Name: Datum: n-stufige BERNOULLI-Experimente - Grundwissen Was versteht man unter einem n-stufigen BERNOULLI-Experiment? Wird ein BERNOULLI-Experiment, d.h. ein Zufallsexperiment mit genau zwei möglichen Ergebnissen mehrmals (n-mal) hintereinander durchgeführt und ändern sich dabei die Erfolgswahrscheinlichkeit p und die Misserfolgswahrscheinlichkeit q nicht, so bezeichnet man diese n Durchführungen als n-stufiges BERNOULLI-Experiment. Die „Anzahl der Erfolge“ in einem n-stufigen BERNOULLI-Experiment wird als Zufallsgröße X bezeichnet und deren Wert mit der Variable k belegt. Die Wahrscheinlichkeit, in einem n-stufigen BERNOULLI-Experiment k Erfolge zu erhalten, bezeichnet æ nö man mit P ( X = k ) ; sie wird berechnet nach der Formel P ( X = k ) = ç ÷ × p k × q n - k . èkø Beispiel 1: Das Zufallsexperiment „Eine Münze wird n-mal geworfen“ und Zahl wird als Erfolg bezeichnet, ist ein n-stufiges BERNOULLI-Experiment. Die Wahrscheinlichkeit für k Erfolge, also der Würfe mit Zahl k n-k æ nö 1 1 oben, lässt sich berechnen als P ( X = k ) = ç ÷ × æç ö÷ × æç ö÷ . èkø è 2ø è 2ø Beispiel 2: Das Zufallsexperiment „Eine Reißzwecke wird n-mal geworfen“ ist ein n-stufiges BERNOULLI-Experiment. Die Wahrscheinlichkeit für k Erfolge – ob Kopf oder Seite - lässt sich erst berechnen, nachdem die Wahrscheinlichkeiten p und q empirisch bestimmt wurden. Beispiel 3: Das Zufallsexperiment „Ein Spielwürfel wird n-mal geworfen“ und „Augenzahl 6“ wird als Erfolg bezeichnet, ist ein n-stufiges BERNOULLI-Experiment. Die Wahrscheinlichkeit für k Erfolge, also die Anzahl Sechsen, lässt sich berechnen als æ nö æ 1 ö P( X = k ) = ç ÷ × ç ÷ èkø è 6ø k æ5ö ×ç ÷ è6ø n-k . Beispiel 4: Das Zufallsexperiment „Ein markierter LEGO-Stein wird n-mal geworfen“ und „Augenzahl 1 oder 2“ wird als Erfolg bezeichnet, ist ein n-stufiges BERNOULLI-Experiment. Die Wahrscheinlichkeit für k Erfolge, also die Anzahl Einsen und Zweien, lässt sich nach der empirischen Bestimmung der Wahrscheinlichkeiten p und q berechnen. Beispiel 5: Das Zufallsexperiment „Aus einer Urne mit 6 roten und 4 weißen Kugeln wird n-mal eine Kugel gezogen“ ist kein BERNOULLI–Experiment, da sich mit jeder gezogenen Kugel die Erfolgs- und Misserfolgswahrscheinlichkeiten ändert. Legt man allerdings nach jedem Ziehen die Kugel wieder zurück, so liegt ein BERNOULLI-EXPERIMENT vor. Wird z.B. eine gezogene rote Kugel als Erfolg festgelegt, k n-k æ nö æ 3ö æ 2 ö berechnet man die Wahrscheinlichkeit für k Erfolge mit P ( X = k ) = ç ÷ × ç ÷ × ç ÷ . èkø è5ø è 5ø 2012 Dr. Martin Lehmann-Greif Seite 1 von 2 Beispiel 6: Das Zufallsexperiment „Zwei Spielwürfel werden n-mal hintereinander geworfen“ und „Pasch“ wird als Erfolg bezeichnet ist ein n-stufiges BERNOULLI–Experiment Die Wahrscheinlichkeit für k Erfolge, also die Anzahl der Pasch-Würfe, lässt sich berechnen als k æ nö æ 1 ö æ 5 ö P( X = k ) = ç ÷ × ç ÷ × ç ÷ èkø è 6ø è 6ø n -k . Beispiel 7: Das Zufallsexperiment „Aus einer Urne mit 6 roten und 4 weißen Kugeln wird eine Kugel gezogen, diese wird dann zurückgelegt und dann erneut eine Kugel gezogen“ wird n-mal durchgeführt und „Keine rote Kugel“ wird als Erfolg bezeichnet, ist ein n-stufiges BERNOULLI–Experiment. Die Wahrscheinlichkeit für k Erfolge, also die Anzahl gezogener weik n -k æ n ö æ 9 ö æ 16 ö ßer Kugelpaare, lässt sich berechnen als P ( X = k ) = ç ÷ × ç ÷ × ç ÷ . è k ø è 25 ø è 25 ø 2012 Dr. Martin Lehmann-Greif Seite 2 von 2