Ergebnisse. Die auffällige Asymmetrie der Embryonen vom Cyperus

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Schneider,
Embryobildung und -entwicklung der Cyperaceen usw.
Ergebnisse.
Die auffällige Asymmetrie der Embryonen vom Cyperus- und
Scirpus-Typ, die die Wurzel merkwürdigerweise aus ihrer gewöhn­
lichen Lage zur Mikropyle hin zur Seite verdrängt zeigt und die
Stammknospe die Stelle der Wurzel einnehmend, ist nicht von
vornherein angelegt, sondern wird im Verlauf der Embryobildung
und -entwicklung an dem ursprünglich normal angelegten Embryo
durch Herausbildung einer Zone mit vermehrter Zellteilung und
einer allmählichen seitlichen Verschiebung der Wurzel und Nach­
rücken der Stammknospe in die ursprüngliche Lage der Wurzel
bewirkt. Dieser Vorgang liegt allein im Embryo selbst beschlossen.
Das Endosperm ist gänzlich unbeteiligt dabei. Die Anheftung
des Embryos an das Endosperm erfolgt erst nach vollendeter
Verschiebung der Organanlagen des Embryos.
Ein Vergleich von fertigen Cyperaceen- und GramineenEmbryonen ergibt prinzipielle Unterschiede, was ihre Gestalt und
Struktur angeht. In ihrer ersten Anlage und Bildung stimmen
sie weitgehend überein. Dann aber entwickeln sich beide in ver­
schiedenen Richtungen, so daß die fertigen Embryonen durchaus
verschieden aussehen. Die Gramineen bilden eine Reihe von
Organen aus, die am Cyperaceen-Embryo überhaupt nicht angelegt
werden (Epikotyl, Epiblast, Coleorrhiza), die Cyperaceen dagegen
zeigen in einer Unterfamilie Embryonen von ganz asymme­
trischem Bau.
Die Keimung der Cyperaceen-Embryonen erfolgt bei allen
Typen in gleicher Weise. Die Zone zwischen Saugorgan und
Stammknospe schiebt durch vermehrte Zellteilung langsam Stamm­
knospe und Wurzel aus dem Samen heraus. Stammknospe und
Scheide zeichnen sich durch schnelles Wachstum aus. Die Wurzel
erscheint dagegen gehemmt. Sie bildet sehr früh einen charakte­
ristischen Kranz von Wurzelhaaren an ihrem oberen Teil aus,
die die Wurzel selbst an Länge überragen. Cyperus und Scirpus
entwickeln erst während der Keimung eine Wurzelhaube. Das
Saugorgan wird bei der Keimung vergrößert und schiebt sich
schraubig in das Endosperm hinein.
Das Saugorgan der Cyperaceen-Embryonen scheidet bei der
Keimung Amylase aus. Dieses Enzym verwandelt die Stärke des
Endosperms in aufnahmefähigen Zucker genau wie bei den Gräsern.
Ich möchte nicht versäumen, an dieser Stelle meinem hoch­
verehrten Lehrer, Herrn Geheimrat v o n G ö b e l , meinen Dank
auszusprechen für seine immer bereite Anteilnahme und Förderung
meiner Arbeit.
Ebenso möchte ich Herrn Dr. E s e n b e c k für die An­
regung und Hilfe, die er mir zu einem Teil meiner Arbeit gab,
danken, und Herrn Professor K u p p e r für die Mühe, mir die
zahlreichen Sämereien für meine Kulturen zu beschaffen.
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