Konzertreihe 2016 | 1. Konzert «Jubiläumskonzert» Bläserensemble und Klavier UMS JUBIL Ä T R KONZE Bodega Peninsula – Ihr Laden für den Wein und das Buch Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10–12 Uhr / 14–19 Uhr Samstag 9–17 Uhr tonträger music & more GmbH schweizerhofpassage, spitalgasse 38, ch - 3011 bern t +41 31 312 43 43, mail@ton - traeger.ch www.ton - traeger.ch Werden Sie Gönner des Forum Kammermusik Das Forum Kammermusik ist angewiesen auf Beiträge von Sponsoren, Stiftungen und Subventionen. Unterstützen Sie uns mit einem jährlichen Beitrag von Fr. 200.– und nehmen Sie Ihre Freunde mit: Als Gönner können Sie zu Ihrem gekauften Ticket ein Friend-Ticket kostenlos beziehen. Das Anmeldeformular finden Sie auf dem Jahresprogramm oder auf der Website www.forumkammermusik.ch Bodega Peninsula Weine | Bücher | Anlässe Seftigenstrasse 23, 3007 Bern Tel. +41 (0)31 371 64 10, Fax +41 (0)31 371 64 11 [email protected] www.bodega-peninsula.ch Nächstes Konzert: 21. Februar 2016 17 Uhr Yehudi Menuhin Forum Antonìn Dvořák Klavierquartett Nr. 1 D-Dur op.23 Ernst von Dohnányi Serenade für Streichtrio op.10 Johannes Brahms Klavierquartett Nr. 3 c-Moll op.60 Felix Renggli, Flöte Thomas Indermühle, Oboe Stephan Siegenthaler, Klarinette Diego Chenna, Fagott Thomas Müller, Horn Hiroko Sakagami, Klavier Ensemble Forum Kammermusik Sonntag 10. Januar 2016, 17 Uhr Yehudi Menuhin Forum, Helvetiaplatz 6, Bern Wolfgang Amadé Mozart Konzert für Klavier und Orchester KV 453 in der Fassung mit Bläser Quintett und Klavier, arr. von Christian Hommel Wolfgang Amadé Mozart Serenade B-Dur KV 361 «Gran Partita» Liebe Musikfreundinnen, Liebe Musikfreunde, mit dem heutigen Konzert ist das Dutzend voll. Das zwölfte Konzert des FORUM KAMMERMUSIK ist also ein Jubiläumskonzert. Ein Festkonzert, an dem mit der Pianistin Hiroko Sakagami zusammen nicht weniger als vierzehn international bekannte Musiker mitwirken. Ihnen, liebe Musikfreundinnen und Musikfreunde, danken wir für die Treue zu unserer Konzertreihe und wünschen Ihnen eine weitere musikalische Sternstunde im FORUM KAMMERMUSIK! Eintritte Fr. 50.– / 40.– / 30.– Studierende an der Abendkasse Fr. 20.– Vorverkauf: www.kulturticket.ch, 0900 585 887 /1.20/Min. Verkaufsstellen: Tonträger Schweizerhofpassage, Zentrum Paul Klee Abendkasse ab 16 Uhr, nummerierte Plätze Kurze Begrüssung bei Konzertbeginn durch Thomas Füri Nach dem Konzert wird in Anwesenheit der Künstler ein Apéro offeriert. www.forumkammermusik.ch Programm WOLFGANG AMADÉ MOZART (1756-1791) Klavierkonzert Nr. 17 in G-Dur KV 453 (1784) in der Bearbeitung von Christian Hommel für Klavier, Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn. • Allegro • Andante • Allegretto WOLFGANG AMADÉ MOZART Serenade «Gran Partita» in B-Dur KV 361 (1781) für 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Bassetthörner, 2 Fagotte, 4 Waldhörner und Kontrabass • Largo • Menuetto • Trio I • Trio II • Adagio • Menuetto • Trio I • Trio II • Adagio • Allegretto • Andante • Finale (molto allegro) Hiroko Sakagami ist die Initiantin und künstlerische Leiterin des Forum Kammermusik. Seit bald 30 Jahren in Bern lebend, unterrichtet sie Klavier an der Hochschule Luzern-Musik und gibt internationale Meisterkurse. Felix Renggli studierte bei Gerhard Hildenbrand, Aurèle Nicolet und Peter-Lukas Graf. Er unterrichtet an den Musikhochschulen Basel und Freiburg i.Br. und konzertiert weltweit. Thomas Indermühle studierte bei Heinz Holliger und war erster Oboist u.a. bei den Rotterdamer Philharmonikern. Er unterrichtet neben seiner Konzerttätigkeit an der Hochschule für Musik in Karlsruhe. Marc Bonastre hat seinen Oboenunterricht in Spanien erhalten und seinen Master in Bern abgeschlossen. Dann studierte er Barockoboe an der Musikakademie in Basel. Er spielt oft im Berner Symphonieorchester. Stephan Siegenthaler verfolgt eine erfolgreiche Doppelkarriere als Konzertklarinettist und Geschäftsmann. 