www.musikwochen.com Palmsonntag, 20. März 2016 um 18.00 Uhr in der Stiftskirche Millstatt Kat A € 28,00 Kat B € 25,00 In Hora Mortis – Ein Besuch Installation für Streichquartett, Klarinette, Sprecher und Surround Elektronik Karl Markovics - Sprecher mit Texten von Thomas Bernhard, Rainer Maria Rilke, James Joyce, Thomas Lehr Livia Sellin - Ensembleleitung In Hora Mortis – Ein Besuch Installation für Streichquartett, Klarinette, Sprecher und Surround Elektronik (Revidierte Fassung 2016) · Dauer 70 Minuten · Sprecher: Karl Markovics · Streichquartett (Vl 1, Vl 2, Vla, Vc) · Klarinette/Bassklarinette · Surroundinstallation · Mit Texten von Thomas Bernhard, Rainer Maria Rilke, James Joyce, Thomas Lehr · Komposition und Dramaturgie Helmut Jasbar In Hora Mortis – Ein Besuch ist ein „Zwillingsprojekt“ zu „Es ist Freitag und Gott ist nicht da“, dessen Uraufführung Im Rahmen vom Osterklang Festival am 7. April 2009 uraufgeführt wurde. Der Abend vereinigt flüsternde Stimmen, Stoßgebete und Bernhardsche Meditationen über das Atmen und den Tod mit Jasbars Musik für Streichquintett und Surround-Environment. „In hora mortis – ein Besuch“ in der einfühlsamen Interpretation von Karl Markovics will die Erschütterung, die den Menschen trifft, wenn er sich seiner Endlichkeit bewusst wird, auf zeitgemäße Weise aufgreifen. Ausführende: Streichquartett Leitung: Livia Sellin Klarinette Sprecher: Karl Markovics Helmut Jasbar zur Entstehung dieses Projektes: Nur wenige denken bei der Erwähnung des Namens „Thomas Bernhard“ an den Lyriker. In die Literaturgeschichte eingeschrieben hat er sich als zorniger Spötter, dessen bitterer Sarkasmus von Zynismus ununterscheidbar ist. Umso überraschender der Eindruck, den das Lesen von Thomas Bernhards Gedichtzyklus „In hora mortis“ (1958 - Otto Müller Verlag) hinterlässt. Der Titel ist dem Ave Maria entnommen und beschwört die Todesstunde und die letzten Äußerungen eines Sterbenden. Dabei handelt es sich um 20 gebetsartige Gedichte, deren erste Zeile lautet: „Wild wächst die Blume meines Zornes“. Beinahe fühlt man sich genötigt, den schmalen Band ungelesen wieder beiseite zu legen, so intim, so bohrend und verzweifelt drängen uns die Verse entgegen. Unwillkürlich bewundert man den Mut, dessen es bedurft haben muss, „In hora mortis“ zu veröffentlichen, entspricht seine Inbrunst doch ganz und gar nicht dem (auch von Bernhard selber gepflegten) Image des Weltverächters: „o mein Gott ich weiß nicht mehr/ wohin mein Weg mich führt/ ich weiß nicht mehr was gut und schlecht ist/ auf den feldern.“ Ändert sich unser Bild von Bernhard durch das Lesen seiner Lyrik? War er im Kern seines Wesens ein verletzter Mensch, der Gott insgeheim anflehte? Ich weiß es nicht, aber ich vermute, dass er wie alle Zeitgenossen auch diese seelische Möglichkeit in sich getragen hat. Meine Komposition „In hora mortis“ will gemeinsam mit den MusikerInnen und der einfühlsamen Performance von Karl Markovics diese Erschütterung auf zeitgemäße Weise aufgreifen. Konzertinformationen und Kartenreservierung: Büro Musikwochen Millstatt Tel. 04766 2021 35 Handy: 0676 6099798 [email protected]