Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 1 4 ENTSCHEIDUNGEN BEI MEHREREN ZIELEN 4.1 Grundprobleme 4.2 Entscheidungskriterien für ordinal skalierte Zielgrößen 4.3 Nutzenbewertung bei mehreren Zielen 4.3.1 Visualisierung der Nutzenwerte 4.3.2 Zielgewichtung 4.3.3 Goal-Programming-Ansatz 4.4 Nutzwertanalyse 4.5 Analytic Hierarchy Process (AHP) 4.6 Multi-Attribtive Nutzentheorie 4.7 Nutzwertanalyse mit Fuzzy-Nutzen 4.8 Fuzzy-AHP 4.9 Fuzzy-Logik basierte Mehrzielentscheidung 4.1 Grundprobleme bei mehrfacher Zielsetzung In der betrieblichen Praxis sind für die Beurteilung und Auswahl komplexer Projekte meist viele unterschiedliche Zielgrößen wichtig. → Entscheidungsmodelle mit mehreren Zielsetzungen beschreiben daher die Realität in der Regel besser als Entscheidungsmodelle mit nur 1 Zielgröße. § multikriterielle Entscheidungsmodelle (Alternativen bekannt) § Vektoroptimierungsmodelle (Alternativen sind nicht bekannt, sie werden durch Restriktionen eingeschränkt) 2 Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 Probleme: • Das Problem mehrfacher Zielsetzung liegt im Wesentlichen darin, dass nur der R1 wohlgeordnet ist. • Im R2 ist es oft noch möglich eine Lösung des 2-Ziel-Problems zu erreichen, wenn es gelingt genügend viele Isoquanten, d. h. Kurven mit äquivalenten Zielpaaren, anzugeben. Z2 Z1 • Berücksichtigung qualitativer Zielgrößen (z.B. Servicegrad, Mitarbeitermotivation, Image) Beschreibung durch quantitative (= meßbare) Submerkmale • Die Entscheidung bei mehreren Zielsetzungen ist unproblematisch, wenn eine Handlungsalternative bei allen Zielgrößen das jeweils höchste Ergebnis besitzt. (Ideale Lösung) • Die Entscheidung bei mehrfacher Zielsetzung ist problematisch, wenn Zielvorstellungen zumindest teilweise miteinander im Konflikt stehen. • In ökonomischen Anwendungen ist die Anzahl der Ziele sehr groß. Strukturierung als hierarchische Zielsysteme 3 Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 Unabhängigkeit Beziehung zur Umwelt Umweltschutz Lieferanten unabhängigkeit Kundenunabhängigkeit Umweltfreundliche Produkte Umweltfreundliche Produktion Innovationsrate Absatz Marktwachstum Marktanteil Unternehmens -leistung Lagerumschlag Produktion Pro-Kopf-Leist. Materialaufwandsquote Selbstfinanzierungskraft Dynamischer Verschuldungsg. Cash-Flow-Rate Ertragslage Umsatzrentabilität Rentabilität Gesamtkapitalrentabilität Zielquote Liquiditätslage Liquidität II Liquidität I Gesamtanlagendeckungsgrad Bilanzstruktur Eigenkapitalqualität Eigenkapitalquote Hierarchisches System zur Bewertung der Kreditwürdigkeit im Firmenkundengeschäft 4 Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 Beispiel: Autokauf 6 Alternativen A1 – A6, 5 relevante Zielgrößen Design Motorleistung Ausstattung Werkstatt A1 50.000 € 9 120 kW 6 3 A2 25.000 € 6 55 kW 4 8 A3 30.000 € 5 80 kW 8 5 A4 30.000 € 3 100 kW 8 7 A5 55.000 € 8 115 kW 6 2 A6 24.000 € 9 130 kW 9 8 Preis Zielwerte beim Autokauf - Bewertung von Design, Ausstattung, Werkstatt durch eine Zehnpunkteskala, 10 = beste, 1 = schlechteste Bewertung - Zielvorstellung des Autokäufers: Preis möglichst gering, Motorleistung, Design, Ausstattung, Werkstatt möglichst hoch Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 