Teil 1 - Fragenkatalog: Marketing Grundlagen, VO im WS 2012/12 (Kapitel 1 – 8) Hinweis: Selbst formulierte Übungsfragen zum Lernen; die Fragen kommen nicht in dieser Form zur Prüfung und orientieren sich auch an keinen alten Prüfungsfragen! Kapitel 1: Grundlagen und Begriffe 1. Braucht jedes Unternehmen eine eigene Marketingabteilung? Grundsätzlich NEIN, allerdings ist der Bedarf an einer eigenen Marketingabteilung u.a. von folgenden Faktoren abhängig: - der Größe des Unternehmens - der Komplexität der Produkte - dem Konkurrenzdruck - dem Verständnis der Geschäftsleitung 2. Was versteht man unter dem Beschaffungsmarkt? Der Beschaffungsmarkt ist jener Markt, der der Produktion vorgelagert ist. Unternehmen treten als Beschaffer oder Nachfrager auf und andere Unternehmen als Lieferer oder Anbieter. Auf diesem Markt wird die Güterherstellung erforderlicher Einsatzgüter (Rohstoffe und Produktionsfaktoren) beschafft. Der Beschaffungsmarkt des Käufers ist der Absatzmarkt des Verkäufers. Definition: ein der eigenen Produktions- oder Handelsstufe vorgelagerter Markt, auf dem Güter für eigene Produktions- oder Handelsprozesse beschafft werden können. 3. Was versteht man unter dem Absatzmarkt? Definition: der der Produktion nachgelagerte Markt, auf dem die Produkte einer Firma verkauft (abgesetzt) werden. Gegenstück ist der vorgelagerte Markt, der Beschaffungsmarkt. Der Absatzmarkt des Verkäufers (Anbieters) ist für den Käufer (Nachfrager) Beschaffungsmarkt. 4. Was versteht man unter dem Verkäufermarkt? Die Nachfrage ist größer als das Angebot Nachfrageüberhang Ein Verkäufermarkt ist dadurch gekennzeichnet, dass die Nachfrage größer als das Angebot ist, d.h. dass ein Nachfrageüberhang besteht. In einem Verkäufermarkt stellen sich für ein Unternehmen die Probleme in den Bereichen Produktion, Finanzierung und Beschaffung, während der Absatz problemlos ist. Definition: Marktsituation steigender Preise. Ursache eines Verkäufermarkts ist ein Angebotsdefizit, das sich bei sinkendem Angebot und konstanter Nachfrage ergibt, bzw. ein Nachfrageüberschuss, der sich bei steigender Nachfrage und konstantem Angebot ergibt. - typisch für die Nachkriegszeit, die Zeit des Wirtschaftswunders Mangel an Produkten rasantes Wachstum der Unternehmen Fokus: massenhafte Produktion von Standartprodukten; es gab nicht sehr viele Produktvarianten Verkauf bereits erstellter Leistungen: relativ unproblematisch durch etwas Werbung und auf den kurzfristigen Absatz abzielende Promotions Erfolgsmaßstab: Produktions- und Verkaufsmaximierung 5. Was versteht man unter gesättigten Märkten? - heute gilt ein Großteil der Märkte als „gesättigt“, d.h. man kann seinen Marktanteil nur noch zu Lasten anderer Anbieter wesentlich vergrößern verstärkte internationale Konkurrenz und Verdrängungswettbewerb herrschen Produkte sind weitgehend ausgereift (es gibt vieles; viel Auswahl; viele gut entwickelte Produkte,...) Austauschbarkeit der Produktqualität o Bsp. Stiftung Warentest: 102 Tests 85% der Produkte als „gut“ bewertet o man kann sich als Hersteller immer weniger auf wahrnehmbare Qualitätsvorteile berufen 6. Was versteht man unter dem Käufermarkt? Das Angebot ist größer als die Nachfrage Angebotsüberhang Als Käufermarkt bezeichnet man einen Markt, in dem das Angebot an Gütern die Nachfrage übersteigt und der Käufer oder Verbraucher auf dem Markt aus einer Vielzahl von Angeboten auswählen kann. - - Anbieter müssen Anstrengungen unternehmen, um am Marktgeschehen teilnehmen zu können eine Orientierung von innen nach außen (Verkaufsorientierung) funktioniert nicht mehr viel mehr ist eine Orientierung von außen nach innen gefragt (Marketingorientierung) Anforderungen: systematische Erforschung von Bedürfnissen und Suche nach Lösungen, diese Bedürfnisse zu befriedigen - Im Vorfeld der Produktgestaltung wirksam werden, sodass einem die Produkte „praktisch aus den Händen gerissen“ werden 7. Was könnte man als Ziel von Marketing verstehen? (Zitat: Peter Drucker) Das eigentliche Ziel des Marketings ist es, Verkaufen überflüssig zu machen. Das Ziel des Marketings ist es, den Kunden und seine Bedürfnisse derart gut zu verstehen, dass das daraus entwickelte Produkt genau passt und sich daher von selbst verkauft. 8. Selling concept vs. marketing concept? Das Selling Concept nimmt eine Inside-Out-Perspektive ein. Es beginnt innerhalb des Unternehmens, mit dem Betrieb (with the factory) und fokussiert sich auf die bereits existierenden Produkte des Unternehmens. Ziele sind ein starker Verkauf und Promotion, um guten Verkauf zu bewirken. Der Fokus liegt auf short-term sales, es werden sich wenig Gedanken darüber gemacht, wer kauft oder warum. 9. Was sind die Wesensmerkmale der Marketing Orientierung? - Die Unternehmen richten ihr Angebot auf die Bedürfnisse der Kunden aus. Sie produzieren das, was die Kunden wünschen und brauchen. Gewinne entstehen, weil die Kunden langfristig zufrieden sind. Die Kundenzufriedenheit muss in jeder Faser des Unternehmens verankert sein. 10. Warum ist Kundenzufriedenheit so wichtig? - Es kostet mehr, neue Kunden zu gewinnen als bestehende Kunden zu behalten deshalb ist es extrem wichtig, einen vorhandenen Kundenstamm zu pflegen und zu behalten. Schlüssel: Kundenzufriedenheit 11. Was ist die Wertschöpfungskette / der Wertschöpfungsprozess? - Bedürfnisse / Probleme des Kunden müssen analysiert werden und bewertet sowie gewichtet werden Marketing-Forschung - Eine Lösung für die Bedürfnisse und Probleme der Kunden muss gefunden werden F&E / Einkauf Produktion (Forschung und Entwicklung) - Leistungen müssen am Markt angeboten werden Vertrieb / Verkauf 12. Was ist die Aufgabe des Produkt- bzw. Kundenmanagers? Soll den Wertschöpfungsprozess steuern. (?) 13. Was ist der Anspruch an das Marketing in Bezug auf die Wertschöpfungskette? - Jede betriebliche Funktion muss einen Beitrag zur Lösung des Kundenprobleme leisten, d.h. zur Wertschöpfung beitragen Funktionen, die keinen Beitrag zur Wertschöpfung leisten, sind überflüssige Kostenstellen und müssen entfallen Das Marketing hat in seiner Zentralfunktion die Ausrichtung der gesamten Wertschöpfungskette auf den Kunden sicherzustellen 14. Definition von Marketing-Mix? Definition: Kombination der Ausprägungen der zeitraum- und markt- bzw. marktsegmentbezogen eingesetzten marketingpolitischen Instrumente. 15. Die vier P des Marketing Mix? (vier Säulen des Marketing bzw. vier Marketing Instrumente des Marketing Mix) Product (Produktionspolitik) - greifbare und nicht greifbare Nutzen/Vorteile des Produkts selektieren (tangible and intangible) welche Leistung? Price (Preispolitik oder Kontrahierungspolitik) - eine angemessene Product Pricing Structure festlegen welche Gegenleistung? Promotion (Kommunikationspolitik) - die Aufmerksamkeit der Zielgruppe auf das Produkt lenken wie Information zum Kunden? Place (Distributionspolitik) - das Produkt verfügbar für den Kunden machen wie Leistung zum Kunden? MEHR DETAILS: Produktpolitik (Product) Ziel der Produktpolitik in Verbindung mit den anderen drei Elementen des Marketing Mix ist es, die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden mit den Produkten und Dienstleistungen des Unternehmens zu prägen. Das Zusammenspiel diverser Bereiche des Marketing ist von größter Wichtigkeit. Mit der Produktpolitik müssen Preise, Vertriebsstruktur und Werbung Hand in Hand geplant werden. Als Produktinnovation wird jedes Produkt welches erfolgreich am Markt eingeführt und vom Kunden als neuwertig wahrgenommen wird bezeichnet. Die Produkte oder Dienstleistungen, die ein Unternehmen anbietet, stellen den Kern der gesamten Unternehmensaktivitäten dar und bilden die Basis jedes unternehmerischen Erfolgs. Die Produktpolitik umfasst alle Überlegungen, Entscheidungen und Handlungen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Kombination und Variation der Eigenschaften des Produktes oder der Dienstleistung stehen. Hierzu zählen vor allem die Sortimentplanung, Qualität und Service, aber auch Verpackung, Markierung und Produktgestaltung sowie weitere produktbegleitende Dienstleistungen. Als wesentliche Kategorien der Produktpolitik bzw. des Produktmanagements gelten das Innovationsmanagement, das Management etablierter Produkte und das Markenmanagement. Zwei Aspekte sind für die Produktinnovationen von besonderer Bedeutung: Angebotsbreite und Angebotstiefe. Unternehmen, die ein breitgefächertes Angebot anbieten, werden auch als Generalisten bezeichnet. Die Angebotstiefe hingegen beschreibt die unterschiedlichen Arten und Variationen eines bestimmten Angebots. Unternehmen, die ihren Schwerpunkt auf ein tiefes Angebot gelegt haben, bezeichnet man im Allgemeinen als Spezialisten, solche mit einem sehr breiten Angebot als Komplett-Anbieter. Preispolitik (Price) Die Bedeutung der Kontrahierungspolitik: (Kontrakt = Vereinbarung beziehungsweise Vertrag) Bei der Kontrahierungspolitik geht es um den Zusammenhang der vertraglich fixierten Vereinbarungen eines Unternehmens mit seinen Kunden. Dabei handelt es sich um die o Preispolitik o Liefer- und Zahlungsbedingungen o Lieferart und so weiter Die Kontrahierungsstrategie beinhaltet die Festlegung der Preise, Rabatt-, Lieferpolitik und vieles mehr des beziehungsweise eines Unternehmens. Das Unternehmen hat diverse Möglichkeiten zur Gestaltung der Beziehung zum Kunden. Die Preispolitik umfasst alle Entscheidungen und Vereinbarungen über das Entgelt des Leistungsangebotes, über mögliche Rabatte und andere Lieferungs-, Zahlungs- und Kreditbedingungen. Hinzu kommen Maßnahmen zur Durchsetzung von preispolitischen Zielen am Markt. Als zentraler Aspekt kann festgehalten werden, dass sich der Preis immer nach dem Markt richtet, der aus den Komponenten Anbieter, Nachfrager und Wettbewerber besteht. Allerdings sollten neben der unumgänglichen Orientierung am Markt auch die Kosten berücksichtigt werden, da Unternehmen darauf angewiesen sind, mit ihren Produkten und Leistungen Gewinn zu erzielen. Die zwei wesentlichen Gestaltungsmöglichkeiten für den Unternehmer in Bezug auf die Preispolitik sind das Preisniveau und die Preisdifferenzierung. Kommunikationspolitik (Promotion) Bei der Kommunikationspolitik handelt es sich um das Bindeglied zwischen unternehmerischer Initiative und der Umsetzung des Verkaufs am Markt. Die Kommunikationspolitik beinhaltet folgende Bereiche: - Werbung Verkaufsförderung Schulung Messen Die Ziel- und Maßnahmeentscheidungen zur Gestaltung aller Informationen welche das Produkt betreffen obliegen dem Bereich der Kommunikationspolitik. Unter der Kommunikationspolitik versteht man Ziel- und Maßnahmenentscheidungen zur einheitlichen Gestaltung aller das Produkt betreffenden Informationen (Unternehmenskommunikation und -erscheinungsbild). Die wesentlichen Instrumente der Kommunikationspolitik sind Werbung, Verkaufsförderung, persönlicher Verkauf, Sponsoring, Messen, Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit (einschließlich der Corporate Identity) sowie Markenpolitik. Die Kommunikationspolitik wird auch beeinflusst durch die Kommunikation der Kunden untereinander. Distributionspolitik (Place) Die Steuerung der Vertriebsaktivitäten nach Zielvorgaben regelt die Distributionspolitik. Die Frage wie und auf welchem Weg das