MARKETING PLANUNG JahresMarketingplan Der Die professionelle Ausarbeitung des Jahres-Marketingplans sollte in jedem Unternehmen Pflicht sein, denn Planungsfehler können für alle Beteiligten fatale Folgen haben. Foto: Greinwalder W er h och Wer hoch h inaus will, will, hinaus iist st b esser besser g ut v orbereitet. gut vorbereitet. 50 body LIFE 10/2005 W ürden Sie einen Viertausender ohne Plan besteigen? Würden Sie planlos einen mehrwöchigen Urlaub antreten? Würden Sie Ihr Vermögen in Ihren privaten Hausbau investieren, ohne vorher einen Plan anzufertigen? Wohl kaum – denn das Ergebnis wäre ein unkalkulierbares Abenteuer! Was im Privatleben undenkbar erscheint, ist in der Geschäftswelt kurioserweise an der Tagesordnung. Der Status des „Selbstständigen“ wird häufig allzu wörtlich genommen: Der Chef arbeitet „selbst“ und „ständig“. Das Tagesgeschäft beherrscht das Denken und Handeln – „Zeit für Planungen hat der, der keine Arbeit hat“. Dabei sagte schon der alte amerikanische Finanzexperte Kostolany, dass es weitaus effektiver sei, eine Stunde über Geld nachzudenken, als eine Woche hart zu arbeiten. Bevor wir uns über eine MarketingJahresplanung unterhalten – sprich: bevor Sie diesen Artikel weiterlesen, müssen wir uns im Klaren sein, dass Planung Sinn macht. Mehr noch: Ohne Planung ist die erfolgreiche Führung eines Unternehmens dem Zufall überlassen. Sie planen also in erster Linie für sich selbst. Ein gut aufbereiteter Jahresplan schafft Sicherheit, Vertrauen und ist eine wertvolle Entscheidungshilfe. Erst in zweiter Linie dient ein Jahresplan dazu, Ihre Absichten in Richtung und Geschwindigkeit an Partner, Banken, Mitarbeiter etc. zu kommunizieren. Der Marketing-Plan Global gesehen, schließt die Marketingplanung alle Zielvorgaben, Strategien und Maßnahmen zur erfolgreichen Ausrichtung Ihres Unternehmens auf den Markt ein. Infolgedessen ist ein Marketing-Jahresplan ein sehr komplexes Instrument zur Steuerung Ihres Unternehmens. Welche Parameter muss Ihr Marketingplan berücksichtigen? Bedenken Sie: Ihr Unternehmen ist eingebunden in ein äußerst komplexes Umfeld. Bevor also ein konkreter Jahresplan erstellt werden kann, muss eine Vielzahl von aktuellen Randbedingungen erkannt und bewertet werden. 1. Der Markt und das Marktpotenzial. 쮿 Arbeiten Sie in einem Wachstumsoder in einem Verdrängungsmarkt? 쮿 Wie groß ist Ihr freies Potenzial? Um dies beurteilen und beziffern zu können, reicht es nicht aus, sich an den bundesweiten Durchschnittswer- ten zu orientieren, wie viel Prozent der Bevölkerung in Fitnessclubs trainieren. Entscheidend ist u. a. … 2. Die Wettbewerber-Situation. Ein professioneller Marketing-Plan berücksichtigt die Stärken und Schwächen der „Gegner“: Angebot, Alter der Anlage, Größe, Mitgliederzahl/Auslastung, Entfernung zum eigenen Betrieb, besondere Stärken und Schwächen des Betriebes, Philosophie, Preispolitik, Professionalität, Marketing, Werbung, Verkauf, Konkurrenz-Situation. Sicher haben Sie zu all diesen Punkten eine Meinung zu jedem Ihrer Wettbewerber. Die Frage ist nur, ob Ihr aktueller Marketing-Plan (sofern Sie einen strategisch ausgearbeiteten Plan haben) die Stärken und Schwächen berücksichtigt. 3. Die Positionierung Ihres Unternehmens in diesem Umfeld. Positio- nierung – im Kampf um die Interessenten und Mitglieder wurde die Bedeutung dieses Wortes in den vergangenen Jahren stark strapaziert. Nicht die Größe und das Angebot entscheiden – sondern die Positionierung. 쮿 Wo ist Ihr Unternehmen besonders stark? 쮿 Wo haben Sie ein Alleinstellungsmerkmal (USP), das Sie von Ihren Mitbewerbern abhebt? 