St. Johannes Stark gegen Herzschwäche Das Malteser Krankenhaus versorgt Patienten mit Herzinsuffizienz wohnortnah und unterstützt sie bei der Genesung. D as Klopfen, das man gelegentlich in der Brust spürt, ist auf dem Monitor von Dr. med. Daniela Wessela deutlich zu sehen. Bei einer Untersuchung per Echokardiografie bewegt die Kardiologin den Ultraschallkopf langsam über den Brustkorb ihres Patienten und hält einzelne Bilder fest. NEUER CHEFARZT INNERE MEDIZIN I Auf diese Weise untersucht die Spezialistin für Herzerkrankungen am Malteser Krankenhaus St. Johannes Patienten, die über häufige Müdigkeit, Luftnot und Wasseransammlungen im Körper klagen. Vor allem ältere Menschen leiden unter diesen Symptomen der Herzinsuffizienz, einer der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Ist das Herz schwach, wird der Körper nicht genügend mit Blut und Sauerstoff versorgt, die Lebensqualität ist stark beeinträchtigt. „Um die Erkrankung behandeln zu können, ist es sehr wichtig, die Ursache der Symptome zu erforschen“, sagt Dr. Daniela Wessela. Grund für eine Herzschwäche können Durchblutungsstörungen am Herzen, Herz-Rhythmus-Störungen, aber auch Stoffwechselerkrankungen, entzündliche Erkrankungen oder Nebenwirkungen von starken Medikamenten wie etwa einer Chemotherapie sein. Das Malteser Krankenhaus St. Johannes bietet sämtliche diagnostischen Methoden an, um feststellen zu können, woran genau der Patient leidet: Nach Messung von Puls und Blutdruck prüfen die Ärzte per Echokardiografie (Herz-Ultraschall) die Muskelkraft und die Klappenfunktion des Herzens oder werten anhand eines EKGs (auch Langzeit-EKG) Herzfrequenz und Herzrhythmus des Patienten aus. Auf der Überwachungsstation des Krankenhauses kann die Herzfunktion eines Patienten telemetrisch am Monitor, also in Echtzeit, beobachtet werden. Dabei liegt der Patient entweder im Bett oder kann sich auf der Station frei bewegen. Sind die Seite 6 Zur Verbesserung der Qualität der Behandlungen hat das Malteser Krankenhaus die Struktur seiner Abteilung für Innere Medizin verändert. Seit diesem Jahr gibt es eine Abteilung Innere Medizin I mit den Schwerpunkten Kardiologie/Gastroenterologie/ Notfallaufnahme/Allgemeine Innere Medizin sowie eine Abteilung Innere Medizin II mit den Schwerpunkten Rheumatologie/Diabetologie. Oberärztin Dr. Daniela Wessela untersucht Patienten per Herzultraschall. So kann die Ursache einer Herzinsuffizienz rasch festgestellt werden. Ergebnisse dieser Untersuchungen trotz Symptomen unauffällig, kann Frau Dr. Wessela einen „Eventrecorder“ unter die Haut im Bereich des Brustkorbs auf der linken Seite implantieren, der drei Jahre lang fortlaufend den Herzschlag des Patienten überwacht. „Hat der Patient in dieser Zeit Beschwerden, können wir feststellen, ob sie zum Beispiel durch Vorhofflimmern oder eine andere Herz-Rhythmus-Störung ausgelöst wurden“, sagt die Internistin. „Die Möglichkeiten der Behandlung von Herzerkrankungen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten sehr viel weiterentwickelt“, sagt Frau Dr. Wessela. „Die Lebensqualität und Lebenserwartung von Herzinsuffizienzpatienten sind stark gestiegen.“ Das Malteser Krankenhaus bietet fast alle gängigen Therapiemethoden von der medikamentösen Versorgung bis zur Implantation von Herzschrittmachern an. „Den Großteil der Patienten können wir damit grundlegend versorgen.“ Sind speziellere Eingriffe notwendig, wie der Einsatz eines Drei-Kammer-Schrittmachers, eines Defibrillators oder die Durchführung eines Herzkatheters, arbeitet das Kamenzer Krankenhaus mit Spezialkliniken zusammen. „Die Nachbetreuung der Patienten mit Herzinfarkt erfolgt nach einer Herzkatheteruntersuchung wieder in unserem Krankenhaus. Bei regelmäßigen Kontrollen der Patienten mit implantiertem Herzschrittmacher oder Defibrillator kümmern wir uns dann weiter um diese Patienten“, sagt Frau Dr. Wessela. „Damit ist eine wohnortnahe Versorgung für alle Betroffenen der Region gewährleistet.“ Dipl.-Psych. Dr. med. Rüdiger Soukup ist der neue Chefarzt der Abteilung Innere Medizin I. Der 43-jährige Mediziner ist Facharzt für Innere Medizin, internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin. Dr. Soukup stammt aus Chemnitz, studierte Psychologie in Leipzig und Konstanz sowie Medizin in Ulm. An den Kreiskliniken Biberach/Riß wurde er 2004 Assistenzarzt und 2011 Facharzt für Innere Medizin. 2013 wechselte er als Leitender Arzt an die Sana Klinik Riedlingen. In dieser Zeit war er zusätzlich an der Herzklinik Ulm beschäftigt. Seit April 2014 ist Herr Dr. Soukup am Malteser Krankenhaus St. Johannes in Kamenz tätig. Die Leitung der Abteilung Innere Medizin II obliegt weiterhin Herrn Dr. med. Peter Gotzmann. INNERE MEDIZIN Sekretariat: Silke Guder Telefon: 03578 786-421 Telefax: 03578 786-424 2016/2017 | Das Malteser Krankenhaus St. Johannes Kamenz informiert