5 Prinzipiell: Entscheidungsfindung in 2 Schritten: Schritt 1: Anwendung des Dominanzprinzips Dominante ↔ dominierte Alternative Effiziente ↔ ineffiziente Alternativen à Elimination aller ineffizienten Alternativen (zulässiger Lösungsraum = Menge aller effizienten Aktionen) - Für je 2 effiziente Aktionen existiert mindestens 1 Paar von konfliktären Zielen. - Auswahl zwischen Mehrerfüllung einiger Zielgrößen und geringerer Erfüllung anderer Ziele Schritt 2: Auswahlentscheidung zwischen den effizienten, in Bezug auf die verfolgten Zielsetzungen konkurrierenden Alternativen à Wie schafft man es, daß die Alternativen vergleichbar werden? à Bestimmung einer Verknüpfungsregel (Funktionsgesetz) durch die die verschiedenen Bewertungen einer Alternative zu einem Gesamtpräferenzwert zusammengefasst werden Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 6 4.2 Entscheidungskriterien für ordinal skalierte Zielgrößen 4.2.1 Transformationsprinzip Beim LAUXschen Transformationsprinzip I werden schrittweise nur zwei Zielgrößen miteinander verglichen. < 4.2 > Zielgrößenmatrix { zk (ai ) } Z1 Z2 Z3 Z4 a1 3 7 1 5 a2 10 4 15 6 Für jedes der 4 Ziele möchte der ET einen möglichst hohen Zielwert erreichen. 1. Schritt: z( a 2 ) = (10, 4, 15, 6) ∼ z2(a2) = (3, z 22 , 15, 6). 2. Schritt: z2( a 2 ) = (3, z22, 15 , 6) ∼ z3(a2) = (3, 7, z 23, 6). 3. Schritt: z3(a2) = (3, 7, z 23, 6) ∼ z4( a 2 ) = (3 , 7, 11 , z 24 ) Vergleich von z(a1) und z4(a2), die letzte Komponente entscheidet. Z1 Z2 Z3 Z4 a1 3 7 1 5 Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 a2 3 7 7 1 z24 4.2.2 Zielunterdrückung • Reduktion auf eine Ein-Ziel-Optimierung, Bestimmung des wichtigsten Ziels • Entscheidung nur unter Berücksichtigung dieses Zieles mit höchster Priorität (= alleiniger Bewertungsmaßstab) • Anwendung der "reinen" Zielunterdrückung akzeptiert Vorliegen einer Indifferenzsituation Beispiel: Autokauf • Wichtigstes Ziel sei die Motorleistung: • Wichtigstes Ziel sei die Ausstattung: Kritik: Ist zwar sehr einfach, vernachlässigt aber vollkommen die anderen Ziele. Situation vorstellbar, dass die ausgewählte Alternative A* bei dem wichtigsten Ziel nur wenig besser ist als eine andere Alternative A1. Die Alternative A1 aber deutlich besser ist in Bezug auf alle anderen Ziele. Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 8 4.2.3 Lexikographische Ordnung • Bestimmung einer Rangordnung der Zielgrößen • Die Anwendung der lexikographischen Ordnung bietet bei Indifferenz die Möglichkeit im nächsten Schritt nach der zweit-, dritt- usw. wichtigsten Zielgröße zu entscheiden bis eine eindeutige Entscheidung gegeben ist. • Die Lexikographische Ordnung unterstellt keine Substitution der verschiedenen Zielgrößen, sondern setzt nur eine ordinale Präferenzordnung bezüglich der verfolgten Zielkriterien voraus. Beispiel: Autokauf • Präferenzordnung: Ausstattung f Preis f Motorleistung f Werkstatt f Design Rangfolge der Alternativen: • Präferenzordnung: Preis f Design f Motorleistung f Werkstatt f Ausstattung Rangfolge der Alternativen: Vorteil: - Ordinale Präferenzordnung reichen aus - Berücksichtigt alle Ziele 9 Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 - Kann geeignet sein, wenn für alle Ziele Mindestanforderungen bestehen Kritik: Verzicht auf die Erfassung von Präferenzunterschieden bei den einzelnen Zielen. Daher ist es möglich, dass ein kleiner Unterschied bei bei einem erstrangigen Ziel die Präferenzordnung festlegt, während erheblich bessere Ausprägungen bei nachrangigen Zielen nicht berücksichtigt werden. 