2007 rief er die Konzertreihe klangartconcerts in Burgdorf ins Leben. Sergio Delmastro wurde in Italien ausgebildet, hat mit vielen Kammermusikformationen konzertiert und unterrichtet Klarinette am Konservatorium in Mailand. Markus Niederhauser ist Soloklarinettist im Basler Kammerorchester und wird oft und gerne als Bassklarinettist und Kontrabassklarinettist engagiert. Vincent Hering hat sich in Strassburg als Klarinettist und in der Bassklarinette ausbilden lassen und spielt heute im Luzerner Symphonieorchester. Diego Chenna studierte am Konservatorium Turin und gewann mehrere Preise. Er leitet eine Fagottklasse an der Hochschule für Musik in Freiburg i. Br. Pol Centelles ist in Spanien ausgebildet worden, spielte u.a. in der Camerata Bern und im Musikkollegium Winterthur. Er lehrt Fagott an der Hochschule für Musik in Freiburg i. Br. Thomas Müller studierte an der Basler Musikakademie und an der Folkwang Musikhochschule bei Hermann Baumann. Er unterrichtet Horn an der Schola Cantorum Basiliensis und an der Hochschule der Künste in Bern. Grigory Volkov hat seine Ausbildung am Moskauer Tschaikovsky Konservatorium, in Weimar und Mainz genossen und ist heute an der Hochschule der Künste bei Thomas Müller in Bern tätig. Olivier Darbellay studierte zuerst Cello bei Patrick Demenga, danach Horn bei Thomas Müller. Er ist 1. Solohornist im Berner Symphonieorchester und Dozent an den Hochschulen von Luzern und Lausanne. Jules Lézy studierte an französischen Konservatorien und zuletzt an an der Schola Cantorum Basiliensis, wo er nun selbst als Hornprofessor lehrt. Bozo Paradzik studierte in Sarajevo und Prag und spielt etliche Cellowerke auf seinem Kontrabass. Er lehrt Kontrabass an der Hochschule für Musik in Freiburg i. Br. Klavierkonzert Nr. 17 G-Dur KV 435 (arrangiert für Bläserquintett und Klavier von Christian Hommel) * Zwischen dem 9. Februar und dem 11. Dezember 1784 schreibt Mozart sechs Klavierkonzerte, dazwischen ein Klavierquartett, eine Violinsonate und ein Streichquartett. Neben dem Komponieren tritt er häufig als Pianist auf und hat dazu auch noch Schüler. «Der ganze vormittag ist den scolaren gewidmet», entschuldigt er sich beim Vater, weil er kaum mehr Zeit zum Briefeschreiben finde. «Im theater werde ich vermuthlich dieses Jahr 2 accademien geben – nun können sie sich leicht vorstellen, dass ich nothwendig Neue Sachen spiellen muss – da muss man also schreiben». In diesen Monaten dichtester Arbeit und grösster Erfolge als Komponist und Pianist entsteht im April das Klavierkonzert G-Dur KV 453, aber von Anstrengung ist diesem Werk nichts anzumerken. Im Gegenteil: es wirkt gelöst, intim und steckt, wie Alfred Einstein schreibt, «voll geheimen Lächelns und geheimer Trauer – die Worte fehlen, um dies fortwährende Irisieren des Gefühls im ersten Satz, die leidenschaftliche Innigkeit des zweiten zu beschreiben». Das Allegro beginnt mit einem Marschthema in den Violinen, dem nach längerer Überleitung ein zweites, lyrisches Thema gegenübergestellt wird. Eine Schlussgruppe beendet die lange Orchesterexposition. Das Klavier variiert in seinem Soloauftritt die beiden Themen und zaubert später noch ein drittes Motiv hervor. Das alles ergibt sich so natürlich, so organisch-fliessend wie auch die folgende Durchführung und die Reprise. Eine Solokadenz (von Mozarts eigener Hand) fasst die Themen des Satzes vor der kurzen Koda zusammen. Im Andante entfaltet sich eine