Ananassäfte im Test - food

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Ananassäfte im Test
Dr. Birgit Rehlender,
Projektleiterin der Zeitschrift test
Kurzbeitrag
Vorschlag für die Anmoderation:
Dass Saft nicht gleich Saft ist, kennt wohl jeder von uns aus eigener Erfahrung.
Dabei legt die Fruchtsaftverordnung fest, dass ein Saft aus frischen, reifen und
gesunden Früchten hergestellt und das für die Frucht typische Aroma haben muss.
Die Stiftung Warentest hat für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Test die Qualität
von Ananassäften unter die Lupe genommen:
Ananassaft soll nach frischer Ananas, also leicht süß-säuerlich schmecken. Wenn die
Frucht besonders reif ist, kann ihr Aroma sogar an eine Kokosnuss erinnern. Ein
Geschmackserlebnis, das die Experten der Zeitschrift test bei den untersuchten Produkten
jedoch nur selten hatten, wie Projektleiterin Dr. Birgit Rehlender feststellt:
O-Ton Rehlender:
Sie rochen und schmeckten teilweise fremdartig, säuerlich, an Brot erinnerte der
Geruch teilweise, oder sie waren dumpf-metallisch und erinnerten sehr an
Dosenananas.
Obwohl bei keinem der insgesamt 15 untersuchten Ananassäfte eine Gesundheitsgefahr
bestand, überraschte so manche Entdeckung. So wiesen die Tester bei den Marken Bauer
und Niehoffs Vaihinger verbotene synthetische Aromastoffe nach. Und der Saft von Aldi
Nord, Süd und Albi ließ auf verdorbene Früchte schließen – obwohl das ganze Aroma nur
bei frischer und unverdorbener Ananas im Saft erhalten bleibt:
O-Ton Rehlender:
Wir wissen, dass Ananas hauptsächlich in Dosen wandert, und wenn man solche
Früchte aufschneidet und für die Dose vorbereitet, dann fällt schon mal ein
bisschen Saft an, und wenn dann auch noch Strünke und das an der Schale
anhaftende Fruchtfleisch ausgepreßt werden, dann entsteht kein qualitativ guter
Ananassaft. Das ist dann so eine Art Resteverwertung.
Die ist zwar nicht erlaubt, offenbar aber nicht selten. So schnitt von den insgesamt 15
getesteten Ananassäften kaum einer gut ab:
O-Ton Rehlender:
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Zwei der Direktsäfte und elf der Konzentratsäfte wurden mit “mangelhaft” bewertet,
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Ananassäfte im Test
d. h., diese sind gleich schlecht. Nur zwei der Direktsäfte ragten aus der großen
Masse heraus und konnten mit “gut” beurteilt werden.
Für diese beiden Biosäfte müssen sie allerdings tief in die Tasche greifen: Bis zu sechs
Euro pro Liter.
Dr. Birgit Rehlender,
Projektleiterin der Zeitschrift test
Langbeitrag
Vorschlag für die Anmoderation:
Dass Saft nicht gleich Saft ist, kennt wohl jeder von uns aus eigener Erfahrung.
Dabei legt die Fruchtsaftverordnung fest, dass ein Saft aus frischen, reifen und
gesunden Früchten hergestellt und das für die Frucht typische Aroma haben muss.
Die Stiftung Warentest hat für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Test die Qualität
von Ananassäften unter die Lupe genommen:
Beginnt mit O-Ton Rehlender:
Sie rochen und schmeckten teilweise fremdartig, säuerlich, an Brot erinnerte der
Geruch teilweise, oder sie waren dumpf-metallisch und erinnerten sehr an
Dosenananas.
fasst Projektleiterin, Dr. Birgit Rehlender, die verschiedenen Geschmacksrichtungen der
überprüften Ananassäfte zusammen. Doch das ist längst nicht alles: Bei zwei Säften,
Bauer und Niehoffs Vaihinger, entdeckten die Tester verbotene synthetische Aromastoffe.