쮿 Wo sind Ihre Wachstumspotenziale, in denen Ihre Wettbewerber Ihnen nicht folgen können? 쮿 Welche Positionen können/sollten Sie aufgeben, da Sie hier den Konkurrenzkampf nicht gewinnen können? 4. Sind Angebot und Ausstattung darauf abgestimmt? „Ich möchte künf- tig eher die Älteren ansprechen“ – lautet häufig der Wunsch von Betreibern. Stellen wir die Gegenfrage: 쮿 Wie verändert sich Ihr Angebot, wenn Sie eine andere/bestimmte Zielgruppe ansprechen möchten? 쮿 Ist Ihr aktuelles Angebot auf Ihre Kernzielgruppe optimal abgestimmt? Bedenken Sie: Angebot und Ausstattung sind die logische Konsequenz aus Markt- und Wettbewerber-Situation sowie der Positionierung Ihres Unternehmens. 5. Passt Ihre Preispolitik dazu? Die richtige Preispolitik entscheidet über Ihren Gewinn. Sie muss ebenfalls auf Angebot, Ausstattung, Wettbewerber und den Markt abgestimmt sein. Im Marketing-Jahresplan spiegelt sich Ihre Preis-Strategie wider. Es stellt sich also MARKETING PLANUNG Wirkung Jahreswerbeplanung (ein Beispiel) imageorientierte Werbung (erzeugt Sog, Bekanntheit. Beispiel Zeitung LIFESTYLE) Weihnachten Tag der offenen Tür Sommeraktion Muttertag Ostern Gute Vorsätze aktionsorientierte Werbung (steht für Druck, Handlungsaufforderung, Aktion, „Schnäppchen“, Verkauf...) Zeit Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Diese Grafik zeigt eine stark vereinfachte Darstellung eines standardisierten Jahresplans. Jede Maßnahme kann durch entsprechende Modifikation und Aussage in ihrer Wirkung verändert werden. Zeitgleich werden viele weitere Maßnahmen parallel geplant und durchgeführt, die zugunsten der Übersichtlichkeit nicht aufgeführt wurden – z.B. Stadtfest, Messen, Firmenfitness, Kooperationen, interne Weiterempfehlung u.v.a.m. Beachten Sie: JEDER Marketingplan MUSS individuell für Ihr Unternehmen Jahr für Jahr neu erstellt werden, um eine optimale Wirkung zu erzielen. nicht die Frage, ob Ihr Beitrag zu hoch ist, sondern ob Ihr Beitrag die Marktzusammenhänge berücksichtigt. Und natürlich, ob diese Zusammenhänge, sprich das Preis-Leistungs-Verhältnis, richtig kommuniziert wird. Bedenken Sie: Billigangebote sind KEINE Antwort auf einen starken Wettbewerber! 6. Wie wurde bisher intern und extern kommuniziert? Marketing und Werbung – das sind keine kurzfristigen „Events“, sondern begleiten ein Unternehmen „lebenslänglich“. So ist es nur logisch, dass der Jahresplan die Aktivitäten des Vorjahres berücksichtigt. 쮿 Welche Werbekampagnen liefen im vergangenen Jahr? 쮿 Welche Maßnahmen zum Mitgliedererhalt gab und gibt es? 쮿 Wie hoch ist die reale Kundenzufriedenheit? 쮿 Wie bekannt ist das Unternehmen im Einzugsgebiet? 쮿 In/Mit welchen Medien wurde bisher geworben? 쮿 Wie hoch war das Budget im Vorjahr? 쮿 Wurde primär auf Aktionswerbung gesetzt? Welchen Anteil hatte Imagewerbung? Tipp: Eine neutrale Passantenbefragung bringt Licht in die Zusammenhänge, so dass künftig gezielte Maß- 52 body LIFE 10/2005 nahmen getroffen werden können. Unsere Erfahrung: Betreiber überschätzen gerne die Bekanntheit ihres Unternehmens! 7. Die Historie des Unternehmens. Eng verbunden mit der Kommunikation ist die Entwicklung des Unternehmens in der Vergangenheit: Alter/Image des Unternehmens, Umfirmierung/ Namenswechsel, Inhaber-/Betreiberwechsel, Erweiterungen oder Änderungen im Angebot, sonstige einschneidende Änderungen. Häufig berücksichtigen herkömmliche Standard-Marketingpläne diese Historie nicht. Das kann der Grund dafür sein, warum Unternehmen seit Jahren in ihrer Entwicklung stagnieren, da die o.a. Änderungen nicht oder mangelhaft kommuniziert wurden. 