Produkt zum Kunden kommt ist Aufgabe der Distributionspolitik. Einflussfaktoren bezüglich Entscheidungen: - leistungsbezogene Faktoren: Lagerfähigkeit, Transportfähigkeit kundenbezogene Faktoren: Anzahl der Kunden, geographische Verteilung, Einkaufsgewohnheiten konkurrenzbezogene Faktoren: Anzahl der Konkurrenten, Art der Konkurrenzprodukte unternehmensbezogene Faktoren: Erfahrung, Finanzkraft, Marktmacht rechtliche Faktoren: Ausgleichsansprüche, Be- und Vertriebsvorbehalte Aufgrund der strategischen Korrespondenz mit anderen Bereichen schafft die Distributionspolitik Zielvorgaben für den praktischen Verkauf. Verschiedenste Verkaufsmöglichkeiten: - Direktverkauf: Leistung beziehungsweise Produkt geht direkt vom Hersteller zum Kunden (Endverbraucher) Indirekter Verkauf: Leistung beziehungsweise Produkt wechselt des öfteren den Eigentümer (Hersteller – Einzelhandel oder Großhandel – Kunde (Endverbraucher)) Sonderformen: Maklerverkauf Die Schulung der Verkaufsmitarbeiter auf Produktmerkmale, Verkaufsgespräch und Einwandbehandlung wird mittlerweile nicht mehr im Place des Marketing-Mix gesehen sondern in Personnel. Unter der Distributions- oder Vertriebspolitik werden alle Entscheidungen und Handlungen des Unternehmens im Zusammenhang mit dem Weg eines Produktes oder einer Dienstleistung vom Anbieter zum Endverbraucher getroffen. Beispielsweise stellt sich im Handel die Frage, ob die Produkte in einer klassischen Verkaufsstätte (PoS, Geschäft) verkauft werden oder ob die Ware direkt zum Kunden gebracht wird (wie z. B. bei Versandhäusern, die die Ware direkt zum Kunden nach Hause schicken). Die verschiedenen Möglichkeiten der Distributionspolitik schließen sich gegenseitig nicht aus. Häufig bestehen mehrere Optionen parallel. Die langfristige Planung und Umsetzung der Vertriebspolitik einschließlich der Auswahl der Vertriebswege und Vertriebspartner sowie der Gestaltung der Kundenbeziehungen erfolgt im Rahmen der Vertriebsstrategie. 16. Erweiterte P beim Marketing Mix? Personnel: Physical facilities: Process management: Personal Raumgestaltung Prozessgestaltung Erweiterter Marketing Mix: - Wachsender Dienstleistungssektor und Zunahme von Dienstleistungen als differenzierende Zusatzleistungen Andere Ps im Marketing Mix Der Marketing Mix ist ein Konzept, das seit den 30iger Jahren des 20. Jahrhunderts im Marketing etabliert ist. Doch zu den Anfangs 4 Ps wurden nach und nach weitere Ps hinzugefügt, um den neuen Markterfordernissen gerecht zu werden. Heute gibt es wesentlich mehr Ps im Marketing Mix wie zum Beispiel: - Packaging befasst sich mit der Verpackung des Produktes. Personnel stellt die Fähigkeiten, Motivation und das Management des Personals dar. Physical Evidence ist die Gestaltung des Verkaufsraumes Public ist klassische PR sowie Erwähnungen in Social Media im Rahmen des Social Media Marketing Process steht für die verkaufsrelevanten Prozesse und deren Management Positioning ist die Produktpositionierung sowie die Differenzierung 17. Definitionen von Marketing? Eine der ältesten Auffassungen: Marketing als Absatzpolitik: umfasst alle unternehmenspolitischen Entscheidungen, mit dem Ziel der optimalen Verwertung von Gütern. Weiterentwicklung: Marketing als marktorientierte Unternehmensführung. Marketing ist die bewusst marktorientierte Führung des gesamten Unternehmens oder marktorientiertes Entscheidungsverhalten in der Unternehmung. (Zitat) Heute: Marketing als Gestaltung von Austauschprozessen Marketing wird als ein sozialer und betriebswirtschaftlicher Prozess definiert, durch den Einzelne und Gruppen das erhalten, was sie benötigen und wollen, durch die Schaffung und den Austausch von Produkten und Werten mit anderen. (Zitat) 18. Marketing: Philosophie, Management, Funktion? Marketing als Philosophie: - Kundenorientierung - Konkurrenzorientierung - Umfeldorientierung und somit Orientierung am Markt Marketing als Management: - die Gestaltung systematischer Entscheidungsprozesse, die sich am Kunden orientieren Marketing als Funktion: - Planung, Organisation, Durchführung, Koordination und Kontrolle aller Maßnahmen, die den Markt betreffen 19. Was ist Marketing? - - bewusste marktorientierte Unternehmensführung = Management Prozess bedarfsorientierter Denk- und Führungsstil des Unternehmens, der vor dem Produktionsprozess ansetzt und die Planung, Durchführung sowie Kontrolle aller Unternehmensaktivitäten auf den aktuellen und potentiellen Märkten umfasst die Lehre von der gewaltlosen Veränderung und die Kunst zu überzeugen. Führungskonzeption des Unternehmens Funktionsübergreifend 20. Was sind Aufgaben des Marketings? Marktbezogene Aufgaben: - Systematische Pflege und Erschließung von Märkten Unternehmensbezogene Aufgaben: - Systemorientierte Koordination der Aktivitäten - Interessenkonflikte aufzeigen und ausgleichen. Gesellschaftsbezogene Aufgaben: - Adäquates sachzielbezogenes Verhalten z.B. gegenüber der Umwelt, Berücksichtigung ethischer Normen 21. Was sind Merkmale des Marketings? - Bewusste Absatz- und Kundenorientierung: Der Kunde mit seinen Wünschen und Bedürfnissen steht im Mittelpunkt aller Überlegungen und Maßnahmen. Laufende Marktbeobachtung: Die Verhaltensmuster von Kunden, Absatzmittlern, von Konkurrenten und vom Umfeld werden permanent analysiert. Systematische Marktsuche und Markterschließung Gezielte Marktbearbeitung: Es werden die Instrumente des Marketing-Mix differenziert nach Marktsegmenten eingesetzt. 22. Welche Bedingungen gelten für Austauschprozesse? meistens ist ein Austauschprozess Ware gegen Geld - mindestens zwei unabhängige Parteien beide müssen etwas anbieten können, was dem anderen von Wert ist beide müssen kommunizieren können Tauschobjekte müssen übertragbar sein beide können Angebot annehmen oder ablehnen 23. Welche Arten von Transaktionen gibt es? Kommerzielle Transaktionen - z.B. zwischen Verkäufer und Käufer: Ware gegen Geld Lohnleistungstransaktion - z.B. zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer: Lohn und Nebenleistung gegen produktive Leistung Öffentlich-Private Transaktion - z.B. zwischen Staat und Bürger: Schutzleistung gegen Steuern und kooperatives Verhalten Religiöse Transaktionen - z.B. zwischen Kirche und Mitglied: Gottesdienst gegen Kirchensteuer, Mitwirkung 24. Was sind Grundannahmen des Marketings? - Alle Marketingaktivitäten zielen auf die Befriedigung von Kundennachfragen oder Bedürfnisse (Motive) von Kunden (siehe Maslow’sche Bedürfnispyramide). These: alle Menschen haben unbegrenzte Bedürfnisse und begrenzte Ressourcen (Geld, Zeit etc.) zur Verfügung Folge: Daher Wahl des Produktes, das den größten individuellen Nutzen verspricht 25. Wie ist die Maslow’sche Bedürfnispyramide aufgebaut? Von unten nach oben: - Physiologische Bedürfnisse (Wasser, Schlaf, Nahrung) - Sicherheit (Geborgenheit, Schutz, Deckung) - Zugehörigkeit (Liebe, Freundschaft, Bestätigung durch andere) - Selbstbedürfnisse (Prestige, Status, Erfüllung) - Selbstverwirklichung (Selbsterfüllung, bereichernde Erfahrungen) 26. Welche Faktoren beeinflussen Kunden? - Kulturelle Faktoren o Kultur, Subkultur, soziale Klasse Soziale Faktoren o Bezugsgruppe, Familie, Rolle und Status Personale Faktoren o Lebensphase und Alter, Beruf, Wirtschaftliche Verhältnisse, Persönlichkeit, Lebensstil - Psychologische Faktoren o Motivation, Wahrnehmung, Lernverhalten, Überzeugungen und Einstellungen weiche Faktoren o Werte, Befürchtungen, Erwartungen 27. Was ist kommerzielles, was nicht-kommerzielles Marketing? Absatzpolitik, marktorientierte Unternehmungsführung, Gestaltung von Austauschprozessen kommerzielles Marketing Gestaltung von Austauschprozessen ebenfalls nicht-kommerzielles Marketing (Sozialmarketing, Sportsponsoring, etc.) 28. Wie kommt es zu einer Produktentscheidung? 29. Was versteht man unter Konsumgüter-Marketing? Unter Konsumgütermarketing versteht man die Vermarktung von Konsumgütern auf mehr oder weniger anonymen Massenmärkten. Das Konsumgütermarketing bildet das Gegenstück zum Investitionsgütermarketing. Konsumgütermarketing gilt als klassische Form des Marketing. Im Unterschied zum Investitions- bzw. Industriegütermarketing treten beim Konsumgütermarketing Privatpersonen als Nachfrager auf, die als Endverbraucher ihre Kauf und Konsumentscheidungen häufig individuell und (auch bei Gruppen /Familienentscheidungen) in der Regel ohne größere formale Entscheidungsprozesse treffen. Da die Hersteller von Konsumgütern (Konsum) ihre Produkte meistens in großen Massen standardisiert herstellen und über mehrstufige Vertriebssysteme an die Endverbraucher absetzen (Distributionspolitik), besteht zwischen den Konsumgüterherstellern und den Konsumenten eine weitgehend anonyme Absatzbeziehung. Zum Aufbau von Präferenzen bei den potenziellen Nachfragern versuchen Konsumgüterhersteller deshalb, ihre Produkte zu markieren und ein unverwechselbares Image zu erreichen (Markenartikel). Weitere Merkmale des Konsumgütermarketing sind in diesem Zusammenhang große Kommunikationsaufwendungen (Kommunikationspolitik), insbesondere im Bereich der Werbung, die zu einer hohen Bekanntheit von Produkten, Marken (brands) und Unternehmen führen sollen. Konsumgüter oder Konsumtivgüter sind Wirtschaftsgüter (Typologie der Wirtschaftsgüter), die von privaten Haushalten gebraucht oder verbraucht werden. I.e.S. werden nur materielle Wirtschaftsgüter hierzu gerechnet, nicht dagegen immaterielle Güter wie Dienstleistungen. Unter Konsumgütermarketing versteht man das Absatzmarketing der Hersteller von Konsumgütern in Abgrenzung zu den Marketingaktivitäten der meist zwischen Hersteller und Letztverwender eingeschalteten Institutionen des Handels (Handelsmarketing). Das Konsumgütermarketing gilt als das klassische Arbeitsfeld des Marketing. Es ist daher aber auch der klassische Ansatzpunkt der gesellschaftlichen und ökologischen Kritik am Marketing (Konsumerismus). Konsumgütermarketing und Marketing werden häufig unzulässigerweise gleichgesetzt. Zahlreiche Lehrbücher des Marketing sind implizit auf Konsumgüterhersteller ausgerichtet. Das Konsumgütermarketing verfügt über Instrumente (Marketinginstmmente) auf der Informationsebene, der Aktionsebene und der Managementebene. Wichtige Besonderheiten des Marketing der Konsumgüterhersteller sind ausgebaute Strategien der Marktsegmentierung und der Markenpolitik. Aus der Sicht der Hersteller von Konsumgütern sind neben den konsumentengerichteten Marketingaktivitäten die handelsgerichteten Marketingaktivitäten von Bedeutung (Trade Marketing), da die Hersteller meist nur über kommunikative Absatzinstrumente direkten Kontakt zu Letztverwendern haben; direkter Marktpartner ist meist der Handel. 