Datteln Konflikte1ausdr.pptx - Deutsches Kinderschmerzzentrum

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21.03.15 Defini+on Konflikt Konflikte im Pallia+vteam 8. DaJelner Kinderschmerztage •  durch das Aufeinanderprallen widerstreitender aber auch im Pallia+vteam? Auffassungen, Interessen o.Ä. entstandene schwierige Situa2on, die zum Zerwürfnis führen kann Duden Kennzeichen von Konflikten signalisieren Störungen: unterbrechen -­‐ wenn auch nur vorübergehend -­‐ den Handlungsablauf und zwingen uns, zuerst die Orien+erung wieder zu gewinnen. Konflikt im Sinne einer Störung zu anderen Menschen: In mir selbst: Interpersonaler Konflikt Intrapersonaler Konflikt sind affektgeladen: wir fühlen uns angespannt, stehen unter Druck, sind wütend und gereizt, voller Angst und Unsicherheit. entwickeln sich dynamisch: haben die Tendenz zu eskalieren: sie weiten sich auf mehr Menschen und Themen aus und nehmen an Intensität zu drängen auf eine Lösung: man kann die Spannung nicht ignorieren, sie muss irgendwie „aufgelöst“ werden, erst dann können wir uns wieder dem Alltag zuwenden. Bilder: Schulz von Thun Ins+tut für Kommunika+on mod. nach D. Gramma+co Das persönliche „Konfliktverständnis“ Die eigene Einstellung zum „Konflikt“ ist von zentraler Bedeutung Angst Ärger defensiv reagieren aggressiv aJackieren flüchten beschuldigen Konfliktscheu räumt das Feld wertet sich selbst ab ordnet eigene Interessen denen der anderen unter hat Angst – kalt und unmenschlich zu wirken und zu verletzen bzw. selbst verletzt zu werden Folge: unterdrückt die eigenen Gefühle und zieht sich zurück Streitlust Aggressionstendenz verletzt und beleidigt andere ist draufgängerisch, befürchtet – nicht genug zu sich selbst zu stehen, wenn sie sich nachgiebig zeigt hasst es, für feige und unsicher gehalten zu werden, nimmt lieber Wunden bei sich und anderen in Kauf mod. nach D. Gramma+co Mar+na Kern, ZfP Malteser Krankenhaus Bonn/ Rhein-­‐Sieg, ALPHA Rheinland Konflikts+le Kämpfen Vermeiden Art des Konfliktes unpopulär Ziele schnelle, bes+mmende Ak+on, Entscheidung gegen den anderen Kompromiss finden Kollaborieren Hand in Hand Hintergrund ist > Wich+gkeit für ob ein anderes den anderen Problem, Lösung ist schwierig wich+g, aber nicht wich+g genug für beidsei+ges Einverständnis zu wich+g, um einen Kompromiss zu finden vermeiden von Schaden, Zeit gewinnen andere zufriedenstellen, Harmonie erhalten, soziales Ansehen audauen scheuen eines Bruchs der Beziehung, erreichen eines Teilerfolgs lernen Erkenntnisge-­‐
winn Einsatz/ Auseinander-­‐
setzung mit Gefühlen Wert von niedrig Beziehung hoch hoch hoch hoch Outcome loose-­‐loose loose-­‐win par+al win par+al win win-­‐win win-­‐loose Sich anpassen Mod. nach Thomas und Kilmann 1 21.03.15 Konfliktarten „Peter will unbedingt •  Zielkonflikt: Zwei oder mehr in einem nach Hause...“ Abhängigkeitsverhältnis agierende „aber seine Eltern Personen verfolgen unterschiedliche schaffen das nicht Ziele mehr“ •  Bewertungskonflikt: Effek+vität oder Wirkung unterschiedlicher Methoden was hat gewirkt: zur Zielerreichung werden die Schmerztherapie unterschiedlich bewertet oder das Gespräch? •  Verteilungskonflikt: Fehlende brauchen wir eine Psychologin, Einigung über die Verteilung von Ressourcen (persönliche, monetäre, eine Sozialarbeiterin oder eine Krankenschwester? technische o.Ä.) Symmetrische Kommunikation
•  beide Partner sind einander ebenbürtig
•  Beziehungskonflikt: Störungen in der zwischenmenschlichen Beziehung BiJe nicht schon wieder einen Dienst mit ..... Pallia+ve Care ist Arbeit in flachen Hierarchien •  Rollenkonflikt: Menschen sind Aber: einer muss hier widersprüchlichen Rollen einmal entscheiden.... (-­‐erwartungen) ausgesetzt. und zwar der Rich+ge das Rich+ge Komplementäre Kommunikation
•  Es besteht ein Über- oder
Unterordnungsverhältnis
(Erwartung von Allmacht)
Kommunikation
auf Augenhöhe