8. Die betriebswirtschaftliche Situation. Geht es in der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens bergauf oder bergab? 쮿 Was ist der Grund? 쮿 Kann auf Statistiken zurückgegriffen werden? 쮿 Wie hoch ist der Wachstumsdruck des Unternehmens? Wie hoch der Druck der Bank(en)? 쮿 Soll das Unternehmen für einen Verkauf „vorbereitet“ werden? 쮿 Welches Budget ist für das Folgejahr verfügbar? Hinweis: „Management bei Kontostand“ trifft man leider sehr häufig in Fitnessclubs an. Ein Marketing-Jahresplan orientiert sich jedoch am fixierten Jahresziel. Und natürlich an den nötigen Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen. Ohne finanzielle Mittel wird es schwer! 9. Das Ziel. Das Ziel geht jeder Planung voraus. Ohne konkretes Jahresziel erübrigt sich jede konkrete Jahresplanung. Jede Planung beginnt also mit einem schriftlich fixierten Jahresziel. Wer hier konsequent arbeitet, wird Erfolg haben. Hätten Sie gedacht, dass ein professioneller Marketing-Jahresplan derart viele verschiedene Parameter berücksichtigt? Hinzu kommt, dass viele Parameter flexible Größen sind und sich im Laufe der Unternehmensentwicklung verändern. Jahr für Jahr müssen also diese Größen neu ermittelt und beurteilt werden, um danach wieder in einen neuen Jahresplan für das Folgejahr integriert zu werden. Wir vergleichen daher einen Marketing-Jahresplan mit einem riesigen „Mobile“ mit unzähligen Gewichten, die sich allesamt gegenseitig beeinflussen. Wie sollte Ihre Marketing-Planung aussehen? Eine Jahresplanung schafft einen Rahmen, innerhalb dessen genügend Spielraum für kreative Entwicklungen verbleibt. Das ist wichtig! Eine Planung darf nicht „versklaven“, sie darf nicht zum kompromisslosen Gesetz werden, das nur aus Prinzip eingehalten wird. Unabhängige Untersuchungen belegen jedoch eindeutig: 72% der Unternehmen, die einen Marketing-Jahresplan erstellen und einhalten, erreichen ihre fixierten Ziele; ohne Planung sind es nur 26% der Unternehmen. Fixieren Sie Ihre Jahres-Marketingplanung immer schriftlich. Denn nur schriftliche Planungen sind für Dritte eindeutig und nachvollziehbar. 쮿 Ein Jahresplan erläutert die Gesamtstrategie, die wichtigsten Ziele und die zentralen Maßnahmen. 쮿 Saisonale Planungen mit verschiedenen Schwerpunkten ergänzen und vertiefen einen Jahresplan. 쮿 Punktuelle Aktivitäten setzen die Highlights. Kommunizieren Sie Ihre Jahresplanung 쮿 an Ihre Mitarbeiter, 쮿 an vertraute Partner, 쮿 an Ihre Bank. Das erzeugt positiven Druck auf Sie, wenn die Motivation einmal nachlassen sollte. Außerdem dokumentieren Sie als Unternehmer Ihre Professionalität. Keiner vertraut einem Unternehmer, der allenfalls „aus der Hüfte schießt“ und damit höchstens Zufallstreffer landet. Achtung: Planungen und deren Richtigkeit werden im Rating-Verfahren von Banken in die Wertung miteinbezogen. Eine gute Planung, die Sie auch erreichen, erhöht Ihr Rating! Vor der Umsetzung steht das Budget Ziele fixieren, Wege suchen, konsequent umsetzen – wenn das immer so einfach wäre, werden Sie jetzt vielleicht sagen. Denn es muss schließlich immer noch jemanden geben, der das alles bezahlt! Märkte sind effektiv – d.h. kein Profit ohne Risiko oder Einsatz. Das ist ein Naturgesetz! Sie haben zwei Möglichkeiten, „Gas“ zu geben: 1. Sie stellen ein solides Werbebudget zur Verfügung und setzen dieses so effektiv wie möglich ein. 2. Sie gleichen mangelnde finanzielle Mittel durch erhöhten persönlichen Einsatz aus. Klar – die Menge „Gas“, die Sie geben (müssen), ist natürlich von Ihren lokalen Randbedingungen abhängig. Fakt ist jedoch, dass Sie Gas geben müssen, wenn Sie wachsen/aufsteigen möchten. Ohne „Gas“ wird