30. Was versteht man unter Investitionsgüter-Marketing? unterscheidet sich nicht grundsätzlich vom Konsumgütermarketing (Marketing), hat jedoch spezifische Schwerpunkte und Ausprägungen für die Marketing-Instrumente und -Strategien. Je nach Umfang der vom Hersteller angebotenen Leistungen können grundsätzlich drei Formen des Investitionsgütermarketing unterschieden werden: - Produktgeschäft - Anlagengeschäft - Systemgeschäft (systems selling) Während beim Produktgeschäft lediglich einzelne (meist standardisierte) Produkte Gegenstand des Geschäfts sind, umfasst das Anlagengeschäft eine auf die individuellen Probleme des Abnehmers ausgerichtete Kombination von Produkten zu kompletten Anlagen. Im Mittelpunkt des systems selling steht ein Anlagengeschäft, das durch ein umfangreiches Softwarepaket sog. investiver Dienstleistungen zu einem kompletten Problemlösungssystem erweitert worden ist. 31. Was versteht man unter Dienstleistungs-Marketing? Dienstleistungsmarketing ist eine Teildisziplin in der Marketingwissenschaft. Dienstleistungen unterscheiden sich in ihren Eigenschaften wesentlich von Sachgütern: Sie bedürfen einer permanenten Leistungsfähigkeit des Anbieters sowie der Einbindung des Kunden in die Erstellung der Leistung und sind zumindest teilweise immateriell. Daraus ergeben sich besondere Herausforderungen an die Vermarktung von Dienstleistungen, die durch das Dienstleistungsmarketing adressiert werden. 32. Was versteht man unter Beziehungs-Marketing? vor allem im Dienstleistungsmarketing wichtig - Individualmarketing für jeden einzelnen Kunden - Customized Marketing für individuelle Wünsche - Relationshipmarketing zur Kontaktpflege, Keep in touch, ist nicht Kundenbindung - Kundenzufriedenheit mittels Zufriedenheitscontrolling durch Benchmarking, Customer Service Index, Critical Incident Technique Kapitel 2: Marktforschung 33. Was versteht man unter Marktforschung? (Definition) Marktforschung ist die systematisch betriebene - Sammlung - Strukturierung und - Interpretation von Informationen über Märkte und Marktsegmente. 34. Was sind Funktionen der Marktforschung? - Frühwarnfunktion Innovationsfunktion Intelligenzverstärkerfunktion Unsicherheitsreduktionsfunktion Strukturierungsfunktion Selektionsfunktion 35. Was sind Einsatzgebiete der Marktforschung? Erforschung von Märkten - Marktvolumen/-potential - Marktstrukturen/-Segmente - Marktentwicklungen/-prognosen Verhalten der Marktteilnehmer - Konsumentenforschung - Absatzmittler-/Handelsforschung - Konkurrenzforschung Wirkungen der Marketinginstrumente - Produktforschung - Preisforschung - Kommunikations-/Werbeforschung - Distributions-/Vertriebsforschung 36. Wer sind die Träger der Marktforschung? intern: extern: i.d.R. Marketing-, Marktforschungsabteilung eines Unternehmens Verbände, Universitäten, staatliche und halbstaatliche Institutionen, Kommerzielle Marktforschungsinstitute 37. Was sind Trends in der Marktforschung? - Steigende Bedeutung von Methoden von sekundär und qualitativen Daten Zunehmend Nutzung von Technologien für Informationsgewinnung und –abruf Technologieorientiertes Datenmanagement Analyse von online Blogs Breite internationale Kundenbasis Strategische Partnerschaft zw. Kunden und Marktforschungsunternehmen Von Datenanalyse zu Interpretation und Infomanagement 38. Was sind Ausschließungsgründe in der Marktforschung? - Ressourcen unzureichend Ergebnisse und Kosten teurer als das Wissen / Nutzen Zeitlich unpassend Entscheidung bereits getroffen 39. Die fünf Ds im Prozess der Marktforschung? Definition - Ziel, Umfang Design - Quellen, Methode Datengewinnung - Sammlung Datenanalyse - Techn. Erfassung Dokumentation - Interpretation 40. Was ist bei der Definition im Prozess der Marktforschung wichtig? - Ein eindeutiges Ziel ist wichtig o sollte quantifizierbar sein (Umfang und Zeitrahmen) o Hypothese erstellen Beispiel: „innerhalb von zwei Jahren Steigerung der Anzahl der Kunden unter 18 Jahren um 30%“ 41. Was ist beim Design im Prozess der Marktforschung wichtig? Untersuchungsmethoden: - Explorationsstudie (Pilotstudien) - Deskriptive Forschung (z.B. Marktpotenzial) - Kausalforschung (Ursache-Wirkung-Beziehung) Pre-Test: Wenn Instrumente wie z.B. Fragebogen vorher getestet werden, um zu sehen, ob sie praktikabel sind Deskriptive Marktforschung - Es gibt keine Daten über Marketingumwelt - Ziel: Beschreibung der Umwelt Explorative Marktforschung - Geringe Problemkenntnis - Ziel: Einsicht in das Problem, Generierung von Hypothesen Kausale Marktforschung - Es gibt Hypothesen über Wirkungszusammenhänge - Ziel: Test der Hypothese, Bestimmung der Stärke Trendforschung - mit Trend-Scouts, mystery shopper (Testkäufer) Benchmarking (Stärken-Schwächen-Analyse meist im Vergleich zum /zu Wettbewerber/n) z.B. Vergleichsmerkmale können Produkte, Marktanteile, Marketingkonzepte, Finanzsituation, Standorte, Kostensituation, Qualität etc sein. Wir unterscheiden in - internes, - branchenbezogenes und - branchenübergreifendes Benchmarking 42. Was genau versteht man unter Benchmarking? Benchmarking (engl. Benchmark = „Maßstab“, steht für eine Bezugs- oder Richtgröße) bezeichnet in der Betriebswirtschaft eine Managementmethode, mit der sich durch zielgerichtete Vergleiche unter mehreren Unternehmen das jeweils beste als Referenz zur Leistungsoptimierung herausfinden lässt. Dazu ist es notwendig, durch Vergleich bessere Methoden und Praktiken (Best Practices) zu identifizieren, zu verstehen, auf die eigene Situation anzupassen und zu implementieren. Benchmarking ist eine Weiterentwicklung des Betriebsvergleichs. 43. Was lässt sich über Primär, was über Sekundärforschung sagen? Primärforschung: Erhebung originärer Daten unter festgelegten Zielvorgaben - Befragung - Beobachtung - Experiment/Text Interview, Fragebogen, Panel, Produkttest, Werbetest,... Sekundärforschung: Bearbeitung bereits früher für ähnliche oder andere zwecke erhobener Daten - Interne Quellen - Externe Quellen Statistiken, Verlagsstudien, Datenbanken, Wissenschaftliche Forschungsprojekte,... 44. Vor- und Nachteile unterschiedlicher Befragungsformen? 45. Was ist ein Panel? Ein Panel ist ein gleichbleibender Kreis von Adressaten, die wiederholt und in regelmäßigen Abständen zum gleichen Untersuchungsgegenstand befragt werden. 46. Was lässt sich über Experimente/Tests sagen? - Überprüfung eines ursächlichen Zusammenhanges Unter genau gleichbleibenden Bedingungen Bei isolierter Veränderung eines Faktors und Erfassung der Auswirkung der Veränderung auf ‚den Rest‘ Im Feld oder Labor 47. Was versteht man unter Sekundärforschung? Unter Sekundärforschung versteht man die Analyse und Bearbeitung bereits früher für ähnliche oder andere Zwecke erhobener Daten. MEHR ZUM THEMA MARKTFORSCHUNG IN DEN FOLIEN NACHLESEN!!!!!! Kapitel 3: Analyse des Absatzmarktes 48. Makro-/Mirko-Umwelt eines Unternehmens? 49. Was ist die Mikro-Umwelt? Betrachtung des eigenen Unternehmens: Zusammenarbeit und gegenseitige Abhängigkeiten der verschiedenen Abteilungen 50. Was ist die Mikro-Umwelt / das Mirkoumfeld und was die Makro-Umwelt / das MakroUmfeld? MEHR ZUM THEMA MAKRO/MIKRO-UMFELD IN DEN FOLIEN NACHLESEN!!! 51. Wie lassen sich Märkte einteilen? Monopol: Oligopol: Polypol: ein Anbieter wenige Anbieter viele Anbieter weitere: Nischenmarkt, Massenmarkt, Schrumpfmarkt, Zukunftsmarkt 52. Wichtige Begriffe aus der Marktanalyse? Absatzvolumen: - Gesamtheit des getätigten Absatzes eines Unternehmens - Absatz eines Unternehmens Marktvolumen: Realisierte bzw. prognostizierte Absatzmenge einer Branche Marktpotential: Gesamtheit möglicher Absatzmengen eines Marktes für eine bestimmte Leistung (Aufnahmefähigkeit des Marktes) Absatzpotential: Anteil am Marktpotential, den das Unternehmen maximal zu erreichen glaubt Grad der Marktsättigung: Das Marktvolumen in % des Marktpotentials Marktwachstum: Entwicklung des Marktvolumens Marktanteil: Verhältnis des Absatzvolumens zum Marktvolumen Marktkapazität: Gesamtheit möglicher Absatzmengen eines Marktes für eine bestimmte Leistung (ohne Kaufkraft) 53. Kennziffern zur Bestimmung der Marktgröße. 54. Was sind Marktprognosen? Marktprognosen sind der Versuch von Vorhersagen von Märkten. > Wie entwickeln sich Märkte für z.B. für Kinderprodukte? > Wie viele Studenten werden an der TU im WS 2011 einschreiben? z.B. Schätzung des Marktes für Windeln in Deutschland 2011 Zahl der 1-4jährigen Kinder im Jahr 2011(Y) wird anhand der Geburtenrate [f (Xi)] vorhergesagt Y = f (Xi), d.h. aus der unabhängigen Variablen Xi wird die abhängige Variable Y vorhergesagt (prognostiziert). Ist Xi nicht vom Unternehmen beeinflussbar = Entwicklungsprognosen (z.B. Geburtenrate, nicht durch Unternehmen beeinflussbar) Wirkungsprognosen = das eigene Absatzvolumen ist durch Marketingmaßnahmen beeinflussbar Es gibt Prognosefehler wie: - Datenfehler (Doppelzählungen, falsche Abgrenzungen...) - Modellfehler (andere Einflussvariablen als Xi) Kapitel 4: Analyse des Kundenbestands mit Databasemarketing 55. Was lässt sich über Databasemarketing sagen? Definition: Databasemarketing ist Marketing auf der Basis kundenindividueller Informationen, die in einer Datenbank gespeichert sind. Aufbau: Folgende Fragen sollen gestellt werden: - Was sollte eine Datenbank beinhalten? - Wie bekomme ich die Informationen über die Kunden? (z.B. Email-Adressen) Bestandteile: Adressdaten, Profildaten (B2B Umsatz, Beschäftigte, Produktangebot,...) B2C: soziodemographische Daten, geographische Informationen, mikrogeographische Segmentierung, Bonitätsdaten,... Pflege: Die Pflege ist wichtig: regelmäßige Aktualisierung der Daten 56. Wie können Daten gewonnen werden? - über die Ausrichtung eines Gewinnspiels über eingehende schriftliche oder telefonische Reklamationen über Preisanfragen über Bestellungen über Interessenten, die die Läden betreten über Zahlungen im Abbuchungsverfahren oder über Kreditkarten über das Auffüllen von Kärtchen „Informationen gewünscht“ über Kundenkarten über Kundenclubs über persönlich adressierte Kundenzeitschriften 57. Was sind die Bestandteile einer Datenbank? - Adressdaten o Name, Anschrift, Anrede, Telefonnummer, Fax, E-Mail-Adresse,... - Profildaten o Profildaten des Unternehmens Gründungsdatum, Umsatz, Beschäftigte,... o Profildaten des Entscheidungsträgers Name, Titel, Telefonnummer, Stellung im Unternehmen, Entscheidungsbefugnis… o Soziodemographische Merkmale Alter, Geschlecht, Familienstand, Haushaltsgröße, Beruf,... o Lifestyle-Daten Hobbys, Einstellungen, Kaufverhalten,... o Geographische Informationen o Mikrogeographische Segmentierung - Bonitätsdaten o v.a. im Kreditgeschäft und im Versandhandel, Quelle: bisheriges Kaufverhalten (Anmerkungen über eventuelle negative Auffälligkeiten) - Aktionsdaten o Daten über die Art der Kundengewinnung o Daten über: Wann wurden in welchem Ausmaß welche Werbemaßnahmen erhalten o Ziel: Analyse, wie man Neukunden gewinnt bzw. Kunden behält welche Aktionen waren erfolgreich? - Reaktionsdaten o vom Kunden gezeigte Reaktionsdaten (angeforderte Informationen, Transaktionen, Bestellungen, etc.) 58. Was lässt sich über das Scoringmodell: Loyalitätsleiter sagen? einzelnen Stufen müssen der Reihe nach genommen werden 59. Was lässt sich über das Scoringmodell: RFMR-Ansatz sagen? Annahme: Ein Kunde, der - erst kürzlich gekauft hat (R = Recency) - schon häufig gekauft hat (F = Frequency) - einen hohen Umsatz gebracht hat (M = Monetary Value) wird mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder kaufen. Auffassung: - man sollte nur ein gewisses Maß in einen Kunden investieren - Überschreiten die Werbekosten ein gewisses Maß, erfolgt keine Investition mehr in den Kunden - Beispiel für eine Punkteverteilung nach Schema: o Neuzugang: 50 Punkte o Werbeansprache: -5 Punkte o Umsatzaktivität: +20 Punkte - Kein weiterer Kontakt mehr, wenn der Punktestand 0 erreicht hat. 60. Was