Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik Institut für Informationstechnik Fachgebiet Grundlagen der Elektrotechnik Praktikum Grundlagen der Elektrotechnik 1. Versuch GET 1-3: Statisches Verhalten und Schaltverhalten von Kondensatoren 2. Standort Helmholtzbau H2549 3. Ziel und Inhalt Kennenlernen des Schaltverhaltens eines Kondensators anhand der messtechnischen Aufnahme eines Aufladevorganges und der anschließenden Umladung; Bestimmung der Kapazität über die Methode der Halbwertszeitmessung beim Entladevorgang für Einzel- und Ersatzkapazitäten; Messungen am kapazitiven Spannungsteiler 4. - Vorausgesetztes Wissen Schaltverhalten des Kondensators; Auf- und Entladevorgang des Kondensators; Anwendung des Satzes von der Ersatzspannungsquelle; Spannungsverteilung beim kapazitiven Spannungsteiler; Berechnung von Ersatzkapazitäten 5. Literatur - Vorlesungsunterlagen Allgemeine Elektrotechnik - Seidel/Wagner: Allgemeine Elektrotechnik. Carl Hanser Verlag München 6. Vorbereitung 6.1. Berechnen Sie Anfangs- und Endwerte von uC1, iC1 und die Zeitkonstante 1 der Schaltung nach Bild 1, wenn der Schalter S1 zum Zeitpunkt t 0 Zeitpunkt tS1 geschlossen wird. Bestimmen Sie die Halbwertszeit tH1 . Stellen Sie die Spannung uC t bis t 5 1 in einem Diagramm dar. 6.2. Zur Zeit t 10 min Zeitpunkt tS2 wird der Schalter S2 geschlossen (Schalter S1 bleibt geschlossen). Berechnen Sie den Verlauf (Anfangs-, Endwert und Zeitkonstante 2 ) der Spannung uC t ab diesem neuen Schaltzeitpunkt tS2 und stellen Sie den Spannungsverlauf grafisch dar. 6.3. Berechnen Sie die Ersatzkapazität der Schaltung nach Bild 2. Wie groß ist die Spannung U 3 über C3 bei einer angelegten Gesamtspannung U = 30 V? GET 1-3 Stand 01. September 2013 Seite 1 von 3 6.4. Entwerfen Sie eine Messschaltung zur Kapazitätsermittlung eines Kondensators mit Hilfe der Messung der Halbwertszeit beim Entladen über ein Voltmeter und leiten Sie die entsprechende Berechnungsformel für die Kapazität C her. 7. - Geräte und Baugruppen am Versuchsplatz 1 Netzgerät 0...30 V (Universal-System MS 9160) 1 Experimentierbauteil Kondensatoren (EBT 5) 1 Experimentierbauteil Widerstand (EBT 1) 10 Verbindungskabel 1 Vielfachmesser Z4313 1 Stoppuhr Polung des Elektrolytkondensators und Entladung der Kapazitäten: Achten Sie bei Verwendung des Elektrolytkondensators unbedingt auf den polaritätsrichtigen Anschluss! Eine Falschpolung kann die Zerstörung des Kondensators zur Folge haben! Beachten Sie weiterhin, dass vor der Messung von U 3 (unter P. 8.3) jeder Kondensator der Schaltung von der Schaltung getrennt einzeln entladen werden muss! Bild 1 Uq = 30 V R1 = 100 kΩ R2 = 220 kΩ RV = 600 kΩ, 30 V-MB C = 1000µF Bild 2 U = 30 V C1 = C4 = 4,7 µF C2 = C5 = 2,2 µF C3 = 1 µF GET 1-3 Stand 01. September 2013 Seite 2 von 3 8. Aufgabenstellung und Versuchsauswertung 8.1. Nehmen Sie in der Schaltung nach Bild 1 den Zeitverlauf der Spannung uC1 t über dem Kondensator C auf, wenn bei t 0 Zeitpunkt tS1 der Schalter S1 geschlossen wird, und tragen Sie die Messwerte in das vorbereitete Diagramm von Aufgabe 6.1 ein. Ermitteln Sie aus der Messkurve uC1 t und 1 . Vergleichen Sie die Kurve mit der in 6.1 ermittelten und erklären Sie eventuelle Abweichungen. 8.2. Schließen Sie den Schalter S2 nach 10 Minuten ( Zeitpunkt tS2 , Schalter S1 bleibt geschlossen). Nehmen Sie den Verlauf der Spannung uC für weitere 7 min auf. Tragen Sie die Messwerte in das Diagramm von Aufgabe 6.2 ein. Ermitteln Sie aus der Messkurve uC2 t und 2 . Vergleichen Sie die Kurve mit der in 6.2 ermittelten und erklären Sie eventuelle Abweichungen. 8.3. Ermitteln Sie für C1 und C4 die Kapazität über die Messung der Halbwertszeit (z.B. Absinken der Entladespannung von 20V auf 10V) mit dem Innenwiderstand R60V 1.2 M bei Z4313 des Voltmeters als Entladewiderstand. Bilden Sie aus drei Zeitnahmen den Mittelwert. Bestimmen Sie die Ersatzkapazität der Schaltung nach Bild 2 mit der gleichen Methode und vergleichen Sie mit dem berechneten Wert in Ihrer Vorbereitung. 8.4. Messen Sie mit dem Vielfachmesser Z 4313 die Spannung U 3 im Netzwerk nach Bild 2 und beschreiben Sie Ihre Beobachtungen! Begründen Sie die auftretenden Abweichungen zum theoretisch berechneten Wert von U 3 in Ihrer Vorbereitung. GET 1-3 Stand 01. September 2013 Seite 3 von 3