www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Plastik: Endstation Meer?“ Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/wochenthemen/plastik-endstation-meer Seite 1 von 2 Arbeitsmaterial (Sekundarstufe) Plastikmüll im Meer (1) Was schwimmt im Meer und wie viel? Durch Wegwerfen oder als herrenloses Gut gelangen große Mengen Müll in die Weltmeere. Den bei weitem größten Teil macht mit etwa 70 Prozent Plastikmüll aus. Plastik ist weltweit allgegenwertig, entsprechend viel davon wird produziert: jährlich sind es bis zu 240 Millionen Tonnen. Nach Schätzungen des UN-Umweltprogramms gelangen mehr als 6,4 Millionen Tonnen davon in die Ozeane. Im Pazifik übersteigt die Menge des Plastiks die des Planktons um ein Mehrfaches. Zwischen drei und sechs Kilogramm marinen Plastikmülls kommen auf jedes Kilogramm Plankton. Plankton sind winzige tierische und pflanzliche Lebewesen, die im Wasser treiben. Müll im Meer und die ökologischen Folgen Vor allem die Tiere, die im und auf dem Meer leben, bekommen die Folgen der Vermüllung direkt zu spüren. Nach Angaben des UNEP sterben wegen des Mülls jährlich mehr als eine Million Seevögel sowie 100.000 Delfine, Wale, Schildkröten und andere marine Lebewesen. Ursache ist entweder, dass sie sich in Überresten von Netzen oder Plastikmüll verfangen oder weil sie Müllteile für Nahrung halten. Einige ersticken daran; andere verhungern sozusagen mit vollem Magen, weil er mit Plastik gefüllt ist. Auch Menschen sind von der Vermüllung der Meere betroffen, vor allem Fischerei und Tourismus. So fallen am sieben Kilometer langen Badestrand von Westerland auf Sylt täglich bis zu zwei Tonnen Müll an – das sind circa 23.000 Müllsäcke im Jahr. Plastik – das Problem der Langlebigkeit Das Problem der großen Menge des neuen Mülls wird dadurch verschärft, dass Plastikmaterialien besonders langlebig sind. Fachleute schätzen, dass der Abbau von Kunststoffen im Meerwasser bis zu 450 Jahre dauert. In dieser Zeit wird das Plastik durch mechanische Wirkungen – zum Beispiel Bewegungen durch Wind und Wellen – und die Einwirkung von Sonnenlicht in immer kleinere Teile zersetzt, sogenannte Mikroplastik. Ein großer Teil sinkt auf den Meeresboden ab. Ein Teil der Mikroplastik wird jedoch von Meerestieren aufgenommen. Es wird befürchtet, dass es so auch in die Nahrungskette des Menschen gelangen kann. Abfallvermeidung im Meer Grundsätzlich ist es weltweit verboten, Kunststoffmüll ins Meer zu entsorgen. Allerdings wird unter anderem illegal Müll im Meer entsorgt. Umweltbehörden und Umweltschutzverbände fordern daher unter anderem, dass die Abnahme von Müll in den Häfen zu verbessert werden soll. Zudem könnten auf Schiffen mehr Recycling- und Nachfüllsysteme eingesetzt werden, zum Beispiel für Reinigungsmittel und Verpackungen. Quelle: Umwelt im Unterricht nach Informationen des Umweltbundesamtes und des UN-Umweltprogramms UNEP Link: ...... Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, 6/2014 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0. Bearbeitung und Vervielfältigung gestattet unter Verwendung derselben Lizenz. Umwelt im Unterricht muss als Urheber genannt werden. www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Plastik: Endstation Meer?“ Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/wochenthemen/plastik-endstation-meer Seite 2 von 2 Infotexte für die Sekundarstufe Plastikmüll im Meer (2) Verbreitete Kunststoffe und ihre Verwendung Bezeichnung Polyethylen (PE) Recycling-Zeichen Produkte (Auswahl) Getränkekästen, Plastikflaschen, Küchengeschirr, Plastiktüten, Folien, Plastiktuben Polypropylen (PP) Plastiktüten, Lebensmittelverpackungen, medizinische Geräte, Sitzbezüge Polyvinylchlorid (PVC) Hart-PVC: Abflussrohre, Fensterprofile Weich-PVC: Bodenbeläge, Kinderspielzeug, Schläuche, Kunstleder, Tapeten, Dachbahnen, LKW-Planen, Kleidung, Babyartikel, Schwimmreifen, Schlauchboote, Dichtungen Styropor, Isolierung elektrische Kabel, Schaltergehäuse, Verpackungen, Verpackungsfolien, Joghurtbecher Polystyrol (PS) Polyethylenenterephtha lat (PET) Polyesterfasern, Getränkeflaschen, Verpackungen für Kosmetika und Lebensmittel Polycarbonat (PC) hitzebeständige Trinkgefäße wie Babyfläschchen, Mikrowellengeschirr, CD-Hüllen, Lebensmittelverpackungen Quelle: BUND e.V. http://www.bund.net/themen_und_projekte/chemie/chemie_im_alltag/plastik/achtung_plastik/ Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, 6/2014 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0. Bearbeitung und Vervielfältigung gestattet unter Verwendung derselben Lizenz. Umwelt im Unterricht muss als Urheber genannt werden.