationen sind die Fragen zu klären, ob eine ausreichende Informationsmenge vorhanden ist,
wie ein eventuelles Informationsdefizit behoben werden kann und ob eine solide Informationsbasis erreicht ist, um
eine fundierte Entscheidung treffen zu können.
Problem: viel Information verfübar, aber Infobeschaffung kostet Zeit und dann kann handeln schon zu spät sein!
Infobeschaffungskosten entstehen durch:
Datenbank/ Internet-Recherchen, Entwicklung von Anwendungssystemen, Online-Dienste Transaktionskosten
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5
1.1.4
Anforderungen an MSS
Anwendungssog:
Märkte im Wandel (Globalisierung, wachsende Dynamik)
Neue Orgakonzepte
Veränderte Managementkonzeptionen (ganzheitliches Denken)
Technologiedruck:
Iuk-Technik (Leistungssteigerung in Verabeitung, Speicherung, Benutzerfreundlichkeit...Multimedia)
Leistungsfähigere Werkzeuge
Erhöhte Akzeptanz bei Managern
-
-
Anforderungen an MSS (aus Managementaufgaben und Anforderung an IuK für Management)
(1) Personen- und sachgerechte, aktuelle, schnelle und umfassende rechnergestützte Zurverfügungstellung und
Aufbereitung relevanter interner und externer Informationen als Grundlage für Entscheidungen.
(2) Unterstützung in allen Planungs- und Entscheidungsphasen bei Beachtung der Anforderungen aus Ablauf- und
Aufbauorganisationen.
(3) Verstärkung schwacher Signale bei sich abzeichnendem Handlungsbedarf.
(4) Aufdeckung von Abweichungen zwischen erreichten Ist- und zu definierten Sollzuständen die durch
betriebliche Kennzahlen beschrieben sind.
(5) Unterstützung der Kommunikation unabhängig von Ort und Zeit.
1.2
IKS zur Unterstützung des Managements
1.2.1
Gegenstand der WI
Gegenstand der Wirtschaftsinformatik (WI) sind Informations- und Kommunikationssysteme (IKS) in Wirtschaft und
Verwaltung
IKS sind soziotechnische Systeme, die menschliche und maschinelle Komponenten (Teilsysteme) als
Aufgabenträger umfassen, die voneinander abhängig sind, ineinandergreifen und/oder zusammenwirken. Im
Mittelpunkt steht die Unterstützung bei der Erfüllung betrieblicher Aufgaben. IKS in Wirtschaft und Verwaltung
haben komplexen Charakter.
Wirtschaftsinformatik betrachtet und gestaltet
Spezifische Ausprägungen (Arten)
Spezifische Bestandteile
Von Informations- und Kommunikationssystemen
Allgemein sind IKS zu betrachten aus der Sicht von
zu lösenden Aufgaben (A) (Unternehmensstrategie, Betriebl. Anwendungen, Informationen)
einzusetzender Technik (T) ) (HW, SW, Netze, Datensicherheit, Netze)
zu berücksichtigenden Organisationen (O) (Managmentebenen, Geschäftsprozesse, zentral/dezentral, virtuell)
Menschen (M) (einzeln, Gruppen) und
den dabei auftretenden Beziehungen (ATOM - Modell)
MSS sind Gegenstand der WI
In wieweit können in WI entwickelte Systeme Grundlage oder Infoquelle für MSS sein? Betrachtung ausgehend
von Administration- Disposition, Planungs- und Kontrollsystemen
Administrationssysteme
Rationalisierung der Massendatenverarbeitung, Kostensenkung, Entlastung des Personals von Routineaufgaben
(Finanzbuchhaltung, Lohnabrechnung)
Dispositionssysteme
periodische, kurzfritig auftrende Entscheidungen vorbereiten oder automatisch treffen (Mahnwesen, Bestellwesen,
Versandtdisposition)
Planungssysteme
DV-AWS auf Grundlange von Ad.- und Disp.systemen für Unterstützung der Planung schlecht strukturierter
Entscheidungsprobleme, die in größeren Zeitabständen und zum Teil unregelmäßig anfallen, eine längere
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Gültigkeitsdauer haben, im Mensche-Maschine-Dialog ermittelt und von der Unternehmensführung
genutzt werden. (Investitionsplanung, Plannung von SW-Projekten, Expertisesysteme, etc.)
Kontrollsysteme
Pläne überwachen, korregieren, durch Expertiesesysteme z.B.