Ihr „Flugzeug“ nach einer gewissen „Gleitphase“ in den „Sinkflug“ übergehen; der Absturz ist dann unumgänglich. So berechnen Sie Ihr Werbebudget Version 1: Prozentualer Anteil am Umsatz Dieser Ansatz ist allgemein gebräuchlich: 3–5% vom Umsatz sind üblich. Bei einem Umsatz von 400.000 Euro beträgt so das berechnete Werbebudget 12.000–20.000 Euro. Diese Methode erscheint uns jedoch zu oberflächlich, da sie wichtige Parameter des Clubs (z.B. Bekanntheit, Image, Fluktuation) nicht berücksichtigt. Außerdem ist diese Methode bei Neugründungen und Unternehmen im ersten Geschäftsjahr nicht anwendbar, da kein relevanter Umsatz getätigt wird. Version 2: Kosten pro geplantem Neumitglied Sämtliche Werbe- und Marketing-Aktivitäten arbeiten zielorientiert. D.h., es lassen sich daraus Kennzahlen ermitteln – im Falle des Werbebudgets sind das die Kosten pro Neumitglied. Ein Neumitglied kostete im Durchschnitt (Werte wurden im Rahmen der jährlich stattfindenden Kosten- und Umsatz-Planungs-Workshops aus einem repräsentativen Kundenstamm von Greinwalder & Partner ermittelt): 쮿 2002: 70 Euro 쮿 2003: 64 Euro 쮿 2004: 54 Euro Auffällig sind die rückläufigen Kosten pro Neumitglied. Hier erkennt man die zunehmende Effizienz der Werbemaßnahmen. Berechnungsbeispiel 1: Ein Fitnessclub möchte in einem Jahr von 700 Mitgliedern auf 800 wachsen. Die Fluktuation beträgt 30%. Dieses Unternehmen braucht demnach 쮿 210 Neukunden, um die Fluktuation auszugleichen (30% von 700 Mitglieder), und 쮿 100 Neukunden, um von 700 auf 800 Mitglieder zu wachsen. MARKETING PLANUNG ZUR PERSON Hubert Greinwalder gründet seine praxisnahen Aussagen auf seine langjährige Arbeit als Unternehmensberater und Marketing-Spezialist. Sportmarketing und Werbestrategien sind seine Spezialthemen seit 1991. Er ist Gründer und Geschäftsführer von Greinwalder & Partner – einer führenden Marketing Services Agentur mit aktuell sieben Niederlassungen in Europa. Weitere Informationen finden Sie unter www.greinwalder.com Insgesamt stehen also 310 Neukunden in der SOLL-Spalte. Bei 54 Euro Kosten pro Neukunden beträgt das reale Jahres-Werbebudget also 16.740 Euro. Neue, sprich unbekannte Fitnessclubs sollten einen etwas erhöhten Wert pro Mitglied ansetzen, da die mangelnde Bekanntheit durch ein erhöhtes Werbeaufkommen ausgeglichen werden muss. Berechnungsbeispiel 2: Ein Neugründer möchte im ersten Geschäftsjahr von 0 auf 700 Mitglieder wachsen; einschließlich Vorverkauf: 쮿 700 Neukunden, 쮿 wir kalkulieren sicherheitshalber 5% Fluktuation bei Rücktritten, also 35 Mitglieder. Hier stehen 735 Mitglieder in der SOLL-Spalte bis zum Ende des ersten Jahres. Statt 54 Euro setzen wir unseren Erfahrungswert von 70 Euro an, so dass ein reales Jahres-Werbebudget von 51.450 Euro entsteht. Das mag hoch erscheinen – jedoch stellen wir fest, dass allzu viele Fitnessclubs im ersten Geschäftsjahr nicht schnell genug wachsen. Monat für Monat laufen so die Fixkosten am Dispo-Konto auf … und am Ende beträgt der Verlust ein Vielfaches vom eingesparten Werbebudget. Bedenken Sie: Ein Flugzeug hebt nur ab, wenn der Pilot Vollgas gibt. „Werbung kann ich mir nicht leisten.