Mikroökonomie 1 Slutsky-Gleichung 30.11.06 1 Gesetz der Nachfrage (2. Version) Wenn die Nachfrage nach einem Gut auf Grund einer Einkommensveränderung steigt, dann muss die Nachfrage nach diesem Gut steigen, wenn Preis des Gutes sinkt. Bei normalen und superioren Gütern können wir sicher sein, dass der Einkommenseffekt negativ ist. Bei inferioren Gütern könnte der positive Einkommenseffekt grösser als der negative Substitutionseffekt sein – die Nachfragekurve könnte positiv geneigt sein. 2 Beispiel: perfekte Komplemente Substitutionseffekt = 0 x x1 p1, m x1 p1 , m s 1 x2 Einkommenseffekt x1n x1 p1, m x1 p1, m x2‘‘ x2‘ x1‘ x1‘‘ m m x1 3 Beispiel: perfekte Substitute Substitutionseffekt x x1 p1, m x1 p1 , m s 1 x2 Einkommenseffekt = 0 x1n x1 p1, m x1 p1, m x1‘‘‘ x1‘ x1‘‘ x1 4 Beispiel: quasilineare Präferenzen Substitutionseffekt x x1 p1, m x1 p1 , m s 1 x2 Einkommenseffekt = 0 x1n x1 p1, m x1 p1, m x1‘ x1‘‘ x1 5 Beispiel: Rückvergütung einer Steuer 1974 erhöht die OPEC die Erdölpreise durch eine Angebotsverknappung. Eine mögliche Antwort durch die USA: Eine Benzinsteuer einführen, die die Konsumenten zu einer Verringerung der Nachfrage bringt. Die Steuer kann in Form ein Reduktion einer anderen Steuer an die Konsumenten zurückgegeben werden. Problem: Werden die Konsumenten mit ihrem höheren Einkommens nicht genauso viel Benzin kaufen wie zuvor? 6 Beispiel: Rückvergütung einer Steuer Annahme: Die Steuer wird voll auf die Preise übertragen. Neu nachgefragte Menge: Einnahmen: p p t x R tx p p x Ausgaben für andere Güter y mit Preis =1 Budgetrestriktion nach Rückgabe der Steuer: also: p t x y m tx px y m Diese Güterkombination konnte man schon vorher kaufen. Weil man sie nicht gewählt hat, muss sie schlechter sein. 7 Beispiel: Rückvergütung einer Steuer p t x y m tx y y‘ px y m px y m y x‘ x x = Benzin 8 Sir John R. Hicks (1904-89) Nobelpreis 1974 Eugen Slutsky (1880-1948) The History of Economic Thougt Website http://homepage.newschool.edu/het/home.htm 9 Einkommenskompensation nach Slutsky Bei dieser Einkommenskompensation kauft der Konsument sogar einen bessere Güterkombination. Eigentlich gibt man ihm zu viel Geld. y 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 0 25 50 75 100 125 150 175 200 x 10 Zerlegung des Preiseffekts 1. Substitutionseffekt Preis CD = 16 Fr. 10 wir bleiben auf der gleichen Indifferenzkurve 8 Kinoeintritte Budget = 130 Fr. Preis Kino = 16 Fr. Preis CD = 32 Fr. 6 Substitutionseffekt: Zunahme des billigeren Gutes 4 Die Budgetrestriktion 2 rotiert entlang der bisherigen Indifferenzkurve 0 zur Neigung des neuen 0 Preisverhältnisses. U= 3 2 4 CDs 6 8 10 11 Zerlegung des Preiseffekts 2. Einkommenseffekt Budget = 130 Fr. Preis Kino = 16 Fr. Preis CD = 32 Fr. 8 Kinoeintritte Preis CD = 16 Fr. wir erreichen eine höhere Indifferenzkurve 10 Einkommenseffekt: Zunahme oder Abnahme, je nach Art des Gutes 6 4 2 Die Budgetrestriktion verschiebt sich nach aussen. U= 3 0 0 2 4 CDs 6 8 10 12 Folgen einer Preissenkung Preis CD = 16 Fr. Aber: Bei anderer Form der Indifferenzkurven anderer Effekt 10 8 Kinoeintritte Budget = 130 Fr. Preis Kino = 16 Fr. Preis CD = 32 Fr. positiver Einkommenseffekt 6 4 2 0 0 2 4 CDs 6 8 10 13 Giffen-Güter Budget = 130 Fr. Preis Kino = 16 Fr. Preis CD = 32 Fr. Der positive Einkommenseffekt ist grösser als der negative Substitutionseffekt. 8 Kinoeintritte Preis CD = 16 Fr. 10 Die Nachfrage sinkt bei sinkendem Preis. 6 4 2 0 0 2 4 CDs 6 8 10 14 Giffen Gut Zusätzliche Restriktion: Um nicht zu verhungern, braucht ein Haushalt im Monat mindestens 100 kg Brot oder Kartoffeln. Überlebenslinie Brot 100 90 80 70 60 50 40 30 20 Hunger 10 0 0 25 50 75 100 125 150 175 200 Kartoffeln 15 Transportmittel: Zug oder Auto? = 1800 Pzug = 400 PAuto = 200 10 Zugfahrten (1000 km) e Die SBB verkauft Jahreskarten, die Sie dazu berechtigen, zum halben Preis zu fahren. 8 Wie viel würden Sie maximal für diese Halbpreis-Karte zahlen? 