1.2.2
Planungs- und Kontrollsysteme
Berichtssysteme:
(Reine) Periodische Berichtssysteme (periodische Ausgabe von Daten vom System gesteuert)
Signalsysteme (waren auch bei Abweichungen, im mittleren Manangement verbreitet)
Expertiesesysteme (Datenmaterial als Text, gibt’s mit Diagnosen und Therapievorschlägen)
Abfrage-/Auskunftssysteme:
Standard-Abfragen
Jede Abfrage ist vorprogrammiert
Typ der Abfrage muß bei Systemplanung bekannt sein
Briefing Book für obere Führungskräfte
Freie Abfragen
Individuelle Recherche wird durch freie Wahl der Merkmale (Deskriptoren) realisiert
Nutzung von Datenmanipulationsprogrammen
Höhere Ansprüche an Nutzer
Dialogsysteme:
Dialogsysteme mit Entscheidungsmodell:
EUS oder DSS sind Systeme, in die auch Erfahrungswissen einbezogen werden kann. Oft werden
spezifische Systeme für bestimmte Entscheidungsträger, z.B. Top-Manager entwickelt.
Group Decision Support Systems (GDSS): sind Systeme für Gruppenentscheidungen
Dialogsysteme ohne Entscheidungsmodell
Datenrecherche mit Mensch-Maschine-Kommunikation
Dienen dem Data Support
Enge Beziehungen zwischen Planung-s und Kontrollsystemen und MSS!!!
1.3
Konzeption eines MSS
Management Support Systeme - Definition
Management Support Systeme (MSS) sind rechnerbasierte Systeme, deren Komponenten die Info-Bereitstellung
sowie die Entscheidungs- und Kommunikationsprozesse bei Managementaufgaben unterstützen.
Damit sind MSS spezifische Ausprägungen von IKS.
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Durch ein MSS sollen Manager das Informieren durch Data Support, Kommunizieren durch
Communication Support und Entscheiden durch Decision Support unterstützt werden.
MSS
Data Support
-
Reporting
Persönliches InfoManagement (PIM)
Expertisesysteme
1.3.1
Decision Support
-
Simulation
Optimierung
Prognose
Wissensbasen
Communication Support
-
E-mail
Chat
Videoconferencing
CSCW
Data Support
Rechnergestützte Bereitstellung von Info für Management.
Enger Zusammenhang zu anderen zwei Funktionen, daher schwer trennbar, Zusammenführung durch
"Morphologischen Kasten".
Wichtige Grundlagen für die Bereitstellung von relevanten Informationen für ein MSS sind:
Modellierung der Unternehmensdaten
Quellen für benötigte externe Informationen
Gewinnung von Daten aus operativen Anwendungssystemen und Datenbanken
Information Retrieval-Funktionen
Unterschiedliche Techniken für die Darstellung von Informationen = MSS
Information Retrieval
Durch Information Retrieval (IR) werden gespeicherte Info-Bestände unter Nutzung von Suchbegriffen mit dem Ziel
ausgewertet, bestimmte Informationen bereitzustellen. Grundlage dafür bilden das Matching-Paradigma sowie
Navigations- und Browsing-Techniken. IR-Systeme sind Softwaresysteme, die vor allem eingesetzt werden für:
data retrieval, um Daten aus Datenbanken zu gewinnen
document retrieval, um Informationen aus Dokumenten bereitzustellen
knowledge retrieval, um Wissen aus Wissensbasen zu extrahieren
Drill Down
Spezifische Tiefenanalyse und Selektion von hierarchisch verknüpften Info-Objekten, wodurch Detailinformationen
dem Manager bereitgestellt werden können (z.B. Kostenstellengruppen - Kostenstellen - Kostendaten)
Navigation
Zielgerichtetes Verfolgen von Verknüpfungen mit dem Ziel der Informationssuche, besonders in Hypertexten.
Browsing
Suche von Informationen, wobei auch das Ziel verfolgt wird, mit Hilfe des "Durchblätterns" verschiedener Quellen
nicht spezifizierte Informationen zu entdecken.
Berichtsgeneratoren
Programme zur flexiblen Erstellung von Berichten.
Exception Reporting (datengetriebenes Berichtswesen) erhält Manager Signal bei Schwellwertüberschreitung
Briefing Book (dokumentengetriebenes Berichtswesen) periodisch aktualisierte Reports, in Doku-DB abgelegt
Monitoring
Funktion zum Überwachen von für ein Unternehmen besonders wichtigen Kennzahlen, wodurch die aktuelle
Unternehmenssituation dargestellt wird.
Personal Views
Festlegen von Sichten der Manager auf bestimmte Teilbereiche, um unerlaubte Datenzugriffe zu verhindern.
News
Durch News werden Manager mit unformatierten internen und externen Informationen rechnergestützt versorgt.
Dazu wird eine sogenannter Newsbereich periodisch mit wichtigen Meldungen gefüllt.
