Gestalt und Struktur des Embryos.

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S c h n e i d e r ,
E m b r y o b i l d u n g und -entwicklung der Cyperaceen usw.
Gestalt und Struktur des Embryos.
1. Ca r
ex-Typ.
Ein aus einem reifen Samen herauspräparierter Embryo v o m
Carex-Typ (Fig. 3) zeigt in seiner äußeren Gestalt wenig Differen­
zierung. Er stellt einen abgestumpften Kegel mit drei schwach
angedeuteten Längskanten dar, dessen Spitze zur Mikropyle
gekehrt ist und dessen leicht ausgewölbte Grundfläche dem Stärke­
körper anliegt. An der Spitze ist häufig ein stielförmiges An­
hängsel — der Embryoträger — zu finden. Er reißt allerdings
leicht beim Herauspräparieren ab und ist in vielen Fällen am
fertigen Embryo wohl schon verkümmert. An einer der Längs-
A b b . 3 und 4. A u ß e n a n s i c h t und Längsschnitt eines E m b r y o s v o n Carex
Orayii.
Ksp = Keimspalte; E t = Embryoträger; Sa = Saugorgan; W h = Wurzelhaube;
W = Wurzel; Pr = Prokambiumstrang; PI = Stammknospe; Sch = Koleoptile;
E p = kubische Zellen der Epidermis; P = polyedrische Zellen des Grundgewebes
(Zellwände der Deutlichkeit halber übertrieben stark gezeichnet).
kanten mehr nach der Spitze zu befindet sich ein Spalt —• die
Keimspalte, unter dem die Plumula sitzt. An dieser Stelle ist
der Embryo schwach grün gefärbt, während er im übrigen eine
milchweiße Färbung aufweist. Dieser äußerlich so primitive
Embryo verrät erst auf einem Längsschnitt seine Struktur (Fig. 4).
Der Längsschnitt bildet ein in die Länge gezogenes Dreieck mit
abgerundeten Ecken. An der Spitze läßt die deutliche Ausbildung
einer Wurzelhaube die Wurzel identifizieren. Diese zeigt nicht
eine strenge Richtung zur Mikropyle, sondern läßt bereits die
Andeutung einer Verschiebung zur Seite erkennen. In der Gegend
der schon äußerlich zu erkennenden Keimspalte sieht man auf
dem Schnitt die Stammknospe — ein rundliches, ungegliedertes
Gebilde — mit der sie umhüllenden schwach ausgebildeten,
leicht asymmetrischen Kotyledonarscheide oder Koleoptile. Der
obere birnenförmig verbreiterte Teil des Embryos ist das Saug­
organ, auf dessen Funktion und Deutung noch später zurück­
zukommen ist. A m Rande wird der Embryo umgeben von einer
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