“ Eine schwerwiegende Situation für einen Betreiber. Stellt sich die Frage, wie lange er es sich leisten kann, keine oder wenig Werbung zu machen. Erinnern Sie sich bitte an das Flugzeug, dessen Gleitflug schnell in Sinkflug übergeht, wenn der Pilot vom Gas geht. Abhilfe: Refinanzierung durch Werbepartner. Ja – es ist sehr wohl mach- bar. Und das selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Es wird nicht klappen, wenn Sie dem Werbepartner lediglich anbieten, sein Logo auf einem Flyer zu platzieren. Firmen sind heut- 54 body LIFE 10/2005 zutage nur noch an effektiven Kooperationen interessiert, deren Einsatz sich wirtschaftlich rechnet. Bedenken Sie in diesem Zusammenhang außerdem: Die werbliche Aussage darf nicht durch den Partner beeinträchtigt werden. Erst großformatige Werbemedien gestatten es, dass hier echte Synergien entstehen. Gehen Sie keine Kompromisse ein! Wieder möchte ich den Vergleich mit dem Flugzeug heranziehen: Es ist sehr wohl möglich, für eine bestimmte Zeit das Gas zu reduzieren, um Sprit zu sparen. Fakt ist, das Flugzeug wird in diesem Zeitraum nicht weiter steigen. Wird zu lange gespart, sinkt das Flugzeug und es erfordert anschließend wieder umso mehr Gas, um wieder nach oben zu kommen. Unsere langjährige Beratungspraxis bestätigt diesen Vergleich: Unternehmen, die in Sachen Marketing und Werbung Vollgas geben, erreichen schnellstmöglich ihren Break-EvenPoint und somit ihre Gewinnzone. Entsprechend kürzer ist die Anlauf-/Verlustphase. Hat ein Unternehmen die „Reiseflughöhe“ erreicht, kann es etwas „Gas“ zurücknehmen, jedoch niemals so weit, dass das Flugzeug zu sinken beginnt. Deshalb empfehlen wir eine reale Ermittlung des erforderlichen Werbebudgets – je nachdem, ob Sie mit Ihrem Unternehmen steigen oder horizontal fliegen möchten. Ihr Budget sollte ohne Kompromiss, nach Plan, möglichst effektiv und vollständig eingesetzt werden. Die Marketing-Planung in der Praxis Wenn wir von einer konkreten Planung sprechen, kommen außer den eingangs erwähnten Parametern noch folgende Punkte dazu, die berücksichtigt werden müssen: 1. Intern/extern. Interne Aktivitäten nutzen das vorhandene Mitglieder-Potenzial – primär durch Weiterempfehlung. Voraussetzungen dafür sind: 쮿 genügend Mitglieder (Multiplikatoren), 쮿 Zufriedenheit der Mitglieder (ggf. Kunden-Zufriedenheits-Befragung durchführen), 쮿 das Studio darf nicht zu voll sein (Auslastung beurteilen: Mitglieder/ qm). Externe Aktivitäten wenden sich an die Bevölkerung im Einzugsgebiet. Hier gilt es, neue Zielgruppen anzusprechen und für Fitness zu interessieren. Beispiele: Flyer-Verteilung, Promotion … 2. Saisonal/ganzjährig. Saisonale Aktivitäten orientieren sich an den „Fitness-Jahreszeiten“. Ganzjährig eingesetzt werden z.B. aktive Weiterempfehlungen, Firmenfitness etc. 3. Sog/Druck. Sog erzeugen bedeutet, Interesse beim Endverbraucher zu wecken. Das geschieht über Informationen, Testimonials, konkrete Trainings-Ergebnisse und -Erfolge. Imageaufbau und Bekanntheit stehen im Blickpunkt! Druck bewirkt konkretes Handeln. D.h., hier herrscht Aktionismus, Handlungsaufforderung, Verknappung, Schnäppchen, Verkauf. Nahezu jede Aktivität, die Sie planen, ist gleichzeitig mehreren Sparten zuzuordnen. Ein Stadtfest ist z.B. eine externe Aktivität, die saisonal durchgeführt wird und sowohl Sog erzeugt als auch Druck über ein konkretes Angebot aufbaut. Hier wird deutlich: Marketing bedeutet weit mehr, als ein paar bunt bedruckte Blätter an alle Haushalte zu verteilen! Erfolg ist planbar! Jeder Profi-Fitness-Trainer wird das bestätigen. Denn auch er berücksichtigt unzählige physische und psychische Parameter bei der Erstellung eines optimalen Trainings-Plans. Aus diesen Ausführungen haben Sie erkannt, dass Marketing und Werbung keine Zufallsprodukte sind. Und schon gar nichts mit dem persönlichen Geschmack des Betreibers zu tun haben, der die Wirksamkeit einer Kampagne nach dem Titelmotiv beurteilt. Marketing ist nichts anderes als die, zugegeben, sehr komplexe, jedoch konsequente Folgerung aus lokalen RahHubert Greinwalder menbedingungen.