versteht man unter Kundenwert bzw. Kundenwertanalyse? Der Kundenwert ist der Wert eines Kunden, der in kumulierten Deckungsbeiträgen über die gesamte Kundenhistorie gemessen wird. - Kunden mit hoher Kundentreue erhalten eine hohe Bewertung - bei neueren Kunden: Prognose und Abdiskontierung des möglichen zukünftigen Werts muss analysiert werden 61. Was ist ein Marketinginformationssystem? Marketinginformationssystem (MAIS): Ein Marketinginformationssystem besteht aus Personen, technischen Einrichtungen und Verfahren zur Gewinnung, Zuordnung, Analyse, Bewertung und Weitergabe zeitnaher und zutreffender Informationen, die dem Entscheidungsträger bei Marketingentscheidungen helfen. - zielgruppenorientierter Aufbau ständige Aktualisierung Bausteine: o innerbetriebliches Berichtssystem mit Database o Marketingnachrichtensystem o Marktforschungsdatenbank mit Marktstudien, Produktpräferenztests oder Ergebnissen der Werbewirkungsforschung o Entscheidungsunterstützungssystem 62. Was ist die ABC-Analyse? Verfahren zur Klassifizierung von Gesamtheiten wobei die Klassengrenzen jeweils im Einzelfall festgelegt werden. Beispiel (aus der Materialwirtschaft): Wichtiges Einteilungskriterium ist das Verbrauchsmengen-Verbrauchswert-Verhältnis der Materialien. A-Teile: geringer mengenmäßiger Anteil, hoher Wertanteil; B-Teile: mittlerer mengenmäßiger Anteil, mittlerer Wertanteil; C-Teile: hoher mengenmäßiger Anteil, geringer Wertanteil. Die Aktivitäten im Bereich der Materialwirtschaft werden sich dann differenzieren nach A-, B- und C-Teilen. Die ABC-Analyse ist ein universell einsetzbares Verfahren, um Gesamtmengen nach vorgegebenen Kriterien zu klassifizieren. Aufgrund der vielschichtigen Verwendbarkeit findet sie etwa Anwendung bei der Klassifizierung von (Lager)artikeln, der Bewertung von Kunden und Lieferanten oder der Priorisierung von Aufgaben. Die Klassifizierung ist abhängig von dem zu untersuchenden Bereich der Materialwirtschaft und kann wie folgt aussehen: A - wichtig / hochwertig / umsatzstark B - mittelwichtig / mittelwertig / durchschnittliche Umsatzstärke C - weniger wichtig / niedrigwertig / umsatzschwach Wichtig ist zu erwähnen, dass die Setzung der Grenzen immer unternehmensspezifisch erfolgt. Jedoch sollte die oben angeführte Einteilung immer eingehalten werden. Folgende Prozentsätze haben sich für die Einteilung der Gesamtmenge bewährt: A-Teile B-Teile C-Teile WERT 60 - 85 % 10 - 25 % 5 - 15 % MENGE 10 % 20 - 30 % 60 - 70 % Aufgaben und Ziele Die ABC-Analyse zielt darauf ab, das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag aufzuzeigen, um damit herauszufinden, welcher Bereich im Unternehmen besonders beachtet bzw. optimiert werden soll. Des Weiteren sind noch folgende Ziele zu nennen: - Wesentliches von Unwesentlichem unterscheiden - Aufmerksamkeit auf Bereiche mit hoher wirtschaftlicher Bedeutung lenken - Erhöhung der unternehmerischen Effizienz Anwendung In der Materialwirtschaft kann die ABC-Analyse zum Beispiel zur Einteilung des Einkaufsvolumens, der Lieferanten, der Mitarbeiterkapazitäten, der Qualitätsstandards oder etwa der Einkaufspreise und Konditionen eingesetzt werden. Durch Kombination der ABCAnalyse mit der XYZ-Analyse (auch RSU-Analyse) kann die Effizienz beider Methode zusätzlich erhöht werden (=ABC/XYZ-Analyse). Kapitel 5: Marketing – Organisation und Umsetzung 63. Was sind grundlegende Anforderung an die Marketing-Organisation? - - - - Die Aufbauorganisation muss ein integriertes Marketing ermöglichen, das heißt es muss sowohl eine effiziente Koordination aller Marketingaktivitäten als auch eine effiziente Abstimmung mit anderen Funktionsbereichen des Unternehmens erfolgen (Forschung und Entwicklung, Einkauf, Produktion, Vertrieb etc.). Die Marketingorganisation muss hohen Flexibilitätsanforderungen genügen, d.h. sie muss trotz häufiger Änderungen in den Umweltbedingungen (Marktdynamik) ihre Leistungswirksamkeit bewahren. Dabei muss sie sowohl auf Veränderungen der Marktbedingungen an sich (z.B. Konjunktur) als auch auf konkrete Anforderungen wie bspw. den Eintritt eines neuen Wettbewerbers flexibel reagieren können. Es ist solchen Organisationsformen der Vorzug zu geben, welche die Kreativität und Innovationsbereitschaft aller Mitarbeiter erhöhen. Dies bedeutet, dass ein Mindestmaß an „produktiven“ Konflikten zwischen Systemelementen bestehen muss, um zu integrierten und von allen Beteiligten mitgetragenen Lösungen zu kommen. Die Organisationsstruktur sollte so aufgebaut sein, dass eine sinnvolle Spezialisierung der Organisationsteilnehmer nach Funktionen, Produktgruppen, Kunden oder Regionen gewährleistet ist. 64. Vor- und Nachteile verschiedener Organisationsansätze im Marketing/Vertrieb? 65. Was passiert in der Prozessorganisation? - sämtliche Tätigkeiten werden in Prozesse gegliedert übergreifende Tätigkeiten werden als Serviceeinheiten für die Prozesse geführt Koordinationsfunktionen werden durch sog. Prozesseigner („process owner“) übernommen die Ergebnisse werden durch Prozessteams sichergestellt den Prozessteams werden sämtliche Entscheidungsbefugnisse eingeräumt, die notwendig sind, um die Aufgaben selbständig zu lösen 66. Was versteht man unter dem Begriff eines Prozesses? Unter einem Prozess wird... - die zielgerichtete Erstellung einer Leistung - durch eine Folge logisch zusammenhängender Aktivitäten verstanden, - die innerhalb einer bestimmten Zeitspanne - nach bestimmten Regeln durchgeführt wird. Zielgerichtete Erstellung einer Leistung das durch die Folge logisch zusammenhängender Aktivitäten diese werden innerhalb einer bestimmten Zeitspanne nach bestimmten Regeln durchgeführt 67. Was sind Erfolgsfaktoren des Prozessmanagements? - Offene Kommunikation der Notwendigkeit der strategischen und organisatorischen Veränderung Geschäftsführung als Initiator Genaue Erfassung der in- und externen Kundenbedürfnisse Interdisziplinäre Teams mit Entscheidungsbefugnissen Einführung der Prozesskostenrechnung Implementierung von integrierten Kommunikations- und Anreizsystemen 68. Eine Definition für Prozessmanagement? Prozessmanagement befasst sich mit der optimalen Gestaltung von Geschäftsprozessen. Hauptziel ist die Beherrschung der Komplexität bzw. deren Abbau (Komplexitätscontrolling). 69. Was versteht man unter Linienorganisation? Eine Linienorganisation oder Functional Organization beschreibt eine Hierarchie in einem Unternehmen. Der Aufbau ist linear, so dass jeder Mitarbeiter seine Weisungen durch einen eindeutig bestimmten Vorgesetzten erhält. Die oberste Ebene der Linienorganisation ist in der Regel die Unternehmensleitung. Hier werden strategische Entscheidungen getroffen. Die nächsten Ebenen werden in Bereiche bzw. Abteilungen eingeteilt. Beschaffung, Produktion, Absatz und Marketing können Bereiche sein, die in einem Unternehmen definiert sind. Geleitet wird jede Ebene von einer Person, die über das notwendige Fachwissen in dem jeweiligen Gebiet verfügt. Es handelt sich somit um den Abteilungsleiter, der gegenüber den Mitarbeitern auf dieser Ebene Entscheidungskompetenzen und Weisungsbefugnisse hat. 70. Was versteht man unter Stablinienorganisation? Die Stablinienorganisation bzw. das Stabliniensystem ist eine um Stabsstellen erweiterte Form des Einliniensystems. Sie wurde eingeführt, um die Linieninstanzen zu entlasten und die Vorgesetzten vom unterstellten Bereich weniger abhängig zu machen. Der Stab instruiert bzw. berät den zugeordneten Vorgesetzten. Die Stäbe haben keine oder allerhöchstens fachliche Weisungsbefugnis gegenüber den dem Vorgesetzten unterstellten Bereich. Diese Organisationsform erzeugt höhere Kosten als das Einliniensystem und führt evtl. zu Konflikten zwischen der Stabs- und der Linienstelle. Vorteile Jeder Mitarbeiter hat wie beim Einliniensystem genau einen Vorgesetzten, durch die Einsetzung von Spezialisten (Stäbe) wird die Entscheidungsqualität erhöht und die Abhängigkeit des Vorgesetzten wird von seinen Mitarbeitern zur Stabstelle zum Großteil verschoben. Durch die Einbeziehung von Stabsstellen werden sowohl die Linieninstanzen als auch die Führungskräfte entlastet, ohne in deren Entscheidungskompetenzen einzugreifen. Durch die Nutzung des Spezialwissens des Stabes und den Überblick der Linie wird ein sinnvoller Ausgleich der Entscheidungsqualität geschaffen und es entsteht eine erhöhte Koordinationsfähigkeit gegenüber der Linienorganisation. Nachteile Obwohl die Stabsstellen keine Entscheidungsbefugnis besitzen, ergibt sich in der Praxis aufgrund des überlegenen Fachwissens eine gewisse Entscheidungsgewalt der Stäbe gegenüber der Linienvorgesetzten. Es können Konfliktmöglichkeiten zwischen Linie und Stab z. B. durch eine nicht erlaubte Machtausübung des Stabes entstehen, und die Transparenz der Entscheidungsprozesse geht verloren. Dadurch und durch eine selektive Weitergabe von Informationen entsteht die Gefahr von Manipulationen. Gegenüber einer Linienorganisation ist die Stablinienorganisation wesentlich teurer. Das autoritäre Führungsverhalten wird verstärkt, da Vorgesetzte nicht mehr auf die Beratung der Untergebenen angewiesen sind. Überdimensionierte Stabsstrukturen können Entscheidungsprozesse verlangsamen. Im Vergleich zu Linienstellen, die zur Erreichung der Produktionsziele beitragen, entstehen existenzielle Ängste für Stabsstellen, weil ihre Arbeit nicht honoriert wird und dadurch nachrangig erscheint. Wegen der großen Abhängigkeit versuchen Stäbe sich dem Verhalten der Linien anzupassen und bevorzugen Lösungen, die zum Erfolg der Linie beitragen. Anwendung. 71. Was versteht man unter Matrixorganisation? gegliedert nach 2 Dimensionen Eine Matrixorganisation ist ein mögliches Strukturprinzip in der Organisation eines Betriebes, nach dem Zuständigkeit und Verantwortlichkeit aufgebaut werden können. Dabei wird die Leitungsfunktion auf zwei voneinander unabhängige, gleichberechtigte Dimensionen (z. B. Verrichtung und Produkte) verteilt. Die Mitarbeiter stehen in zugleich zwei gleichrangigen Weisungsbeziehungen, z. B. sind sie den Leitern der verrichtungsbezogenen Abteilungen Beschaffung, Produktion und Absatz und gleichzeitig den objektbezogenen Produktmanagern unterstellt. Eine Matrixorganisation ist damit eine Form der Mehrlinienorganisation. 72. Was versteht man unter Tensororganisation? gegliedert nach 3 Dimensionen Die Tensororganisation ist wie die Matrixorganisation ein mehrdimensionales Organisationsmodell. Mit Tensororganisation wird eine Struktur bezeichnet, bei der eine ausführende Stelle drei Instanzen unterstellt ist. Die Instanzen gliedern sich nach verschiedenen Prinzipien. Eine Instanz wird i. d. R. durch einen Funktionsbereich des Unternehmens gebildet (Beschaffung, Finanzierung, Absatz usw.), eine andere bezieht sich auf Objekte wie z.B. Produkte und Produktgruppen und die dritte Instanz auf geografische Aspekte (Märkte und Regionen). Durch diese Dreidimensionalität stellt sich die Tensororganisation als ein Würfel dar. Die Vorteile der Tensororganisation sind mit denen der Matrixorganisation vergleichbar: - erhöhte Qualität der Entscheidungen durch Beachtung unterschiedlicher Aspekte Stab-Linienkonflikte werden eingeschränkt Nachteile der Tensororganisation: - häufig schwieriges Einigungsverfahren zwischen unterschiedlichen Bereichen und damit geringere Reaktionsgeschwindigkeit. 