•  Persönlicher Konflikt: Menschen verspüren intrapsychisch unterschiedliche Entscheidungs-­‐ oder Verhaltenstendenzen. »Was ist mein Leid schon gegen das eines sterbenden Kindes? Da bin ich doch nicht so wich+g. Angesichts der Schmerzen, die ich sehe, bin ich froh, dass ich helfen kann. Und die Pa+enten sind so dankbar. Da mache ich die Überstunden gern« »Ich konnte unseren Kinotermin nicht einhalten. Du musst doch verstehen, dass ich länger gearbeitet habe. Julia ging es schlecht in meinem Dienst. Die Eltern brauchten mich. Da ist es dann zu spät geworden. Sie s+rbt schließlich nur einmal. Ins Kino gehen können wir immer noch.« Mar+na Kern, ZfP Malteser Krankenhaus Bonn/ Rhein-­‐Sieg, ALPHA Rheinland Zielkonflikt Bewertungskonflikt Persönlicher Konflikt Beziehungskonflikt Rollenkonflikt Verteilungskonflikt •  welchen Stellenwert haben Konflikte in Ihrem Team? •  wie werden Konflikte ausgetragen? •  welche Konfliktarten erleben Sie? 2 21.03.15 Spezifische Konfliktfelder
im Themenfeld Palliative Care
Konstante Begegnung mit dem Tod Wachsendes Arbeitspensum, wachsende Zahl von Toten Unfähigkeit, den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden Verständigungsschwierigkeiten mit Sterbenden & Verwandten, Iden+fika+on/Freundschaben mit Pa+enten Unzulängliche Bewäl+gung eigenen emo+onalen Widerhalls Funk+onieren müssen ”wie immer“ Gefühle der Depression, Kummer, Schuld Kearney MK, Weininger RB, Vachon MLS, Mount BM, Harrison RL. (2009). Self-Care of Physicians Caring for Patients
at the End of Life: “Being Connected…A Key to My Survival”. JAMA 301:1155-1164.
Tod ist Alltagsgeschehen (im Kontext von Palliative Care)
•  muss organisiert, bearbeitet werden
•  doing death und death worker
Corina Salis-­‐Gross Der ansteckende Tod, Eine ethnologische Studie zum Sterben im Altenheim Camps 2001 Konfliktfeld
Routine
Einzigartigkeit /
Erschütterung
Umfrage
Wie viel Tod verträgt das Team?
Teilnehmer: MitarbeiterInnen aller deutschen Pallia+vsta+onen und Hospize n = 873 M. Müller, D. Pfister Anspruch
Optimale Versorgung
Belastungsfaktoren
im Umgang mit dem Tod
Wirklichkeit
Leistungssteigerung
zu wenig Zeit für die
Begleitung
Belastungen Kollegen
stark
sehr stark
Häufung
viele Strukturen in der
Palliativversorgung
(hohe Abstimmung
Aushandlungsprozess)
bewahren der Idee
Beziehung
Anspruch
entwickeln
0
......
Mar+na Kern, ZfP Malteser Krankenhaus Bonn/ Rhein-­‐Sieg, ALPHA Rheinland N=873
10
20
30
Prozent
40
50
60
M. Müller, D. Pfister: Wie viel Tod verträgt ein Team? 3 21.03.15 Belastungsfaktoren
im Umgang mit dem Tod
Belastungsfaktoren
im Umgang mit dem Tod
Belastungen Kollegen
Belastungen Kollegen
stark
sehr stark
Häufung
Beziehung
Beziehung
Anspruch
Anspruch
0
N=873
stark
sehr stark
Häufung
10
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Prozent
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M. Müller, D. Pfister: Wie viel Tod verträgt ein Team? Was ist, wenn es einen von uns trit? •  Eigene Krankheit •  Sterben und Tod im nahen Umfeld N=873
10
20
30
40
50
60
Prozent
M. Müller, D. Pfister: Wie viel Tod verträgt ein Team? Anteile stark und sehr stark gezeigter
Symptome in %
%
60
50
40
stark
30
sehr stark
20
10
0
Überredseligkeit
N=873
„Wir können nicht mehr“ Folgen von zu viel Tod im Team •  Überredseligkeit Reizbarkeit
Spannung Berufe
M. Müller, D. Pfister: Wie viel Tod verträgt ein Team? Seligkeit, reden zu dürfen
Vielreden über Patienten, Kollegen
Versuch, Ganzheitlichkeit herstellen
Unwilligkeit zu reden
Erschöpftes Abschalten
Sprachlosigkeit
Es lohnt ja doch
nicht
Mar+na Kern, ZfP Malteser Krankenhaus Bonn/ Rhein-­‐Sieg, ALPHA Rheinland 4 21.03.15 Prämisse Während demographische, persönliche und organisatorische Faktoren uns dem Risiko eines Burnouts aussetzen können, kann Mitgefühl – mit uns selbst, mit denen, denen wir dienen, mit unseren Kollegen – uns selbst dienen, vor Burnout geschützt zu sein „Und wenn die Last
nicht mehr tragbar und das Mitfühlen in
Sarkasmus oder
Unerreichbarkeit sich wandelt, dann ist
es Zeit,
dem eigenen Tod des Begleiterdaseins
zuvorzukommen und innezuhalten.“
(M. Schnegg, 2000)
M. Vachon Burnout •  Syndrom von Merkmalen aus: Emo+onaler Erschöpfung Depersonalisierung Verminderte Leistungsfähigkeit Wieviel Tod halten
wir aus, wenn wir
taub werden?