Webfarming
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Ein unter dem Begriff Web-Farming bekanntes Verfahren beschreibt die systematische Auffindung von
WWW-Inhalten und deren Hinzufügung zum Data Warehouse. Die Durchführung des Web-Farming vollzieht sich
idealtypisch in folgenden Schritten:
(1) Identifikation von unternehmenskritischen Schlüsselobjekten (Wettbewerber, Aktienkurse, Pressmitteilungen)
(2) Zuordnung der Schlüsselobjekte zu den Angeboten im WWW (potentielle Info-Quellen finden und anbinden)
(3) Systematische Untersuchung des WWW-Angebots (Seiteninhalte analysieren)
(4) Analyse des extrahierten Inhalts (Extraktion wesentlicher Inhalte, linguistische Analysen, Bild-Erkennung)
(5) Strukturierung im Hinblick auf das Data Warehouse-Schema
(6) Bekanntmachung der Information
1.3.2
Decision Support
Werkzeuge aus dem Gebiet der EUS aber nur geringe Auswahl genutzt. (Infos kommen aus Data Support)
Methoden:
Datenanalyse
Trendrechnung
Korrelations-/Regressionsrechnung
Portfolio-Technik
Simulation
What-if-Analyse
How-to-archieve-Analyse
Optimierung
Finanzmathematische Methoden
Für Nutzung der Methoden ist Wissen nötig, das kommt oft aus Methodenbanken
Ein Methodenbanksystem besteht aus: Methodenbank und Methodenbankverwaltungssystem.
Die Methodenbank beinhaltet zu den Methoden für ein Sachgebiet die zugehörigen Programme oder -bausteine.
Ein Methodenbankverwaltungssystem umfaßt bzw. unterstützt:
Compiler
Zugriffskontrolle
Auskunfts- / Hilfesystem
Aufnahme bzw. Änderung von Methoden
Tutorial
Ein Methodenbankbenutzer kann bei der Anwendung durch das MB-System unterstützt werden bezüglich:
Dokumentation (Dialog, Deskriptoren)
Selektives Angebot (alternative Methoden)
Methodenauswahl
Warnung (falls Voraussetzung für eine Methode nicht erfüllt sind, z.B. bei Methoden aus der Statistik)
Hilfen (Begriffe, Ergebnisinterpretation, Tutorials)
Wissensbasierte Beratungssysteme
SPSS ist z.B. Methodenbanksystem für Gebiete Statistik / Ökonomie
Tabellenkalkulationsprogramme für Unternehmensplanung und Rechungswesen
1.3.3
Communication Support (wichtig)
Kommunikationsdienste sind nötig für:
Informationsübermittlung
Verteilung von Aufgaben
Gemeinsame Durchführung von Aufgaben (Kooperation, Koordination)
Kontrolle
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Nutzbare Technologien für die Kommunikation sind:
WAN/LAN
Internet/Intranet (nicht jede Funktionalität für MSS notwendig)
E-mail als Basiskomponente für MSS und auch Grundlage für gruppenbezogene MSS
WWW-Applikationen:
Kontextbezogene Navigation durch weltweit verteilt gespeicherte Information
Aufhebung der zeit- und ortsbezogenen Beschränkung der Information
Nutzbringend einsetzbar für nicht vorausschaubare Informationsnachfrage des Managements.
Ist realisierbar durch frei assozierbare Navigationskomponente (Semantische Netze mit
Schlüsselbegriffen, Links, Suchmaschinen) Zu beachten:
Begriffsraum begrenzen
Bewegungsfreiheiten innerhalb der vorgegebenen Vernetzung
Geeignete Dokumente zur Verfügung stellen
Gruppenorientierte Kommunikation
Videokonferenzen (synchron)
E-Mail-Systeme (asynchron)
CSCW-Tools (synchron und asynchron)
Elektronischer Konferenzraum
Gruppenorientierte EUS zur Prozeßunterstützung
Rechnergestützte Aufgabenerfüllung durch Teams
Asynchrone Kommunikation
-
-
Message-Handling- Systeme (MHS) E-mail-Systeme
Voice-mail-Systeme
Multimedia-mail-Systeme
Asynchrone Computerkonferenzen
(Electronic Conferencing System)
1.3.4
-
Synchrone Kommunikation
Videokonferenzen
Synchrone
Computerkonferenzen
Wissenbasierte Systeme
-
Softwareagenten z.B.:
Nachrichtenfilterung
Automatische
Benachrichtugung
Terminabstimmung
Überwachung des
zeitlichen Projektablaufs
Erweiterungen zu MSS
Dialogführung (z.B. multimediale Darstellung, Hypermediasysteme)
Modell- und Methodenverwaltung (z.B. Nutzung wissensbasierter Komponenten)
Datenverwaltung (z.B Data Warehouse)
Auswertungsfunktionen (z.B. OLAP, Data Mining)
Entwicklungswerkzeuge (z.B. Component Ware)
Kommunikationswerkzeuge und Dienste (z.B. Internet/Intranet)
Integration der Komponenten (z.B. Workflow-Management, CSCW, gruppenbasierte Ansätze)
Zusatzdienste
noch mehr Erweiterungen:
webbasierte Komponenten (brauch man glaub ich nich mehr erklären)
multimediale Komponenten (die wohl auch nicht)
Wissensbasierte Komponenten (prüfungsrelevant)
kommen aus dem Bereich der KI
Unterstützung in folgenden Bereichen:
Interpretation: Auswertung bzw. Analyse der Informationen
Diagnose von Systemzuständen bzw. -abläufen
Konstruktion bzw. Konfigurierung von Objekten aus Teilobjekten bzw. Elementen
Überwachung und Steuerung von Systemen
Planung von Aktionsfolgen
Vorbereiten von Entscheidungsalternativen
Beweisen und Verifizieren von Systemzuständen
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-
Beratung für weitere Vorgehensweisen
Tutoring: Vermitteln und Einüben von Wissen.
