Zusammenfassung für GK-Klausur Nr. 1 1. Demokratietheorien: Locke (1632-1704) Rousseau (1712-1778) Historische Bedingungen Englischer Bürgerkrieg Absolutistisches Frankreich Menschenbild Mensch ist frei, gleich und friedlich; Ungleichheit durch Einführung des Geldes Mensch ist frei, gleich und friedlich; Eigentum und Zivilisation führen zu Herrschaft und Konflikten Individuum – Staat Garantie der Menschenrechte !bei Versagen des Staates droht Entzug des Herrschaftsauftrags ; Vertrag wird immer wieder neu geschlossen; Volkssouveränität; Gewaltenteilung; ➔Herrschaftsvertrag Bürgerliche Freiheit durch Gesellschaftsvertrag; Freiheit kein individuelles Recht; kein Widerstandsrecht gegen Vertrag (= objektiv Gute)!nur einmal zwischen Staatsbürgern beschlossen ; Volkssouveränität; Gewaltenteilung dem Gemeinwillen untergeordnet; ➔Gesellschaftsvertrag Zweck Garantie der Sicherheit und Freiheit; Eigentums- und Lebensschutz Verpflichtung auf Gemeinwohl und kollektive Grundrechte; Wiederherstellung der vorzivilisatorischen Freiheit und Gleichheit Repräsentanten Repräsentation durch Wahlen Ablehnung des Repräsentativsystems !direkte Demokratie Auswirkungen Liberalismus; Demokratie; Gründung der USA Republik; direkte Demokratie; Marxismus; totalitärer Staat? Problem Überbetonung des Privateigentums; Wahlrecht nur für Besitzende Verwirklichung im sozial differenzierten Flächenstaat? !unmöglich; Gefahr des Machtmissbrauchs (vgl. Kommunismus) ➔Problem bei Rousseau: durch einmaligen Gesellschaftsvertrag kann ein Herrscher zum Diktator werden 2. Parteien–Funktion nach § 1 Parteiengesetz: 1 • Legitimationsfunktion o Parteien verbinden Volk und staatliche Entscheidungsträger (!Bundestag) !Akzeptanz des politischen Systems in der Gesellschaft • Programmfunktion o Zusammenfassung politischer Ziele in Wahlprogrammen und Grundsatzprogrammen • Personalrekrutierung o Präsentation der Kandidaten zur Besetzung öffentlicher Ämter • Interessenartikulation o Formulierung von Erwartungen und Forderungen an die Politik; Sprachrohre des Volkes • Partizipationsfunktion o Ermöglichung von politischer Beteiligung ➔Parteien = Träger der politischen Willensbildung (Art. 21 GG) 3. Parteienfinanzierung • Finanzierung aus privaten Mitteln o Beiträge von Mitglieder- und Mandatsträgern o Spenden o Einnahmen aus Parteivermögen o Sonstige Einnahmen • Finanzierung aus staatlichen Mitteln o Zuschüsse für Wählerstimmen (0,85€ für die ersten 4 Mio. Stimmen; o, 70€ für jede weitere stimme) o Zuschüsse zu Beitrags- und Spendeneinnahmen Maximal 133 Mio.€ für alle Parteien pro Jahr 2 Private Mittel Staatliche Mittel Partei motiviert automatisch zu Mitgliedschaft Chancengleichheit der Parteien Interessensvermittlung an Bürger Unabhängigkeit externen Geldgebern Spendenproblematik: Korruption? Belohnung für Aufgabe Spendenbenachteiligung durch Parteiinteressen (!FDP) Parteien werden zum Staat im Staat (!kein Kontakt zum Volk); Staatsnähe (Etatisierung) Medienanteile: Korruption? (!SPD) Finanzierung und Förderung verfassungsfeindlicher Parteien (!NPD) 4. Verbände (=Interessengruppen) 1. Funktionen • Artikulationsfunktion: Rücksichtnahme gesellschaftlicher Interessen • Aggregationsfunktion: Bündelung der Einzelinteressen durch Kompromisse etc. !Mitwirkung bei politischen Prozessen • Vermittlungsfunktion: Vermittlung von Verhandlungsergebnissen an Mitglieder 2. Möglichkeiten der Einflussnahme • Über Kontakte, Informationen, Eingaben und personelle Durchsetzungen auf die Ministerialbürokratie • Über Stimmenpakete, Spenden und personelle Durchsetzungen auf politische Parteien • Über Eingaben und Unterstützung (oder Sabotage) von Maßnahmen auf die Bundesregierung • Über personelle Durchsetzungen und Sachverstand auf den Bundestag • Über Informationen, Stellungsnahmen, Demonstrationen und Medien auf die öffentliche Meinung ➔Politker oft Spielball von Finanzinteressen; große Einflussnahmen der Lobbyisten auf die Politik 3. Unterschied Verband – Partei • Verbände auf ein Gebiet spezialisiert !Parteien für Allgemeinwohl • Verbände ohne Legitimationsfunktion 3 • Verbände sorgen nicht für politische Bildung • Verbände ohne legale Regierungsbildungsfunktion 5. Kanzler • Wahl und Abwahl durch die Parlamentsmehrheit • Vorschlag zur Ernennung und Entlassung von Ministern an Bundespräsidenten • Richtlinienkompetenz o Kanzlerprinzip: Bestimmung der Richtlinien durch Kanzler (!Bundeskanzleramt) o Kabinettprinzip: Regierungsentscheidungen von Kabinettsmitgliedern nach Mehrheitsentschluss gefällt; Kanzler vorrangige Stellung o Ressortprinzip: selbstständiges Arbeiten der Minister in ihren Zuständigkeitsbereichen; 6. Gesetzgebung Scheitern durch: • Vorbereitende Beratungen • Bundesrat verweigert Zustimmung bei zustimmungspflichtigen Gesetzen • Bundestag lehnt Gesetzesentwurf von Bundesrat ab • Bundeskanzler oder Minister verweigern Unterschrift • Bundespräsident verweigert Unterschrift Schritte: • Gesetzesinitiative durch Bundesrat, Bundestag oder Bundesregierung • Gesetzesvorlage !erste Beratung im Plenum im Bundestag • Ausschussberatung • Zweite Beratung im Plenum im Bundestag • Dritte Beratung im Plenum mit Schlussabstimmung • Bundesrat • Vermittlungsausschuss zwischen Bundestag und Bundesrat 4 • Bundesrat (kann bei Einspruchsgesetzen Vermittlungsvorschlag zurückweisen) • Bundeskanzler und Minister unterschreiben • Bundespräsident unterschreibt • Verkündung und Inkrafttreten im Bundesgesetzblatt 5