Genauso schlimm: Bei Aldi Nord, Aldi Süd und Albi wiesen die Aromastoffe auf verdorbene
Früchte hin. Insgesamt stimmte bei 13 von 15 getesteten Ananassäften das
Aromaspektrum nicht. Die Stoffe, die das geschmackliche Spektrum ausmachen müssen,
waren entweder gar nicht oder in zu geringer Konzentration vorhanden. So das Ergebnis
der Laboranalyse. Und damit entgeht den meisten Kunden ein Genuss, denn guter
Ananassaft lässt einen geradezu in die Ferne schweifen – nach Hawai, Thailand oder
Brasilien, um nur einige der Herkunftsländer der Ananas zu nennen:
O-Ton Rehlender:
Ein Ananassaft sollte nach frischer Ananas schmecken, also süßlich-säuerlich, das
was die Frucht mitbringt. Wenn’s eine besonders reife Ananas ist, dann darf sie
sogar an Kokosnuss erinnern, und das kann auch noch beim Ananassaft noch der
Fall sein.
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Anders als bei Orangen, die wir auch zu Hause auspressen, wandert die Ananas
hauptsächlich in die Konservendose. Und das, was dafür nicht gebraucht wird – also der
beim Aufschneiden abtropfende Saft, die Strünke und das an der Schale haftende
Fruchtfleisch – geht dann durch die Saftpresse. Für die Herstellung von Fruchtsaft ist diese
Resteverwertung jedoch verboten. Doch wie der aktuelle Test zeigt, haben wir als
Verbraucher im Grunde das Nachsehen – noch einmal Birgit Rehlender:
O-Ton Rehlender:
Der Normalbürger, kauft Ananassaft zum Preis von ein bis zwei Euro pro Liter. So
wird er angeboten, und das ist mengenmäßig das stärkste Segment im Handel. Die
Produkte, die dann das Drei –bis Fünffache kosten, gibt’s nur im Reformhaus oder
im Bioladen und die sind von der Menge her eher gering einzustufen. Der Kunde
weiss also gar nicht, wie guter, frischer Ananassaft zu schmecken hat.
Im Test waren Direktsäfte und solche aus Konzentrat. Der Unterschied zwischen beiden:
Direktsaft wird direkt aus der Frucht gepresst und vor dem Abfüllen kurz erhitzt. Einem Saft
aus Konzentrat wird im Herkunftsland unter Vakuum mehr als die Hälfte des fruchteigenen
Wassers entzogen. So ist er leichter für den Transport. Im Ankunftsland wird das
Konzentrat dann rückverdünnt. Die beim Konzentrieren entwichenen flüchtigen
Aromastoffe müssen allerdings wieder zugefügt werden. Doch ob so oder so produziert:
Qualitativ können beide Saftarten gleich gut oder – wie im Ananassaft-Test gleich schlecht
sein. Gut bewertet wurden lediglich zwei Säfte:
O-Ton Rehlender:
Die beiden Testsieger sind zwei Biosäfte, der von Voelkel und der von
Beutelsbacher, und beide kosten zwischen fünf und sechs Euro pro Liter.
Für diesen Preis entscheidet man sich dann aber vielleicht doch eher für eine frische
Ananas. Die enthält dann z. B. auch noch das Vitamin C, das im Saft nicht mehr vorhanden
ist.
Ananassäfte im Test
Interview mit Dr. Birgit Rehlender
Projektleiterin der Zeitschrift test
1. Grundlage ihrer Untersuchung war die Fruchtsaftverordnung – was gibt sie vor?
O-Ton Rehlender:
Die Fruchtsaftverordnung gibt vor, dass ein Fruchtsaft aus frischen, reifen,
gesunden Früchten hergestellt werden muss, und das der daraus hergestellte
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Fruchtsaft typisch sein muss, charakteristisch sein muss in Farbe, Aroma und
Geschmack für die Frucht aus der er stammt. Die Fruchtsaftverordnung gilt für alle
Säfte, also auch für Ananassaft.
2. Von insgesamt 15 getesteten Ananassäften stimmte bei 13 das Aromaspektrum nicht
– wie muss Anananas schmecken?