Besonders wichtig für MSS: wissenbasierte Systeme können helfen Infos zu finden und zu analysieren (z.B.
Überwachungs- und Steuerungsaufgaben), können Interpretations- und Diagnosehilfen geben
Die wissensbasierten Ansätze können auf verschiedene Arten in das MSS eingebunden sein. Man unterscheidet:
MSS, die in Teilbereichen durch wissensbasierte Bestandteile erweitert werden,
MSS, die Expertensysteme als eigenständige Komponenten enthalten,
MSS, die auf externe, autonome Expertensysteme zugreifen und
MSS, die selbst Expertensysteme darstellen.
Erweiterung der MSS durch Data Mining:
Der Begriff Data Mining bezeichnet Datenmustererkennungsverfahren. Man kann ihn wie folgt definieren:
Data Mining beschreibt die Extraktion implizit vorhandenen, nicht trivialen und nützlichen Wissens aus großen,
dynamischen, relativ komplex strukturierten Datenbeständen. Intelligente Verfahren der Datenanalyse
versuchen, ungehobene Schätze aus den Fluten von Rohdaten zu bergen. Data Mining-Werkzeuge sind sehr
gut geeignet, wenn man in sehr großen, diffusen Datenbeständen suchen möchte.
Erweiterung der MSS durch Componentware (modularer Aufbau immer vorteilhaft)
Unter Componentware versteht man SW-austeine, aus denen komplette Anwendungen zusammengestellt
werden können. Durch CW soll Wiederverwendung von SW gefördert werden. (objektorientiert, na?!)
Es sind abgeschlossene Module mit festem Aufgabenbereich und durch Parameter und Attribute von aussen
steuerbarer Code. Decision Objects sind Behälter, betriebswirtschaftliche, planungsrelevante Einheiten, die als
Klassenkonzepte vorformuliert sind. Für spezielle Anwendung mit konkreten Ausprägungen versehen.
Komponenten mit hohem Abstraktionsgrad, zu AWS zusammengesetzt. MSS-Entwicklung schneller, billiger.
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2
spezielle Probleme beim Einsatz von MSS
2.1
Integration von MSS in die betriebliche IKS-Landschaft
2.1.1
Problematik dezentraler IKS für die Managementunterstützung
Um Flexibilität und Reaktionsschnelle zu bekommen, Aufbauorganisation von Unternehmen wird zunehmend
dezentral, da verteilte Kompetenzen, autonome Unternehmenseinheiten -> Geschäftsprozesse schwer zu
überblicken, Info erhalten und verteilen schwer für Management
AWS in Unternehmen historisch gewachsen, wegen dezentraler Aufbauorganisation häufig isoliert voneinander,
können nicht miteinander kommunizieren. Duch verteilte Client-Server-Architekturen -> heterogene
Anwendungslandschaft mit verteilter Verantwortung. Daraus folgt:
Informationen sind in mehreren Anwendungssystemen verteilt.
Informationelle Zusammenhänge gehen aufgrund unterschiedlicher Modelle verloren.
durch Verteilung der Anwendungssysteme -> Probleme für die Identifikation und Verknüpfung relevanter Info:
organisatorisch: Zuständigkeit für Integrationsaufgaben, Verantwortung für die Informationen
inhaltlich: einheitliche Begriffe und Identifikatoren für Informationsobjekte
technologisch: Betriebssysteme, Datenbanken, Rechnernetze
Heterogene Datenhaltung, da von unterschiedlichen Aufgabenbereichen im Unternehmen unterschiedliche
Anforderungen an Daten gestellt werden, Daten sind in verschiediedenen AWS gespeichert. Heterogenität auch
durch die Entwicklung individueller Lösungen für die Datenauswertung im managementunterstützenden Teil des
Informationssystems. Diese Lösungen besitzen häufig von übrigen Anwendungssystemen unabhängige,
redundante Datenbestände, auf der Basis von PC-Technologien.