4.2.4 Satisfizierung und Anspruchsniveauanpassung • Optimierung versus Satisfizierung • Setzen von Anspruchsniveaus für einige oder alle Ziele (Formulierung v. Kick Out-Bedingungen oder K.O.Kriterien) Beispiel Autokauf - Anspruchsniveaus : Preis ≤ 40.000 € Design Motorleistung Ausstattung Werkstatt ≥5 ≥ 50 kW ≥4 ≥5 → • Informationen müssen vorliegen, um Anspruchniveaus und Anspruchsniveauanpassung geeignet zu bestimmen Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 10 Bei Existenz von mehreren Alternativen, die den Anspruchsniveaus genügen: • Auswahl z.B. anhand einer lexikographischen Ordnung der Ziele Problem: Entscheidung nach subjektiver Rangordnung der Zielkriterien • Beibehaltung des Satisfizierungskonzepts durch Anpassung der Anspruchsniveaus 4.3 Nutzenbewertung bei mehreren Zielen • Bei Vorliegen mehrerer Ziele sind die Dimensionen der Zielgrößen oft sehr unterschiedlich • Verrechnungsproblematik (Anwendung von Entscheidungsregeln, die kardinal skalierte Daten verlangen. problematisch!! ) • theoretisch elegante Lösung: Abbildung der Ergebnisvektoren in die Menge der reellen Zahlen mittels einer Gesamtnutzenfunktion u: {(z1(a i ), z 2 (a i ),K , z K (a i ))} → R . Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 11 Eine abgeschwächte Variante besteht darin, zunächst die Einzelergebnisse in Einzelnutzenwerte abzubilden. Dazu sind Teilnutzenfunktionen zu bilden: uk: {z k (a i )} → R , k = 1, 2, ..., m, ZIEL: Normierte, d.h. vergleichbare Bewertungen Zumeist Beschränkung der Wertemenge auf [0, 1] VORAUSSETZUNG: • Präferenzunabhängige Ziele Falls die Präferenz zwischen Ergebnissen bezüglich des einen Ziels davon abhängig ist, welches die Ergebnisse der restlichen Ziele sind, ist die Bildung partieller Nutzenfunktion sinnlos. Beispiel für präferenzabhängige Ziele: - Entscheidung über ein Abendessen - Zielsetzungen „Getränk“ und „Hauptgang“ - jeweilige Ergebnismengen: {Rotwein, Weißwein}, {Fisch, Steak} - In der Regel ist die mehrheitliche Meinung, dass Weißwein besser zu Fisch und Rotwein besser zu Steak paßt. → D.H. es gelten die folgenden Präferenzaussagen: (Rotwein, Steak) f (Weißwein, Steak) und 12 Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 (Rotwein, Fisch) p (Weißwein, Fisch). Isolierte Bewertung der Ergebnisse "Rotwein" bzw. "Weißwein" nicht möglich, sondern kontextabhängig • Nutzenfunktion muß den Zielbeziehungen Rechnung tragen!! - Zielindifferenz, Zielneutralität (Design - Werkstatt) - Zielkomplementarität, Zielharmonie (Sitzkomfort - Ausstattung) symmetrische Komplementarität asymmetrische Komplementarität - Zielkonkurrrenz, Zielkonflikt (Preis - Motorleistung) Bsp.: Autokauf • Design, Ausstattung, Werkstatt: uki = uk(ai) = zk(ai) .000 , Motorleistung: u(z) = z − 40 • Preis: u(z) = 10 − z −515 .000 10 Preis Design A1 A2 A3 3 8 7 9 6 5 Motorleistung 8 1,5 4 AusWerkstatt stattung 6 4 8 3 8 5 13 Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 A4 7 A5 2 A6 8,2 3 8 9 6 7,5 9 8 6 9 7 2 8 Partielle Nutzenbewertungen beim Autokauf 4.3.1. Visualisierung von Mehr-Ziel-Problemen Möglichkeiten der graphischen Darstellung der Nutzenverteilungen der Alternativen, um intuitive Auswahl der optimalen Alternativen zu unterstützen: • Zielstern Beim Zielstern ist eine Alternative um so besser, je näher der entsprechende Netzfaden am Sternmittelpunkt liegt. 