Mikroökonomie 1 Budgetrestriktion 2.11.06 1 Budgetrestriktion Die Konsumtheorie zeigt, wie die Konsumenten auf Veränderungen der Budgetrestriktion reagieren. 2 Darstellungen ökonomische Modelle verbal grafisch grundlegender Zusammenhang Komplexität ersichtlich mathematisch quantifizierbar Vorraussetzung für statistische Prüfung 3 Budgetrestriktion p1 x1 p2 x2 m Budgetrestriktion = Budgetbeschränkung Entspricht das dem „Budget“ im täglichen Sprachgebrauch? Was genau sind p, x, m? 4 p1 x1 p2 x2 m n Güter Fall Vektor mit n Gütern Vektor mit n Preisen xˆ x1 , x2 , x3 ,... xn pˆ p1 , p2 , p3 ,... pn pˆ xˆ m Wie sieht das grafisch aus? 5 Budgetgerade p1 x1 p2 x2 m Dimension der Variablen? Möglichen Dimensionen: physische Menge (kg, Schachtel, Hektar, Einheit ...) Geld (allgemeines Tauschmittel) Zeit weitere? Wichtig, weil: tieferes Verständnis der Zusammenhänge Dimensionen der Variablen in einer Gleichung müssen stimmen 6 Wenn x2 „alle anderen“ Güter ist p1 x1 x2 m Dimension von x2 ? 7 Wenn x2 Numeraire ist p1 x1 x2 m Dimension von x2 ? 8 Budgetgerade p1 x1 p2 x2 m Exogene und endogene Variablen? 9 In einer Bar kostet ein Glas Wein 10 Fr. und ein Glas Bier 5 Fr. Wie hoch ist der Preis von Wein in Bier? Sie brauchen 12 Stunden um einen Roman zu lesen und 30 Minuten für ein Comic Heft. Wie teuer ist ein Roman in Comic Heften, aus der Sicht der aufgewendeten Zeit? 10 Richtig oder Falsch: Für einen Bankdirektor sind Zahnbehandlungen billiger als für eine Studentin. 11 Zeichnen Sie Ihre Budgetrestriktion zwischen Konsum heute und Konsum morgen. 12 Was zeigt uns das Modell Reales Einkommen = Güterkombinationen, die wir kaufen können. niedrigere Preise machen uns real reicher (als Konsumenten) Die nominalen Preise und das Geld sind ein „Schleier“ (ein „Nebel“), der die tatsächlichen Tauschbeziehungen zwischen den Gütern überdeckt. 13 Reales BIP und BIP pro Kopf (zu Preisen von 1980) 250 Franken pro Kopf 30'000 Milliarden Fr. 200 Reales BIP pro Kopf (rechte Skala) 25'000 150 20'000 Reales BIP 100 15'000 10'000 50 5'000 0 0 1948 1952 1956 1960 1964 1968 1972 1976 1980 1984 1988 1992 1996 2000 14 Preisentwicklung einzelner Güter im Landesindex der Konsumentenpreise (jeweils nur Monat Mai) Index 1993 = 100 Heizöl 180 Zigaretten 160 140 Kino 120 Landesindex der Konsumentenpreise Brot 100 Milch 80 60 Fernseh- und Videogeräte 40 20 Heim- und Personalcomputer 0 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 Quelle: BfS 15 Zeichnen Sie die Verschiebung einer Budgetrestriktion zwischen heute und nächstem Jahr, wenn die Preise der Güter und das Einkommen um 10% steigen. 16 Budgetgerade und Transformationskurve Andere Namen für die Budgetgerade: Transformationskurve Grenze der Konsummöglichkeiten. Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Budgetgerade und Transformationskurve in der Produktion von zwei Gütern? 17 Auswirkungen von Steuern, Subventionen, Rationierung ... Mengensteuer: höherer Preis pro Einheit p1 + t Wertsteuer = Mehrwertsteuer: höherer Preis pro Einheit Beispiel: Wie wirken unterschiedliche Mehrwertsteueren auf Bücher und Autos? Mengensubvention = niedriger Preis pro Einheit Beispiel? 18 Auswirkungen von Steuern, Subventionen, Rationierung ... Einkommenssteuer, Direktzahlungen, Arbeitslosengeld, Sozialhilfe verschieben die Budgetgerade parallel. Rationierung: Steigung gleich, aber nur bestimmte Menge kann gekauft werden. Beispiel? Steuern nur ab bestimmter Menge: Knick in der Budgetgerade bei Schwellenmenge. 19 Beispiel: Food Stamp Program Haushalt darf food stamps im Wert von Haushalt darf food stamps im Wert 200$ für weniger als 200$ kaufen. von 200$ geschenkt z.B. für 100$ other goods other goods mit food stamp Programm A mit food stamp Programm B kein Programm kein Programm food food 20 Nehmen wir an, Brot und Vodka muss auf drei Arten bezahlt werden: Geld, Rationierungscoupons und Wartezeit. Für ein Brot muss man zum Beispiel 1,20 Fr. zahlen, 3 Rationierungscoupons abgeben und 40 Minuten in der Warteschlange stehen. 1. Zeichne die drei Budgetrestriktionen einen Konsumenten. 2. Welche Budgetrestriktionen binden? 21 Komparative Statik und ceteris paribus In der Ökonomie gehen wir oft mit komparativer Statik vor, das heisst: Wir nehmen die Veränderung einer Variable an („exogener Schock“) Dann vergleichen wir den Zustand des Modells vor der Veränderung mit dem Endzustand nach der Veränderung. Wir vergleichen also zwei Gleichgewichtszustände. Dabei machen wir die ceteris paribus Annahme, das heisst, der Rest der Welt bleibt unverändert. 22