-
-
Physische Heterogenität:
Es existieren verschiedene individuelle Datenhaltungssysteme auf unterschiedlichen Plattformen.
Logische Heterogenität:
Datenmodelle basieren auf unterschiedlichen Datenbankparadigmen (relational, hierarchisch, sequentielle
Datei, objektorientiert). Verschiedene Entwurfsalgorithmen und Modellierungsprinzipien sowie
fachbereichsabhängige Begriffsapparate können zur Inkompatibilität der Datenmodelle führen.
Organisatorische Heterogenität:
Die Datenhoheit ist auf mehrere Fachbereiche verteilt. Eine Gesamtverantwortung für die Datenbestände im
Unternehmen ist nicht vorhanden.
Problem für MSS: Führungsinfo aus heterogenen Systemen, gleiche Daten unterschiedl. dargestellt, Redundanz
2.1.2
Bedeutung der Datenintegration für die Informationsbereitstellung in MSS
Datenintegration:
Beherrschung der Redundanz
vor allem logische Integrität der Daten angestrebt
ergibt sich durch Trennung von Daten und AWS und Bildung eigenständiger DBMS
Grundlage der informationssystemweiten Integration ist unternhemensweites Datenmodell
logische Datenintegration: bringt Datenstrukturen von Teilsystemen in Übereinstimmung
physische Datenintegration: es existiert DB mit der alle Anwendungen arbeiten
Laut Mertens 2 Formen der Datenintegration:
Datenaustausch
Daten werden zwischen Anwendungssystemen übergeben. Voraussetzung ist die Abstimmung (logischer)
Datenstrukturen beider Teilsysteme, so daß der Datenempfänger die gesendeten Daten ordnungsgemäß
interpretiert. Sollen die Daten automatisch übergeben werden, kommt eine technologische (physische)
Abstimmung hinzu.
Gemeinsame Datenbank
Die Daten verschiedener Anwendungssysteme werden in einer gemeinsamen Datenbank abgelegt. Neben
einer logischen Integration sind die Daten auch physisch vollständig integriert.
Aufgabenträgerorientierte Funktionsintegration:
Bündelung der Ausführung gleichartiger Aufgaben (Funktionen) durch 1 Aufgabenträger
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Integrations maschineller als auch personeller Aufgabenträger
Beispiel: aus „Vertriebsbereich -> Absatzberichte erstellen -> Berichtssystem Vertrieb“ und
„Beschaffungsbereich -> Einkaufsberichte erstellen -> Berichtssystem Beschaffung“ wird nun
„Controlling -> Berichte erstellen -> Zentrales Berichtssystem“ Klasse, oder?
-
Datenflussrorientierte Funktionsintegration:
flussorientierte Aufgabenstruktur
AWS werden ensprechend abhängiger Funktionsfolgen in einem Datenfluss verbunden
Standards für Nachrichtenaustausch definieren (MAP, EDIFACT)
Medienbrüche werden vermieden
Vorgangsintegration:
Prozesskettenn werden miteinander verbunden
Endereignis der einen Prozesskette wird zum Startereignis einer anderen
An integrierter Prozesskette mgl. Mehrer AWS -> Steuerflüsse zwischen den AWS koordinieren
2.1.3
Vertikale Datenintegration zur Managementünterstützung
Die datenbezogene Integration von AWS ist für die Informationsbereitstellung in MSS notwendig, um :
erforderliche Qualität, d.h. Aktualität, Zuverlässigkeit, Genauigkeit und Konsistenz, der Daten zu erreichen
aus den Daten umfassende, aussagekräftige Informationen zu bilden.
Vertikale Datenintegration (Daten für MSS) durch:
Zusammenführung von Daten aus verschiedenen Datenquellen,
zentrale Datenhaltung für unternehmensweit relevante Daten,
einheitliche Transformationsfunktionen (z.B. Aggregation und Kombination) zur Datenaufbereitung,
einheitlicher Zugriff auf die integrierten Daten durch verschiedene Nutzer.
2.2
Datenlogistik für MSS
2.2.1
Informations- und Datenlogistik für informationstechnische Managementunterstützung
Management braucht Info: richtige, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, in notwendiger Menge, in erforderlicher
Qualität, in der richtigen Form. Infoversorgung ist logistisches Problem -> Datenlogistik
-
-
Es gibt Informationsfluss (Kommunikation) der basiert auf Datenfluss (Nachrichten) zwischen Teilsystemen
Datenflüsse können sein:
Datenversorgung von AWS nach MSS (vertikal), oder
Datenaustausch zwischen operativen Systemen in Wertschöpfungsprozessen (horizontal).
für MSS konsistente DB nötig, in diese Daten aus Unternehmensinternen und –externen Quellen integrieren
Grossteil Geschäftsprozeßdaten kommen aus operativen AWS
Daten also verteilt in hetereogener Systemlandschaft
Aufgabe von Berichterstellungsprozessen: Daten sind aus funktionsorientierten Anwendungssystemen so
zusammenzuführen und aufzubereiten, daß sie der Informationsbereitstellung zur Deckung des entsprechenden
Informationsbedarfs von Managern genügen .