14 Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 Preis Werkstatt Design Ausstattung Motorleistung Zielstern beim Autokauf • Profilanalyse Bei der Profilanalyse ist eine Alternative um so besser, je weiter ihre Profillinie nach rechts verschoben ist. Profilanalyse beim Autokauf 15 Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 0 Preis Design Motorleistung Ausstattung Werkstatt 10 Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 16 Andere Formen der Visualisierung sind Zielgesicht oder Zielhaus. Beim Zielgesicht wird ausgenutzt, dass einzelne Teile des Gesichtes durch ihre Form zu einem zufriedenen oder unzufriedenen Gesamteindruck beitragen. Bekannteste Formen dürften dabei die Krümmungen des Mundes sein, wobei gilt: J voll zufrieden K gerade so zufrieden L unzufrieden Andere ausdrucksstarke Partien sind die Augen (z. B. für das rechte Auge) voll zufrieden, gerade so zufrieden, unzufrieden, die Wangen, die Stirn, die Ohren u. dgl.. Da aber nur wenige, zumeist drei, Ausprägungen zur Verfügung stehen, müssen dafür die Nutzenwerte in Klassen gruppiert werden, was zumeist durch Intervalleinteilung erfolgt, z. B. [7,5 ; 10] voll zufrieden, ]3,5 ; 7,5[ gerade so zufrieden, [1 ; 3,5] unzufrieden. Hier ergibt sich das Problem, dass Elemente innerhalb einer Klasse recht verschieden sein können, während Elemente in der Nähe der Klassengrenzen unterschiedlichen Gruppen zugeordnet werden, obwohl sie sich nur geringfügig unterscheiden. Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 17 Beim Zielhaus werden Fenster, Türen, Schornstein, Dach usw. dann korrekt (gerade) gezeichnet, wenn das zugeordnete Ziel voll zufrieden erfüllt ist. Je schiefer oder krummer das Bild, um so unzufriedener ist der Entscheidungsträger mit dem entsprechenden Zielwert. 18 Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 4.3.2 Zielgewichtung • Formal: Pro Aktion werden die partiellen Nutzenwerte uk(ai) der Zielkriterien zk mit nichtnegativen Gewichten gk (k = 1, 2, …, K) multipliziert und die gewichteten Nutzenwerte aufaddiert: K u(ai) = g1 ⋅ u1( a i )+K+g K ⋅ u K ( a i ) = ∑ g k ⋅ u k (a i ) . k =1 Die Aktion a* mit dem höchsten Gesamtnutzenwert u(a*) ist optimal. Voraussetzungen: • gegenseitige Substitution der Zielgrößen und • kardinale Nutzenmessung • der Entscheider muss in der Lage sein, individuelle Zielgewichtungsfaktoren für jedes Ziel zu bestimmen, d.h. Faktoren, die das Verhältnis der Nutzenwerte der einzelnen Ergebnisse zum Gesamtnutzen der Aktion fixieren • In der Regel werden die Gewichtungsfaktoren so normiert, dass ihre Summe gleich 1 ist. • Ein anerkannter Weg zur Bestimmung von Zielgewichten ist die Bestimmung von Austauschrelationen zwischen den Ausprägungen der Zielgrößen. 