Plastic Planet oder vom Abtauchen der Sackerl

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54 RETAIL
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
Plastic Planet oder vom
Abtauchen der Sackerl
Zu viel ist zu viel. Plastik macht bald den Fischen im Meer Konkurrenz.
Der LEH setzt nun verstärkt auf umweltfreundlichere Alternativen.
••• Von Ornella Luna Wächter
D
ie Menge an produziertem Plastik weltweit hat sich von 15
Mio. Tonnen in den
60ern auf 311 Mio.
Tonnen erhöht. Darunter fällt
auch die Produktion von Plastiktaschen. Allein in Österreich sind
jährlich 7.000 Tonnen Plastiksäcke im Umlauf; sie werden an
diversen Kassen von Geschäften
und Supermärkten an den Kunden gebracht. Auf dem Heimweg
noch als Tragehilfe verwendet,
landen sie später schnell im
Müll. Deponiert im Container,
verschwinden sie erst aus dem
Sichtfeld und dann aus dem Gedächtnis; darum kümmern sich
dann die Recycling-Systeme, wo
sie entweder wiederverwertet
oder verbrannt werden.
Ein großer Teil der Plastik­
taschen gelangt jedoch unkontrolliert in die Umwelt, verschmutzt die Meere und landet
vor allem in den Mägen von
Walen. Pro Minute wird umgerechnet ein Lastwagen voller
Plastik ins Meer gekippt, haben
Forscher ausgerechnet. Diesem
kopf­losen Taschenverbrauch soll
eine Anti-Plastiksackerl-Regel
der EU entgegenwirken: Bis zum
Jahr 2025 soll der Verbrauch auf
­maximal 40 Taschen pro Kopf im
Jahr reduziert werden.
Diese Maßnahmen werden
im östereichischen Lebensmittelhandel noch ambitionierter
umgesetzt – auf 25 Taschen pro
Kopf. Das wird allerdings von
den Unternehmen unterschiedlich interpretiert und zum größten Teil auch selbstverpflichtend durchgeführt. Für alle gilt,
dass für Plastiksackerln bezahlt
werden muss, und die EinwegTaschen aus dem Obst- und Ge-
müsebereich nicht mehr an der
Kassa liegen.
Gutschein statt Plastik
Da gibt es zum Beispiel das Anreizmodell bei Spar: Durch die
Forcierung von Textil-Taschen
sollen Kunden zum Mitbringen eigener Taschen angeregt
werden. „Wir bieten den Kunden derzeit wiederverwendbare Textil­
taschen zum halben
Preis“, so Vorstandsvorsitzender
­Gerhard Drexel.
Bei Spar halte man nichts von
Verboten – vor allem nicht, wenn
es keine sinnvolle Alternative für
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