Problemstellung: Zu welchem Zeitpunkt werden welche Daten in welchem Umfang für welche Aufgaben benötigt.
Woher kommen diese Daten. Auf welchem Weg und mit welcher Unterstützung gelangen sie zum Aufgabenträger .
-
Also Prozesse finden, die Datenaustausch regulieren
Logistik bezeichnet allgemein die Planung, Steuerung, Realisierung und Kontrolle der raumzeitlichen
Transformationen von Gütern -> Übertragung auf Daten
Ziel dieser Logistik besteht in einer termin-, mengen- und qualitätsgerechten Versorgung der
Anwendungssysteme mit Daten.
Logistikfunktionen in Bezug auf Daten:
Transport: Datenträger, Netzwerk, -Protokoll (TCP/IP), Netzdienste (eMail), Datenbank-Links
Lager: Datenträger, Datenbank, Dateien
Umschlag: Verarbeitungsprogramme, Transformationsprogrammme (Konvertierung für Datenaustausch)
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2.2.2
Vertikale und horizontale Datenflüsse und ihr Zusammenhang
Vertikale Informationsflüsse basierend auf der Datenversorgung von MSS:
Die vertikale Kommunikation orientiert sich an der aufbauorganisatorischen, klassischerweise hierarchischen
Gliederung des Unternehmens.
Horizontale Informationsflüsse, basierend auf Datenaustauschprozessen zw. operativen Systemen
Die horizontale Kommunikation beschreibt den an der Wertschöpfungskette orientierten Informationsfluß, der in
größeren Unternehmen zwischen verschiedenen Bereichen und Anwendungssystemen stattfindet.
Für beide Stamm- und Bewegungsdaten von Bedeutung
Zw. operativen Systemen werden Transferdaten ausgetauscht auf Basis der Stamm- und Änderungsdaten
In MSS können Daten genutzt werden:
Archivdaten für die Analyse der Unternehmensentwicklung (z.B. Entwicklung des Auftragsvolumens),
Transferdaten und Vormerkdaten als Information über aktuelle Geschäftsprozesse (z.B. aktuell bearbeitete
Kundenaufträge mit Auftragsvolumen oder ausstehende Lieferungen von Lieferanten)
Bestandsdaten und Vormerkdaten als Information über die aktuelle Situation (z.B. Kassenbestände sowie
kurzfristige Forderungen und Verbindlichkeiten zur Charakterisierung der Liquiditätslage)
Stammdaten und zugehörige Änderungsdaten als Analyseobjekte (z.B. Kunden und deren Adressen).
-
Klassifikation der Datenflüsse:
Austausch von Bewegungsdaten (innerhalb von operativen Geschäftsprozessen)
Bsp.: Austausch von Kundenauftragsdaten zwischen Vertriebs-, Produktions-, Versand- und
Fakturierungssystem,
Abgleich von Stammdaten
Um Konsitenz in verschied. AWS zu wahren
Bsp.: Austausch von Kundenstammdaten zwischen Vertriebs-, Produktions-, Versand und
Fakturierungssystem,
Datenversorgung von MSS
2.3
Das Data Warehouse-Konzept
Funktionen:
die Integration von Daten aus verschiedenen Quellsystemen (Input)
Bereitstellung einer konsistenten, unternehmensweiten Datenbasis für Analysezwecke (Storage-Komponente,
Speicherungs- und Verwaltungsfunktion)
Aufbereitung und Bereitstellung der Daten für MSS (Transformations- und Verteilungsfunktion).,
-
Dazu Seperate konsistente DB, getrennt von operativen Quellsystemen aufgebaut und analysiert
(zentrale Datenhaltung)
Anforderungen an DWH um MSS zu unterstützen:
Überführung von Transaktionsdaten in eine separate Speicherung mit indizierten Metadaten für Analysen
Zusammenfassung von Transaktionsdaten zu Zeitreihen für Zwecke der Visualisierung und Analyse
unternehmensweite Versorgung von MSS mit benötigten Informationen.
Vorteile für MSS
MSS braucht Daten von längeren Zeiträumen, nicht anwendungsbezogen
Daten stellen für MSS ein Momentaufnahme dar, die in Zeitabständen aktualisiert wird
DWH stellt geeignete Daten zur Verfügung, weil:
Themenorientiert (subject-oriented): Üblicherweise werden Daten nicht für Menschen, sondern zur
Unterstützung von Anwendungen organisiert. Zu den Funktionen der Data Warehouse-Lösung gehört es,
diese operativen Daten in Informationen umzusetzen, die vor allem Manager verstehen und benutzen
können. Dazu ist es notwendig, die Daten themenorientiert abzulegen. Die an den Themengebieten
orientierte Strukturierung der Data Warehouse-Lösung spiegelt die Sicht des Analytikers auf das
Unternehmen wieder.