Wenn das Aromaspektrum nicht stimmt, dann stellt man das zunächst im Labor
fest. Es ist also eine nachvollziehbare Laboranalyse. Hier haben wir festgestellt,
dass die Aromastoffe, die das Spektrum ausmachen müssen entweder überhaupt
nicht vorhanden waren oder in viel zu geringer Konzentration. Ein Ananassaft sollte
nach frischer Ananas schmecken, also süßlich-säuerlich, das was die Frucht
mitbringt. Wenn’s eine besonders reife Ananas ist, dann darf sie sogar an
Kokosnuss erinnern, und das kann auch noch beim Ananassaft noch der Fall sein.
3. Wonach haben die Säfte geschmeckt wenn nicht nach Ananas ?
Unsere Experten haben festgestellt, dass die Säfte nicht immer nach Ananas
geschmeckt haben. Sie rochen und schmeckten teilweise fremdartig, säuerlich, an
Brot erinnerte der Geruch teilweise, oder sie waren dumpf-metallisch und erinnerten
sehr an Dosenananas.
4. Ist dies möglicherweise auf ein unterschiedliches Herstellungsverfahren
zurückzuführen?
Ananassaft sollte wie alle Säfte aus reifen, gesunden Früchten hergestellt werden,
doch wir wissen, dass Ananas hauptsächlich in Dosen wandert, und wenn man
solche Früchte aufschneidet und für die Dose vorbereitet, dann fällt schon mal ein
bisschen Saft an, und wenn dann auch noch Strünke und das an der Schale
anhaftende Fruchtfleisch ausgepreßt werden, dann entsteht kein qualitativ guter
Ananassaft. Das ist dann so eine Art Resteverwertung.
5. Die Ananas ist - könnte man sagen – in Wirklichkeit eine Mimose, jedenfalls
was
die Verarbeitung zu Saft ausmacht.....
Ja, Ananasfrüchte sind sehr empfindlich. Wir wissen das, wenn wir Ananas kaufen,
und wir essen sie nicht gleich. Dann gibt’s mal Druckstellen, und die Ananas fault
gleich. Und man kann sich vorstellen, wenn die Ananas dann erst zerschnitten sind
und Luftsauerstoff herankommt, dann ist der Verderbnisprozess noch schneller.
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6. In die Bewertung eingeflossen ist u. a. das “sensorische Konsumentenurteil”. Dieses fiel
durchweg besser aus als letztlich das Gesamturteil – merkt der Kunde also gar nicht den
Qualitätsunterschied zwischen dem einen und dem anderen Ananassaft?
Der Kunde, der Normalbürger, kauft Ananassaft zum Preis von ein bis zwei Euro pro
Liter. So wird er angeboten, und das ist mengenmäßig das stärkste Segment im
Handel. Die Produkte, die dann das Drei –bis Fünffache kosten, gibt’s nur im
Reformhaus oder im Bioladen und die sind von der Menge her eher gering
einzustufen. Der Kunde weiss also gar nicht, wie guter, frischer Ananassaft zu
schmecken hat, und anders als beim Orangensaft presst er ihn in der Regel nicht
selbst.
7. Auf den einen Säften steht Direktsaft, auf den anderen Saft aus Konzentrat - sind
beide gleich gut bzw. gleich schlecht ?
Wir haben in unserem Test Säfte gehabt, die wurden als Direktsäfte angeboten und
elf Produkte, die waren aus Konzentrat hergestellt. Zwei der Direktsäfte und elf der
Konzentratsäfte wurden mit “mangelhaft” bewertet, d. h., diese sind gleich schlecht.
Nur zwei der Direktsäfte ragten aus der großen Masse heraus und konnten mit “gut”
beurteilt werden.
8. Testsieger sind zwei Bio-Direktsäfte, allerdings gibt es dabei einen kleinen aber doch
nicht unerheblichen Haken....
Die beiden Testsieger sind zwei Biosäfte, der von Voelkel und der von
Beutelsbacher, und beide kosten zwischen fünf und sechs Euro pro Liter. Das ist
das Drei- bis Fünffache, das man für einen schlechten Saft bezahlen muss.