73. Was lässt sich über Marketing-Organisation sagen? Marketingorganisation mfasst alle Elemente eines Organisationssystems, die der Durchsetzung der marktorientierten Unternehmensführung (im engeren Sinne Planung, Organisation, Durchführung und Kontrolle von Marketingmaßnahmen) dienen. Grundsätze für die Gestaltung der Marketingorganisation sind vor allem darin zu sehen, dass - die Aufbauorganisation ein integriertes Marketing ermöglicht, die Marketingorganisation den Flexibilitätsbedingungen genügt, den Organisationsformen der Vorzug gegeben wird, die Kreativität und Innovationsbereitschaft erhöhen, und - eine sinnvolle Spezialisierung der Organisationsstruktur nach Funktionen, Produkten, Kunden und Märkten gewährleistet ist. Die Marketing-Organisation ist die marktorientierte, aufgrund der Marketing-Konzeption festgelegte Organisation der Unternehmung. Sie beinhaltet die systematische Zuordnung von Aufgaben, Personen und Mitteln sowie die Gestaltung der Regelungszusammenhänge in der Unternehmung unter dem Primat des Marketings. Es wird auch von, integriertem Marketing gesprochen, was bedeutet, dass in der Organisation der Unternehmung alle anderen Funktionen dem Marketing untergeordnet werden. Der modernen Auffassung des Marketing entsprechend geht es bei der Marketingorganisation nicht nur um die Koordination aller unmittelbar marketingrelevanten Funktionen, wie Marktforschung, Marketing-Planung, Produktpolitik, Distributionspolitik, Werbung, Verkaufsförderung, Preisgestaltung, sondern vor allem um die Gestaltung der Gesamtunternehmung unter dem Primat der Markterfordernisse. Die Marketingorganisation hat die Zuordnung von Aufgaben des Marketing zu Aufgabenträgern zum Gegenstand. Grundlegende Anknüpfungspunkte sind dabei jene Kriterien, die für die Strukturierung auf der ersten bzw. zweiten Hierarchiestufe maßgebend sind. Basisorientierungen bzw. Basistypen der Marketingorganisation sind: 1. Funktionsorientierung Die Funktionsorientierung bedeutet eine Stellen- oder Abteilungsspezialisierung nach Tätigkeitsarten, d.h. gleichartige oder ähnliche Aufgaben (z.B. Marktforschung, Werbung, Produktentwicklung) werden zusammengefasst. Auf der zweiten (bzw. ersten) Hierarchieebene entstehen so Funktionsbereiche wie Einkauf, Produktion, Absatz, usw. Eine derartige Aktivitätenbündelung erweist sich dann als vorteilhaft, wenn eine geringe Zahl gleichartiger Abnehmer und eine einheitliches Abnehmergebiet vorhanden sind. 2. Objektorientierung Die Aufgabendefinition erfolgt bei der objektorientierten Marketingorganisation nicht primär nach Tätigkeitsarten, sondern unter Bezug auf relevante Entscheidungsgegenstände (bzw. Gruppen von Entscheidungsgegenständen). Diese Organisationsstrukturen sind dann erforderlich, »... wenn die Unternehmung ein sehr heterogenes Produktprogramm und/oder spezifisch zu behandelnde Kunden(gruppen) bzw. Marktregionen hat und sich einer ausgeprägten Veränderungsdynamik der Marktbedingungen gegenübersieht« 3. Produktorientierung Bei der Produktorientierung bzw. dem Produktmanagement erfolgt die Aufgabenspezialisierung im Hinblick auf ein Produkt bzw. eine Marke. Diese Aufgabenspezialisierung kann u.U. zu konkurrierenden Markenstrategien und damit zu »Kannibahsierungseffekten« innerhalb derselben Unternehmung führen. Mittels eines Kategorienmanagements (Category Management) wird versucht, solchen Ineffizienzen entgegenzutreten. 4. Kundenorientierung Während die Produktorientierung der Heterogenität des Leistungsprogramms Rechnung trägt, zielt die Kundenorientierung bzw. das Key-Aceount-Ma-nagement auf die Verschiedenartigkeit bei den Nachfragen ab. 5. Gebietsorientierung Die Gebietsorientierung ist im Wesentlichen für solche Unternehmungen relevant, die über ein großes Absatzgebiet verfügen, welches regional oder länderspezifisch sehr heterogene Marktbedingungen aufweist. 74. Vor- und Nachteile wichtiger Organisationsformen? Kapitel 6: Marketing in einzelnen Bereichen 75. Was ist typisch für den B-to-C-Markt? B-to-C = Business to Consumer - Abnehmer sind Privatpersonen es gibt viele Abnehmer originärer (ursprünglich, urtümlich) Bedarf hoher Anteil an Individualentscheidungen anonyme Marktkontakte Massenkommunikation Hybrides Kaufverhalten der Konsumenten 76. Was ist hybrides Kaufverhalten? Beobachtbares Konsumverhalten, bei dem eine Person in einer Situationen preisorientiert einkauft ("Schnäppchen") und bei einer anderen Gelegenheit erlebnisorientiert konsumiert und z.B. Luxusmarken erwirbt ("Mit dem Porsche zu Aldi"-Phänomen). 77. Wie ist die Produktklassifizierung im B-to-C-Markt? - Convenience Goods = Güter des mühelosen Kaufs Shopping Goods = Güter des Such- und Vergleichskaufs Specialty Goods = Güter des Spezialkaufs Unsought Goods = Produkte des fremdinitiierten Kaufs 78. Was ist das Evoked Set Of Brands? (+ Vorstufen) Total Set: - alle zu einem bestimmten Zeitpunkt am Markt vorhandenen Marken einer bestimmten Produktgruppe Awareness Set: - alle dem Konsumenten zu einem bestimmten Zeitpunkt bewussten Marken Unawareness Set: - alle dem Konsumenten zum Kaufzeitpunkt nicht bewussten Marken Processed Set: - alle dem Konsumenten bewussten Marken, die für ihn zum Kaufzeitpunkt eine Bedeutung haben Foggy Set: - dem Konsumenten bewusste Marken, die für ihn zum Kaufzeitpunkt keine Bedeutung haben Reject Set: - Marken aus dem Processed Set, die beim Konsumenten auf Ablehnung stoßen Hold Set: - Marken aus dem Processed Set, die für die momentane Bedürfnisbefriedigung des Konsumenten keine Bedeutung haben Evoked Set: - Marken aus dem Processed Set, die der Konsument zum Kaufzeitpunkt in die engere Wahl zieht 79. Was ist das SOR-Modell? Stimulus – Organismus – Reaktion Stimulus - marketingpolitisches Instrument wie z.B. Neuartigkeit eines Produktes, ein interessanter Preis, die Verpackung, Werbung oder ein überzeugender Verkäufer Organismus - die Psyche des Kunden oder Interessenten, auf den die Stimuli einwirken Reaktion - Reaktion des Kunden oder Interessenten: ob er kauft, nicht kauft, später kauft oder überlegt zu kaufen 80. Was ist typisch für den B-to-B-Markt? Business-to-Business - Unternehmen sind Kunden Abnehmer sind Firmen bzw. Organisationen geringe Zahl an Abnehmern abgeleiteter Bedarf, daher nicht nur Kunden, sondern Kunden des Kunden mit berücksichtigen! meist mehrere Vertreter der beiden Parteien meist kollektive und formalisierte Kaufentscheidungsprozesse Tendenziell länger dauernde Geschäftsbeziehungen häufig international ausgerichtet 81. Zusammenhang zwischen Investitionsgüter und B-to-B? - B-to-B-Markt und Investitionsgütermarkt werden oft synonym verwendet Investitionsgüter = Güter, die der Herstellung von Gütern oder der Erbringung von Dienstleistungen dienen Abgrenzung zwischen Investitionsgütern und langlebigen Gebrauchsgütern nicht über technische Produkteigenschaften, sondern über o den Verwendungszweck (Konsum oder Leistungserstellung?) o und den Nachfrager (Konsument oder Nichtkonsument?) 82. Klassifizierung von Gütern nach Produkteigenschaften? (Unterscheidung nach angebotener Leistung – Güter) Verbrauchsgüter - werden (im Normalfall) im Laufe eines einzigen oder einiger weniger Verwendungseinsätze konsumiert - haben kurze Wiederkaufzyklen - daher hohe Verfügbarkeit, hohe Werbeintensität und Preis mit niedrigen Margen empfehlenswert Gebrauchsgüter - überstehen mehrere Verwendungseinsätze - haben längere Wiederkaufzyklen - daher hoher Aufwand für Verkauf, Service, Garantieleistung und Preise mit höheren Margen empfehlenswert 83. Was lässt sich über Dienstleistungen sagen? (Unterscheidung nach angebotener Leistung – Dienstleistungen) Charakteristika Dienstleistungen - abstrakte immaterielle Leistung / physisch nicht identifizierbares Angebot - nicht lager- und transportfähig - Leistung an externen Faktoren: Kunde bzw. Objekt des Kunden - häufig personalintensiv Daher - oft individuell bzw. einmalig / schwer standardisierbar - Qualitätsbeurteilung durch Kunden schwierig (oft erst nach der Inanspruchnahme) - in der Regel kein „Umtausch” möglich 84. Wie erfolgt die Qualitätsbeurteilung von Dienstleistungen? Unterscheidung nach: - search qualities (Prüfeigenschaften) - experience qualities (Erfahrungseigenschaften) und - credence qualities (Vertrauenseigenschaften). Dienstleistungsmarketing zielt darauf ab, ein Image zu schaffen, das als Entscheidungskriterium für den Kunden dienen kann. 85. Unterscheidung nach angebotener Leistung – Idee? Ideen sind physisch nicht identifizierbar, d.h. Ideen leben erst durch Kommunikation Arten von Ideen: sozial, politisch, religiös, kulturell, umweltspezifisch Ziel ist es, Anhänger für eine Idee zu gewinnen durch - Informationen über die Idee - Überzeugung von der Richtigkeit der Idee - in der Hilfe zum „richtigen” Handel 86. Unterscheidung nach Organisationszweck? - es gibt Gewinnorientierte Unternehmen o Gewinnerzielung steht im Vordergrund - es gibt Non-Profit-Organisation o Anbieter erzielt oft keinen Gewinn durch zusätzliche Nachfrager oder o Gewinn ist nebensächlich oder o Gewinn ist unerwünscht o Ziele sind Die Auslastung vorhandener Kapazitäten Anhänger für eine Idee gewinnen Kulturelles Angebot verbreiten Seelischer Beistand 87. Was sind die Besonderheiten an Non-Profit-Organisationen? Beteiligte - Anbieter: o nicht erwerbswirtschaftliche öffentliche Unternehmen (Krankenhäuser, Verkehrsbetriebe, ...) o öffentliche Verwaltungen (Ämter, Bundeswehr, ...) o Institutionen, die aktuelle soziale, politische oder kulturelle Ziele verfolgen (Stiftung Warentest, Greenpeace, politische Partei,...) - Nachfrager: o unmittelbar: Personen, die von der Leistung profitieren o mittelbar: Personen oder Institutionen, die zur Einnahmeerzielung beitragen aber nicht unbedingt die Leistung in Anspruch nehmen Austauschprozess - Austausch nicht immer freiwillig o Nachfrager wünscht Leistung nicht o Nachfrager wird zur Gegenleistung gezwungen - oft kein Clear Payment o unmittelbarer Nachfrager selbst erbringt oft keine angemessene Gegenleistung o mittelbarer Nachfrager trägt zur Einnahmeerzielung bei - oft keine oder nur unbedeutende Konkurrenz 88. Unterscheidung nach dem Absatz-Raum? Nationales Marketing - Das Unternehmen bewegt sich im angestammten Absatzraum - Gute Informationslage über Kunden, Konkurrenten, Lieferanten, Absatzmittler und helfer Internationales Marketing - Marktteilnehmer und Marketingumfeld sind in der Regel nicht bekannt - Hohes Maß an Unsicherheit - Sinnvoll: Durchführung einer PEST-Analyse vor Markteintritt 89. Was ist die PEST-Analyse? PEST steht dabei für die Analyse von unternehmensexternen Entwicklungen in folgenden Bereichen: - politischen (z.B. Gesetze, staatliche Förderungen, Exportrichtlinien) - ökonomischen (=Economical) (z.B. Wirtschaftswachstum, Zinsen, Steuern) - sozio-kulturell (z.B. Vorlieben, Demographie, Verhaltensweisen) technologischen (z.B. Erfindungen, Kosten für Technologien) Wenn die Gesetzgebung einen großen Einfluss auf die Unternehmensentwicklung ausübt, kann die PEST-Analyse auch zur PESTLE-Analyse weiterentwickelt werden, wobei das "LE" dann für "legal" steht. Ansonsten werden die gesetzlichen Rahmenbedingungen unter "politisch" erfasst. 