Integriert: Um Unternehmensprozesse vollständig abzubilden, müssen verschiedene formatierte Daten
aus unterschiedlichen Quellen und Datenbanksystemen zusammengeführt und konsolidiert werden, so
daß man in einer einheitlichen Weise darauf zugreifen kann
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-
-
Zeitvariabel: Operative Daten spiegeln nur einen Moment des Unternehmensgeschehens
wieder, nicht aber den Wandel der Ereignisse. Um jedoch über eine Geschäftsentwicklung urteilen zu
können, sind Informationen über Veränderungen notwendig
Beständig: Es werden u.U. Informationen benötigt, die in einer operativen Datenbank längst gelöscht
worden wären. In einer Data Warehouse-Lösung dagegen ergänzen aktuelle operative Daten ständig die
bestehenden Zeitreihen.
-
Wesentliche Eigenschaft von DWH ist seperate Datenhaltung
Vorteile:
Die Entlastung operativer Datenbanken von komplexen Anfragen ermöglicht einen störungsfreien
Transaktionsbetrieb mit der notwendigen Performance
Operative DB können von historischen Daten befreit werden, da diese in der DWH-Lösung verfügbar sind
Daten sind für Simulationszwecke manipulierbar, ohne den operativen Betrieb zu stören
Fehlerhafte und inkonsistente Daten können bereinigt werden
Die Datenbanken können für Analysezwecke optimiert werden
Breitere Nutzung von MSS
Höhere Verfügbarkeit zielgruppengerechter Daten
Just-in-Time Informationsversorgung
-
MSS ist auch von DWH physisch getrennt
DWH so Unterstützung für MSS und operative AWS
Vorteil von MSS mit DWH: Def. Von personenspezifischen Sichten
-
Voraussetzungen für DataWareHouse:
DB der operativen Systeme müssen technologisch mit DWH verbunden sein
Datenbestände von DWH, Quell- und Zielsystemen müssen synchronisiert werden
Verantwortlichkeiten für zentrale Daten klären
Daten unterschiedlicher Strukturen und Formate müssen integrierbar sein
DWH ist mit zusätzlichen maschinellen und personellen Ressourcen verbunden.
Autonome DB’s der operativen Systeme sind weiterhin notwendig!!
Komponenten DWH:
Extraktion von Transaktionsdaten für eine separate Speicherung mit indiz. Metadaten für analytische Zwecke
Zusammenfassung von Transaktionen zu zeitbezogenen Serien für Visualisierung und Analyse,
unternehmensweite Versorgung der Front-End-Systeme mit den benötigten Informationen zur
Managementunterstützung.
Anforderungen an die Datenhaltung:
Redundante Ablage verdichteter, hochgranularer Daten (Daten in verschiedenen Detailgraden abspeichern)
Denormalisierung (Vorteile: geringere Komplexität und geringer Anzahl der Abfragen)
Partionierung (Datenbasis in physische, nicht redundate Partitionen aufgeteilt, Performance-, Adminaufwand!)
Extraktion
Daten aus internen und externen Quellen für die Weiterverarbeitung im Data Warehouse zur Verfügung stellen
Dies entspricht im einfachsten Fall einer Replikation der Quelldaten in die Data Warehouse-Datenbank. I.d.R ist die
Extraktion jedoch bereits mit ersten Transformationsfunktionen (z.B. Filterung) gekoppelt.
Für die Datengewinnung sind wegen der Heterogenität der Quelldatenbanken folgende Aspekte zu beachten:
Unterschiedliche logische und physische Datenformate
Unterschiedlicher Grad der Strukturiertheit.
Transformation
Die aus verschiedenen Datenquellen gesammelten Daten müssen in eine zentrale Data Warehouse-Datenbank
überführt werden. Dies setzt eine Reihe von Transformationsfunktionen voraus
2.4
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Multidimensionale Datenmodellierung
Daten in mehrdimensionalen Matrizen gespeichert
Inhalte der Zellern einer Matrix sind Fakten (bertiebw. Kennzahlen, wie Absatz, Umsatz, Kosten)
Gleichartige Einflussgrössen in einer Dimension gesammelt
So besser geeignet für Analysezwecke und präsentationen, Manager verstehen Daten so besser
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Hierachie zwischen den Elementen einer Dimension in der Regel:
Aggregation:
Unter einer Aggregation wird in diesem Kontext die Zusammenfassung von elementaren Daten zu
aggregierten Daten, i.d.R. über mathematischen Funktionen verstanden
Darauf achten, dass Fakten additiv sind, sonst unsinnige Ergebnisse
Dimensionierung:
Standarddimensionen
Zeit: sequentielle Dimension, da logische Ordung vorliegt
Wertetypen (Ist-, Soll- und Planwerte), Szenarien, Versionen
Maßeinheiten (Währung, Stückzahlen, Längen- und Gewichtseinheiten)
individuelle Dimensionen gelten für einen bestimmten Aufgabenbereich, z.B. für den Vertrieb:
Organisationseinheit (Konzern, Teilunternehmen...),
Region (Land, Bundesland...),
Kunden (Kundengruppen, Einzelkunden...),
Artikel (Einzelprodukte, Produktgruppen...).