Ananassäfte im Test
O-Töne Dr. Birgit Rehlender
Projektleiterin der Zeitschrift test
1. O-Ton Rehlender:
Die Fruchtsaftverordnung gibt vor, dass ein Fruchtsaft aus frischen, reifen,
gesunden Früchten hergestellt werden muss, und das der daraus hergestellte
Fruchtsaft typisch sein muss, charakteristisch sein muss in Farbe, Aroma und
Geschmack für die Frucht aus der er stammt. Die Fruchtsaftverordnung gilt für alle
Säfte, also auch für Ananassaft.
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2. O-Ton Rehlender:
Wenn das Aromaspektrum nicht stimmt, dann stellt man das zunächst im Labor
fest. Es ist also eine nachvollziehbare Laboranalyse. Hier haben wir festgestellt,
dass die Aromastoffe, die das Spektrum ausmachen müssen entweder überhaupt
nicht vorhanden waren oder in viel zu geringer Konzentration. Ein Ananassaft sollte
nach frischer Ananas schmecken, also süßlich-säuerlich, das was die Frucht
mitbringt. Wenn’s eine besonders reife Ananas ist, dann darf sie sogar an
Kokosnuss erinnern, und das kann auch noch beim Ananassaft noch der Fall sein.
3. O-Ton Rehlender:
Unsere Experten haben festgestellt, dass die Säfte nicht immer nach Ananas
geschmeckt haben. Sie rochen und schmeckten teilweise fremdartig, säuerlich, an
Brot erinnerte der Geruch teilweise, oder sie waren dumpf-metallisch und erinnerten
sehr an Dosenananas.
4. O-Ton Rehlender:
Ananassaft sollte wie alle Säfte aus reifen, gesunden Früchten hergestellt werden,
doch wir wissen, dass Ananas hauptsächlich in Dosen wandert, und wenn man
solche Früchte aufschneidet und für die Dose vorbereitet, dann fällt schon mal ein
bisschen Saft an, und wenn dann auch noch Strünke und das an der Schale
anhaftende Fruchtfleisch ausgepreßt werden, dann entsteht kein qualitativ guter
Ananassaft. Das ist dann so eine Art Resteverwertung.
5. O-Ton Rehlender:
Ja, Ananasfrüchte sind sehr empfindlich. Wir wissen das, wenn wir Ananas kaufen,
und wir essen sie nicht gleich. Dann gibt’s mal Druckstellen, und die Ananas fault
gleich. Und man kann sich vorstellen, wenn die Ananas dann erst zerschnitten sind
und Luftsauerstoff herankommt, dann ist der Verderbnisprozess noch schneller.
6. O-Ton Rehlender:
Der Kunde, der Normalbürger, kauft Ananassaft zum Preis von ein bis zwei Euro pro
Liter. So wird er angeboten, und das ist mengenmäßig das stärkste Segment im
Handel. Die Produkte, die dann das Drei –bis Fünffache kosten, gibt’s nur im
Reformhaus oder im Bioladen und die sind von der Menge her eher gering
einzustufen. Der Kunde weiss also gar nicht, wie guter, frischer Ananassaft zu
schmecken hat, und anders als beim Orangensaft presst er ihn in der Regel nicht
selbst.
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7. O-Ton Rehlender:
Wir haben in unserem Test Säfte gehabt, die wurden als Direktsäfte angeboten und
elf Produkte, die waren aus Konzentrat hergestellt. Zwei der Direktsäfte und elf der
Konzentratsäfte wurden mit “mangelhaft” bewertet, d. h., diese sind gleich schlecht.
Nur zwei der Direktsäfte ragten aus der großen Masse heraus und konnten mit “gut”
beurteilt werden.
8. O-Ton Rehlender:
Die beiden Testsieger sind zwei Biosäfte, der von Voelkel und der von
Beutelsbacher, und beide kosten zwischen fünf und sechs Euro pro Liter. Das ist
das Drei- bis Fünffache, das man für einen schlechten Saft bezahlen muss.
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