90. Standardisierung vs. Differenzierung? Vorteile Standardisierung - Nutzung von Skaleneffekten - Kommunikationsmaßnahmen werden nur übersetzt - Gleichartige Produkte - Einfache Umrechnung der Preise in die Landeswährung - Identische Distributionskanäl Nachteile Standardisierung - Große Vielfalt an kulturellen Gegebenheiten bleibt unberücksichtigt - z. B. unterschiedliche Preisbereitschaft, notwendige Produktanpassung, infrastrukturelle Unterschiede Kapitel 6a: Segmentierung und Positionierung 91. Was versteht man unter dem relevanten Markt? - Märkte sind nicht homogen (= gleichartig, einheitlich), sondern unterliegen unterschiedlichen Gesetzmäßigkeiten Manche Teile eines Marktes sind für ein Unternehmen nicht relevant (Zwecksetzung) Der relevante Markt kann größer sein als der Markt der unmittelbar gleichen Güter 92. Wie lauten Idee und die Definition der Marktsegmentierung? - Ein ‚Gesamtmarkt‘ kann in seine unterschiedlichen Teilmärkte aufgeteilt werden Prinzip: größtmögliche Ähnlichkeit in den Segmenten, größtmögliche Unterschiede zwischen den Segmenten Problem: einfache demographische Segmentierungen versagen zunehmend – Stichwort: der hybride Verbraucher Definition: - - Beschreibt die Aufteilung des Gesamtmarktes in Teilmärkte (Segmente), um diese mit einem differenzierten Einsatz des Marketinginstrumentariums zielgerichtet bearbeiten zu können. Segmente stellen Abnehmergruppen dar, die im Hinblick auf die gewählten Segmentierungsvariablen in sich möglichst homogen und untereinander möglichst heterogen sind. Folgen/Ziele: o o o o Effizienter Ressourceneinsatz Unternehmensfokus Dem richtigen Kunden, das Richtige bieten Klare Positionierung 93. Schrittfolge bei der Marktsegmentierung bzw. Stichwort: STP-Marketing? 94. Welche Segmentierungsvariablen bzw. Verhaltensmerkmale gibt es? Allgemeine Konsumentenmerkmale: - geographische - demographische - psychographische Spezielle Verhaltensmerkmale: - Anlässe - Nutzen - Verwendung - Einstellungen 95. Segmentierungsvariablen im B-to-C-Markt? Geografisch - Makrogeografisch: o National, regional, lokal - Mikrogeografisch: o Ortsteile, Wohngebiete, Straßenabschnitte Soziodemografisch - Demografisch: o Geschlecht, Alter, Familienstand, Kinderzahl, Haushaltsgröße - Sozio-ökonomisch: o Beruf, Ausbildung, Einkommen Psychografisch - Persönlichkeits-Spezifisch: o Aktivitäten, Interessen, Einstellungen Lebensstil, soziale Orientierung, Risikoneigung - Produktspezifisch: o Wahrnehmung, Motive, Einstellungen, Nutzen, Kaufabsichten Verhaltensorientiert - Preisverhalten: o Preisklassen, Sonderangebote - Mediennutzung: o Art und Anzahl, Nutzungsintensität - Einkaufsstättenwahl: o Betriebsformen, Geschäftstreue, Geschäftswechsel - Produkt- und Markenwahl: o Käufer und Nichtkäufer (Produkt- und Markenwahl), Vielkäufer, Wenigkäufer (Kaufvolumen) 96. Segmentierungsvariablen in internationalen Märkten? 97. Segmentierungsvariablen in B-to-B-Märkten? 98. Grundlegende Fragen bei der Definition, Auswahl und Bearbeitung von Zielmärkten? - Wer sind meine Kunden bzw. Kundengruppen (Segmente) Welche und wie viele Zielmärkte sollen bearbeitet werden? Welche Kunden und/oder Kundengruppen sind finanziell attraktiv? Wie groß sind das aktuelle Segmentvolumen sowie das zukünftige Wachstumspotenzial in den potenziellen Zielmärkten? - Was für einen Marktanteil und/oder Umsatz können wir mit diesen Kunden bzw. Kundengruppen realistischerweise erreichen? Lassen sich in den potenziellen Zielmärkten Ungleichgewichte zwischen Leistungsangebot und Kundenbedürfnissen feststellen? Verfügen meine Produkte/Dienstleistungen über genügend Differenzierungspotenzial gegenüber dem Wettbewerb? ... 99. Anforderungen an Segmentierungsvariablen? Kaufverhaltensrelevanz Segmentierungsvariablen müssen so gewählt sein, dass sie Eigenschaften und Verhaltensweisen erfassen, die Voraussetzungen für den Kauf eines bestimmten Produktes oder einer Dienstleistung darstellen und anhand derer, intern homogene sowie extern heterogene Marktsegmente gebildet werden können. Messbarkeit Segmentierungsvariablen müssen so gewählt sein, dass die Segmente hinreichend erfass- und messbar bleiben. Psychographische Variablen sind z.B. in dieser Hinsicht problembehaftet. Substanz Segmentierungsvariablen müssen so gewählt sein, dass ein ausreichend großes Markt- und Gewinnpotenzial zur Verfügung steht, für das es sich lohnt gezielte Marketing-Programme zu entwickeln. Erreichbarkeit Segmentierungsvariablen müssen für Marketingmaßnahmen verwertbar sein, d.h. die Segmente müssen effektiv erreicht und adäquat vom Anbieter bedient werden können (kommunikativ, distributiv). Stabilität Segmentierungsvariablen sollten über einen längeren Zeitraum aussagefähig bleiben. 100. Auswahl von Marktsegmenten: Nischenplayer: Konzentration auf ein Marktsegment + großes Wissen über Zielgruppe, Marktpräsenz, wirtschaftliche Vorteile durch Spezialisierung in Produktion und Marketing Selektive Spezialisierung + Diversifizierung des Risikos Produktspezialisierung + hohe Reputation (Image, Ruf) und Wissen im Produktbereich - Produkt kann durch völlig neue Technologie abgelöst werden Marktspezialisierung + guter Ruf - Zielgruppe könnte Budget verlieren Gesamtmarktabdeckung + Diversifizierung des Risikos - Risiko des „Schrotflintenmarketings“ 101. Was versteht man unter Positionierung? Positionierung ist das Bestreben eines Unternehmens „...sein Angebot so zu gestalten, dass es im Bewusstsein des Zielkunden einen besonderen und geschätzten und von Wettbewerbern abgesetzten Platz einnimmt.“ Schritt 1: Identifikation potenzieller Wettbewerbsvorteile: - Wettbewerbsdifferenzierung Schritt 2: Auswahl des geeigneten Wettbewerbsvorteils: - Unique Selling Proposition (USP) – der produktbezogene Alleinstellungsvorteil Schritt 3: Kommunikation und Besetzung der gewählten Positionierung: - Unique Communication Proposition (UCP) – der kommunikative bzw. emotionale Alleinstellungsvorteil DEFINITION: Der Platz, den das Unternehmen und/oder das Produkt in der Wahrnehmung des Kunden einnimmt (qualitativ hochwertig, innovativ, günstig, schnell). - - (Strategische) Positionierung bedeutet die aktive Steuerung des Unternehmensimages am Markt (bei Nachfragern, Mitbewerbern, Investoren, Partnern). Das Ziel der strategischen Positionierung ist eine gewollte und klare Unterscheidung des eigenen Angebotes von demjenigen der Mitbewerber. Positionierung... - ...der Platz im Bewusstsein der Kunden - die Subjektivität des Bewusstseins 102. Was sind Charakteristika von Positionierung? Positioniert werden können: - Unternehmen - Geschäftsfelder - Produkte - Marken Zu unterscheiden ist zwischen: - „Soll-“ - „Ist-“ - „Ideal-Positionierung 103. Warum braucht man Positionierung? Eine eindeutige Positionierung hilft, - Erfolgspotentiale im Wettbewerb aufbauen und sichern, - die Erinnerungsfähigkeit der Nachfrager an das Angebot erhöhen - die Kundentreue der Nachfrager zu erhöhen - sich auf Kernkompetenzen zu fokussieren und - letztendlich den Verkaufserfolg zu verbessern. Kunden wählen diejenigen Leistungen, deren wahrgenommene Eigenschaften ihren Nutzenerwartungen am besten entsprechen. 104. Was sind grundlegende Anforderungen an eine Positionierungsstrategie? Substanz Der Unterschied repräsentiert bei einer genügend Anzahl von Kunden einen starken zentralen Zusatznutzen. Hervorhebbarkeit Der Unterschied wird von anderen nicht angeboten oder vom eigenen Unternehmen in einer besonderen Form ausgelobt. Überlegenheit Der Unterschied ist anderen Mitteln zur Erlangung eines Wettbewerbsvorteils überlegen. Kommunizierbarkeit Der Unterschied ist kommunizierbar und für die Käufer leicht erkennbar. Vorsprungssicherung Der Unterschied kann von Wettbewerbern nicht allzu schnell nachgeahmt werden. Bezahlbarkeit Die potenziellen Kunden können es sich leisten, für den Unterschied ein Preispremium zu zahlen. Gewinnbeitragspotenzial Der Unterschied bietet eine gute Chance, zusätzliche Gewinne zu erwirtschaften. 105. Was sind Positionierungsfehler? Unterpositionierung Das Angebot ist in den Augen der Nachfrager austauschbar mit Konkurrenzangeboten. Ursache: unklare Vorstellung, wofür das Unternehmen und sein Angebot stehen. Überpositionierung Die Nachfrager sehen das Angebot zu eng. Bestimmte Leistungsangebote werden nicht wahrgenommen. Unklare Positionierung Die Nachfrager haben konfuse bzw. unklare Vorstellungen über das Unternehmen und seine Angebote. Zweifelhafte Positionierung Den Nachfragern fällt es schwer, die Versprechen des Unternehmens zu glauben. Überalterte Positionierung Die einmal gewählte evtl. erfolgreiche Positionierung passt nicht mehr in das Marktgeschehen. Kapitel 7: Produktpolitik 106. - Was sind Grundnutzen von Produkten? wirtschaftliche Nutzen o z.B. günstige Folgekosten Produktnutzen o z.B. herausragende Features Image Nutzen o z.B. Ansehen in der Gesellschaft Vertriebliche Nutzen o z.B. erhältlich auch sonntags 107. Wie sieht der Produktlebenszyklus aus und was lässt sich über seine Anwendung bzw. Probleme damit sagen? Probleme: - Empirisch nicht/nur selten belegt - Idealtypischer Verlauf - Phasentrennung unscharf - Marketing Ziel: durchbrechen durch Innovation - Normstrategien und Verantwortung Praktische Anwendung: - Leicht verständlich und übersichtlich - Indikatoren leicht beobachtbar: o Gewinnschwelle o Verlangsamtes Wachstum o Gewinnrückgang - Hilfe zum phasenbezogenen Instrumenteinsatz - Normstrategien als Frühwarn-Indikatoren sinnvoll - Lebenszyklusanalyse hält Innovationsnotwendigkeit bewusst 108. Produkte-Portfolie (BCG – Boston Consulting Group)? 109. Wie sieht der Kundenlebenszyklus aus? 110. Wie kommt es zu einer Gewinnsteigerung? 111. Portfolio-Analyse zur Kundenrückgewinnung? 112. Wie ist ein Produkt aufgebaut? 113. Welche Arten von Service/Kundendienstleistungen gibt es? 114. Wozu dient eine Verpackung? Schutzfunktion Haltbarkeit, Luftschutz etc. logistische Funktion Transport, Lagerhaltung akquisitorische Funktion Design, Markennamen, gesetzliche Auflagen, reduzieren kognitiver Dissonanzen (akquisitorisch = in der Art von, mit Hilfe von Kundenwerbung) warenwirtschaftliche Funktion EAN-Codes (Europäische Artikel Nummerierung), RFID 115. Was lässt sich allgemein über Marken sagen? Zeichengebung: (bestimmte Charakteristiken von Marken) – Anordnung – Schriftart – Formgebung – Farbe – Ton – Geruch Definition: Strategie der Heterogenisierung homogener Produkte. Eine Marke ist ein geschütztes Zeichen, das dazu dient, Waren oder Dienstleistungen von anderen Unternehmen zu unterscheiden Marken können Zeichen, Abbildungen, Buchstaben, Zahlen, Hörzeichen, dreidimensionale Gestaltungen, Formen sein. Merkmale einer Marke: - gleichbleibende Aufmachung und Qualität - hoher Bekanntheitsgrad und Akzeptanz - weite Verbreitung - (Ubiquität = Eigenschaft, überall vorkommen zu können, Allgegenwart) Ziele von Marken: - Identifikationspotentiale für den Kunden (durch Visualisierung von Markenzeichen) - Markenidentifikation soll beim Kunden Präferenzen erzeugen - Aufbau einer Markentreue - Erhöhung des akquisitorischen Potenzials - Preispolitischen Spielraum 116. - Was sind Merkmale von Marken? Herkunftsnachweis (einheitliches Zeichen, gleichbleibende Aufmachung) Qualitätsgarantie (gleichbleibende Qualität) Image und Verkehrsgeltung (Starke Verbraucherwerbung, hohe Anerkennung im Markt) Ubiquität (Überallerhältlichkeit) 117. Was ist der Nutzen von Marken aus Anbieter- und Nachfragersicht? 