2.4.1
Funktionen über Multidimensionalen Datenstrukturen
Die multidimensionalen Strukturen erlauben:
auf Grundlage der Dimensionen unterschiedlichste Sichten auf die Kennzahlen des Unternehmens und
auf Grundlage der Hierarchien eine Navigation über verschiedene Verdichtungsstufen hinweg.
In diesem Zusammenhang sind folgende Funktionen zu unterscheiden:
Drill-Down und Roll-Up:
Navigation innerhalb einer Dimensionshierarchie entlang der Konsolidierungspfade zu Elementen mit
niedrigerem bzw. höherem Verdichtungsniveau.
Data Slicing
Werden bis auf zwei Dimensionen für alle Dimensionen die Ausprägungen festgelegt, erhält man im
multidimensionalen Raum eine Scheibe, d.h. eine zweidimensionale Matrix
Data Dicing
Der Dimensionsraum wird durch Eingrenzung der Dimensionen auf einen Teilraum eingeschränkt
2.4.2
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Multidimensionale Datenbanksysteme (MDBS)
legen Daten für Analysezwecke in multidimensionalen Zellen ab, die über die Dimensionen adressiert werden
werden für multidimensionales OLAP (MOLAP-Systeme) verwendet
Vorteil von MOLAP: Schneller Zugriff
Nachteile:
keine standardisierten Anfragesprachen -> spezielles Analyse-Front-End vom gleichen Hersteller
Probleme bei Skalierbarkeit und grossen Datenbeständen
Vorteile von relationalem OLAP (ROLAP):
Standardisierte Anfragesprachen (SQL)
Daten sind einfach in und aus Datenbank transferierbar
Flexibilität bei der Auswahl des Front-End
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2.4.3
Nachteil: langsam
Abbildung multidimensionaler Daten in relationalen Modellen
Um mit relationalen Modellen, Daten multidimensional abzubilden und homogene Analsysestrukturen zu erhalten
wird bewusst auf klassische Prinzipen, wie Normalisierung und Redundanzfreiheit verzichtet.
Ergebnis sind Datenschemata, bestehend aus Fakt und Dimensionstabellen.
Star-Schema
Besteht aus Fakttabelle und mehreren Dimensionstabellen (wie tabellen in RDB)
Fakttabelle in 3. Normalform, Dimensionstabellen nicht
Fakttabelle beinhaltet Primärschlüssel der Dimensionstabellen als Fremdschlüsselund zusätzliche Daten
Fakttabelle kann sehr viele Datensätze enthalten
Wird in der Praxis kaum eingesetzt, ist konzeptionelle Basis für die nachfolgenden
Snowflake-Schema
unterscheidet sich vom Star-Schema dadurch, daß Dimensionstabellen normalisiert werden
(einzelne Dimensionstabellen werden in weiter Tabellen aufgespaltet, z.B Dimensionstabelle „Zeit“, mit
Attribute Quartal -> extra Tabelle „Quartal“, in „Zeit“ Fremdschlüssel aus „Quartal“)
Galaxy-Schema (Multi-Fakttabellen-Schema)
Aufteilung der Fakttabelle in mehrere kleinere Tabellen
Performance des Systems erhöht
Aber Navigation im Datenbestand erschwert
Ist aufgrund der möglichen inhomogenen Dimensionsstrukturen praxisrelevanter Ansatz
Fact Constellation-Schema
auch aggregierte Werte in zusätzlichen Fakttabellen abgespeichert werden
On-Line Analytical Processing (OLAP)
Auswertetechnik für multidimensionale Datenstrukturen
Zentrale Forderung für OLAP ist, daß der Endanwender, der eine Fragestellung in der Terminologie der realen
Geschäftswelt formuliert, auch unmittelbar mit den Anfrage-, Analyse- und Berichtswerkzeugen arbeiten kann
Anfragewerkzeug muß die Komplexität der vom Anwender formulierten Fragen beherrschen und
betriebswirtschaftlich orientierte Anfragen in strukturierte Anfragesprachen (z.B. SQL) übersetzen.
Zielstellung ist somit eine einfach beherrschbare Ad-hoc-Analyse über Datenbeständen.
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