Maslach M. Burnout, the cost of caring. New York: Prentice-Hall, 1982
Posi+ve Funk+onen von Konflikten Anteile wich2ger und sehr wich2ger Schutzfaktoren in % Prozent
setzen Energie frei verhindern Stagna+on 10 0
weisen auf Probleme hin 90
80
fordern Entscheidungen heraus 70
60
Konflikte sehr wichtig
50
lösen Veränderungen aus regen Interesse und Neugierde an wichtig
40
30
20
10
0
Team
Hum or
Privatleben
M. Müller, D. Pfister: Wie viel Tod verträgt ein Team? Mar+na Kern, ZfP Malteser Krankenhaus Bonn/ Rhein-­‐Sieg, ALPHA Rheinland 5 21.03.15 Achtung! •  es blinken keine Warnlampen, wenn Ansprüche nicht mit Realitäten zu vereinbaren sind •  das Nicht Erreichen von Zielen führt häufig nicht zu Lernvorgängen, sondern zu neuen Vorgaben Nähe und Distanz
ergeben sich nicht
von ungefähr.
Sie müssen ausgehandelt, organisiert, kontrolliert werden Adi Holzer Lebenslauf
Ch. Pfeffer 2006 •  Übungen zu Hause
–  (Achtsame Präsenz,
Morgen- und Abendmeditation)
•  Übungen am Arbeitsplatz
–  Anleitungen zu Gehmeditation und informeller
Achtsamkeitspraxis (Essen, Pausen) und zum
„Innehalten“ vor einem Patientenkontakt an der
Türklinke
Achtsamkeit und
Mitgefühl
am
Arbeitsplatz
–  Herausfinden eines bestimmten Zeitpunkts während
des Arbeitsablaufs als Anker für Übungen
ZfP Malteser Krhs. Bonn/Rhein-Sieg
–  kurze Achtsamkeitsübung vor der Übergabe
Achtung: Mancher Konflikt (widerstreitende Auffassung) ist vielleicht nur ein Miss-­‐ verständniss denn … •  gesagt
•  gehört
Haben wir eine gemeinsame Sprache? ist noch nicht
gehört ist noch nicht
verstanden ist noch nichteinverstanden ist noch nicht
getan ist noch nicht behalten •  verstanden
•  Einverstanden
•  getan
mod. nach Conrad Lorenz …und vor allem: •  gemeint
ist noch nicht
gesagt Mar+na Kern, ZfP Malteser Krankenhaus Bonn/ Rhein-­‐Sieg, ALPHA Rheinland 6 21.03.15 Telefonkontakt Einsatz von Ehrenamtlichen •  Noyall: (sofort) ja / nein bei ja, Erklärung der Situa+on •  dringend: innerhalb von 24 Std. ja / nein bei ja, Erklärung der Situa+on •  geplanter Einsatz: innerhalb einer Woche Erklärung der Situa+on Hilfreiche Strategien im Umgang mit Konflikten •  Arbeit ra+onal durchdringen Konfliktanalyse (worum geht es EIGENTLICH?), wann hat es begonnen, wer ist beteiligt, (wie) kann der Konflikt beendet werden? ZfP Malteser Krankenhaus Bonn/Rhein-­‐Sieg Konflikte
Schichtenmodell zur Bearbeitung von Konflikten Arbeitsorganisa+on: Bedingungen von Arbeit und Leistung Rollen: Arbeitsverteilung Wer übernimmt was?
Umgang mit Aufträgen
Verhalten: Typische wieder-­‐ kehrende Verhaltensmuster Konflikte im Pallia+vteam (an)erkennen „trennende Gefühle“ wie EnJäuschung, Ohnmacht, Angst sind feste Bestandteile in der Arbeit Beziehungsebene ist das Fundament, auf der die Sachlösung audaut, VERTRAUEN akzeptieren des anderen als Person
Haltung des „Hilfreich seins“ als Ziel
Werte und Normen: Glauben,
Überzeugungen, Einstellungen
Persönlichkeitsprofil: unverwechselbar
zit. n. Berkel, Karl: Konflik6raining sich Zeit nehmen für Konfliktgespräche /-prozesse
schaffen eines störfreien Rückzugsortes
Was hat der Konflikt mit mir zu tun? Inwiefern erlebe ich immer wieder ähnliche Schwierigkeiten?
Was haben diese Schwierigkeiten mit mir
und der Situation zu tun?
Gleichmut einüben •  sich Ohnmacht eingestehen, •  Demut vor der Größe der Aufgabe entwickeln –  ohne zu wissen, wie lange der Weg ist –  und ob die Kräbe reichen Mar+na Kern, ZfP Malteser Krankenhaus Bonn/ Rhein-­‐Sieg, ALPHA Rheinland 7 
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