118. Welche Marken lassen sich unterscheiden? Einzelmarke Produkt- oder Monomarkenkonzept (z.B. Persil - Henkel; Duplo, Giotto, Nutella - Ferrero) Unter einer Marke wird eine Leistung offeriert, z.B. Ariel, Jägermeister und Nutella; im Englischen auch als Monobrand (vs. Multibrand) bezeichnet, vergleichbar mit "Individualund Artikelmarken" des Handels Bei Einzelmarken werden einzelne Leistungen bzw. Angebote eines Unternehmens unter einer eigenen Marke vertrieben. Dabei bleibt die Unternehmensidentität dem produktbezogenen Markennamengegenüber im Hintergrund. Beispiel: Unternehmen Procter & Gamble und Marken wie Pampers oder Always. Mehrmarke Parallel- oder Multimarkenkonzept (z.B. Volkswagen - VW, AUDI, SEAT, SKODA, RR, Lamborghini, Bentley, Bugatti oder TUI mit 1,2 Fly, L´Tur, Robinson etc. ) Familienmarke Produktgruppen- oder Range-Markenstrategie (Nivea - Beiersdorf; Milka - Kraft Foods) Eine Familienmarke vereint alle Produkte einer Produktgruppe oder Produktlinie unter einem einheitlichen Markennamen. Die einzelnen Marken partizipieren an einem produktgruppenspezifischen Markenimage und einem übergeordneten Nutzenversprechen. Dachmarke Corporate Brand- oder Company Markenkonzept (Dr.Oetker; McKinsey, Nike) Im Gegensatz zur Einzelmarke (Produkt bzw. Produkt-Linien z.B. Golf) werden unter einer Dachmarke (Company Brand z.B. VW) alle Produkte eines Unternehmens geführt. In einem Konzern sind mehrere Dachmarken nebeneinander möglich (z.B. VW-Konzern: VW, Audi, Skoda, Seat etc.). Als Dachmarke wird innerhalb des Marketing die übergeordnete Marke eines sogenannten Markensystems bezeichnet, die sich durch einen besonders hohen Wiedererkennungswert (Reichweite) und in der Regel eine große Akzeptanz in der Zielgruppe auszeichnet und selbst keine eigentlichen Leistungen (Produkte/Dienste) bewirbt. Sie kommt vor allem in konzerngebundener Marktkommunikation vor und verbindet das System einer unbestimmten Anzahl sogenannter Monomarken und/oder Familienmarken unter ihrem Image. 119. Was versteht man unter Markentransfer? Übertragung positiver Markenkomponenten einer etablierten Marke auf ein Transferprodukt. (z.B. Porsche: Autos, Räder, Brillen, Kleidung, Schreibgeräte etc. Armani: Kleidung, Brillen, Parfüms, Juwelen, Hotels etc. Bulgari: Juwelen, Uhren, Parfüms, Lederwaren, Hotels etc.) 120. Was versteht man unter Co-Branding? Gemeinsamer Auftritt von ansonsten selbständigen Marken im kooperativen Verbund (z.B. ADAC-Visa, Deutsche Bahn-Citibank, Star Alliance etc.) 121. - Kriterien für einen guten Markennamen? Leicht zu merken Leicht auszusprechen Weltweit verwendbar URL vorhanden Max 3 Silben Nicht aggressiv oder beleidigend (Achtung Fremdsprachen) o Beispiel: Chevy Nova. Nova in Spanish means "No Go" Unverwechselbar mit dem Mitbewerb Beschreibt das Produkt Erklärt den Nutzen Logisch und emotionell o Beispiele: Excel, iPod, Adobe Acrobat, Zune, Tivo, Napster). 122. 1. 2. 3. 4. 5. 123. Was sind die fünf Stufen einer Marke? Stufe: Produkt Stufe: Konzeptmarke Stufe: Unternehmenskonzept Stufe: Markenkultur Stufe: Markenreligion Welche Entscheidungen werden im Produktmix getroffen? 124. Was lässt sich zur Sortimentspolitik sagen? 125. Welche Produktinnovationsarten gibt es? Produktinnovationen - sichern die Überlebensfähigkeit - verbessern den Umsatz - ermöglichen eine Erhöhung des Marktanteils - erhöhen das Prestige Verfahrensinnovationen - senken die Kosten - steigern die Produktivität - sparen Ressourcen - erhöhen die Sicherheit Sozialinnovationen - verbessern die Attraktivität als Arbeitgeber - erhöhen die Identifikation der Mitarbeitenden - demonstrieren Verantwortungsbewusstsein DEFINITION DES BEGRIFFS INNOVATION: - Tatsache der Neuartigkeit o „An innovation is any thought, behavior, or thing that is new, because it is qualitatively different from existing things.“ - Wahrnehmung der Neuartigkeit o “An innovation is an idea, practice, or object that is perceived as new by an individual or other unit of adoption.“ - Erstmaligkeit der Neuartigkeit o „An innovation is an invention brought to its first use, its first introduction into the market.“ - Prozessaspekt der Neuartigkeit o „Innovation from idea generation to problem-solving to commercialization, is a sequence of organizational and individual behavior patterns connected by formal resource allocation decision points.“ 126. Die 6 Wege zur Innovation? 127. Phasen der Innovation? - 128. - Systematische Sammlung von Ideen z. B. durch Brainstorming Prüfung der Produktideen hinsichtlich Vereinbarkeit mit den Unternehmenszielen und -ressourcen z. B. mit Scoringverfahren Prüfung der Wirtschaftlichkeit z. B. mit Break-Even-Analyse oder Kapitalwertmethode Realisierung der Produktidee: Prototypgestaltung, Namensfindung, Preisfindung, Werbekonzeption und danach Test (Produkttests und Markttests) Markteinführung 10 Gründe für Produkt-Flops? Fehlende Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb Irreführende Marktforschung Falsche/unklare Positionierung Nicht erfülltes Produktversprechen Falsche/unklare marketingstrategische Ausrichtung Mangelhafte Einbindung der Konsumenten Schlechtes Preis-/Leistungsverhältnis Fehlende Unterstützung anderer Funktionsbereiche Zu kurzer Payback-Zeitraum (= Zeitraum, innerhalb dessen der im Zusammenhang mit einer Investition gebundene Kapitalbetrag wieder zurückgeflossen ist) Zu lange Innovationszeiten 129. Wie Entscheidungen für Produkt aus Testmarktergebnissen ableiten? 130. Welche Arten von Produktmodifikation gibt es? Produktvariation: - Grundlegender Charakter des Produkts wird beibehalten - Verändertes Produkt löst altes Produkt ab - Veränderungen: o an den Nutzenkomponenten des Produktes o bei physikalischen Eigenschaften o Zusatzleistungen Produktdifferenzierung: - Einordnung in bisherige Produktgruppe bleibt erhalten - differenziertes Produkt wird (meist) zusätzlich zum bisherigen Produkt angeboten - Produkt wird so geändert, dass Bedürfnisse neuer Zielgruppen befriedigt werden oder dass zusätzliche Bedürfnisse der alten Zielgruppe befriedigt werden - Ziel: Erschließung neuer Marktsegmente oder Befriedigung weiterer Verbraucherbedürfnisse 131. Was lässt sich zu Produktelimination und Produktdiversifikation sagen? Produktelimination - ist die Einstellung des Angebots - Kann einzelne Produkte, ganze Produktgruppen oder Geschäftssparten betreffen Diversifikation Werden neue Produkte oder Produktgruppen in das Absatzprogramm aufgenommen, wird dies als Produktdiversifikation bezeichnet: - neue Produkte oder Produktgruppen in das Absatzprogramm aufnehmen - horizontale Diversifikation: o sachlicher Zusammenhang mit bisherigen Produkten - vertikale Diversifikation: o Produkte entstammen Vorstufe: Vorstufen-Diversifikation o Produkte entstammen Nachstufe: Nachstufen-Diversifikation - laterale Diversifikation: o neue Produkte stehen nicht in sachlichem Zusammenhang Horizontal Eine horizontale Diversifikation liegt vor, wenn man Produkte aufnimmt, die produktionstechnisch, beschaffungs- oder absatzwirtschaftlich den bisherigen Produktarten derart benachbart sind, dass gleiche Betriebsmittel, das gleiche Personal oder die gleichen Marktbeziehungen genutzt werden können Beispiel: Coca-Cola führt Sprite und Fanta ein Vertikal: Vertikale Diversifikation liegt dann vor, wenn Produkte der vor- und/oder nachgelagerten Wirtschaftsstufen aufgenommen werden. Man spricht dann von Vorstufen-und/oder Nachstufendiversifikation. Die neuen Produkte müssen jedoch nicht nur für den eigenen Bedarf bestimmt sein. Beispiel: Ein Fleischwarenhersteller unterhält eine Schweine und später eine Rinderzüchtung Laterale: Unter laterale Diversifikation versteht man die Aufnahme neuer Produkte, die für das Unternehmen völlig neu sind und keinen technischen oder wirtschaftlichen Bezug zu den bisherigen Produkten haben. Beispiel: Ein Automobilunternehmen übernimmt ein Unternehmen für elektrische Haushaltsgeräte Kapitel 8: Kontrahierungspolitik / Preispolitik Kontrahierung umschreibt die komplette Gestaltung des geldlichen Ausgleichs des Kaufs. Diese trägt dazu bei, einen Kaufabschluss zustande zu bringen. bzw. Kontrahierung = Abschluss eines Vertrags 132. - 133. Wie werden Unternehmen bewertet? Bilanz (balance sheet) Einnahmen und Ausgabenrechnung (profit and loss statement) Was ist die Bilanzsumme? Die Bilanz (von ital. bilancia „(Balken)Waage“, von lat. bilanx „Doppelwaage“) ist eine Aufstellung von Herkunft und Verwendung des Kapitals eines Wirtschaftssubjekts, beispielsweise eines Unternehmens oder einer Körperschaft. Sie ist eine kurzgefasste Gegenüberstellung von Vermögen (Aktiva) und Schulden (Passiva) in Kontenform. Eine andere Betrachtungsweise stellt die Dynamik der Betriebsmittel in den Vordergrund; sie verwendet die Begriffe Mittelverwendung für die Aktivseite und Mittelherkunft für die Passivseite. Die Summe von Aktiva ist gleich der Summe der Passiva und heißt Bilanzsumme. 134. Bilanzen und Eingaben/Ausgaben lesen? Kennzahlen gegenüberstellen - Umsatzerlöse (Anzahl verkaufter Produkte, Marktvolumen) - Personalaufwand (Anzahl Mitarbeiter) - Investitionen (Art und Anzahl der Anlagen) - Vorräte (Lagergröße) Plausibilität und Vergleich - Forderungssaldenliste - Bestandslisten - Kundenlisten 135. - Wo sind die Grenzen der Bilanzanalyse? mangelnde Zukunftsbezogenheit des Jahresabschlusses mangelnde Genauigkeit der ausgewiesenen Daten mangelnder Differenzierungsgrad der Daten stichtagsbezogen (Liquidität = Zahlungsfähigkeit) Bewertungs- und Bilanzierungswahlrechte Keine wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung allein auf Grundlage der Jahresabschlussanalyse möglich! 136. Was ist der Begriff des Preises? Der Preis eines Produktes oder einer Dienstleistung ist die Zahl der Geldeinheiten, die ein Käufer für eine Mengen- bzw. Leistungseinheit des Produktes bzw. der Dienstleistung entrichten muss. Preis = Entgelt Preisurteil = Preisgünstigkeit Der Preis ist definiert als die monetäre (= finanzielle) Gegenleistung eines Käufers für eine bestimmte Menge eines Wirtschaftsgutes bestimmter Qualität. Preis = Leistungs-Verhältnis 137. Preisurteil = Preiswürdigkeit Worin liegt die Bedeutung der Preispolitik? Preispolitik Preise senken, um Produkt besser zu verkaufen Vorteile - Preiselastizität ist 20x größer als die Werbeelastizität - sofortige Absatzwirkung - spontan durchführbar - ohne wesentliche Investition durchführbar - Preisänderungen leicht zu kommunizieren - bei qualitativer Angleichung konkurrierender Produkte Nachteile - Konkurrenten können schnell reagieren - Qualitätszweifel können auftreten - Preissenkungen sind schwer rückgängig zu machen 138. Was sind die Aufgaben der Kontrahierungspolitik? Zentral ist die Festlegung einer Gegenleistung für das Gut/ die Diensteilung: z.B. als - Geld - Dienstleistung / Tauschgeschäft - Kompensationsgeschäfte = Tauschgeschäft (v.a. Ausland: Realgüteraustausch) 139. Wie wird der Preis gebildet? 