6 4 2 0 0 2 4 6 8 Autofahrten (1000 km) 10 16 Transportmittel: Zug oder Auto? = 1800 Pzug = 400 PAuto = 200 Halbtaxabo: Pzug = 200 Fr. 10 Zugfahrten (1000 km) e 8 Wie viel würden Sie maximal für diese Halbpreis-Karte zahlen? 6 4 2 0 0 2 4 6 8 Autofahrten (1000 km) 10 17 Transportmittel: Zug oder Auto? = 1800 Pzug = 400 PAuto = 200 Halbtaxabo: Pzug = 200 Fr. 10 Zugfahrten (1000 km) e Wenn Sie die Halbpreis-Karte geschenkt bekommen. 8 6 4 2 0 0 2 4 6 8 Autofahrten (1000 km) 10 18 Transportmittel: Zug oder Auto? = 1800 Pzug = 400 PAuto = 200 Halbtaxabo: Pzug = 200 Fr. 10 Zugfahrten (1000 km) e Wenn das Abo 200 Fr. kostet: e - 200 Fr. = 1600 Fr. 8 6 4 2 0 0 2 4 6 8 Autofahrten (1000 km) 10 19 Nachfragekurve und Grenznutzen Die Zahlungsbereitschaft ist das Mass für den individuellen Nutzen des Gutes. Fr. 0 50 Preis pro CD Nutzen 1. CD im Monat = 40 Fr. 1 40 2 30 2 20 3 WidmerCh 4 50 10 1060 0 0 1 2 3 4 5 Anzahl CDs pro Monat 20 Nachfragekurve und Grenznutzen Grenznutzen = zusätzlicher Nutzen den Konsum einer Diedurch Zahlungsbereitschaft ist zusätzlichen Einheit daseines MassGutes für den individuellen Nutzen desim Gutes. Nutzen 1. CD Monat = 40 Fr. Fr. 0 Preis pro CD 50 = Grenznutzen 1. CD 1 40 2 30 2 20 Nutzen 2. CD im Monat = 30 Fr. = Grenznutzen 2. CD 3 WidmerCh 4 50 10 1060 0 0 1 2 3 4 5 Anzahl CDs pro Monat 21 Nachfragekurve und Grenznutzen Grenznutzen = zusätzlicher Nutzen durch den Konsum einer zusätzlichen Einheit eines Gutes Fr. Preis pro CD Der Grenznutzen nimmt mit zunehmendem Konsum ab. 0 50 1 40 2 30 2 20 3 WidmerCh 4 50 10 1060 0 0 1 2 3 4 5 Anzahl CDs pro Monat 22 Einkommenseffekt bei WidmerCh So hoch schätzt er den heutigen CD-Preis. (Frage 1) So viele CDs würden er im Monat kaufen, wenn sein gegenwärtiges Monatseinkommen um 500 Franken steigen würde. (Frage 3) Fr. Preis pro CD 50 40 30 25 20 Seine Nachfragekurve (Frage 4) 10 So viele CDs kauft er beim heutigen Preis. (Frage 2) 0 0 1 2 3 4 5 Anzahl CDs pro Monat 23 Einkommenseffekt bei WidmerCh Fr. Preis pro CD 50 neue Nachfragekurve 40 30 25 20 alte Nachfragekurve 10 0 0 1 2 3 4 5 Anzahl CDs pro Monat 24 Preiselastizität x x p x p x(p) p = = = ex,p = x p p x p x p x p x(pA) Steigung der Nachfrage = im Punkt A p Preis p A pA x(p) = Nachfragefunktion xA Menge x 25 60 Wenn die Nachfrage beim gegenwärtigen Preis unelastisch ist: Preissenkung führt zu kleineren Einnahmen. Preis 40 e x, p = - 1 x 30 unelastisch 20 10 Preis mal Menge Wenn die Nachfrage beim gegenwärtigen Preis elastisch ist: Preissenkung führt zu grösseren Einnahmen. elastisch 50 0 800 0 10 20 30 40 50 0 10 20 30 40 50 0 10 20 30 40 50 600 400 200 Elastizität Preiselastizität und Nachfragekurve 0 0 -1 -2 -3 -4 -5 Menge 26 Elastizität CD-Nachfrage Architekten Preiselastizität bei 30 Franken (senken auf 25) 60 Punkt 1 Punkt 2 Preis pro CD 50 Nachfrage Preis 40 4.33 30 7.06 25 4.33 30 7.04 20 10 0 0 10 20 30 40 50 60 70 Anzahl CDs pro Monat 27 2.71 4.33 Elastizität CD-Nachfrage Architekten Preiselastizität bei 30 Franken (senken auf 25) 60 absolute prozentuale Veränderung Veränderung 7.06 2.71 62.59% 25 -5 -16.67% Punkt 1 Punkt 2 50 Preis pro CD = 0.6529 Nachfrage Preis 40 4.33 30 4.33 30 -5 30 7.06 20 -3.76 = - 0.1667 62.59% = -3.76 -16.67% Die Ausgaben nehmen zu 10 0 0 10 20 30 40 50 60 70 Anzahl CDs pro Monat 28 Ausgaben und Preiselastizität Architekten Ausgaben für CDs pro Monat beim Preis von ... 15 300 10 5 20 200 25 30 100 50 40 0 0 10 20 30 40 50 Anzahl CDs pro Monat 60 0 70 29 Ausgaben und Preiselastizität Stringens + Sarah + Stephanie Ausgaben für CDs pro Monat beim Preis von ... 10 14 11 25 9 5 15 20 7 50 30 5 40 2 0 0 0 1 2 3 Anzahl CDs pro Monat 4 12.2 30 Die Nachfrage für ein Unternehmen Faktoren unter der Kontrolle des Unternehmens eigener Preis, eigener Preis ähnlicher Produkte, Werbung, Eigenschaften Produkte Faktoren unter Kontrolle der Konkurrenten Preise, Werbung Gesamtwirtschaft, Umwelt & Regulierung Einkommen (BIP, BIP pro Kopf) Wetter Vorschriften und Verbote Moden 31