19 Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 Austauschrelationen geben an, wie viel Mehrerfüllung des einen Ziels äquivalent ist zu einer Mindererfüllung eines anderen Ziel. • Bezeichnen wir die Gewichte zu den Zielen k und r mit g k und g r , so ist die Austausch- oder gr Substitutionsrate αkr = definiert als der Faktor, gk um den der Nutzenwert bezüglich des Ziels k erhöht werden muss, wenn der Nutzenwert des Ziels r um den absoluten Wert ∆ reduziert wird, d. h. αkr ⋅ ∆ ⋅ g k = ∆ ⋅ g r . Beispiel: Autokauf AusWerk- GesamtPreis Design Motorleistung stattung statt nutzen g k 0,3 A1 A2 A3 A4 U(a4) = 3 8 7 7 0,2 0,1 0,2 0,2 9 6 5 3 8 1,5 4 6 6 4 8 8 3 8 5 7 5,3 6,15 6,1 Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 20 4.3.3 Goal Programming • Annahme: Entscheider erhält numerische Vorgaben ẑ k (Punktziele), die er möglichst gut erreichen soll. • Zielvorgaben im Idealfall so abgestimmt, daß sie sich alle gleichzeitig realisieren lassen, ansonsten je nach Alternative positive und negative Abweichungen von den Zielvorgaben möglich. • optimale Alternative: Diejenige Alternative, deren Ergebnis den geringsten "Gesamtabstand" zu den Zielvorgaben aufweist d.h. Minimierung der Summe der absoluten Abweichungen von den Zielvorgaben! • Der Goal-Programming-Ansatz lässt sich formal schreiben als K Min ∑ gk ⋅ (û k −u k (a)) a∈A k =1 K mit ∑ g k ⋅ (û k −u k (a )) als Regretfunktion k =1 - Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 - - 21 Starrer Ansatz des Goal Programming: Zielvorgaben werden durch die individuellen Maxima der Zielgrößen der relevanten Aktionen gegeben. û k = Max u k (a ) , a∈Ae wobei Ae die Menge der effizienten Lösungen aus A ist. Flexibler Ansatz des Goal Programming: Zielvorgaben werden festgelegt unabhängig von den Ausprägungen der relevanten Aktionen. û k = u k (ẑ k ) Nutzenwert der Zielvorgabe ẑ k , • Ein Problem des Goal-Programming-Ansatzes ist die Wahl der Gewichte. Daher wird häufig eine Gleichgewichtung der Ziele vorgenommen. 22 Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 Beispiel: Starrer Ansatz Preis Design A1 A2 A3 A4 Â 0,3 3 8 7 7 8 0,2 9 6 5 3 9 Motorleistung Ausstattung Werkstatt 0,1 8 1,5 4 6 8 0,2 6 4 8 8 8 0,2 3 8 5 7 8 Regretwert A1 A2 A3 A4 Flexibler Ansatz – Zielvorgaben von außen Preis Design A1 A2 Motorleistung Ausstattung Werkstatt 0,3 0,2 0,1 0,2 0,2 3 8 9 6 8 1,5 6 4 3 8 Regretwert 3,4 2,55 23 Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 A3 A4 7 7 5 3 4 6 8 8 5 7 Â 9 9 8 9 8 2,6 2,4 Alternative Nutzenorientierung nach Körth 1969 Gesamtzufriedenheit mit ai wird definiert als u k (a i ) u(a i ) = Min { }, k Max u k (a ) a∈Ae d. h. üder ungünstigste relative Zielerreichungsgrad gibt den Ausschlag, ü eine Kompensation mit höheren Zielerreichungsgraden findet nicht statt. ü Die Alternative, die dann den höchsten Wert aufweist, wird als optimal bestimmt. Preis Design A1 A2 A3 A4 MotorAusWerk- Regretleistung stattung statt wert 0,3 0,2 0,1 0,2 0,2 3 8 7 7 9 6 5 3 8 1,5 4 6 6 4 8 8 3 8 5 7 3,4 2,55 2,6 2,4 24 Prof. Dr. H. Rommelfange: Entscheidungstheorie, Kapitel 4 1 A1 0,375 1 0,67 A2 A3 0,875 0,56 A4 0,8757 0,33 1 0,1875 0,5 0,75 0,75 0,5 1 1 0,375 0,375 1 0,1875 0,625 0,5 0,875 0,33