Richtung Moers A57 ge St Ba ra ße hn ho fs tra ße mit dieser Patienteninformation möchten wir Sie über das interdisziplinäre Behandlungskonzept bei Mastdarmkrebs informieren. Darüberhinaus möchten wir Ihnen aufzeigen, wann die Vorstellung bei einem Arzt notwendig ist. So finden Sie zu uns La n Geehrte Patientinnen und Patienten, Malteser Krankenhaus St. Josefshospital Alte Krefelder Straße Kurfürstenstraße Für die Behandlung des Mastdarmkrebses wird in der Chirurgischen Ambulanz des St. Josefshospital KrefeldUerdingen eine „Viszeralchirurgische Sprechstunde“ angeboten. Franz-StollwerckStraße Mündelheimer Straße Ausfahrt Krefeld-Uerdingen Zentrum Sprechstundenzeit ist dienstags von 11.00 bis 15.30 Uhr, Tel. 02151/452-309.Bitte bringen Sie alle notwendigen, schon erhobenen Befunde mit. Sollten Sie weitergehende Fragen haben, so steht Ihnen mein Team und ich gerne zur Verfügung. Herzliche Grüße, Richtung Köln A57 Berliner Straße 288 Malteser Krankenhaus St. Josefshospital Ihr Dr. med. Wilhelm-Ulrich Schmidt Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Koloproktologie, Minimalinvasive Chirurgie Malteser Krankenhaus St. Josefshospital Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie Kurfürstenstraße 69 47829 Krefeld-Uerdingen Telefon: 02151 452-309 Telefax: 02151 452-303 [email protected] www.malteser-kliniken-rhein-ruhr.de Hrsg.: Malteser Rhein-Ruhr gGmbH, Duisburg Stand: November 2015 Patienteninformation Mastdarmkrebs Mastdarmoperation Zweifel eine Spiegelung des gesamten Dickdarmes empfehlen, da bei unauffälliger Fingeruntersuchung des Mastdarmes die bösartige Erkrankung auch weiter oberhalb liegen kann. Der Verdacht wird durch eine kleine Gewebeprobe, über das Endoskop gewonnen, bestätigt oder ausgeschlossen. Wird ein Karzinom entdeckt, muss die Eindringtiefe in die Darmwand über ein CT, MRT oder durch Sondenultraschall (Endosonographie) bestimmt werden. Im Ultraschall und Röntgen wird dann auch nach Tochtergeschwülsten, z.B. in der Leber oder Lunge gefahndet. Der Mastdarm Als Mastdarm (Rektum) werden die letzten 16-17 cm des Darmes, oberhalb des Afters rückwärts gemessen, bezeichnet. Der Mastdarm ist sackförmig und sammelt den Stuhlgang, um ihn in Portionen abgeben zu können. Im Mastdarm entsteht etwa die Hälfe aller bösartigen Dickdarmtumore (Rectumkarzinome). Bei der Selbstbeobachtung zugängliche Anzeichen des Mastdarmtumors sind Blutauflagerungen auf dem Stuhl, Krämpfe beim Stuhlgang oder Wechsel von Verstopfung, Durchfall mit oft dünnkalibrigem Stuhl (Bleistiftstühle). Mastdarmkrebs im interdisziplinären Konzept heilbar. Das heute gültige und stadiengerechte Therapiekonzept des Mastdarmkarzinoms (Rektumkarzinoms) ist ein interdisziplinäres Konzept und umfasst die Viszeralchirurgie, Gastroenterologie, Onkologie und Strahlentherapie zur Therapie aller Tumorstadien. Mastdarmkrebs ist heilbar. Die Abklärung von Krankheitsanzeichen, wie z. B. Blut auf dem Stuhl, sollte unbedingt Anlass zu einem Arztbesuch geben. Der Gastroenterologe wird beim geringsten Künstlicher Darmausgang nicht zwingend notwendig. Die Anlage eines auf Dauer bestehenden Kunstafters ist in der Mastdarmchirurgie die Ausnahme. Es ist verständlich, dass viele Patienten die Therapie der bösartigen Geschwulsterkrankung des Mastdarmes oder Rektums mit der Notwendigkeit eines künstlichen Darmausganges und schlechten Heilungschancen verbinden. Die heute möglichen Operationstechniken sind gut standardisiert und bieten schonende Gewebepräparationen unter gleichzeitiger vollständiger Entfernung des Lymphknotengewebes und des Tumors in einer Sitzung. Dieses Therapieverfahren wird Totale Mesorektale Exzision (TME) genannt. Weiterhin richtet sich das Therapiekonzept ganz besonders nach der im Zeitpunkt der Diagnosestellung vorliegenden Eindringtiefe des Tumors in die Darmwand. Dieses ist von besonderer Bedeutung bei Tumoren, die direkt über dem After sitzen. Von entscheidender Bedeutung ist auch die letztmögliche Distanz des Tumors zur Afterschließmuskulatur. Beide Größen, die Eindringtiefe sowie der Abstand zum After entscheiden darüber, ob der Schließmuskel erhalten werden kann, ob lokale Therapiemaßnahmen möglich sind und wie hoch das Risiko für einen dauerhaften künstlichen Darmausgang ist. In den meisten Fällen ist es heute möglich, den Schließmuskel und auch seine Funktionen zu erhalten, so dass auf Dauer kein künstlicher Darmausgang erforderlich ist. In einigen Fällen wird jedoch für die Dauer von ca. 3-6 Monaten ein vorübergehender künstlicher Ausgang im Bereich des Dünndarmes bestehen, der durch eine vergleichsweise kleinere Operation wieder zurückgelegt werden kann. Sehr wichtig ist auch das Entfernen der lymphatischen Strukturen um den Mastdarm, da dort die Lymphknoten liegen. Die Anzahl der befallenen Lymphknoten sowie die Tumorgröße entscheiden dann über die Notwendigkeit einer kombinierten Zusatztherapie aus Bestrahlung und Chemotherapie. Trotz aller Sorgen und verständlichen Befürchtungen vor einem künstlichen Darmausgang muss an dieser Stelle noch einmal betont werden, wie wichtig ein vorübergehender künstlicher Darmausgang in der Ausheilungsphase der Naht und vor allen Dingen auch für die spätere Stuhlfunktion sowie Kontinenzleistung des Restmastdarmes von Bedeutung ist. Durch Einhaltung aller dieser interdisziplinären multimodalen Therapieoptionen ist es möglich geworden, eine Verminderung der Rückfallquote durch verbesserte Therapie zu erreichen. Das Operationsverfahren TME geht auf den englischen Chirurgen R.J. Heald zurück, der dieses Verfahren in den 90er Jahren in der Universität Düsseldorf vorstellte. Die vielen verschiedenen Therapieschritte mögen jetzt für Sie kompliziert erscheinen, werden jedoch von uns für Sie in der richtigen Reihenfolge organisiert und angeboten. Alle zusammen dienen der Sicherung Ihres Heilungserfolges, der vollständigen Beseitigung des Tumorleidens und dem Erhalt Ihrer Lebensqualität. So kommen wir wieder an den Anfang dieses Artikels zurück und haben Ihnen die Möglichkeiten und auch Notwendigkeiten des multimodalen interdisziplinären Therapievorgehens beim Mastdarmkarzinom dargestellt. Noch ein persönlicher Rat: Vorsorgespiegelungen für Angehörige des Erkrankten sind zur Abklärung erblicher Belastung sowie als Routinemaßnahme ab einem bestimmten Alter heute angezeigt und nachgewiesenermaßen nützlich in der Vorbeugung des Mastdarm- oder Dickarmkarzinoms.