träumerische Romanze – auch für diesen Satz hat Mozart eine Kadenz komponiert – und über den Schlusstakten steht die Vortragsbezeichnung pianissimo, es sind «Momente, da man den Atem anhält» (Flothius). Das zweiteilige Allegretto alla breve besteht zuerst aus fünf Variationen über ein unbeschwertes Gassenhauer-Motiv, danach folgt eine ungefähr gleich lange Koda mit neuem Thema. An zwei Stellen taucht das Variationsthema wieder auf und, nach vermeintlichem Ende, bringt eine Presto-Stretta den Satz zum turbulenten Schluss. Das ganze Konzert setzt weniger auf solistische Brillanz als auf reiche klangliche Schattierungen, die dem Solisten viel Spielraum an Gestaltungsmöglichkeiten geben. Mozart hat es für seine Schülerin Barbara Ployer geschrieben, die es am 10. Juni 1784 in ihrem Elternhaus in Döbling zur Uraufführung brachte. Serenade Nr. 10 B-Dur KV 361 «Gran Partita» Die aussergewöhnliche Besetzung mit 12 Bläsern (2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Bassetthörner, 4 Waldhörner, 2 Fagotte) und Kontrabass lässt jede Aufführung zu einem besonderen Ereignis, ja: zu einem Fest werden. Aus welchem Anlass Mozart die Serenade Anfang 1781 in München zu schreiben begann, ist nicht bekannt. Dort wurde damals sein «Idomeneo» aufgeführt. Im gleichen Jahr vollendete Mozart in Wien diese «grosse blasende Musik von ganz besonderer Art» - wie sie für eine Akademie am 23. März 1784 in Wien angekündigt wurde. Der heute geläufige Titel «Gran Partita» stammt nicht von Mozart. Eine Serenade war als unterhaltende Freiluftmusik primär für Aufführungen in fürstlichen Gärten bestimmt. Mozart schrieb schon in seiner Salzburger Zeit zahlreiche Werke dieser Art mit verschiedenen Titeln wie «Cassation», «Divertimento» und «Notturno». Die B-Dur-Serenade unterscheidet sich freilich beträchtlich von solchen leichtgewichtigen Unterhaltungsmusiken. Schon der Largo-Beginn des ersten Satzes lässt eher an die Oper oder den Konzertsaal denken. Das anschliessende Molto Allegro ist sinfonisch konzipiert, mit einem Thema, das von Klarinetten und Fagotten vorgestellt wird. Soli und Tutti wechseln ständig, ebenso die Klangmischungen. Eine Unterhaltung auf höchstem Niveau. Zwei Menuette mit je zwei Trios umgeben das Adagio, das erste im höfischen Stil, das zweite im volkstümlichen, die je zwei Trios zeugen von Mozarts unerschöpflicher Erfindungskraft: das Trio I ist ein Quartett für Klarinetten und Bassetthörner, das zweite Trio ist ohne Klarinette, dafür mit Fagott. Beim zweiten Menuett steht das Trio I in vollständiger Besetzung in Moll mit düsterer Chromatik, das Trio II dagegen kommt als richtiger Ländler daher. Das Adagio ist der schönste Satz des ganzen Werks, ein Moment der Glückseligkeit, bei dem man hofft, er möge nie enden. Oder wie Faust ausruft, «…werd ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! Du bist so schön!». Die Romanze, ihrem Titel entsprechend von schmelzendem Liebreiz, wird im Mittelteil kontrastiert durch ein koboldisches Allegretto. Der Variationensatz hat das gleiche Thema wie das Andantino con Variazioni des C-Dur-Flötenquartettes KV 285b. In sechs Variationen wird das Thema harmonisch und rhythmisch beleuchtet und ausgedeutet. Nach so viel Feinsinn und Delikatesse braucht es zum Schluss noch einen markanten Ausklang. Mit dem Finale: Molto Allegro verabschieden sich die 13 Musikanten in ausgelassener, fröhlich-festlicher Stimmung. * Christian Hommel (* 1963), deutscher Oboist, studierte u.a. bei Heinz Holliger, gewann erste Preise an den internationalen Musikwettbewerben von Genf und Triest, wirkt als Professor an der Hochschule der Künste Bremen und leitet das Deutsche Jugendsinfonieorchester. Walter Kläy