140. Was sind Ziele und Gestaltungsansätze der Preispolitik? Ziele: - Hohe und gleichmäßige Auslastung Verwirklichung einer optimalen Kostensituation Erhöhung Marktanteil Maximierung Gewinn Maximierung Rendite Maximierung Umsatz/Absatz Gewinnung einer führenden Wettbewerbsstellung (Kosten bzw. Preisführerschaft) Förderung der Einführung neuer Produkte/Dienstleistungen durch preis- und konditionenpolitische Maßnahmen Beeinflussung von Preiserwartung/-wahrnehmung Erzielung von Imagewirkungen Methoden der Preisbildung: - Kostenorientierte Preisbildung - Konkurrenzorientierte Preisbildung - Marktorientierte Preisbildung 141. Wie läuft ein Preisbildungsverfahren? Einflussfaktoren der Preisbestimmung: – Kosten der Leistungserstellung o Preisuntergrenze – Bereitschaft der potentiellen Nachfrager o Preisobergrenze – Preis für Konkurrenzprodukte: o Orientierung Je nach Produkt und Marktsituation ist die Bedeutung der Faktoren unterschiedlich. 142. Die drei Ks der Methoden der Preisbildung? 143. Was versteht man unter kostenorientierter Preisbildung? - Orientierung an den Kosten Ziel: Deckung der Vollkosten oder bestimmter Teilkosten häufig im Handel 144. - 145. Was versteht man unter nachfrageorientierter Preisbildung? Orientierung an Nutzenerwartungen der Nachfrager Hohe Nutzenerwartung = hoher Preis Insbesondere in der Investitionsgüterindustrie (Gewinnerwartung des Nachfragers wird antizipiert = vorweggenommen) auch in der Konsumgüterindustrie (Ermittlung der Preisbereitschaft durch Marktforschungsstudien) o Preispräferenzbefragungen (zur Preisfindung bei Produktmodifikationen oder innovationen) o Preisschätzungstests o Preisempfindungstests o Preisbereitschaftstests Was versteht man unter konkurrenzorientierter Preisbildung? - Orientierung an Wettbewerbern meist flankierend zu kostenorientierter und nachfrageorientierter Preisbildung Preisführer folgen oder bewusste Preisbildung über oder unter Konkurrenzpreis Voraussetzung: Transparenz der Preise auf dem relevanten Markt - Änderung der Wettbewerbsverhältnisse und des Wettbewerberverhaltens im Zeitablauf / Auswirkungen auf die Preispolitik Lebenszyklus und Wettbewerberzahl Lebenszyklus und Wettbewerbsintensität Abrupte Veränderungen (z. B. Patentablauf) Nachfrage-Angebots-Verhältnisse - 146. Was ist die Preis-Absatz-Funktion? Abkürzung = PAF Die Preis-Absatz-Funktion (PAF), auch Preis-Absatz-Kurve (PAK), ist ein Modell aus Betriebs- und Volkswirtschaftslehre (Mikroökonomie). Die Funktion zeigt, welche Menge eines Gutes die anbietenden Unternehmen in Abhängigkeit vom Preis absetzen können. Die Kurve ist somit die inverse Funktion f^{-1}(x) der Nachfragefunktion, die angibt, welche Menge des Gutes die Nachfrager in Abhängigkeit vom Preis zu erwerben bereit sind. Die häufige Verwendung dieser Umkehrung stammt von der in den Wirtschaftswissenschaften üblichen Bezeichnung der x-Achse mit der abhängigen und der y-Achse mit der unabhängigen Variable. Die Preis-Absatz-Funktion wird auch als Firmennachfrage bezeichnet, also die von Anbietern wahrgenommene Nachfrage. Die Unternehmen kennen die Preis-Absatz-Funktion eines Marktes in der Realität oft nicht - sie wissen also nicht genau, wie viele Einheiten sie zu welchem Preis am Markt absetzen können. Ein empirischer Weg eine PAF zu erstellen ist die Conjoint-Analyse. a) abhängig, ob vollkommener oder unvollkommener Markt herrscht b) Ermittlung der PAF durch Analysen - unternehmensinterner Daten - Experiment - Befragung c) PAF-Kurven: - Lineare Preis-Absatz-Funktion - Doppelt geknickte Preis-Absatz-Funktion - PAF für Schwellenpreise - PAF bei Preis-Qualitäts-Effekt - PAF beim Snob-Effekt 147. Was ist die lineare Preis-Absatz-Funktion? 148. Was ist die doppelt geknickte Preis-Absatz-Funktion? 149. Was ist die Preis-Absatz-Funktion für Schwellenpreise? 150. Was ist die Preis-Absatz-Funktion bei Preis-Qualitätseffekt? 151. Was ist die Preis-Absatz-Funktion bei Snob-Effekt? 152. Was ist die Preiselastizität der Nachfrage? Die Preiselastizität der Nachfrage gibt an, wie sich die Nachfrage ändert, wenn der Preis um eine Einheit erhöht (bzw. gesenkt) wird. Sie ist definiert als das Verhältnis der relativen Änderung der Nachfrage nach einem Gut zu der sie auslösenden relativen Änderung des Preises dieses Gutes. Hohe Preiselastizität: – die angebotenen Produkte sind homogen – keine Präferenzen der Nachfrager – keine Bindung an Marke oder Anbieter – schnelle Reaktion auf Preisänderung – latent unzufriedene Kunden, Preiserhöhung bringt das Fass zum Überlaufen Niedrige Preiselastizität: – starke Kundenbindung oder Markentreue – Geringe Vergleichbarkeit der Konkurrenzprodukte – wenige Alternativen – bequeme Kunden – rechtliche Bindung der Kunden – hohe Kundenzufriedenheit – langsame Reaktion der Nachfrager 153. Warum ist die Preissensitivität, was die Preissensibilität? Die Preissensitivität gibt ähnlich der Preiselastizität an, in welchen Maß Käufer auf Preisänderungen reagieren. Sie ist individuell verschieden und von verschiedenen Faktoren abhängig (Wahrnehmung von Produktvorteilen, Kenntnis von Substitutprodukten, Preis in Relation zum Einkommen,...). es gibt Güter, bei denen die Kunden stark auf Preise achten Preissensibilität ist der Grad, in dem der Absatz einer Ware oder Dienstleistung von ihrem Preis abhängt. Bei geringer Preissensibilität eines Produkts bleibt der Absatz bei einer Preiserhöhung konstant oder verändert sich nur geringfügig, etwa weil das Produkt für den Käufer unverzichtbar ist. 154. - 155. - Einflussfaktor Produkt auf die Preissensibilität? Produktalleinstellungseffekt Kenntnis von Substitutionsgütern Vergleichskomplexität Preis/Qualitätsverhältnis Preis-Image-Konsistenz Lagerfähigkeit Einflussfaktor Budget auf die Preissensibilität? Ausgabengrößen Teilkosten Kosteneinteilung Folgekosten 156. Einflussfaktor Verhalten auf die Preissensibilität? - Preisinteresse o Intensität o Gegenstand o Konsequenzen - Preiskenntnis o Einzelpreise o Preisverteilungen o Preisurteilsanker 157. Was lässt sich über die Preiswahrnehmung sagen? Preis = Summe aller mittelbaren und unmittelbaren Kosten eines Käufers - nur die absolute Preishöhe ist für den Nachfrager sichtbar Faktoren wie Preisattraktivität, Preissicherheit, Preiszufriedenheit, Preisvertrauen sind dem Abnehmer nicht bewusst, müssen aber vom Anbieter berücksichtigt werden (gleicht den nicht sichtbaren Teilen eines Eisbergs) Unter Preis ist nicht mehr nur der fakturierte Rechnungsbetrag eines Produktes, sondern die Summe aller mittelbar oder unmittelbar mit dem Kauf eines Produktes verbundenen Kosten eines Käufers zu verstehen. Falls Preisbestandteile unsichtbar und/oder nicht vergleichbar sind => - Nachträgliche Preisunzufriedenheit - Vertrauensverlust des Nachfragers 158. Was ist das Eisbergphänomen beim Preis? 159. Was ist der Break Even Point? Der Break Even Point (BEP) ist der Punkt, an dem Erlös und Kosten einer Produktion (oder eines Produktes) gleich hoch sind und somit weder Verlust noch Gewinn erwirtschaftet wird. Oft ist es notwendig den Break Even Point (Gewinnschwelle) nicht nur rechnerisch, sondern auch graphisch darzustellen. Diese Art der Darstellung ist erstens sinnvoll um den Verlauf der Kosten bzw. Umsätze bei verschiedenen Absatzmengen zu visualisieren. Zweitens wird sie auch gerne von Lehrern und Dozenten in Klassenarbeiten bzw. Prüfungen verlangt. 160. - - Welche preispolitischen Strategien gibt es? Dynamische Preisstrategien o Penetration, Skimming Preispositionierung o Prämienpreisstrategie o Promotionpreisstrategie Preispolitischen Ausgleich Preisdifferenzierung 161. Was ist Skimming Pricing (Abschöpfungspolitik)? Ziele - Kaufkraft schnell abschöpfen - kurze Amortisationszeiten (Amortisation = Schuldenabtragung) Voraussetzungen - hoher Neuigkeitsgrad des Produkts - geringe Substituierbarkeit - hohe Preisbereitschaft der Konsumenten Probleme - Konkurrenz wird angelockt - Imageverlust bei Preissenkung Beispiel: Preis einer Kamera geht über die Jahre (und somit mit ihrem Alter) immer mehr zurück. 162. Was ist Penetration Pricing (Durchdringung)? Ziele - schnelle Marktdurchdringung/hohe Marktanteile - Aufbau von Markteintrittsschranken Voraussetzungen - günstige Kostensituation großer Markt - hohe Produktionskapazitäten langer Produktlebenszyklus Probleme - lange Amortisationszeiten (Amortisation = Schuldenabtragung) - schwierig, später Preise heraufzusetzen - „Follow the Free“-Pricing Beispiel: Bei Gütern, für die so genannte Netzeffekte eine Rolle spielen (z.B. Software, Mobilfunk) 163. - Was ist die Prämien-Preis-Strategie? Hohe Preise (vgl. Premiummarken) verbunden mit hoher Produktqualität Voraussetzung: Gewährleistung eines hohen Qualitäts- und/oder Serviceniveaus 164. Was ist die Strategie des preispolitischen Ausgleichs? Ziel: Leistungen mit niedrigen und hohen Deckungsbeiträgen auszugleichen - Ausgleichsnehmer = niedrig kalkulierter Artikel - Ausgleichsträger = normal oder höher kalkulierter Artikel - Im Extremfall: Ausgleich eines Verlustbringers durch Gewinnbringer - (auch: interne Subventionierung) Formen: - Sukzessivkompensation = o Kompensation später o Zeitlich begrenzte Sonderangebote - Simultankompensation = o Kompensation gleichzeitig o Interne Subventionierung oder Lockvogelangebote 165. Was ist die Strategie der Preisdifferenzierung? Prinzip: - unterschiedliche Preise für das gleiche Produkt Formen: - Direkte Preisdifferenzierung: o Reaktion auf unterschiedliche Preiselastizitäten der Abnehmergruppen - Indirekte Preisdifferenzierung: o zur Steuerung der Nachfrage 166. - Was ist die direkte Preisdifferenzierung? Anbieter teilt (potentielle) Nachfrager in Segmente ein Bedienung dieser Segmente mit unterschiedlichen Preisen für das gleiche Produkt Voraussetzung: Segmente reagieren unterschiedlich auf den Angebotspreis Vorraussetzungen - Nachfrager können anhand von eindeutigen Kriterien in Segmente aufgeteilt werden - unvollkommener Markt - es dürfen keine Präferenzen vorliegen - keine Arbitrage, d.h. Wiederverkauf des Produkts ist nicht möglich oder mit hohen Kosten verbunden 167. Was ist die indirekte Preisdifferenzierung? Anforderungen an das Konditionensystem: - bewusste Gestaltung (Konditionenpolitik) - sinnvolle Kundensegmentierung - Leistungsorientierung - nicht zu komplex - Transparenz nach außen und innen - konsequente Anwendung - regelmäßige Überprüfung bei dynamischen Marktveränderungen im Rahmen der Konditionenpolitik zur Steuerung der Nachfrage - Saisonrabatt - Skonto - Mengenrabatt - Funktionsrabatt - Sondernachlässe - Boni 168. Was sind Konditionen, Liefer- und Zahlungsbedingungen sowie Absatzkredite? Konditionen - Rabatte, Boni und Skonti Lieferbedingungen (Lieferverpflichtungen) - Ort und Zeit der Warenübergabe und -zustellung, Umtauschrecht, - Konventionalstrafen bei verspäteter Lieferung, - Porti, Frachten und Versicherungskosten, - Mindestmengen und Mindestmengenzuschläge. Zahlungsbedingungen(Zahlungsverpflichtungen) - Zahlungsweise (Vorauszahlung, Barzahlung, Ratenzahlung, Ratenhöhe,...), - Zahlungsabwicklung (Barzahlung gegen offene Rechnung, Vorauskasse,...), - Zahlungsfristen und Skonti, - Zahlungssicherungen (dingliche Sicherheit, Eigentumsvorbehalt,...), - Kompensations- und Gegengeschäfte, - Inzahlungnahme gebrauchter Waren. Absatzkredite, Leasing, Factoring Kreditkonditionen (Zinsen, Provision, Disagio,...) Michaela, [email protected]